Bannink | Positive Supervision und Intervision | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 239 Seiten

Bannink Positive Supervision und Intervision


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8409-2804-8
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 239 Seiten

ISBN: 978-3-8409-2804-8
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Was funktioniert nicht? Woran liegt das? Wie kann das Problem gelöst werden? Die traditionelle Supervision und Intervision orientieren sich meist an diesen Fragen. Der Schwerpunkt liegt vor allem auf Problemen, Fehlentwicklungen, Stagnationen und Sackgassen, eher selten auf den bereits erzielten Erfolgen. Positive Supervision und kollegiale Beratung stellen dagegen die Fragen: Was funktioniert gut? Wodurch gelingt das? Wie lässt sich im Weiteren darauf aufbauen? Positive Supervision und Intervision sind kompetenzorientiert: Es geht darum, Kompetenzen aufzuspüren, daran zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln.

Das Buch umreißt zunächst die theoretischen Hintergründe und die praktischen Anwendungsmöglichkeiten der positiven Supervision und kollegialen Beratung und geht ausführlich auf die vier Pfeiler der positiven Supervision und Intervision ein: Die Zielformulierung, das Finden von Kompetenzen, die Arbeit am Fortschritt und die Reflexion. Schritt für Schritt wird erläutert, wie Ziele positiv formuliert, wie Stärken und Kompetenzen identifiziert, wie Weiterentwicklungen angeregt, wie Reflexionen unterstützt und wie Rückmeldungen gegeben werden können. Zahlreiche Fallbeispiele veranschaulichen das Vorgehen, Übungen und Materialien geben Anregungen für die praktische Umsetzung. Das Buch liefert damit einen systematischen Supervisionsansatz, der Anregungen für alle Personen gibt, die in der Psychotherapie, im Coaching oder in der Mediation ihren Kollegen Supervision geben, die in einer Organisation die Rolle des Supervisors übernehmen, um ihre Kollegen zu supervidieren, oder die als Lehrkraft oder Coach im schulischen Bereich oder im Sport als Supervisor tätig sind.

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Zielgruppe


Supervisoren, Psychotherapeuten, Psychiater, Mediatoren, Klinische Psychologen, Psychologische Berater, Trainer, Lehrkräfte, Coaches, Führungskräfte, Studierende und Lehrende in der psychotherapeutischen Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;7
2;Einleitung;11
3;1Supervision und Intervision;17
4;2Positive Supervision und Intervision;33
5;3Erster Pfeiler: Zielformulierung;57
6;4Zweiter Pfeiler: Kompetenzen finden;75
7;5Dritter Pfeiler: Weitere Fortschritte erarbeiten;101
8;6Vierter Pfeiler: Reflexion;119
9;7Folgegespräche;139
10;8Die supervisorische Allianz;151
11;9Wichtige Aspekte der positiven Supervision/Intervision;175
12;1022 häufig gestellte Fragen und ihre Antworten;189
13;11Die Supervisanden haben das Wort;203
14;12Epilog;211
15;Literatur;213
16;Internetseiten;221
17;Anhang;223


1 Supervision und Intervision (S. 15-16)

Never do for learners what they can do themselves or for themselves. (unbekannt)

In diesem Kapitel lesen Sie mehrere Definitionen der traditionellen Supervisionsmodelle. Diese Modelle behandeln alle das Problem-Solving-Paradigma, das zum Ziel hat, Probleme und Fehler zu analysieren und die Probleme daraufhin (meist gemeinsam mit den Klienten) zu lösen. Bei diesem Vorgehen erhält der Supervisand1 in der Regel Ratschläge vom Supervisor, der als Experte und Lehrer auftritt.

Bei dem neuen Ansatz der positiven Supervision/Intervision wird das Problemlösen durch das Paradigma der Konstruktion von Lösungen ersetzt. Hier gibt der Supervisor (meistens) keine Ratschläge, sondern er stellt den Supervisanden Fragen, die diese dazu animieren sollen, ihre eigene Expertise zu entdecken und bestmöglich einzusetzen. Diese positive Herangehensweise kann sowohl in der individuellen Supervision als auch in der Gruppensupervision oder der Intervision Anwendung finden. Außerdem lernen die Supervisanden/Intervisanden auf diese Weise das positive Paradigma kennen und können es auch in ihrer eigenen Arbeit einbringen. Herausgearbeitet werden auch die Unterschiede in der Art zu fragen in der traditionellen und der positiven Supervision/Intervision und wir sehen uns einen Fragebogen für Supervisoren genau an. Weiter werden die Vorund Nachteile der individuellen Supervision und der Gruppensupervision unter die Lupe genommen und es wird ein Plädoyer für mehr Offenheit bezüglich der Wünsche der Supervisanden gehalten.

1.1 Traditionelle Supervision: Definition und Rolle des Supervisors

Bernard und Goodyear (2009) geben eine häufig verwendete, neutrale Definition für Supervision. Neutral meint in diesem Zusammenhang, dass die Autoren offenlassen, ob sich die Supervision um das Lösen von Problemen oder um die Konstruktion von Lösungen dreht. Die Definition lautet: „Supervision ist eine Intervention, die durch eine erfahrene Person in einem bestimmten Beruf an einer weniger erfahrenen Person in demselben Beruf, ausgeübt wird.

Die Beziehung •• ist bewertend und hierarchisch,
•• besteht für einen gewissen Zeitraum,
•• hat zugleich zum Ziel, die professionellen Fähigkeiten der weniger erfahrenen Person(en) zu verbessern, als auch die Qualität der professionellen Dienste, die die unerfahrene(n) Person(en) ihren Klienten bieten, zu überwachen und zudem als ‚Türsteher‘ für den Eintritt in den entsprechenden Beruf zu fungieren.“ (S. 7)

Bernard und Goodyear sind überzeugt, dass es im Prozess der Psychotherapie und der Supervision viel Übereinstimmendes gibt. Ihnen zufolge ist vor allem die zentrale Position und Rolle der interpersonalen Beziehung in beiden Prozessen vergleichbar. Ich bin allerdings der Meinung, dass das Ergebnis einer Psychotherapie etwas anderes ist als das einer Supervision. In der Psychotherapie ist vorgesehen, die Beziehung zu beenden, sobald es dem Klienten besser geht; in der Supervision bleibt der Kontakt als Kollegen erhalten.

Im Folgenden finden Sie noch weitere Definitionen der Supervision, auf die ich im Internet gestoßen bin, manche sind problemorientiert, manche neutral (problemorientiert sagt aus, dass die Supervision sich mit der Analyse dessen, was schiefgelaufen ist, und mit der Problemreparatur beschäftigt):

•• Systematische Begleitung im beruflichen Umfeld, wobei aus den konkreten Problemen, auf die Betroffene in ihrer Arbeitssituation stoßen, gelernt wird (problemorientiert);
•• lenkende, leitende Aufsicht (neutral);
•• Reflexion auf (eigene) Arbeitserfahrungen und Arbeitssituationen mit dem Ziel, das eigene Funktionieren zu verbessern (neutral).

Diese Definitionen erklären auch sogleich den Unterschied zwischen Supervision und Intervision: Bei der Supervision gibt es den Supervisor, eine fachlich qualifizierte Person mit einem Vorsprung an Erfahrung, die den Supervisanden begleitet, unterstützt und zu Einsichten verhilft. Die Teilnehmer an einer Intervision sind dagegen auf Augenhöhe miteinander.

Nach einer anderen Definition ist Supervision eine – oft problemorientierte – „Lernstrecke unter Begleitung eines Supervisors (gelernt wird anhand von konkreten Problemen), wobei methodisch auf die persönlichen Lernfragen, die jemand in Bezug auf seine Arbeit hat, eingegangen wird. Dabei wird deutlich, welche Situationen Probleme bereiten, womit die Probleme zusammenhängen, wie damit umgegangen werden kann und welche Alternativen erreichbar sind. Supervisanden erkunden und erkennen feste Muster und begeben sich auf die Suche nach den tieferliegenden Motiven und Überzeugungen, die ihre Interaktionen lenken. Es wird immer vom Problem-Solving-Paradigma ausgegangen.“



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