Bucher / Gloning / Lehnen Neue Medien - neue Formate

Ausdifferenzierung und Konvergenz in der Medienkommunikation

E-Book, Deutsch, Band 10, 410 Seiten

Reihe: Interaktiva, Schriftenreihe des Zentrums für Medien und Interaktivität, Gießen

ISBN: 978-3-593-40981-8
Verlag: Campus
Format: PDF
Kopierschutz: Kein



Der gegenwärtige Medienwandel vollzieht sich nicht nur innerhalb einzelner Gattungen wie Fernsehen, Presse oder Rundfunk, sondern crossmedial. Dabei begünstigt die Digitalisierung eine Integration von Text, Bild, Video usw., wodurch neue multimodale Medien- und Kommunikationsformen innerhalb und außerhalb der klassischen Massenmedien entstehen. Der Band analysiert solche Formate (wie Google- Earth, Live-Ticker oder Fernsehformate im Handy-TV), entwickelt Theorien zur Multimodalität und zeigt, anhand welcher Methoden diese untersucht werden kann.
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Weitere Infos & Material


1;Inhalt;6
2;Medienformate: Ausdifferenzierung und Konvergenz – zum Zusammenhang vonMedienwandel und Formatwandel – Hans-Jürgen Bucher/Thomas Gloning/Katrin Lehnen;10
3;I. Multimodalität: ein neues Forschungsfeld der Medienanalyse;40
3.1;Multimodalität – eine Universalie des Medienwandels: Problemstellungen und Theorien der Multimodalitätsforschung – Hans-Jürgen Bucher;42
3.2;Multimodal design: Media structures, media principles and users’ meaning-making in newspapers and net papers – Jana Holsanova/Andreas Nord;82
4;II. Ausdifferenzierungen von Fernsehformaten;106
4.1;Musik- und Soundstrukturen medialer Gattungen: Eröffnungssequenzen von Fernsehmagazinen – Kathrin Lämmle/Andreas Wagenknecht;108
4.2;Expansion der Ratgeber- und Lebenshilfeformate im deutschen Fernsehen – Karl N. Renner;120
4.3;Wie sich Formate verändern: die Mustervariation der Geschichte in Fernsehnachrichten – Daniel Perrin;146
5;III. Text-Bild-Beziehungen in der Medienkommunikation;168
5.1;Die Bilder-Zeitung: Wie ein Textmedium zu einem Medium der visuellen Kommunikation wird – Thomas Schröder;170
5.2;Google Earth als Hypertext: der geografische Browser und seine Verknüpfungen mit dem World Wide Web – Heike Ortner;190
6;IV. Transformationen und Medienübergänge;206
6.1;Der Live-Ticker in der Online-Berichterstattung: zur Entstehung einer neuen Mediengattung – Stefan Hauser;208
6.2;Konvergenz an den Schnittstellen unterschiedlicher Kommunikationsformen: ein Frame-basierter analytischer Zugriff – Claudia Fraas/Stefan Meier/Christian Pentzold;228
6.3;Texte im öffentlichen Raum: Formen medienvermittelter Kommunikation auf Bahnhöfen – Christine Domke;258
6.4;Von der Enzyklopädie zu Wikipedia – Überlegungen zur medialen Transformation enzyklopädischen Wissens – Olaf Gätje;284
6.5;Intramediale und intermediale Verweise in Boulevardzeitungen – Vernetzung im Medienverbund – Andreas Wiesinger;302
6.6;Medienkonvergenz und Ausbildung: Lehren und Lernen im Newsroom – Wibke Weber;320
7;V. Neue Formen der Wissenschaftskommunikation;336
7.1;Digitale Formate in der Wissenschaftskommunikation: Konstellationen und Konvergenzen – Gerd Fritz/Anita Bader;338
7.2;Formen und Muster der Multimodalität in wissenschaftlichen Präsentationen – Henning Lobin/Malgorzata Dynkowska/Betül Özsarigöl;358
7.3;Die wissenschaftliche Präsentation als multimodale Kommunikationsform: zur Rezeption von Powerpoint-Vorträgen – Hans-Jürgen Bucher/Martin Krieg/Philipp Niemann;376
8;Autorinnen und Autoren;408


Medienformate: Ausdifferenzierung und Konvergenz – zum Zusammenhang von Medienwandel und Formatwandel (S. 9-10)

Hans-Jürgen Bucher/Thomas Gloning/Katrin Lehnen Abstract Medienwandel ist stets auch eine Abfolge von unterschiedlichen Medienformaten. Medien haben im Verlauf ihrer Geschichte immer wieder neue Aufgaben übernommen, zu deren Erfüllung jeweils neue publizistische Routinen entstanden sind.

Solche Routinen manifestieren sich in Darstellungsformen, Texttypen, Praktiken, Gattungen oder Traditionen des Handelns. Veränderungen in den historisch jeweils verfügbaren Medien und den technischen Grundlagen eröffnen zunächst einen kommunikativen Möglichkeitsraum. Diesen technisch-medial verfügbaren Möglichkeitsraum, der in vielen Fällen noch nicht funktional festgelegt ist, bezeichnen wir als Medienformat. So eröffnen zum Beispiel die internetbasierte Chat-Technologie, Weblogs oder mobile Endgeräte einen kommunikativen Möglichkeitsraum, der für ganz unterschiedliche Nutzungsweisen funktionalisiert werden kann.

Diese Einleitung befasst sich mit der den Band überspannenden Frage, wie Medienwandel, Formatwandel und die Entwicklung kommunikativer Gattungen zusammenhängen.

1. Medienwandel und Formatwandel

Dass neue Medien die Ausprägung neuer Medienformate zur Folge haben, ist auf den ersten Blick eine Trivialität und lässt sich in der Mediengeschichte vielfach beobachten. Genauer betrachtet stellen sich allerdings eine ganze Reihe von Fragen: Welche Formate entstehen, welche setzen sich durch und welche nicht? Auf welche Weise entstehen neue Formate – als Modifikationen oder Verschmelzungen bereits bestehender, als Erfindungen? Welche Konsequenzen haben neue Formate für die alten? Sterben diese aus oder übernehmen sie andere Funktionen? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem Formatwandel und anderen Aspekten des Medienwandels?

Gibt es allgemeine Prinzipien und Muster, nach denen sich Formatwandel vollzieht? Wird der Formatwandel durch die technischen Gegebenheiten neuer Medien determiniert? Aus den Fragen lässt sich bereits ableiten, dass Formatwandel kein isolierbarer Aspekt des Medienwandels, sondern untrennbar mit dessen anderen Dimensionen und Faktoren verflochten ist. Begriffe wie Format, Gattung, Darstellungsform, Textsorte, Genre, Regel, Muster werden normalerweise herangezogen, wenn es darum geht, die Stabilität sozialer oder kommunikativer Ordnungen und Praktiken zu erklären.

Die damit gekennzeichneten Strukturen oder Traditionen des Handelns geben den Kommunikatoren Orientierung für die Gestaltung ihrer Beiträge, den Rezipienten liefern sie Anhaltspunkte, wie diese Beiträge einzuordnen und zu verstehen sind. Wenn beide Parteien des kommunikativen Austausches wissen, was ein Wetterbericht, eine Rezension, eine Nachrichtensendung, ein Online-Chat, ein Tweet oder ein wissenschaftlicher Vortrag ist, so trägt dieses gemeinsame Wissen entscheidend dazu bei, dass Verständigung in den verschiedenen Kommunikationssituationen auf der Basis standardisierter gegenseitiger Erwartungen gelingen kann.


Hans-Jürgen Bucher ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Trier. Thomas Gloning ist Professor am Institut für Germanistik der Universität Gießen. Katrin Lehnen ist dort Professorin für Sprach- und Mediendidaktik.


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