E-Book, Deutsch, Band 330, 384 Seiten
Reihe: Romana Exklusiv
Banks / Browning / Reid Romana Exklusiv Band 330
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-4896-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mittelmeerträume
E-Book, Deutsch, Band 330, 384 Seiten
Reihe: Romana Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-4896-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mit mehr als 20 geschriebenen Romanen, ist Leanne dafür geschätzt Geschichten mit starken Emotionen, Charakteren mit denen sich jeder identifizieren kann, einem Schuss heißer Sinnlichkeit und einem Happy End, welches nach dem Lesen noch nachklingt zu erzählen. Sie ist die Abnehmerin der Romantic Times Magazine's Awards in Serie. Sinnlichkeit, Liebe und Humor, mit diesen Zutaten für ihre Romane sorgte sie bei zahlreichen Wettbewerben wie dem RITA Award für Aufsehen. Für die zahlreichen Auszeichnungen ist Leanne sehr dankbar. Doch besonders bewegt hat sie der Brief einer Leserin, die schrieb, dass ihr Buch sie durch die schweren Zeiten einer Chemotherapie begleitet hat. Der Leserbrief inspirierte sie zu einer Redewendung und führte bei ihr zu folgender Erkenntnis: Unterschätze niemals die Kraft von Liebesromanen. Leanne ist heimisch in Virginia und lebt glücklich zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei jugendlichen Kindern. Sie liebt Musik, Schokolade, Zitate und neue Abenteuer. Außerdem glaubt sie, dass Liebhaber von Liebesromanen die besten Leser der Welt sind, weil sie verstehen, dass Liebe das größte Wunder auf Erden ist.
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1. KAPITEL Leandros Petronades lag auf dem Sonnendeck seiner Motorjacht und sah zufrieden auf die Bucht von San Estéban. Der Anblick der luxuriösen Ferienanlage, die sich über dem malerischen südspanischen Fischerdorf erhob, verschaffte ihm Genugtuung. Zum einen war sie genauso exklusiv geraten, wie er es sich vorgestellt hatte, zum anderen hatte sich seine Investition schon kurz nach Abschluss der Bauarbeiten doppelt und dreifach rentiert. Vor allem Letzteres erfüllte ihn mit Stolz. Als sein Vater Aristoteles vor vier Jahren überraschend verstorben war, hatte er, Leandros, praktisch über Nacht die Leitung des Konzerns übernehmen müssen. Doch inzwischen war er längst ein anerkannter und erfolgreicher Geschäftsmann, von dem man erwartete, dass seine Geldanlagen sensationelle Gewinne abwarfen. Ums Geldverdienen allein war es ihm bei diesem Projekt allerdings nicht gegangen. Dafür hing sein Herz viel zu sehr an dem Bauvorhaben, für das er sich schon engagiert hatte, als es noch eine fixe Idee seines Freundes Felipe Vazquez gewesen war. Gemeinsam hatten sie hart dafür gearbeitet, dass aus dem Traum ein konkreter Plan wurde, der schließlich Form angenommen hatte. Inzwischen waren die Arbeiten abgeschlossen, und für ihn, Leandros, gab es nichts mehr zu tun. Die Luxusvillen waren verkauft, das Fünf-Sterne-Hotel auf lange Zeit ausgebucht, und der Golfplatz galt schon jetzt als Geheimtipp. Der einst verschlafene Ort war zu neuem Leben erwacht, und im Hafenbecken lagen die Luxusjachten jener Reichen und Berühmten vor Anker, denen die Costa Smeralda oder die Côte d’Azur zu überlaufen waren. Seine Jacht würde jedoch in wenigen Tagen auslaufen, und dieser Gedanke machte ihn schwermütig. Während der jahrelangen Bauarbeiten hatte sie ihm als Wohnung und Büro gedient. Nun aber sollte sie in die Karibik überführt werden. In drei Wochen würden sein Bruder Nikos und dessen Braut Carlotta sie dort übernehmen, um ihre Flitterwochen mit einer Kreuzfahrt zu verbringen. Dass er, Leandros, von Bord musste, stand also unwiderruflich fest. Noch hatte er sich allerdings nicht entschieden, wohin er gehen sollte. Die Vorstellung, nach Athen zurückzukehren und als Leiter eines Weltkonzerns wieder in die Tretmühle des Alltags zu geraten, behagte ihm ganz und gar nicht. „Selbstverständlich muss es ein Feuerwerk geben“, hörte er eine sanfte, aber entschlossene Frauenstimme sagen. „Das sind wir den vielen Menschen einfach schuldig, ohne deren unermüdlichen Einsatz das Projekt nicht so erfolgreich geworden wäre. Deshalb soll es bei dem Fest am Namenstag des Schutzpatrons von San Estéban an nichts fehlen.“ Je länger Leandros zuhörte, desto mehr hellte sich seine Stimmung auf. Das Geschick, mit der Diantha ihre Arbeit machte, imponierte ihm ebenso wie die ruhige und sachliche Art, die sie dabei an den Tag legte. Egal, welchen Auftrag er ihr erteilte, stets konnte er sich darauf verlassen, dass alles perfekt lief. Nicht selten schien sie seine Gedanken sogar im Voraus zu erahnen und hielt lästige Dinge von ihm fern. Da sie nicht nur in beruflichen Dingen auf einer Wellenlänge lagen, fühlte er sich in Dianthas Nähe ausgesprochen wohl. Inzwischen spielte er sogar ernsthaft mit dem Gedanken, sie zu heiraten. Dass er sie nicht liebte, fiel nicht weiter ins Gewicht, denn den Glauben an die große Liebe hatte er schon vor Jahren verloren. Doch Diantha war schön, klug und mit Sicherheit eine fantastische Liebhaberin – zumindest nahm er es an, denn davon überzeugt hatte er sich noch nicht. Außerdem war sie Griechin, finanziell unabhängig und nahm seine kostbare Zeit nicht über Gebühr in Anspruch. Bei der Suche nach einer Heiratskandidatin waren das für einen Geschäftsmann wie ihn nicht zu unterschätzende Vorteile. Schließlich bestand seine Hauptaufgabe darin, die Position der Petronades-Gruppe am Weltmarkt zu festigen und nach Möglichkeit weiter auszubauen. Da Diantha Christophoros selbst aus einer angesehenen Unternehmerfamilie stammte, hatte sie dafür Verständnis. Deshalb war nicht zu befürchten, dass sie sich beklagen würde, wenn er bis spät in die Nacht arbeitete. Genauso wenig würde sie von ihm erwarten, dass er sie mehrmals täglich anrief und alles liegen und stehen ließ, sobald sie mit den Fingern schnippte. Angesichts solcher Vorzüge war Diantha im Grunde die ideale Ehefrau für ihn. Lediglich ein Punkt sprach gegen eine baldige Hochzeit mit ihr, und bevor der nicht aus der Welt war, wollte er sich seine Absichten nicht einmal andeutungsweise anmerken lassen. Denn noch war er mit einer anderen verheiratet. Zumindest auf dem Papier. Und da er seit drei Jahren keinen Kontakt mehr zu seiner Ehefrau hatte, wäre die Scheidung nur eine Formsache. Er brauchte lediglich seinen Anwalt anzurufen, und in wenigen Wochen würde Isobel endgültig der Vergangenheit angehören. Schon der Gedanke an sie reichte, um ihm die Stimmung zu verderben. Leise fluchend erhob Leandros sich aus dem bequemen Liegestuhl, nahm eine gekühlte Flasche Bier aus der kleinen Bar des Sonnendecks und stellte sich an die Reling. Diese kleine Hexe, dachte er verbittert, ehe er die Flasche an den Mund setzte und einen kräftigen Schluck trank. In letzter Zeit hatte er erfreulich selten an Isobel gedacht. Doch wie seine heftige Reaktion bewies, waren die Wunden, die sie hinterlassen hatte, auch nach drei Jahren noch nicht verheilt. Selbst von seinem Platz an der Reling aus konnte er Diantha hören, die im Salon seiner Jacht stand und am Telefon die letzten Details des großen Festes organisierte, mit dem die Ferienanlage offiziell eröffnet werden sollte. Auch ohne sich umzudrehen, meinte er die schwarzhaarige Frau mit den dunkelbraunen Augen und dem gebräunten Teint vor sich zu sehen, die immer elegant gekleidet war. Nicht zuletzt darin unterschied sie sich wohltuend von Isobel, die es vorzog, ihre makellose Figur aufreizend zur Schau zu stellen, anstatt sie dezent zu betonen. Das Bild der jungen Frau, das er unwillkürlich vor Augen hatte, verfehlte nicht seine Wirkung. Doch damit war er vertraut, seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Sie waren übereinander hergefallen wie zwei liebestolle Teenager und hatten aus einem Impuls heraus geheiratet. Mit derselben hingebungsvollen Leidenschaft, mit der sie sich anfangs geliebt hatten, hatten sie sich später gestritten. Lediglich die Trennung hatte sie davor bewahrt, sich gegenseitig zu vernichten. Sie waren beide viel zu jung gewesen. Trotzdem löste die Erinnerung daran eine Bitterkeit aus, die es Leandros ratsam erscheinen ließ, sich jeden Gedanken an Isobel zu verbieten. Wie die Zeit in San Estéban würde auch sie bald der Vergangenheit angehören. Leandros war entschlossen, die bevorstehenden Veränderungen für einen Neuanfang zu nutzen. Er war inzwischen einunddreißig Jahre alt, und die Vorstellung, zu heiraten und vielleicht sogar eine Familie zu gründen, hatte durchaus ihren Reiz – vorausgesetzt, es würde sich die richtige Frau … „Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen, oder warum blickst du so finster drein?“ Leandros hatte Diantha nicht kommen hören. Ihr Lächeln zeugte ebenso von tief empfundener Zuneigung wie der Ausdruck in ihren braunen Augen. Er konnte sich nicht erinnern, Isobel je lächeln gesehen zu haben – zumindest nicht ohne Hintergedanken. Und statt Zuneigung hatte er in ihren großen Augen stets nur Aufsässigkeit gelesen. „Ich versuche, mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass die schöne Zeit in San Estéban ein Ende hat“, erwiderte er schließlich. Dann sah er wieder gedankenverloren auf die Bucht. Hierher hatte er sich vor fast drei Jahren zurückgezogen, um wieder zu sich selbst zu finden. Es hatte unendliche Mühe gekostet, doch schließlich war es ihm gelungen, die innere Leere wieder auszufüllen. Einen besseren Ort als San Estéban hätte er dafür nicht finden können. Entsprechend unbehaglich zu Mute war ihm bei der Vorstellung, Abschied zu nehmen. Er war so in Gedanken versunken, dass er Diantha fast vergessen hatte. Erst als sie ihm die Hand auf den Arm legte, erinnerte er sich daran, dass sie direkt neben ihm stand. Als er sich zu ihr umdrehte, zog sie die Hand wieder zurück. Sie wirkte fast ein wenig erschrocken, denn noch ließ ihre Beziehung eigentlich keine Berührungen zu. Diantha war die beste Freundin seiner Schwester Chloe, und er war Ehrenmann genug, sie während ihres Aufenthalts auf seiner Jacht mit dem gebotenen Respekt zu behandeln. Und so schwer es ihm in diesem Moment auch fiel, er war entschlossen, sich an seine guten Vorsätze zu halten. „Dass dir der Abschied schwer fällt, kann ich mir gut vorstellen“, sagte Diantha verständnisvoll. „Aber vielleicht ist es das Beste so. Du bist schon so lange hier, dass du es für normal hältst, auf einer schicken Jacht zu leben und dich um nichts kümmern zu müssen. Um dich vor dem wirklichen Leben zu verstecken, bist du allerdings noch zu jung, findest du nicht?“ „Da könntest du recht haben“, stimmte Leandros ihr zu, auch wenn es ihm ein wenig unheimlich war, dass sie ausgesprochen hatte, was er empfand. „Deshalb habe ich vor, gleich nach dem Fest nach Athen zurückzukehren und mich dem wirklichen Leben zu stellen, wie du es nennst.“ „Das freut mich“, gab sie unumwunden zu. „Und deine Mutter wirst du damit sehr glücklich machen.“ Ehe er etwas erwidern konnte, drehte sie sich um und ging zurück in den Salon. Er sah ihr nachdenklich hinterher. Sie trug ein elegantes blaues Sommerkleid, das ihrer Figur schmeichelte, und das schwarze Haar...