Bally / Büche / Vayne-Bossert | Handbuch Palliativmedizin | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 576 Seiten

Bally / Büche / Vayne-Bossert Handbuch Palliativmedizin


4., aktualisierte und ergänzte Auflage 2021
ISBN: 978-3-456-95969-6
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, 576 Seiten

ISBN: 978-3-456-95969-6
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
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Hohe Kompetenz und fundiertes Wissen in der PalliativmedizinDie Palliativmedizin versteht sich als integrative Disziplin, die lange vor dem Lebensende und über den Tod hinaus zum Einsatz kommt. Sie gehört in den Aufgabenbereich von Grundversorgenden und Spezialisten, von Pflegenden sowie Ärzten und ist geprägt vom Bestreben, die Lebensqualität der Patienten vorausschauend mitzugestalten, ihre Autonomie zu stärken und die Würde der Menschen in ihrer Vulnerabilität zu schützen.Die 4. Auflage des seit Jahren erfolgreichen Werkes wurde von einem neuen Herausgeberteam vollständig überarbeitet und erweitert. Folgende Aspekte werden praxisnah dargestellt:Ausführliche Erläuterung von Diagnostik und Therapie aller in der Palliativmedizin relevanten klinischen SymptomeHilfestellung bei komplexen Entscheidungsfindungen im Rahmen einer schweren KrankheitDarstellung der Bedeutung eines Palliativ-Netzwerks aus unterschiedlichen PerspektivenKonkrete Empfehlungen zur Kommunikation und Unterstützung von Betroffenen und AngehörigenAusführlicher Anhang mit hilfreichen Tipps und Service-Adressen Das Handbuch wurde ganz im Sinne der Interprofessionalität von unterschiedlichen Experten aus verschiedensten Berufsfeldern verfasst. Es soll dazu beitragen, die neuesten Erkenntnisse der Palliativmedizin in die tägliche Praxis umzusetzen sowie Fachpersonen in ihrem klinischen Alltag bei der Betreuung von Patienten und deren Angehörigen zu unterstützen.
Bally / Büche / Vayne-Bossert Handbuch Palliativmedizin jetzt bestellen!

Zielgruppe


Allgemeinmediziner_innen und Internist_innen, Palliativmediziner_innen in Pflegeheimen und Krankenhäusern, Hospiz, Pflegefachpersonal mit Schwerpunkt Palliative Care, Hausärzt_innen

Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;7
2;1 Gedanken zur Palliativmedizin;13
3;2 Gebrauchsanweisung;21
4;3 Erkennen einer Palliativsituation – Voraussetzung fu?r aufrichtige Kommunikation;25
5;4 Angst;35
6;5 Anorexie und Kachexie;41
7;6 Asthenie – Fatigue;49
8;7 Aszites;57
9;8 Darmobstruktion (Ileus);63
10;9 Delir;73
11;10 Dehydratation;89
12;11 Diarrhö;95
13;12 Dyspnoe;103
14;13 Hautprobleme;109
15;14 Mundschleimhautprobleme;117
16;15 Nausea und Emesis;129
17;16 Obstipation;145
18;17 Ödeme;153
19;18 Schlafstörungen;159
20;19 Schmerzen;171
21;20 Sedierung bei refraktären Symptomen;201
22;21 Trauer und das Traurig-Sein aus neophänomenologischer Perspektive;213
23;22 Notfallsituationen;229
24;23 Besonderheiten der Pharmakotherapie in der Palliative Care;237
25;24 End-of-Life Care oder die letzten Tage;243
26;25 Gesundheitliche Vorausplanung – Advance Care Planning (ACP) – Patientenverfu?gungen;255
27;26 Entscheidungsfindung am Lebensende;265
28;27 Sterbe- und Suizidwu?nsche bei unheilbarer Krankheit;275
29;28 Umgang mit Hoffnung;293
30;29 Interprofessionelle Zusammenarbeit;303
31;30 Palliative Care in der Hausarztmedizin;309
32;31 Die Rolle der Pflege;315
33;32 Seelsorgliche und gesundheitsberufliche Spiritual Care;325
34;33 Soziale Arbeit – Psychosoziale Aspekte;335
35;34 Physiotherapie in Palliativsituationen;345
36;35 Austrittsplanung und die Betreuung zu Hause;355
37;36 Vernetzung und Schnittstellenmanagement;363
38;37 Patientenpfade;367
39;38 Selbst- und Teampflege;371
40;39 Palliative Care Community – regionales Netzwerk Palliative Care;381
41;40 Palliative Care bei Patienten mit Tumorerkrankungen;385
42;41 Palliative Care bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen;395
43;42 Palliative Care bei Patienten mit chronischem Organversagen;403
44;43 Palliativmedizin in der Geriatrie;413
45;44 Palliative Care bei Kindern;427
46;45 Palliative Care bei Menschen mit Behinderungen;447
47;46 Diversitätssensitive Palliative Care;455
48;47 Wichtige Konzepte und daraus folgende Interventionen;463
49;48 Psychosoziale Aspekte bei Betroffenen und Angehörigen – Resilienz, Coping, Ressourcen;475
50;49 Spiritualität;481
51;Nachwort: Der persönliche Blick durch die Corona-Brille;491
52;Anhänge und Service;493
52.1;Anhang 1: ESAS (Edmonton Symptom Assessment System);495
52.2;Anhang 2: Beurteilung der kognitiven Leistungsfähigkeit mit dem MMS und dem MoCA;501
52.3;Anhang 3: Beispiel fu?r ein Instrument zur Protokollierung des Schmerzverlaufs;507
52.4;Anhang 4: Schmerzerfassung bei kognitiv beeinträchtigten Menschen mit ECPA;509
52.5;Anhang 5: Medikamente in der Palliative Care und Off-Label-Use;513
52.6;Anhang 6: Mischbarkeit diverser Medikamente fu?r s. c. Applikation, fu?r Infusionen oder Spritzenpumpen;533
52.7;Anhang 7: Darf ich Medikamente teilen, zermörsern oder u?ber(Magen)-Sonde verabreichen?;535
52.8;Anhang 8: Betreuungsplan;537
52.9;Anhang 9: Ausbildung;539
53;Autorenverzeichnis, Internet-Adressen und Sachwortverzeichnis;543


10 Dehydratation
Catherine Weber, Sophie Pautex

10.1 Definition

Dehydratation wird definiert als eine Verringerung des Gesamtkörperwassers auf Kosten des intrazellulären und/oder intravaskulären Flüssigkeitsraums (Hypovolämie).

Fallvignette

Bei Frau S., 62 Jahre alt, wurde vor einem Jahr ein metastasierendes Lungenkarzinom diagnostiziert. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder, denen sie sehr nahesteht. Bei ihrem letzten Termin in der Onkologie entschied sie sich, auf eine Immuntherapie zu verzichten und alle anderen Tumorspezifischen Behandlungen abzusetzen. Seit diesem letzten Termin nimmt ihr Allgemeinzustand rasch ab. Sie lebt derzeit zu Hause, leidet unter starker Müdigkeit und muss für sämtliche Aufgaben des täglichen Lebens Hilfe in Anspruch nehmen. Sie hat keinen Appetit und isst fast nichts. Seit drei Tagen sind Schluckstörungen aufgetreten, wodurch sie Schwierigkeiten hat, ausreichend orale Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Außer der ausgesprochenen Müdigkeit, hat Frau. S. keine weiteren Beschwerden; ihre Schmerzen sind durch subkutanes Morphin gut eingestellt. Bei der klinischen Untersuchung stellt der Arzt keinen Mundsoor fest. Der Ehemann von Frau S. bittet das Pflegeteam, eine intravenöse Infusion zu legen, da er befürchtet, seine Frau könnte verdursten.

10.2 Ätiologie

Eine Dehydratation kann folgende Ursachen haben:

•• eine Verminderung der Flüssigkeitszufuhr, deren Ursachen wiederum vielfältig sein können:
–– vermindertes Durstgefühl
–– Läsionen der Mundschleimhaut
–– Schluckstörungen
–– Anorexie
–– Übelkeit und Erbrechen
–– Verschlechterung der Kognition
–– Bewusstseinstörungen
–– Delirium
–– Depression.

•• Erhöhung des Wasserverlusts:
–– durch unmerklichen Wasserverlust (Schwitzen, Tachypnoe)
–– über den Urin (Diuretika, Niereninsuffizienz)
–– durch den Magen-Darm-Trakt (Durchfall, Erbrechen)
–– in den dritten Raum (Pleuraerguss, Aszites).

10.3 Bedeutung und Prognose

•• Die meisten Patienten am Lebensende sind von Dehydratation betroffen.
•• Aufgrund der Symptome, welche sie potenziell auslöst oder begünstigt, kann die Dehydration beträchtliche Folgen haben und die Lebensqualität des Betroffenen beeinträchtigen.
•• Wasser, Trinken oder Durst sind Wörter, die eine starke Symbolkraft besitzen und emotional besetzt sind.
•• Die Prävention einer Dehydratation am Lebensende oder deren Behandlung sind weiterhin Gegenstand von medizinischen und ethischen Diskussionen und Kontroversen.
•• Bei Vorliegen einer Dehydratation kann bei bestimmten Patienten eine künstliche Flüssigkeitszufuhr in Erwägung gezogen werden, mit dem Ziel, die Lebensqualität zu verbessern, manchmal auch die Lebenserwartung zu verlängern oder manchmal beides.

10.4 Pathophysiologie

Einige Studien lassen darauf schließen, dass Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung trotz mangelnder Flüssigkeitszufuhr einen angemessenen Hydratationszustand aufrechterhalten können. Dies kann durch verschiedene Mechanismen erklärt werden: Änderung der Körperzusammensetzung unter Verminderung des Wasseranteils mit fortschreitendem Alter, Gewichtsverlust, Verminderung des unmerklichen Wasserverlusts, verringerte Ausscheidung des freien Wassers infolge der erhöhten Sekretion des antidiuretischen Hormons (z. B. bei chronischer Übelkeit oder Verabreichung von Morphin).



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