Buch, Deutsch, 192 Seiten, Format (B × H): 125 mm x 203 mm, Gewicht: 241 g
Als Franziskaner in Aleppo
Buch, Deutsch, 192 Seiten, Format (B × H): 125 mm x 203 mm, Gewicht: 241 g
ISBN: 978-3-451-37863-8
Verlag: Herder Verlag GmbH
Aleppo ist das Sinnbild schlechthin für den Syrienkrieg. Die große Mehrheit der Einwohner ist tot oder vertrieben, die Stadt ein Trümmerhaufen. Von den 400.000 Christen, die einst hier gelebt haben, sind kaum welche geblieben. Der erste Text von Pater Ibrahim stammt vom 26. Januar 2015, wenige Wochen nach seiner Ankunft in Aleppo. Fast ungläubig beschreibt er die erschreckende Realität, mit der er hier konfrontiert wird. Aber er erzählt auch von den ersten Versuchen, eine Antwort zu finden, auf das Böse zu reagieren. Der letzte Newsletter ist vom 5. Januar 2017 – hier ist von Wiederaufbau und Zukunft die Rede, wenngleich auch nur in einem Kontext, der nach wie vor kritisch ist. Wie wird die Nachkriegszeit in Aleppo aussehen? Der Krieg ist nicht wirklich vorbei, in vielen Stadtteilen schlagen noch immer Raketen ein. Die Lebensbedingungen sind genauso prekär wie zuvor. Die Menschen in Aleppo haben immer noch mit Armut und Hunger zu kämpfen, sind ohne Wasser und Arbeit. Hat die Regierung einen Plan für den Wiederaufbau? Wird sie helfen, die zerstörten Kirchen und Moscheen wieder aufzubauen? Was soll mit den Menschen geschehen, die noch immer in Behelfsunterkünften leben? Werden sich die Lebensbedingungen verbessern?
Bei einem Treffen christlicher und muslimischer Oberhäupter, dem Ministerpräsidenten und sechs Kabinettsmitgliedern wird klar: Syrien befindet sich immer noch im Kriegszustand. Strom wird es in Aleppo erst wieder in einem Jahr geben, oder wenn es gelungen ist, den IS aus dem Nord-Osten des Landes zu vertreiben. Auch an der Wasserknappheit wird sich nichts ändern. Auf den Wiederaufbau der Häuser oder Schadensersatz zu hoffen, ist sinnlos, da dem Staat die Mittel dazu fehlen. Im besten Fall können eine der ältesten Kirchen oder Moscheen wieder aufgebaut werden. Der Teil der Stadt, in dem produziert wird, die Industrieviertel, müssen dagegen gefördert werden. Und man wird auch versuchen, die Rückkehr syrischer Unternehmer nach Aleppo zu erleichtern.
Pater Ibrahim Alsabagh sagt selbst: „Das Leben in Aleppo ist absurd. Hier zu bleiben, ist nach Menschlichem Ermessen Wahnsinn. Wir Ordensbrüder aber tun es, wir wollen den Menschen helfen. Jetzt ist die Zeit, um präsent zu sein, sich zum Nächsten zu machen, sich der Armen und aller anzunehmen, die leiden: Wir sind mit ihnen arm, leiden mit ihnen und beten zum fürsorglichen, barmherzigen Vater.“
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Besondere Kriege und Kampagnen
- Geisteswissenschaften Christentum, Christliche Theologie Christentum/Christliche Theologie Allgemein Christentum und Gesellschaft, Kirche und Politik
- Geisteswissenschaften Christentum, Christliche Theologie Christentum/Christliche Theologie Allgemein Christentum: Sachbuch, Erbauungsliteratur
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Oral History (Zeitzeugen)