Berg-Ehlers | Mörderisches Idyll | Buch | 978-3-7374-0777-9 | sack.de

Buch, Deutsch, 224 Seiten, Format (B × H): 175 mm x 240 mm, Gewicht: 704 g

Reihe: Corso

Berg-Ehlers

Mörderisches Idyll

Eine Reise auf den Spuren deutscher Regionalkrimis
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7374-0777-9
Verlag: Corso Verlag

Eine Reise auf den Spuren deutscher Regionalkrimis

Buch, Deutsch, 224 Seiten, Format (B × H): 175 mm x 240 mm, Gewicht: 704 g

Reihe: Corso

ISBN: 978-3-7374-0777-9
Verlag: Corso Verlag


Auf Reisen kann man Detektiv sein: Verborgenes entdecken, Spuren suchen, unbekannte Orte ausfindig machen. Noch spannender werden die Erkundungstouren mit einem Reiseführer der besonderen Art: dem Kriminalroman.
Regionalkrimis sind außerordentlich beliebt und eröffnen die Möglichkeit, Deutschland unter ganz anderen Aspekten zu bereisen und neu kennenzulernen. Manche Autor:innen haben sich Touristenmagnete wie Sylt als Schauplatz gewählt, andere haben erst durch ihre Romane mehr Besucher in eine Region gelockt, wie im Fall der Eifel.
Daraus ergibt sich zunehmend eine neue Art des Literaturtouristen: Dieser möchte entweder die Gegend, die er in einem Krimi kennengelernt hat, erfahren, oder die Orte, an denen er sich gerade aufhält, in einem Roman wiederfinden. Und je idyllischer eine Örtlichkeit ist, umso stärker ist der Effekt, den ein kriminell-blutiges Geschehen auf den Leser hat. Plötzlich erscheinen altbekannte Straßen und Gebäude in neuem Licht, werden die Schattenseiten einer Stadt sichtbar. Was vorher ein alltäglicher Anblick war, löst nun Schaudern aus.
Wer hätte gedacht, dass Sylt extrem lebensgefährlich ist, dass im Harz Hexen als Detektivinnen ihr Unwesen treiben und dass im Spreewald nicht nur Gurken aus der Erde geholt werden, sondern auch menschliche Köperteile?

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Einleitung
Nicht immer ist der Himmel blau: Das Ruhrgebiet als besonders gefährliche Region
Mörderische Küste 1: Von Nordfriesland bis Ostfriesland – mit einem Abstecher nach Bremen
Mörderische Küste 2: Von Glücksburg bis Hiddensee
Horror im Norden: Von Hamburg in die Heide und in den Harz
Bedrohliche Metropole und Land der Wanderungen: Berlin und Brandenburg
Kriminelles in Geschichte, Literatur und Gegenwart: Von Wittenberg über Leipzig und Dresden nach Weimar, Erfurt und Eisenach
Blau-Weiße Brutalitäten: Von Franken bis Oberbayern
Nicht nur Idylle im »Ländle«: Von Baden nach Württemberg
Wälder, Weinberge und Verbrechen: Vom Taunus in den Rheingau, zur Mosel und in die Eifel
Schluss
Literaturverzeichnis


Die Spezies der Regionalkrimis bedarf insofern einer genaueren Beschreibung, als eigentlich alle Kriminalromane in einer bestimmten, auch geographisch identifizierbaren Region angesiedelt sind – sei diese nun eine Stadt oder eine besondere Landschaft. Denn man begleitet Philip Marlowe durch Los Angeles, Sherlock Holmes durch London, Jules Maigret durch Paris oder Guido Brunetti durch Venedig im Bewusstsein, dass diese Orte unter literarischen Aspekten besonders »kriminalaffin« sind. Vergleichbares gilt in Deutschland für Metropolen wie Berlin, Frankfurt oder München, weniger jedoch für Gegenden außerhalb der großen Städte. Doch das änderte sich, und ähnlich, wie es auf der britischen Insel Kriminalautoren häufig ins Ländliche oder Kleinstädtische verschlug – wie P. D. James nach Suffolk oder M. C. Beaton in die Cotswolds – entdeckten auch die deutschen Autorinnen und Autoren zunehmend die einzelnen Regionen für sich.
Schon Theodor Fontane, der selbst Romane über Verbrechen in bestimmten Regionen geschrieben hat, (Ellernklipp – Harz, Unterm Birnbaum – Oderbruch, Quitt – Riesengebirge), nannte in einem Brief von 1891 an seinen Freund Georg Friedländer gewisse Aspekte, die einen »regionalen« Kriminalroman konstituieren. Er stellte fest, »[…] dass es, nach der poetisch-novellistischen Seite hin, bevorzugte und nicht-bevorzugte Gegenden gibt. Natürlich hat jede Gegend ihren Mord, ihren großen Bankrutt, ihren Ehebruch mit im Ofen verbranntem Kind […]; ganz leer an solchem Stoff ist keine Gegend, aber im Maß sind sie sehr verschieden. In Seestädten, in Gegenden, deren Reichtum und Schönheit viele Personen anlockt, in Grenz- und Schnapsdistrikten auch in Gegenden, wo großer Reichthum und große Armuth nebeneinander leben, – in solchen Gegenden ist mehr los, als in Mittelgutsgegenden, wo eine solide, fleißige, prosaische Bevölkerung in auskömmlichen Verhältnissen nebeneinander her lebt.«
Im Unterschied allerdings zu der Feststellung Fontanes erscheinen in den regionalen Krimis häufig eher die »Mittelgutsgegenden«, in denen der prosaische Alltag gelebt wird. Und gerade der Kontrast zwischen der unaufgeregten Normalität des täglichen Lebens und dem Einbruch des Mörderischen in ein solches Dasein machen den Reiz dieses Krimi-Genres aus. Allerdings verzichtet es mitnichten auf »Reichtum und Schönheit« als fiktionale Konstituenten von Romanen, wobei Reichtum häufig fragwürdig und Schönheit noch fragwürdiger ist.


Berg-Ehlers, Luise
Luise Berg-Ehlers, in Norddeutschland geboren und aufgewachsen, studierte Germanistik, Theologie, Theaterwissenschaft und Publizistik in Hamburg und Bochum und promovierte über Theodor Fontane. Als Autorin und Herausgeberin veröffentlichte sie zahlreiche Bücher und Aufsätze, darunter England und die Detektive, Mit Virginia Woolf durch England, Mit Miss Marple aufs Land und Mörderisches England. Sie lebt und arbeitet als Autorin und Fotografin im Ruhrgebiet.



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