E-Book, Deutsch, Band 239, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
Anderson Julia Best of Band 239
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0283-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Natalie Anderson
E-Book, Deutsch, Band 239, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
ISBN: 978-3-7515-0283-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
BEIM ZWEITEN MAL WIRD ALLES HEISSER
Flirrend heiß sind Anas Nächte in Afrika - was nicht nur am tropischen Klima liegt. Sondern vor allem an einem attraktiven Mann ... ihrem Ehemann Sebastian! Nach einem Jahr Trennung taucht er unerwartet in ihrem Safariurlaub auf. Was will er hier - etwa sie?
SCHENK MIR EINEN TRAUM
'Gabe Hollingsworth wird immer ein Playboy bleiben!' Was als Warnung gemeint ist, kommt Cheerleaderin Roxie gerade recht. Denn sie will keine feste Beziehung! Doch kaum hat sie eine Liebesnacht mit Gabe verbracht, spürt sie plötzlich eine ungeahnte Sehnsucht. Aber wenn sie von mehr träumt, ist sie verloren, oder?
IM FALSCHEN BETT MIT MR RIGHT
Erschöpft kommt James Wolfe von einer gefährlichen Mission nach Hause - und findet eine Blondine in seinem Bett. Ein Callgirl? Nein! Caitlin ist eine Bekannte seines Bruders. Und die süßeste Versuchung, seit es Frauen gibt. Doch die Dämonen der Vergangenheit verbieten ihm das Glück mit ihr ...
Natalie Anderson nahm die endgültigen Korrekturen ihres ersten Buches ans Bett gefesselt im Krankenhaus vor. Direkt nach einem Notfall-Kaiserschnitt, bei dem gesunde Zwillinge das Licht der Welt erblickten, brachte ihr ihr Ehemann die E-Mail von ihrem Redakteur. Dem Verleger gefielen ihre früheren Korrekturen und da es gerade einen Mangel an guten Manuskripten gab, musste sie ihre Verbesserungen innerhalb von einer Woche anfertigen. Trotz dieses knappen Zeitfensters hatte ich längst angebissen. Unter starken Schmerzmitteln und ohne den ständigen Kontakt zu meinen frisch geborenen Zwillingen schaffte ich die Revisionen rechtzeitig, sagt sie. Auch ihr Ehemann dachte, dass es eine gute Idee sei, die Sache anzugehen. Darum brachte er ihr den Laptop seines Bruders und Natalie machte sich an die Arbeit. Sie verschickte die Revisionen am Freitag. Am Montag war sie bereits wieder Zuhause und bekam endlich den heiß ersehnten Anruf: Wir wollen ihr Buch kaufen. Ernsthaft schreibt Natalie nun schon seit einigen Jahren. Aber seit sie damit angefangen hat, schreibt sie jede Nacht, nachdem ihre zwei Kinder, und jetzt auch noch ihre Zwillinge, ins Bett gegangen sind. Für ihre Romane hofft sie in der Zukunft auf weitere gute Neuigkeiten und auf eine längere Abgabefrist.
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2. KAPITEL Als Ivy eine Woche später um die Mittagszeit in San Francisco aus dem Flugzeug stieg, wusste sie nicht, wer oder was sie erwartete. Morgens hatte sie in Mr. Varos’ Büro angerufen, um ihm mitzuteilen, wann sie ankommen würde, ihn aber nicht persönlich sprechen können. Die Sekretärin am Apparat hatte ihr jedoch versichert, dass sie die Nachricht weiterleiten würde. Hoffentlich werde ich auch abgeholt, dachte Ivy, während sie den langen Gang entlangstöckelte und ein ums andere Mal Mitpassagieren auswich, die unvermittelt stehen blieben, um Freunde oder Angehörige zu begrüßen. In den vergangenen Tagen hatte sie sich wiederholt gefragt, ob es richtig gewesen war, diesen Job anzunehmen. Auch konnte sie sich noch immer nicht recht vorstellen, dass Mr. Varos oder überhaupt irgendjemand sich so großmütig zeigte, ihr unter den gegebenen Umständen den Auftrag zu erteilen. Was, wenn es sich vielleicht nur um einen üblen Scherz handelte und sie am Ende umsonst hergekommen war? Diese Möglichkeit konnte sie nicht völlig ausschließen. Im Terminal für Inlandsflüge herrschte ein geschäftiges Treiben. Ivy blieb bei einer Säule stehen, wo sie niemandem den Weg versperrte, und stellte die Reisetasche ab, die sie mit an Bord genommen hatte. Suchend blickte sie sich um. Wie würde ihr „Abholer“ – falls es ihn überhaupt gab – sie erkennen? Hatte man ihm oder ihr das Bild gezeigt, das sie Mr. Varos geschickt hatte, bevor die Hochzeit arrangiert worden war? Was ist das doch für eine seltsame Situation, dachte sie wohl zum tausendsten Mal innerhalb der letzten sieben Tage. Erst wies sie Mr. Varos zurück, dann rief er sie in ihrem Hotelzimmer an, bot ihr den tollen Job an, das alte Herrenhaus zu renovieren, und beendete das Telefonat, bevor sie ihm wirklich eine Zusage erteilt hatte. Immer wieder hatte sie während der vergangenen Woche überlegt, ob sie den Auftrag nicht doch noch ablehnen sollte. Sie hatte sich sogar Fotos von dem einstigen Gladingstone House herausgesucht, und schon die Bilder hatten sie gewaltig beeindruckt. Das Anwesen aus nächster Nähe zu sehen würde ihr bestimmt den Atem rauben. Und daran mitzuwirken, das alte Gemäuer wieder in seinem vollen Glanz erstrahlen zu lassen, war eine einzigartige Gelegenheit, von der man im Leben nur träumen konnte. Allerdings war das nicht der Hauptgrund, warum sie nach San Francisco zurückgekehrt war. Sie, Ivy, schuldete Mr. Varos etwas, weil sie ihm gegenüber ihr Wort gebrochen hatte. Und sie wusste, dass sie in ihrem Beruf sehr gut war. Sie würde den Auftrag ausgezeichnet erledigen und all ihr Können einbringen, um ihn für das gebrochene Versprechen zu entschädigen. Nervös strich sie sich über die blaue Kostümjacke. Wenn ihr doch nur die Füße nicht so wehtun würden! Doch auf die hochhackigen Schuhe hatte sie unmöglich verzichten können. Sie hatte sich wie eine erfolgreiche Geschäftsfrau gekleidet, um einen erstklassigen Eindruck zu machen. Auch wenn sie Mr. Varos nicht begegnen würde, sollte ihm doch kein schlechtes Wort über sie oder ihre Arbeit zu Ohren kommen. Alles würde bestens laufen, und sie würde ihm beweisen, dass er ihr zu Recht vertraute. Immer wieder blickte Ivy sich um und lächelte jeden an, der sich ihr näherte, in der Hoffnung, es könnte ihr „Abholer“ sein. Nach einer Dreiviertelstunde vergeblichen Wartens brachten ihre schmerzenden Füße sie fast um, und auch ihre Gesichtsmuskeln begannen, von dem vielen unnötigen Lächeln wehzutun. Warum hatte sie sich auch nicht hingesetzt? Auf einem Stuhl hätte man sie genauso leicht übersehen oder entdecken können wie hier bei der Säule. Hat sich Mr. Varos vielleicht doch nur einen schlechten Scherz mit mir erlaubt? fragte sie sich unglücklich, wollte es aber nicht glauben. Bestimmt gab es eine plausible Erklärung, warum sich ihr „Abholer“ verspätet hatte, und wenn sie geduldig hier ausharrte, würde er sicherlich irgendwann kommen. Möglicherweise war er mit dem Wagen in einen Verkehrsstau geraten. Sie könnte allerdings auch noch einmal in Mr. Varos’ Büro anrufen und sich erkundigen, ob man sie vielleicht vergessen habe. Die Nummer hatte sie sich vorsichtshalber in ihr kleines Notizbuch geschrieben, das sie immer in der Handtasche bei sich trug. Nur, wie lange sollte sie warten, bis sie sich auf die Suche nach einem Telefon machte? Warum hatte sie sich nicht auch schon längst ein Handy gekauft? Das tust du gleich als Nächstes, versprach sie sich, sobald du diesen Job – oder diesen üblen Streich – hinter dir hast. Seufzend lehnte sie sich gegen die Säule. Das endlose Herumstehen machte entsetzlich müde. Was ist, schoss es ihr plötzlich durch den Kopf, wenn mein „Abholer“ bereits hier gewesen ist und mich nur nicht erkannt hat, weil meine Haare auf dem Foto wesentlich kürzer sind, als ich sie jetzt trage? „Vielleicht hätte ich mir ein Schild umhängen sollen, dass ich Ivy Angelis bin“, sagte sie leise. „Das ist nicht nötig“, erklang eine sonore Stimme hinter ihr. Ivy schreckte zusammen, fasste sich ans Herz und drehte sich um. Stumm blickte sie den großen, breitschultrigen Mann mit dem braunen Haar an, der in den Jeans und dem rostfarbenen Hemd eine ausgezeichnete Figur machte. Er hatte ein markantes Gesicht und schien sie amüsiert zu betrachten, dem leicht spöttisch verzogenen Mund nach zu schließen. Leider konnte sie seine Augen nicht sehen, denn sie waren hinter einer Sonnenbrille verborgen. „Ich bin Ihr Chauffeur, Miss Angelis.“ „Danke, das ist wunderbar“, erwiderte sie, nachdem sie einen Moment seine ziemlich sexy klingende Stimme auf sich hatte wirken lassen. „Es ist mir ein Vergnügen“, erklärte er und nahm ihre Reisetasche auf. Als er Ivy erneut ansah, bemerkte sie seine leicht verdrießlich zusammengekniffenen Lippen und wusste, dass es ihm bestimmt kein Vergnügen war. „Ich … ich dachte schon, man hätte mich vergessen … Sie sind so spät dran.“ „Wirklich?“ Spöttisch verzog er den Mund. „Vielleicht habe ich die Ankunftszeit falsch verstanden“, meinte er und ging los. „Hier entlang.“ Verblüfft über den plötzlichen Aufbruch, stöckelte Ivy hinter ihm her. „Jetzt sind Sie ja da. Nur das zählt. Ich schätze, Sie bringen mich zu Mr. Varos’ Anwesen?“ Kurz blickte er sie an. „Gut geraten.“ Was soll der mürrische Ton? fragte sie sich leicht verärgert, während sie sich entsetzlich anstrengen musste, um mit ihm Schritt zu halten. „Sind wir in großer Eile?“ „Groß? Nein.“ Er sah sie weder an, noch verlangsamte er das Tempo. „Und wie schnell würden wir laufen, wenn wir in großer Eile wären?“ „Gehe ich zu schnell?“ Er blickte sie an und blieb stehen. „Nicht, wenn wir einen Marathon bestreiten. Sollten Sie mich allerdings im Flughafen nicht verlieren wollen, könnte es zutreffen. Ich habe nicht unbedingt Joggingschuhe an.“ Sie deutete auf ihre hohen Absätze, konnte jedoch wegen seiner Sonnenbrille nicht erkennen, ob er auch nur flüchtig auf ihre Füße sah. „Entschuldigen Sie.“ Schon ging er fast im gleichen Tempo weiter. „Wunderbar!“ Ivy hastete hinter ihm her. „Das ist viel besser. Danke.“ „Keine Ursache“, antwortete er so bissig, dass sie sich fragte, warum er nicht direkt gesagt hatte, dass sie sich zum Teufel scheren solle. „Wir müssen noch … mein Gepäck abholen. Kennen … Sie den Weg?“ Ärgerlich stellte sie fest, dass sie wie eine durstige Hundedame japste. Er blickte sie kurz grimmig an, erwiderte allerdings nichts. Zumindest scheint er zu wissen, wohin wir müssen, dachte Ivy und folgte ihm, als er um eine Ecke bog. „Was tun Sie … wenn Sie nicht gerade Leute vom Flughafen abholen?“, erkundigte sie sich, um Konversation zu betreiben. „Ich kümmere mich um meine Angelegenheiten.“ Sie geriet ins Stolpern, schaffte es aber gerade noch, sich vorm Fallen zu bewahren. Eilig tippelte sie hinter ihm her. „Das war ausgesprochen unhöflich!“ Sie fasste ihn am Arm und hatte das Gefühl, einen elektrischen Schlag zu bekommen. „Ich schätze, Sie arbeiten für Mr. Varos. Er sollte erfahren, wie Sie sich anderen gegenüber benehmen.“ Natürlich würde sie kein Wort über die ganze Angelegenheit verlieren, doch das brauchte dieser ungehobelte Kerl nicht zu wissen. Sekunden später blieb er so unvermittelt stehen, dass sie fast in ihn hineingelaufen wäre. Bezeichnend blickte er auf ihre Hand, bevor er den Arm etwas drehte und sich aus ihrem Griff befreite. „Suchen sie sich einen Koffer aus, Miss Angelis“, forderte er sie auf, während er auf das nächstgelegene Gepäckkarussell zeigte. „Das ist nicht schwer. Es gibt nur noch einen.“ „Dann hole ich ihn doch für Sie, Madam.“ Er salutierte flüchtig mit spöttischer Miene und wandte sich ab. Ivy verschränkte die Arme vor der Brust und blickte ihm missbilligend nach. Wenn er sich nicht mit mir unterhalten will, dachte sie ärgerlich, soll er es bleiben lassen. Sie konnte mindestens genauso schweigsam sein wie er! Stumm folgte sie ihm wenig später zu dem offenen Sportwagen, in dessen Kofferraum gerade genug Platz für ihr Gepäck war. Offenbar hatte ihr reizender „Chauffeur“ den Auftrag, sie abzuholen, auf die leichte Schulter genommen, denn von sorgfältiger Planung konnte zweifellos nicht die Rede sein. Sie verließen San Francisco in nördlicher Richtung, und Ivy hoffte, dass die Fahrt zum Varos-Anwesen nicht allzu lang dauern...