Altenhain / Görling / Kruse Die Wiederkehr der Folter?
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8470-0008-2
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Interdisziplinäre Studien über eine extreme Form der Gewalt, ihre mediale Darstellung und ihre Ächtung
E-Book, Deutsch, 379 Seiten
ISBN: 978-3-8470-0008-2
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Dr. Karsten Altenhain ist Professor für Strafrecht, Wirtschaftsstrafrecht und Medienrecht an der Universität Düsseldorf.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Medien- und Kommunikationswissenschaften Medienwissenschaften Medientheorie, Medienanalyse
- Rechtswissenschaften Internationales Recht und Europarecht Internationales Recht Internationale Menschen- und Minderheitenrechte, Kinderrechte
- Rechtswissenschaften Strafrecht Kriminologie, Strafverfolgung
- Rechtswissenschaften Recht, Rechtswissenschaft Allgemein Rechtsgeschichte, Recht der Antike
- Sozialwissenschaften Medien- und Kommunikationswissenschaften Medienwissenschaften Medien & Gesellschaft, Medienwirkungsforschung
- Rechtswissenschaften Öffentliches Recht Sicherheitsrecht Ausländerrecht, Asylrecht, Flüchtlingsrecht
Weitere Infos & Material
1;Title Page;3
2;Copyright;4
3;Table of Contents;5
4;Body;7
5;Vorwort;7
6;Karsten Altenhain/Julia Bee/Maximiliane Brandmaier/Reinhold G.ö.r.l.i.n.g./Ina Hagemeier/Mareike Hofmann/Johannes Kruse/ Heike Lesch/Elke M.ü.h.l.l.e.i.t.n.e.r/Heike Schmitz/Nicola Willenberg: Interdisziplinäre Herleitung eines Folterbegriffs;11
6.1;I. Einführung;11
6.2;II. Historische Perspektive (Nicola Willenberg);12
6.3;III. Rechtsstaatliche Folterdefinitionen (Heike Lesch/Heike Schmitz);17
6.3.1;1. Begriffsbestimmung der UN-Antifolterkonvention;18
6.3.2;2. Weitere Begriffsbestimmungen;19
6.3.3;3. UN-Antifolterkonvention als Ausgangspunkt der Überlegung;20
6.3.3.1;a. Handlung in Form der Zufügung großer körperlicher oder seelischer Schmerzen oder Leiden;21
6.3.3.2;b. Vorsatz;22
6.3.3.3;c. Intention;22
6.3.3.4;d. Staatliche Veranlassung;22
6.3.3.5;e. Ausnahmeklausel;23
6.4;IV. Darstellung aus Sicht der Teilprojekte;23
6.4.1;1. Rechtswissenschaftliche Perspektive (Heike Lesch/Heike Schmitz);23
6.4.1.1;a. Zufügung von großen Schmerzen oder Leiden;24
6.4.1.2;b. Vorsatz;25
6.4.1.3;c. Intention/Zwecke;25
6.4.1.4;d. Akteur;28
6.4.1.5;e. Ausnahmeklausel;29
6.4.1.6;f. Zusammenfassung;30
6.4.2;2. Medizinisch-psychologische Perspektive (Maximiliane Brandmaier/Mareike Hofmann/Elke Mühlleitner);31
6.4.2.1;a. Der Folterbegriff im medizinisch-psychologischen Diskurs;31
6.4.2.2;b. Vergleich der UN-Antifolterkonvention (1984) mit der Folterdefinition des Weltärztebundes (1975);32
6.4.2.3;c. Diskussion der Merkmale;33
6.4.2.4;d. Kontextualisierung der Folter und anderer grausamer, unmenschlicher und erniedrigender Behandlung;38
6.4.2.5;e. Ausblick/ Diskussion;38
6.4.3;4. Medien- und kulturwissenschaftliche Perspektive (Reinhold Görling);39
6.4.3.1;a. Charakter der UN-Konvention gegen die Folter;39
6.4.3.2;b. Komplexität der Bestimmung;40
6.4.3.3;c. Politische Kontextualisierung;44
6.4.3.4;d. Mediale und diskursive Kontexte;46
6.4.4;5. Gemeinsame Herleitung;47
6.4.4.1;a. Unstreitige Merkmale: die vorsätzliche Zufügung von Schmerzen oder Leiden;48
6.4.4.2;b. Streitige Merkmale: Zweckverfolgung und Handlungsträger;48
6.4.4.3;c. Zusätzliches Merkmal: Bemächtigungslage;50
6.4.4.4;d. Gemeinsame Folterdefinition;50
6.5;Literatur;51
7;Nicola Willenberg: »Ohne oder mit § 136a darf und wird es in Deutschland nie wieder eine Anwendung unzulässiger Vernehmungsmethoden geben«. Zur deutschen juristischen Diskussion des Folterverbots vom 19. Jahrhundert bis in die 1950er-Jahre;59
7.1;I. Einleitung;59
7.2;II. Die Entwicklung des Folterverbotes im Strafprozess;62
7.2.1;1. Rechte und Pflichten des Beschuldigten im Strafprozess bis zur Einführung des Reichstrafprozessrechts;62
7.2.2;2. Die Debatte nach Einführung der Reichstrafprozessordnung;64
7.3;III. Die Entwicklung des Verbotes gewaltsamer polizeilicher Vernehmungsmethoden;70
7.4;IV. Die Diskussion nach Begrenzung der Verhörmethoden durch Einführung des § 136a Strafprozessordnung;77
7.4.1;1. »in dubio pro libertate«;78
7.4.2;2. Diskussion der Grenzen des Einsatzes neuer Techniken im Verhör;82
7.4.3;3. Grenzen der Wahrheitsfindung;87
7.5;V. Fazit;91
7.6;Literatur;94
8;Elke Mühlleitner: Die (Nicht).Wahrnehmung der Folter und ihrer Folgeerkrankungen aus medizinisch-psychologischer Perspektive von 1945–2010;105
8.1;I. Einführung;105
8.2;II. Definitionen und Diagnosen;106
8.3;III. Zur Geschichte des Traumadiskurses und der medizinisch-psychologische Forschungskontext;107
8.4;IV. Psyche, Psychosomatik, Medizinische Psychologie – fünf neue Zeitschriften nach dem Weltkrieg in Deutschland;109
8.5;V. Begutachtung und Entschädigung – die Opfer des Krieges und die Diskussion über die Belastbarkeit von Menschen (1945–1970);111
8.6;VI. Phantasie und Realität – Fragen zur Glaubwürdigkeit und Anerkennung von traumatisierten Menschen. Das Trauma und die Folgen (1970–1990);117
8.7;VII. Extreme zwischenmenschliche Gewalt und die Wende in der Traumaforschung. Entwicklungen von 1990 bis 2010;123
8.7.1;1. Missbrauch und Misshandlung;123
8.7.2;2. Die Posttraumatische Belastungsstörung in Überblicksstudien;125
8.7.3;3. Überlebende und Nachkommen – Langzeitfolgen des Traumas;128
8.7.4;4. Theoriebildung – Ursachen und Folgen der Traumatisierung;131
8.7.5;5. Die verspätete Entwicklung spezieller Traumatherapien;133
8.7.6;6. Aktualisierung – Traumatisierung in Unrechtsregimen und Behandlung nach der Flucht;136
8.8;VIII. Das große Schweigen – Folter;138
8.9;IX. Ergebnisse und Diskussion;142
8.9.1;1. Der Umgang mit dem Trauma;142
8.9.2;2. Unerwünschte oder unklare Diagnosen?;144
8.9.3;3. Extreme Gewalt und die wissenschaftliche Verantwortung;146
8.9.4;4. Publikationsplattformen;147
8.10;X. Fazit;149
8.11;Literatur;150
9;Julia Bee: Folter und die Grenzen des Humanen. Zu einigen aktuellen und historischen Konfigurationen von Folter und Film;165
9.1;I. Einleitung;165
9.2;II. Folter und Gender;170
9.3;III. Das frühe Kino;174
9.4;IV. Der Abenteuerfilm und die Begegnung mit dem Anderen;180
9.5;V. Zwischen Western und Abenteuerfilm: Befragung der Grenze;185
9.6;VI. Film Noir und die Befragung der männlichen Subjektivität;191
9.7;VII. Exkurs: Totale Institution;195
9.8;VIII. Antikenfilm und das Spektakel des männlichen Leidens;199
9.9;IX. Die 1970er-Jahre und die Hinterfragung der Realität;206
9.10;X. Mind Game Movies und die (Wieder).Befragung der Bilder;216
9.11;XI. Fazit;222
9.12;Literatur;223
10;Heike Lesch: Folterdarstellungen in Filmen und Serien und ihre Begutachtung durch die Freiwillige Selbstkontrolle Filmwirtschaft und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen: Eine medienrechtliche Untersuchung;227
10.1;I. Folterdarstellungen in der öffentlichen Wahrnehmung;227
10.2;II. Folterdarstellungen verbieten? Mögliche Gründe für ein Verbot;229
10.3;III. Die bestehenden Gewaltdarstellungsverbote und ihre Entstehungsgeschichte;230
10.3.1;1. Gewaltdarstellungsverbot des Strafgesetzbuchs;230
10.3.2;2. Jugendschutzgesetz und Jugendmedienschutzstaatsvertrag;232
10.4;IV. Ausformung der gesetzlichen Gewaltdarstellungsverbote in Prüfordnungen und -richtlinien der Kommission für Jugendmedienschutz, der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft und der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen;233
10.4.1;1. Kriterien der Kommission für Jugendmedienschutz für die Aufsicht im Rundfunk und in den Telemedien;234
10.4.1.1;a. Gewaltverständnis;234
10.4.1.2;b. Entwicklungsbeeinträchtigende Angebote;235
10.4.2;2. Allgemeine Indizierungskriterien der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien bezogen auf Gewaltdarstellungen;236
10.4.3;3. Prüfkriterien der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft;236
10.4.4;4. Prüfkriterien der Freiwilligen Selbstkontrolle des Fernsehens;237
10.4.4.1;a. Prüfordnung der Freiwilligen Selbstkontrolle des Fernsehens;237
10.4.4.2;b. Richtlinien zur Prüfordnung der Freiwilligen Selbstkontrolle des Fernsehens;239
10.5;V. Prüfpraxis der Bewertung von Filmen und Fernsehserien mit Folterdarstellungen;240
10.5.1;1. Erfassung des Folterphänomens durch die Prüfgremien;240
10.5.1.1;a. Folterbegriff der Prüfgremien;241
10.5.1.2;b. Fazit;245
10.5.2;2. Umgang der Prüfgremien mit den existierenden Verboten von Gewaltdarstellungen und Menschenwürdeverletzungen bei der Beurteilung von Folterszenen;245
10.5.2.1;a. Auswirkungen von Folterszenen auf die Alterseinstufung seitens der Freiwilligen Selbstkontrolle Filmwirtschaft;245
10.5.2.2;b. Umgang der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen mit Folterdarstellungen hinsichtlich der Freigabeentscheidung;248
10.5.2.3;c. Entwicklung der aufsichtsrechtlichen Reaktion der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft und der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen auf Folterdarstellungen;255
10.6;VI. Konsequenzen der praktischen Analyse für ein etwaiges Folterdarstellungsverbot;257
10.6.1;1. Aufnahme in das Strafgesetzbuch?;257
10.6.2;2. Aufnahme in die Jugendschutzvorschriften des JuSchG und des JMStV?;261
10.6.3;3. Aufnahme in die Prüfvorgaben der Selbstkontrolleinrichtungen?;262
10.7;VII. Schlussbetrachtung;264
10.8;Literatur;264
11;Heike Schmitz: »Rettungsfolter« zwischen Fiktion und Wirklichkeit – die Diskussion über ihre Zulässigkeit unter Rückgriff auf »ticking-bomb-Szenarien«;269
11.1;I. Einleitung;269
11.2;II. Zur Wiederkehr der Folter.(diskussion);271
11.2.1;1. Entführungsfall;272
11.2.2;2. »ticking-bomb-Szenario«;273
11.2.2.1;a. Wegbereiter des »ticking-bomb-Szenario« in die deutsche Folterdebatte;273
11.2.2.2;b. Diskussion des »ticking-bomb-Szenarios« in der deutschen Rechtswissenschaft;275
11.2.3;3. Wiederkehr der Folterdiskussion?;278
11.3;III. »Neues« Phänomen und »neue« Sprachregelungen;279
11.3.1;1. »Rettungsfolter« als »neues« Phänomen;279
11.3.2;2. »Neue« Sprachregelungen für das Phänomen Folter;284
11.4;IV. »Rettungsfolter« im Lichte des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Luftsicherheitsgesetz;286
11.4.1;1. Selbstverantwortung und Selbstbestimmung;286
11.4.2;2. Berücksichtigung von Einschätzungs- und Prognoseunsicherheiten;291
11.5;V. Das »ticking-bomb-Szenario« zwischen Fiktion und Wirklichkeit;295
11.6;VI. Schlussbemerkung;299
11.7;Literatur;300
12;Maximiliane Brandmaier/Johannes Kruse: Bio-psycho-soziale Folgen von Folter – ein systematischer Literaturüberblick;309
12.1;I. Einleitung;309
12.2;II. Methodische Vorgehensweise;310
12.3;III. Prävalenz von Folter und Foltermethoden;310
12.4;IV. Prävalenzraten psychischer Störungen bei Folteropfern;312
12.4.1;1. Posttraumatische Belastungsstörung;313
12.4.2;2. Depressionen;315
12.4.3;3. Angststörungen;315
12.4.4;4. Vereinzelte Befunde zur Prävalenz anderer psychischer Störungen;316
12.4.4.1;a. Persönlichkeitsveränderungen;316
12.4.4.2;b. Dissoziative Störungen;317
12.4.4.3;c. Psychotische Störungen;317
12.4.4.4;d. Suizidalität;317
12.4.4.5;e. Substanzmissbrauch;317
12.4.4.6;f. Anpassungsstörungen;317
12.4.5;5. Komorbiditäten;318
12.5;V. Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung psychischer Störungen;318
12.5.1;1. Zusammenhang von Folter und psychischen Störungen;318
12.5.1.1;a. Folter als Risikofaktor für psychische Störungen;318
12.5.1.2;b. Differenzierung der Effekte von physischer und psychologischer Folter;321
12.5.1.3;c. Differenzierung der Effekte von Folter, Krieg und anderen Menschenrechtsverletzungen;323
12.5.1.4;d. Differenzierung der Effekte von Folter und intimer Beziehungsgewalt;324
12.5.2;2. Gender-Effekte;324
12.5.3;3. Schutzfaktoren;326
12.6;VI. Psychosomatische und somatische Folgen von Folter;326
12.6.1;1. Schmerzsymptome und chronischer Schmerz;327
12.6.2;2. Verletzungen und anatomische Veränderungen;328
12.6.3;3. Neurobiologische Veränderungen;329
12.6.4;4. Zusammenhang von somatischen und psychischen Beschwerden bei Folteropfern;330
12.7;VII. Die sozialen Folgen von Folter;330
12.8;VIII. Belastungen für Flüchtlinge und Folteropfer im Exil;333
12.9;IX. Diskussion;336
12.9.1;1. Kurze Zusammenfassung der Ergebnisse;336
12.9.2;2. Forschungsmethodische Anmerkungen;337
12.9.3;3. Die Komplexität der Folgen von Folter auf bio-psycho-sozialer Ebene;340
12.10;Literatur;341
13;Mareike Hofmann: Begut…Achtung! Zur Rolle von ärztlichen und psychologischen Bescheinigungen im verwaltungsgerichtlichen Verfahren;351
13.1;I. Einleitung;351
13.2;II. Asyl in Deutschland;353
13.3;III. Folteropfer in Deutschland;356
13.3.1;1. Prävalenz von Folter bei Asylbewerberinnen und Asylbewerbern;356
13.3.2;2. Prävalenz von Traumafolgestörungen bei Asylbewerberinnen und Asylbewerbern;357
13.4;IV. Fallbeispiel: Herr Yilmaz;358
13.4.1;1. Biografisches;359
13.4.2;2. Der BAMF-Bescheid;359
13.4.3;3. Die Klage;360
13.4.4;4. Das ärztliche Gutachten;362
13.4.5;5. Kritik des BAMF am ärztlichen Gutachten;364
13.4.6;6. Die öffentliche Sitzung;366
13.4.7;7. Das Urteil;366
13.4.8;8. Diskussion des Fallbeispiels;366
13.5;V. Die Rolle von Folter im Asylverfahren und im aufenthaltsrechtlichen Verfahren;367
13.5.1;1. Beweisrecht;367
13.5.2;2. Richterliche Überzeugungsbildung;369
13.5.3;3. Einholung von (Sachverständigen).Gutachten;370
13.6;VI. Auskunfterstattung und Begutachtung von Folteropfern durch Ärzte und Psychologen;372
13.6.1;1. Qualitätsstandards und Mindestanforderungen;372
13.6.2;2. Problemfelder;373
13.7;VII. Zusammenfassung und Implikationen;376
13.8;Literatur;378