Bachmair / Metz / Zacher | Empowerment für Teams | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 142 Seiten, E-Book

Bachmair / Metz / Zacher Empowerment für Teams

Agil und selbstorganisiert – wie Teams noch erfolgreicher werden
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7910-5381-3
Verlag: Schäffer-Poeschel Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Agil und selbstorganisiert – wie Teams noch erfolgreicher werden

E-Book, Deutsch, 142 Seiten, E-Book

ISBN: 978-3-7910-5381-3
Verlag: Schäffer-Poeschel Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Change ist das New Normal – das haben die meisten Menschen in Unternehmen verstanden. Eine Organisation kann Change nicht als Projekt steuern, sondern muss sich fit machen für den kontinuierlichen Wandel. Agile Methoden sind die Werkzeuge dafür. Doch wie können Teams agile Ansätze so umsetzen, dass sie damit arbeiten können – eigenverantwortlich und erfolgreich? An dieser Frage scheitern viele Führungskräfte und Mitarbeitende in den Unternehmen.

Das Buch setzt genau hier an. Kurz, knapp und fundiert beschreibt es, warum Agilität und Selbstorganisation eine Tür zu neuen Denkansätzen öffnet. Auf dieser Basis gibt das Buch Teams konkrete Hilfestellung, für die Gestaltung der eigenen Zusammenarbeit. Mit Material zum Download auf myBook+.

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Weitere Infos & Material


3 Die sieben wichtigsten Teamroutinen
3.1 Mission und Purpose – Was ist unser Nordstern?
Mission und Purpose sind entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im empowerten Team. Sie geben dem Team Richtung und sind Voraussetzung für Zielorientierung. Gemeinsam entwickelt und ambitioniert formuliert sind Mission und Purpose auch Quelle für hohe intrinsische Motivation. Ein Team sagte uns kürzlich: »Wir haben einfach Lust, noch eine Schippe draufzulegen, weil wir wissen, dass wir es können und es sinnvoll ist.« Für viele Teamroutinen, die wir in diesem Buch vorstellen, sind Mission und Purpose auch die Grundlage. Wenn das Team Ziele vereinbart, ist die Leitfrage: »Was müssen wir tun, um unsere Mission zu erfüllen?«. Wenn das Team schwierige Entscheidungen treffen muss, dann ist die Frage: »Was ist besonders wichtig für die Erreichung unserer Mission?«. Wenn das Team über Rollen diskutiert, ist die Frage: »Welche Rollen brauchen wir im Team, damit wir unsere Mission erfüllen können?«. Und wenn das Team in schwierigen Phasen in ein Motivationsloch fällt, dann hilft es, sich an den Purpose zu erinnern: »Warum lohnen sich all die Mühen für uns?«. Mission und Purpose kurz erklärt Mission Die Mission beschreibt den Auftrag des Teams und ist die Antwort auf die Frage: »Was wird von uns erwartet und was müssen wir erreichen?« Die Mission ist konkret, messbar und ambitioniert. Purpose Der Purpose eines Teams zeigt, welchen Wert das Team schafft, wenn es seine Mission erfolgreich erfüllt. Der Purpose ist meist grundsätzlicher und weniger konkret als die Mission. Er ist die Antwort auf die Frage: »Zu welchem höheren Wert tragen wir bei?« Die Mission gibt einem Team eine klare Ausrichtung, der Purpose vermittelt den Sinn. In managergeführten Teams ist es Aufgabe der Führungskraft, dem Team Ziele zu geben und die Teammitglieder in schwierigen Phasen zu motivieren. In empowerten Teams geht diese Verantwortung auf das gesamte Team über. Das Team entwickelt gemeinsam die Teammission und den Purpose, so entstehen Gemeinschaftsgefühl, Transparenz und von allen Teammitgliedern getragene Entscheidungen. All das führt zu einer gemeinsamen Verantwortung für den Teamerfolg. Und genau das unterscheidet ein erfolgreiches Team von einer Gruppe von Einzelpersonen. Jede Einzelne fühlt sich sowohl für die eigene Aufgabe verantwortlich als auch gleichzeitig für den Erfolg des ganzen Teams. Letzteres ist sogar noch wichtiger. Im Zweifel stellen einzelne Teammitglieder ihre Individualinteressen zurück, wenn es der Teamerfolg nötig macht. Es entsteht eine Kultur nach dem Motto »Leave your ego at home – gemeinsame Ziele sind wichtiger als Einzelziele«. Bedingung dafür ist die gemeinsame Entwicklung von Mission und Purpose. BEISPIELE Big-Data-Innovationsteam Die Aufgabe des Big-Data-Teams eines Pharma-Unternehmens besteht in der Entwicklung eines Algorithmus, mit dem Mediziner Aussagen über die Wirksamkeit von Medikamenten treffen können. Man nennt das Predictive Analytics: durch die Auswertung großer Datenmengen können Prognosen gestellt werden, welche Medikamente bei welchem Patienten mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einer Heilung führen. Team Mission: Wir entwickeln die Datenbasis für Predictive Analytics und verbessern dadurch die Wirksamkeit von Medikamenten. Purpose: Wenn wir unsere Mission erfolgreich erfüllen, leisten wir einen Beitrag zu Heilung von Krebs. Die Kundenzufriedenheit wird von drei auf vier Sterne gesteigert. Business-Intelligence-Team Die Aufgabe des Business-Intelligence-Teams eines Versicherungsunternehmens besteht in der Analyse von Kundendaten, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Das Team ist ein interner Dienstleister für Geschäftseinheiten. Team Mission: Basierend auf analytischen und technologischen Rahmenwerken stellen wir relevante Erkenntnisse über Kunden, Markttrends und Wettbewerber zu Verfügung. Dadurch befähigen wir die Geschäftseinheiten, schneller bessere Entscheidungen zu treffen. Purpose: Durch unsere Arbeit können die Geschäftseinheiten Geschäftspotenziale für sich besser nutzen. Dadurch leisten wir unseren Beitrag zum langfristigen Erfolg unseres Unternehmens in neuen Geschäftsbereichen. Abb. 17: Workshop für Mission und Purpose Die emotionale Kraft faktischer Zielbilder Zielbilder sind Beschreibungen der Zukunft, Modelle einer Realität, die wir gemeinsam schaffen wollen. So wie Architekten Modelle von Gebäuden schaffen, kreieren Teams ihre Modelle, wer sie in Zukunft sein und was sie erreichen wollen. Mission und Purpose sind zwei Elemente dieses Zielbilds. Es ist erstaunlich, welche Kraft Zielbilder entwickeln können, die auf den ersten Blick eher nüchtern und faktenorientiert daherkommen. Als Unbeteiligte lesen wir die Texte und finden diese in der Regel klar, aber es springt nicht unbedingt der Funke der Begeisterung über. Bei den Beteiligten ist das ganz anders. Für sie sind Mission und Purpose emotional bindend und handlungsleitend. Den Unterschied macht die Beteiligung. Wer ein Zielbild mitentwickelt, ist ein Teil davon. Es ist nicht eine andere Person, die uns für ihr Zielbild gewinnen möchte. Es ist unser Zielbild. Wir haben uns darüber Gedanken gemacht, wir haben im Team diskutiert und vielleicht gerungen. Wir haben entschieden, was wir weglassen und worauf wir uns konzentrieren. Neudeutsch spricht man oft von Commitment – gemeint ist: Verpflichtung. Dieses Gefühl der Verpflichtung ist das Resultat des Beteiligungsprozesses und der kollektiven Ausarbeitung. Was heißt das für Sie und Ihr Team? Nehmen Sie sich die Zeit und beteiligen Sie alle an der Entwicklung einer Mission- und eines Purpose-Statements. An die Arbeit Der Wert von Mission und Purpose liegt in der gemeinsamen Erarbeitung durch das Team. Denn durch den Dialog entstehen geteilte Überzeugung und eine gemeinsame Vision. Um am Ende wenige klare Sätze zu erzielen, haben sich folgende Schritte als hilfreich erwiesen: Schreiben Sie die drei wichtigsten Stakeholder des Teams auf. Stakeholder sind im Unternehmen Personen, die ein großes Interesse am Erfolg des Teams haben. Das können Führungskräfte sein, die Unternehmensleitung oder andere Bereiche des Unternehmens. Ergänzen Sie für jeden Stakeholder, welche Erwartung dieser an das Team hat. Listen Sie die wichtigsten Kunden des Teams auf. Kunden können extern sein, zum Beispiel Käufer eines Produktes, oder intern, zum Beispiel Abnehmer eines bestimmten Service. Konzentrieren Sie sich hier ebenfalls auf die drei relevantesten und halten Sie die Erwartung der Kunden an das Team fest. Der nächste Schritt ist ein Brainwriting. Alle Teammitglieder notieren Sätze auf Post-its für Mission und Purpose. Die Arbeitsfrage für die Mission lautet: »Mit Blick auf die Erwartungen der Stakeholder und Kunden, was ist unser Hauptauftrag?« Die Arbeitsfrage für den Purpose lautet: »Wenn wir den Auftrag erfolgreich erfüllen, welchen Wert schaffen wir für Stakeholder und Kunden?« Sammeln Sie alle Post-its. Bilden Sie Gruppen mit ähnlichen Aspekten. Wenn Sie zu viele Gruppen haben, bitten sie alle Teammitglieder, drei Punkte zu kleben, was aus ihrer Sicht am wichtigsten ist. Arbeiten Sie mit den drei Aspekten weiter, die die meisten Punkte erhalten haben, und konkretisieren Sie hier die Formulierungen, damit klare Sätze entstehen. Tipps Mission und Purpose Stolpersteine sind häufig, bei der Mission zu viel reinpacken zu wollen, zu starke Marketingsprache zu verwenden und beim Purpose den Anspruch zu hoch zu legen. Denken Sie daran, es geht bei Mission und Purpose vor allem darum, dass das Team ein gemeinsames Verständnis entwickelt. Nutzen Sie eine einfache Sprache und kurze Sätze. Trauen Sie sich, so zu schreiben, wie sie untereinander sprechen. 3.2 Reframing Authority – Wie viel Freiheit haben wir?
Ein klar definierter Handlungsrahmen ist das Spielfeld für ein empowertes Team. Was dürfen wir, um befreit aufzuspielen? In dieser Teamroutine werden Macht, Einfluss und Autorität von der Führung auf das Team übertragen. Dadurch beginnt echtes Empowerment. Diese Klarheit zum Handlungs- und Entscheidungsrahmen führt zu einer hohen Dynamik und Agilität. Die daraus resultierende Transparenz wirkt auch konfliktvermeidend. Häufig erleben wir, dass Unsicherheit oder Konflikte ihren Ursprung in einem nicht geklärten Handlungsrahmen haben. Viele Teams berichten, dass sie...


Zacher, Daniel
Daniel Zacher ist Partner der Unternehmensberatung Consulting Impact. Er ist Experte für Leadership, Change und agile Transformation. Seit über 15 Jahren ist er als Berater tätig und hatte Führungsaufgaben sowie die unternehmerische Verantwortung in Beratungshäusern. Als Leiter der Abteilung Changemanagement hat er die Transformation eines global agierenden deutschen Technologiekonzerns mitgestaltet. Er begleitet Teams und Unternehmen in der Transformation zu mehr Agilität und Selbstorganisation. Er verbindet traditionelle Elemente der Unternehmenssteuerung mit innovativen Ansätzen. Daniel Zacher ist systemischer Coach, Teamcoach und ausgebildet in den Methoden Design Thinking und Leadership Effectiveness Analysis. Er hat ein Diplom in Wirtschaftswissenschaften der Universität der Bundeswehr München sowie einen Master in Organisations- und Personalentwicklung der Universität Erlangen Nürnberg.

Bachmair, Dominik
Dominik Bachmair ist Managing Partner der Unternehmensberatung Consulting Impact. Seit mehr als 20 Jahren berät er Menschen und Organisationen, wie sie fit werden für die Arbeitswelt von heute und morgen. Er begleitet Führungskräfte und Teams als Coach in ihren Veränderungsprozessen. Nach seinem Beginn als Journalist beim Bayerischen Rundfunk, bei Pro Sieben und Bertelsmann entschied er sich in den frühen 2000er Jahren, in den Bereich der Organisationspsychologie zu wechseln. Er ist systemischer Coach, Konfliktmediator, Changemanager und Organisationsentwickler. Dominik Bachmair hat einen Magister in Amerikanistik und Geschichte der Ludwig Maximilians Universität München und einen Master in Organisationspsychologie der Donau Universität Krems.

Metz, Stephanie
Dr. Stephanie Metz ist Partnerin der Unternehmensberatung Consulting Impact. Sie ist Expertin für Learning und Development, agile Transformation sowie Teamentwicklung. Sie hat über zehn Jahre die Personalentwicklung der BSH geprägt und unter anderem die Corporate Academy geleitet. Stephanie Metz arbeitet an der Kombination aus agilen Methoden, Anwendungsorientierung und vor allem virtuellen Arbeitsformen. Stephanie Metz ist systemische Beraterin, Scrum Master, Agile Coach und Kan Ban Management Professional. Sie hat einen M.A. sowie einen Doktor für Pädagogik der Ludwig Maximilians Universität München. In ihrer Promotion hat sie E-Learning-Konzepte evaluiert und Handlungsempfehlungen umgesetzt.

Dominik Bachmair

Dominik Bachmair ist Managing Partner der Unternehmensberatung Consulting Impact. Seit mehr als 20 Jahren berät er Menschen und Organisationen, wie sie fit werden für die Arbeitswelt von heute und morgen. Er begleitet Führungskräfte und Teams als Coach in ihren Veränderungsprozessen. Nach seinem Beginn als Journalist beim Bayerischen Rundfunk, bei Pro Sieben und Bertelsmann entschied er sich in den frühen 2000er Jahren, in den Bereich der Organisationspsychologie zu wechseln. Er ist systemischer Coach, Konfliktmediator, Changemanager und Organisationsentwickler. Dominik Bachmair hat einen Magister in Amerikanistik und Geschichte der Ludwig Maximilians Universität München und einen Master in Organisationspsychologie der Donau Universität Krems.





Stephanie Metz

Dr. Stephanie Metz ist Partnerin der Unternehmensberatung Consulting Impact. Sie ist Expertin für Learning und Development, agile Transformation sowie Teamentwicklung. Sie hat über zehn Jahre die Personalentwicklung der BSH geprägt und unter anderem die Corporate Academy geleitet. Stephanie Metz arbeitet an der Kombination aus agilen Methoden, Anwendungsorientierung und vor allem virtuellen Arbeitsformen. Stephanie Metz ist systemische Beraterin, Scrum Master, Agile Coach und Kan Ban Management Professional. Sie hat einen M.A. sowie einen Doktor für Pädagogik der Ludwig Maximilians Universität München. In ihrer Promotion hat sie E-Learning-Konzepte evaluiert und Handlungsempfehlungen umgesetzt.





Daniel Zacher

Daniel Zacher ist Partner der Unternehmensberatung Consulting Impact. Er ist Experte für Leadership, Change und agile Transformation. Seit über 15 Jahren ist er als Berater tätig und hatte Führungsaufgaben sowie die unternehmerische Verantwortung in Beratungshäusern. Als Leiter der Abteilung Changemanagement hat er die Transformation eines global agierenden deutschen Technologiekonzerns mitgestaltet. Er begleitet Teams und Unternehmen in der Transformation zu mehr Agilität und Selbstorganisation. Er verbindet traditionelle Elemente der Unternehmenssteuerung mit innovativen Ansätzen. Daniel Zacher ist systemischer Coach, Teamcoach und ausgebildet in den Methoden Design Thinking und Leadership Effectiveness Analysis. Er hat ein Diplom in Wirtschaftswissenschaften der Universität der Bundeswehr München sowie einen Master in Organisations- und Personalentwicklung der Universität Erlangen Nürnberg.



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