E-Book, Deutsch, 413 Seiten, eBook
Baar Allein unter Frauen
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-531-92408-3
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Der berufliche Habitus männlicher Grundschullehrer
E-Book, Deutsch, 413 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-531-92408-3
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Dr. Robert Baar ist Akademischer Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Danksagung;5
2;Inhalt;6
3;Einleitung;9
4;A Theoretische Grundlagen;18
4.1;1. Der geschlechterbezogene Ansatz dieser Arbeit;18
4.2;2. Männerforschung und Erziehungswissenschaft;23
4.2.1;2.1 Empirische Männerforschung;23
4.2.2;2.2 Kurzer historischer Abriss der deutschsprachigen Männerforschung;24
4.2.3;2.3 Erträge kritischer Männerforschung zur Geschlechterforschung;30
4.2.3.1;2.3.1 Das Konzept des männlichen Geschlechtshabitus nach Pierre Bourdieu;30
4.2.3.2;2.3.2 Das Konzept der hegemonialen Männlichkeit nach Robert Connell;37
4.2.3.3;2.3.3 Konklusion der Ansätze Bourdieus und Connells;40
4.2.4;2.4 Männerforschung und Schulpädagogik: Aktueller Forschungsstand;44
4.3;3. Die geschlechtsspezifische Segregation des Arbeitsmarktes am Beispiel ‚Grundschule‘;53
4.3.1;3.1 Zur Begrifflichkeit;53
4.3.2;3.2 Begründungstheorien für die geschlechtsspezifische Segregation des Arbeitsmarktes;57
4.3.3;3.3 Historischer Abriss zur geschlechtsspezifischen Segregation des Grundschullehrerberufs;64
4.3.4;3.4 Männer in gegengeschlechtlichen Berufsfeldern;73
5;B Methodologische Grundlagen;83
5.1;1. Methodologische Vorüberlegungen und Verfahrensweisen;83
5.1.1;1.1 Empirische Sozialforschung;83
5.1.2;1.2 Symbolischer Interaktionismus als Grundlage qualitativer Forschung;86
5.2;2. Explikation des Forschungsdesigns;87
5.2.1;2.1 Das problemzentrierte Interview als Erhebungsmethode;87
5.2.2;2.2 Die dokumentarische Methode als Auswertungsverfahren;93
5.3;3. Zur Auswahl des Samples;102
6;C Empirische Ergebnisse;111
6.1;1. Sechs Fallanalysen;113
6.1.1;1.1 Fallanalyse David: „Was mir fehlt, ist einfach so ein Kumpel.“;113
6.1.2;1.2 Fallanalyse Herr Maier: „Man flirtet mal vielleicht ein bisschen.“;163
6.1.3;1.3 Fallanalyse Herr Jehle: „Fast wie wenn es meine Kinder wären.“;185
6.1.4;1.4 Fallanalyse Sören: „Ich möchte nicht so eine typische Grundschultante sein.“;229
6.1.5;1.5 Fallanalyse Konrad: „Damit ich irgendwie überlebe.“;257
6.1.6;1.6 Fallanalyse Udo: „Ich will da meine Unabhängigkeit ein Stück weit haben.“;296
6.2;2. Kontrastierung der Handlungsorientierungen nach Themenfeldern;322
6.2.1;2.1 Berufswahlmotivation;323
6.2.2;2.2 Berufsbiografie;326
6.2.3;2.3 Professionsverständnis;335
6.2.4;2.4 Stellung im Kollegium;341
6.2.5;2.5 Berufsprestige;351
6.2.6;2.6 Vergeschlechtlichte Deutungsmuster im Arbeitsalltag: Allein unter Frauen?;357
6.2.7;2.7 Zusammenfassung und Ableitung einer Typologie;363
6.3;3. Typologie;366
6.3.1;3.1 Reflexiver Habitus: Denkhandeln in Distanz;367
6.3.2;3.2 Nicht-reflexiver Habitus: (Bedrohte) Selbstverständlichkeiten;369
6.3.2.1;3.2.1 Sexierung;370
6.3.2.2;3.2.2 Führungsanspruch;371
6.3.2.3;3.2.3 Innere Emigration;375
7;D Resümee;380
7.1;1. Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse: Habituelle (Un-)Sicherheiten, Männlichkeits-konstruktionen, Bewältigungs strategien;380
7.2;2. Perspektiven: Entdramatisierung durch Dramatisierung von Geschlecht;394
8;Tabellen- und Abbildungsverzeichnis;396
9;Abbildungsverzeichnis;396
10;Literatur;397
11;Anhang;411
11.1;1. Transkriptionsrichtlinien;411
11.2;2. Interviewleitfaden;412
Theoretische Grundlagen.- Methodologische Grundlagen.- Empirische Ergebnisse.- Resümee.
C Empirische Ergebnisse (S. 111-112)
Im Teil C der vorliegenden Arbeit werden die empirischen Ergebnisse der Studie zum berufs bezogenen Habitus männlicher Grundschullehrer vorgestellt. Dies geschieht in drei Schritten: In Kapitel 1 werden relevante Fallanalysen nachgezeichnet, um diese im sich anschließenden Kapitel 2 nach Themenfeldern zu kontrastieren. Beide forschungsmethodologischen Schritte führen schließlich zu einer Typologie, die im Kapitel 3 expliziert wird. Zuvor wird das ge nauere Vorgehen knapp erläutert und begründet; dieses basiert im Übrigen auf die bereits in Kapitel B 2.2 explizierte dokumentarische Methode.
Zum Vorgehen
Aus den Interviews und deren Analysen lassen sich jene Themen herauslesen, die von den Interviewten zum Teil selbst in die Erzählung eingebracht, zum Teil auch durch das Erhe bungsinstruments an die Probanden herangetragen werden. Durch fallinterne Vergleiche ein zelner Passagen gelingt eine interpretative Analyse des Orientierungsrahmens, innerhalb des sen sich der Interviewpartner bewegt. So kann der dokumentarische Sinngehalt in der Ab handlung der Themen sichtbar gemacht werden (vgl. Kap. B 2.2).
Fokussierungsmetaphern, also Passagen, bei denen ein besonders starkes Engagement der Interviewpartner deutlich wird, werden mit fallübergreifenden Fokussierungsmetaphern aus anderen Interviews verglichen. Mittels dem so gewonnenen Vergleichs- und Gegenhorizont kristallisieren sich Handlungsorientierungen und inkorporierte Motive heraus, die zu einem jeweils spezifischen berufsbezogenen Habitus führen.
Obschon die Probanden alle Themen mehr oder weniger intensiv bearbeiten, werden die ein zelnen Interviews in der Einzelfalldarstellung zunächst nicht innerhalb eines themenbe zo genen Rasters interpretiert. Gerade um Fokussierungsmetaphern sichtbar zu machen, aber auch um die innere Logik der Narrationen rekonstruieren zu können, erscheint es sinnvoll, die jeweilige Struktur des einzelnen Interviews aufzugreifen und diese im Aufbau der Interpre tation abzubilden.
Aus diesem Grund werden die ausgewählten Interviews im Rahmen der Fallanalysen zunächst nicht zwingend synchron dargestellt. Dennoch treten Überschnei dungen im Aufbau auf, was zum einen dem Interviewleitfaden geschuldet ist, zum anderen aber auch der Tatsache, dass sich alle Interviewpartner als männliche Grundschullehrer in einem ähnlichen Feld bewegen. Auch in den kurzen Zusammenfassungen der einzelnen Inter pretationen werden die herausgearbeiteten Ergebnisse noch nicht nach Themenfeldern syste matisiert. Um die Vergleichs- und Gegenhorizonte für eine anschließende Typenbildung nachvollziehbar zu machen, geschieht dies in einem nächsten Schritt, der ‚Kontrastierung nach Themenfelder‘ genannt wird, und der die Grundlage für eine anschließende Abstraktion der Einzelfälle mit Typenbildung bildet.
Für die Darstellung wird pro Typ bzw. Subtyp zunächst je ein Interview ausgewählt und aus führlich dargestellt, das die identifizierbare Typik besonders deutlich repräsentiert. Insgesamt können zwei Grundtypen herausgestellt werden, wobei sich ein Typ zunächst sinngenetisch, dann aber auch unter dem Aspekt ‚Generation‘ soziogenetisch weiter ausdifferenziert. So er gibt sich letztlich die Zahl von sechs darzustellenden Einzelfallanalysen.