25 Jahre klinische psychotherapeutisch-psychoanalytische Arbeit sind Grundlage für kritische Auseinandersetzungen mit gängigen psychoanalytischen Erklärungsmustern. Mit der Mutmaßung, dass Psychopathologie genau wie körperliche Erkrankungen durch angreifende Kräfte entsteht, setzt sich die Autorin direkt mit der einseitig angewendeten Abwehrlehre auseinander. Ihre Provokation lautet daher: Wo Abwehr ist, muss auch Angriff sein. Mit dieser Perspektive eröffnet die Autorin neue Räume für ganz unterschiedliche Erklärungen psychischer Prozesse. Es wird untersucht, was Angriffsstellen sind und wie sie beschaffen sind. Die wesentlichen Eigenschaften von Angriffen werden erarbeitet, und es wird nach Kriterien gesucht an denen die unbewussten Gegenspieler zu erkennen sind. Die Autorin zeigt, wie sich diese Perspektive unmittelbar auf therapeutische Maßnahmen auswirkt. Für das Auffinden der richtigen wirksamen Mittel und Wege, dem betroffenen Menschen zu helfen, sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Nach anfänglich mühseliger Auseinandersetzung mit psychoanalytischen Theorien ist ein zuweilen leichtes und heiteres Arbeiten entstanden.
Baumert
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Ingrid Baumert, geb. 1943, war 8 Jahre als klinische Psychologin und Psychotherapeutin an psychiatrischen Einrichtungen tätig. Seit 1980 ist sie niedergelassene Psychoanalytikerin und Psychotherapeutin. Als Lehranalytikerin der DPG und DGPT ist sie in der Lehre und Ausbildung von Ärzten, Diplompsychologen und Diplompädagogen in Kiel tätig. Ihr Schwerpunkt ist seit langem die Untersuchung der Über-Ich-Pathologie und den daraus folgenden notwendigen Veränderungen der Behandlungspraxis.