E-Book, Deutsch, Band 0264, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
Baird / James / Craven Julia Exklusiv Band 264
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-0369-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0264, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-0369-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
ZÄRTLICH VERFÜHRT IN PARIS von JAMES, JULIA
In Paris erlebt die junge Lissa mit dem französischen Millionär Xavier eine berauschende Romanze. Xavier nimmt sie mit in eine neue, aufregende Welt des Luxus und der Sinnlichkeit. Doch dann erfährt Lissa, wer er wirklich ist. Was für ein Spiel treibt dieser Mann mit ihr?
DAS GEHEIMNIS DES MILLIONÄRS von CRAVEN, SARA
Adrienne ist am Boden zerstört: Hinter ihrem Rücken hat ihr Verlobter das Familienanwesen verkauft und sich mit dem Geld abgesetzt. Neuer Besitzer von Windhurst Grange ist ausgerechnet Adriennes Jugendschwarm Chay. Und der macht ihr ein höchst unmoralisches Angebot!
TANGO DER LIEBE von BAIRD, JACQUELINE
Hals über Kopf verliebt sich Emily auf einem Londoner Kostümball in einen charmanten Unbekannten. Überglücklich wird sie bald seine Frau. Doch die Hochzeitsreise nach Monaco verläuft nicht ganz nach Plan: Emily sieht sich plötzlich in ein Netz aus Intrigen verstrickt ...
Wenn Jacqueline Baird nicht gerade an einer Romance schreibt, dann liest sie viel und spielt gern Karten. Falls das Wetter es erlaubt, schwimmt sie häufig im Meer und bedauert, dass sie seit einer schweren Knieverletzung nicht mehr Segeln kann. Zwar ist sie dadurch zu einem 'Leben an Land' verurteilt, aber sie kompensiert es, indem sie drei Mal in der Woche ins Fitnessstudio geht und sich dort sportlich betätigt. Zu ihrer eigenen Überraschung hat sie festgestellt, dass ihr gerade bei den langweiligsten Übungen an den Maschinen die besten Einfälle für ihre Romane kommen! Unsere Autorin lebt mit ihrem Ehemann Jim und den beiden erwachsenen Söhnen im englischen Northumberland, ihr großes Hobby ist reisen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
2. KAPITEL Lissa unterdrückte ein Gähnen, zwang sich mit reiner Willenskraft zu einem Lächeln und murmelte eine belanglose Nettigkeit zu den beiden Männern hinüber, die mit ihr am Tisch saßen. Tapfer kämpfte sie gegen die Müdigkeit an. Wann bekam sie wohl endlich wieder genügend Schlaf? Natürlich sollte sie für diesen Job dankbar sein – auch wenn er erniedrigend, verletzend, moralisch zweifelhaft und ihrem inneren Wesen zutiefst zuwider war. Ihre Miene verhärtete sich. Pech. Sie brauchte das Geld. Und zwar dringend. So dringend, dass sie nach einem anstrengenden Arbeitstag im Büro in der Innenstadt noch bis in die frühen Morgenstunden in diesem Kasino arbeitete. Der einzige andere Nachtjob wäre Putzen gewesen, doch dafür bekam man nicht so viel Geld. Geld, dachte sie verdrossen. Darauf lief es letztlich immer hinaus. Sie musste in sehr kurzer Zeit so viel Geld wie möglich verdienen. Einen anderen Ausweg gab es nicht. Oder doch? Durch die Müdigkeit, die ihren Körper und ihren Geist einhüllte, flackerte ein vertrauter, gefährlich verführerischer Gedanke. Armand. Armand und sein Geld konnten alles so schnell zum Guten wenden. Nur für einen Moment erlaubte sie sich den Luxus dieses TagtrauMiss Nein, diese Richtung durften ihre Gedanken nicht nehmen. Seit einigen Tagen schon hatte er sich nicht mehr gemeldet, und sie musste sich der sehr realen Möglichkeit stellen, dass sie sich sein Interesse nur eingebildet hatte. Ihre Kehle wurde eng. Es war sinnlos zu erwarten, dass jemand einen Zauberstab schwenkte und alles auf wundersame Weise wieder in Ordnung brachte und sie aus ihrer Lage rettete. Sie zwang ihre Aufmerksamkeit auf die beiden Geschäftsleute. Immerhin unterhielten sie sich nun miteinander – über Verkaufszahlen und dergleichen – und ließen sie in Ruhe. Ihr Blick schweifte wieder ab. Und hielt abrupt inne. Gerade betrat jemand den Barbereich des Kasinos. Jemand, das erkannte sie sofort, der sich vom Rest der Besucher in einer Weise unterschied wie ein edles Rennpferd von einem struppigen Pony. Die Erscheinung des Fremden – vom maßgeschneiderten Anzug mit den goldenen Manschettenknöpfen bis zu dem perfekten Haarschnitt – verriet, dass er an viel glamouröseren Orten zu Hause war. Monte Carlo, Marbella, in Luxushotels wie dem Ritz oder dem Savoy. Er sah … reich aus. Wirklich reich. Ihr Magen tat einen kleinen Sprung. Er wirkte wie Armand manchmal. Mit jener lässigen, angeborenen Eleganz, die Menschen nicht erlernten. Sondern mit der sie aufwachsen mussten, um sie auf eine Art zu verkörpern, wie Armand und dieser Mann es taten. Aber es gab noch eine Gemeinsamkeit mit Armand: Er war kein Engländer. Engländer umgab nicht diese vornehme Noblesse, die wie ein teurer Handschuh eine unverhohlene Männlichkeit eher betonte als verbarg. Allerdings bemerkte Lissa auch einen entscheidenden Unterschied. Armands Gesicht besaß einen offenen freundlichen Ausdruck. Der Unbekannte hingegen war der atemberaubendste Mann, den sie je gesehen hatte. Das lag an seinem großen schlanken Körper, dem gebräunten Gesicht mit der schmalen Nase, den hohen Wangenknochen, dem markanten Kinn und den sinnlichen vollen Lippen. Und den Augen. Dunkel, undurchsichtig, mit scharf abgegrenzten Augenbrauen, die ihm fast eine düstere Aura verliehen. Wieder spürte sie ein flaues Gefühl im Magen und hörte ihren Herzschlag. Sie versuchte, die Empfindung zu unterdrücken. Schließlich sah sie nicht zum ersten Mal einen attraktiven Mann. Warum beeindruckte sie dieser so über Gebühr? Die Antwort lag auf der Hand. Weil sie noch nie einen Mann wie ihn gesehen hatte, deshalb. Wütend auf sich selbst, zwang sie sich, den Blick abzuwenden. Was um alles in der Welt spielte es für eine Rolle, wenn er der atemberaubendste Mann ihres Lebens war? Ein Kasinobesucher, mehr nicht. Und als Kasinoangestellte lag ihr einziges Interesse an ihm darin, ihm so viel Geld wie möglich aus der Tasche zu ziehen. Während sie noch diesem Gedanken nachhing, sah sie den Manager des Kasinos auf den Fremden zugehen. Bestimmt funkeln seine Augen, dachte Lissa, weil sich ein so fetter Fisch in sein Netz verirrt hat. Durch gesenkte Lider beobachtete sie, wie der Manager den Neuankömmling unterwürfig begrüßte. Dann, mit einem raschen suchenden Blick, winkte er eine Hostess heran. Tanya war eine sinnliche Blondine osteuropäischen Typs. Mit einem sexy Lächeln näherte sie sich dem Unbekannten. Der Mann betrachtete sie, wobei seine Augen fast unmerklich schmaler wurden. Dann berührte eine Hand Lissas nackten Arm und lenkte ihre Aufmerksamkeit ab. „Ich möchte tanzen“, verkündete einer der beiden Männer an ihrem Tisch. Sie verbarg ihren Unwillen und setzte ein erfreutes Lächeln auf, während sie aufstand. Unmittelbar neben der Bar gab es eine kleine Tanzfläche. Glücklicherweise lief gerade heitere und schnelle Musik. Doch zwei Minuten später kam eine langsame Nummer, und ihr Begleiter legte eine Hand auf ihre Hüfte. Lissa versuchte, nicht zurückzuzucken. Sie hasste es, mit den Spielern zu tanzen. Dann, völlig unvermittelt, tauchte noch jemand neben ihr auf. Xavier ließ zu, dass sich die Blondine an seinen Arm klammerte, doch er beachtete sie nicht weiter. Seine Aufmerksamkeit galt allein seiner Zielperson. Lissa Stephens. In Fleisch und Blut. Und kein bisschen anders als auf dem Foto in dem Dossier. Blondes Haar, straff zurückgekämmt, viel zu viel Make-up, die schlanke Figur in ein billiges Satinkleid gehüllt. Einen Moment schäumte er innerlich vor Wut, weil ein so offensichtliches Flittchen seinen idiotischen Bruder hatte einwickeln können. Was zur Hölle sah Armand nur in ihr? „Ich liebe tanzen“, schnurrte die Hostess an seiner Seite. Xavier hörte ihren Akzent, polnisch, russisch oder etwas aus dieser Region. Wahrscheinlich in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach London gekommen. Er verspürte einen Hauch von Bedauern. Für viele Menschen aus dem früheren Ostblock war das Leben hart. Er konnte den Frauen, die ihre Lebensumstände verbessern wollten, keinen Vorwurf machen – auch wenn sie es auf so scheußliche Weise versuchten. Diese Entschuldigung mochte für Immigranten gelten, aber traf sie auch auf Lissa Stephens zu? Sie war mit den Vorteilen einer kostenlosen Erziehung, eines staatlichen Gesundheitswesens und, wenn es darauf ankam, Sozialwohnungen aufgewachsen. Welchen Grund also mochte es für sie geben, an einem Ort wie diesem zu arbeiten – es sei denn, sie tat es freiwillig? Und was sagte Letzteres über eine Frau aus? Höchste Zeit, sich um Lissa Stephens zu kümmern und sie genauer in Augenschein zu nehmen. Er ging zu ihr. „Mein Tanz“, sagte er. Der Mann an ihrer Seite drehte streitlustig den Kopf. Also kümmerte Xavier sich zuerst um ihn. „Tauschen wir?“, lud er ihn ein. Der Mann betrachtete die blonde Schönheit an Xaviers Seite, die definitiv hübscher war als seine derzeitige Tanzpartnerin. Der verärgerte Ausdruck verschwand. „Einverstanden“, murmelte er ein wenig undeutlich, ließ Lissa los und schloss die kurvige Blondine mit einem breiten Lächeln in die Arme. Ihrer verärgerten Miene nach zu schließen, freute diese der Tausch ganz und gar nicht, aber das interessierte Xavier nicht mehr. „Sollen wir?“, fragte er Lissa, wartete ihre Antwort gar nicht erst ab und zog sie in seine Arme. Augenblicklich versteifte sie sich. Das erstaunte Xavier. Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Instinktiv zog er sich ein Stück zurück und brachte etwas Distanz zwischen sich und sie. „Was ist los?“ Etwas flackerte in ihren Augen auf, dann verschwand es, und sie lächelte. „Hi, ich bin Lissa“, sagte sie mit leiser Stimme, ohne auf seine Frage einzugehen. Sie lächelte noch breiter. Oder angespannter? Darüber wollte er nicht nachdenken. Er legte die Hände um ihre Hüften. Durch den dünnen Stoff des Kleides konnte er die kurvige Linie fühlen. Aufmerksam betrachtete er ihr Gesicht. Ihre Miene hatte jede Härte verloren. Stattdessen blickte er in eine Leere. Aus der Nähe wirkte ihr Make-up noch entsetzlicher. Die Augen mit dunklem Lidschatten überbetont, die Wimpern dick getuscht, und was den Mund anging … Der blutrote Lippenstift erinnerte an Marmelade, klebrig und süß. Xavier spürte, wie Ekel in ihm aufstieg. Keine Frau, die er kannte – und er kannte viele –, würde sich jemals so schminken. Die Frauen seiner Welt, Madeline und ihre Freundinnen, waren chic und elegant, ihr Make-up makellos. Sie gehörten einer anderen Spezies an als die Frau, mit der er tanzte. Verachtung schlich sich in seinen Blick. Rasch nahm er sich zusammen und verbarg seine Empfindungen. Ihr seine Gefühle zu zeigen, brachte ihn nicht weiter. „So, Lissa, glauben Sie, Sie bringen mir Glück an den Tischen?“, fragte er und lächelte ermutigend. Wieder versteifte sie sich in seinen Armen – nur für einen Moment. „Ich bin sicher, Sie werden Glück haben“, sagte sie. Auch diesmal wirkte ihr Lächeln angespannt. „Gut“, meinte Xavier. „Gehen wir.“ Er nahm seine Hände von ihren Hüften, und einen Augenblick schien sie zu schwanken. Doch Xavier ignorierte es und geleitete sie von der Tanzfläche durch die Bar zu den Spieltischen. Fast meinte er den gierigen Blick des Kasinomanagers in seinem Rücken zu spüren. Ein zynisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Nun,...