Bertino | "Vernatürlichung" | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 58, 362 Seiten

Reihe: Monographien und Texte zur Nietzsche-Forschung

Bertino "Vernatürlichung"

Ursprünge von Friedrich Nietzsches Entidealisierung des Menschen, seiner Sprache und seiner Geschichte bei Johann Gottfried Herder
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-11-025582-9
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Ursprünge von Friedrich Nietzsches Entidealisierung des Menschen, seiner Sprache und seiner Geschichte bei Johann Gottfried Herder

E-Book, Deutsch, Band 58, 362 Seiten

Reihe: Monographien und Texte zur Nietzsche-Forschung

ISBN: 978-3-11-025582-9
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Herder und Nietzsche werden bis heute oft nicht als ernstzunehmende Philosophen wahrgenommen. Ihr bewusst nicht-systematisches Denken lässt sie vorgeblich als bloße Schriftsteller, Dichter, Prediger, Moralisten erscheinen und von ihnen keinen maßgeblichen Beitrag zur philosophischen Forschung erwarten. Inzwischen hat sich das Selbstverständnis des Philosophierens geändert, und zu dieser Änderung haben sie, wie diese Arbeit zeigt, maßgeblich beigetragen. Sie haben die Philosophie selbst aufgrund ihrer natürlichen, moralischen und religiösen Bindungen skeptisch in Frage gestellt: Sie beschreiben den Menschen von Grund auf neu vom natürlichen Ursprung seiner Sprache her, so dass sein Denken nicht auf eine rein geistige Operation reduziert werden kann. Wo Herder noch von religiösem Vertrauen getragen ist, bezieht Nietzsche in seine Genealogisierung auch das genealogisierende Subjekt mit ein. Beide, Herder und Nietzsche, verstehen die Wahrheit pragmatisch. Pragmatisch ist auch ihre Betrachtung der Historie, die dem Leben dienen soll. Wie sie das kann, hängt von der Reflexion darüber ab, wie der Mensch, die Kultur, die Geschichte und die Gesellschaft bestimmt werden, um Orientierung geben zu können. Herder und Nietzsche machen misstrauisch gegen Ideologien und Prophezeiungen. Will Herder nach den aufklärerischen rationalistischen Verunsicherungen wieder Mut zum christlichen Glauben machen, so kann in der Dialektik der Aufklärung nach Nietzsche das Individuum letztlich Sicherheit nur aus sich selbst gewinnen.
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1;Vorwort;6
2;Inhalt;10
3;Siglen;14
4;0. Einleitung;18
4.1;0.1. Ursprünge von Nietzsches Entidealisierung des Menschen bei Herder;18
4.2;0.2. Nietzsches Diskurs über Herder;19
4.3;0.3 Stand der Forschung und Ziele der Arbeit;27
4.4;0.4. Einteilung;38
5;1. Der Begriff und die Methodik der Vernatürlichung des Menschen;41
5.1;1.1. Verschiedene Formen der Vernatürlichung des Menschen;41
5.2;1.2. Der Begriff der Vernatürlichung der Natur und des Menschen;53
5.2.1;1.2.1. Nietzsche: „Entmenschung der Natur“ und „Vernatürlichung des Menschen“;53
5.2.2;1.2.2. Herder: Der Mensch in der Gott-Natur;61
5.3;1.3. Gegenbewegung von Vereinfachung und Vernatürlichung als „Trieb des Geistes“;65
5.4;1.4. Vom Nutzen und Nachteil der Naturwissenschaften für die Vernatürlichung;69
5.4.1;1.4.1. Herder: Religiöses Vertrauen in den Wert der Naturwissenschaften für die Philosophie;70
5.4.2;1.4.2. Nietzsche: Kritische Begrenzung und Erweiterung der Philosophie durch die Naturwissenschaften;72
5.5;1.5. Die moralische und moralkritische Dimension der Vernatürlichung;76
5.5.1;1.5.1. Nietzsche: „Entnatürlichung der Moral“ und Entmoralisierung der Natur;76
5.5.2;1.5.2. Herder: Die Entintellektualisierung des natürlichen moralischen Gefühls;82
5.6;1.6. Die Methodik der Vernatürlichung;89
5.6.1;1.6.1. Das Prinzip des Funktionalismus;90
5.6.2;1.6.2. Heuristik des Funktionalismus: Analogie-Bildung;98
5.6.3;1.6.3. Vernatürlichung zwischen Naturgeschichte und Genealogie der Semantik der Natur;118
6;2. Vernatürlichung und Sprachlichkeit;129
6.1;2.1. Am Ursprung der Sprache;129
6.1.1;2.1.1. Herder: „Besonnenheit“ und „Besinnung“;130
6.1.2;2.1.2. Nietzsche: „Intellekt“;139
6.2;2.2. Bewusstsein als Ursprung oder Ergebnis der Mitteilung;148
6.2.1;2.2.1. Herder: Vom Bewusstsein zur Sprache;149
6.2.2;2.2.2. Nietzsche: Von der Sprache zum Bewusstsein;158
6.3;2.3. Die Sprache zwischen Akustik und Musik;165
6.3.1;2.3.1. Herder: Die Ursprache ist mehr als Musik;166
6.3.2;2.3.2. Nietzsche: Die Musik der Sprache ist die Musik des Lebens;176
6.4;2.4. Der tropische Ursprung des Begriffs;187
6.4.1;2.4.1. Anthropologische Voraussetzungen der tropischen Genealogie des Begriffs: Semiotik des Triebes bei Herder und Nietzsche;189
6.4.2;2.4.2. Metaphorisierung oder Allegorisierung der Begriffe?;192
6.4.3;2.4.3. Die unbewusste Seite der Verbegrifflichung;200
6.4.4;2.4.4. Philosophie und Dichtung bei Herder und Nietzsche;215
6.5;2.5. „Der Mensch schon als Tier“: Ursprung der Sprache als Ursprung des Menschen;220
6.5.1;2.5.1. Herder: Die Unterscheidung zwischen Tier und Mensch durch die Sprache;221
6.5.2;2.5.2 Nietzsche: Die Überwindung der Anthropologie zugunsten der Typologie;224
6.6;2.6. Das Mängelwesen, das noch nicht festgestellte Tier und die Moral;227
7;3. Entidealisierung der Geschichte;236
7.1;3.1. Das Vergessen und die Formen des historischen Diskurses;238
7.1.1;3.1.1. Herder: Zwischen objektivierender Geschichtsschreibung und humanisierender Geschichtsphilosophie;240
7.1.2;3.1.2. Nietzsche: Narrative Geschichtsschreibung in sich entziehenden Horizonten;247
7.2;3.2. Die Leistungen der Historie für das Leben nach Nietzsche und bei Herder;253
7.2.1;3.2.1. Monumentalische Geschichtsphilosophie;254
7.2.2;3.2.2. Antiquarische Geschichtsphilosophie: Der Ursprung des Menschen;256
7.2.3;3.2.3. Kritischer Gebrauch der Geschichtsphilosophie: Die Gegenwart des Menschen;259
7.3;3.3. Die Erzählung vom Fortschritt;263
7.3.1;3.3.1. Herder: Fortschritt der Völker zum Glück;263
7.3.2;3.3.2. Nietzsche: Fortschritt des Einzelnen in der Selbstüberwindung;272
7.3.3;3.3.3. Voltaire: Zerstörerischer Skeptiker für Herder, erster freier Geist für Nietzsche;281
7.4;3.4. Das Genie als Anfang von Neuem – Kritik des Geniekults;291
7.4.1;3.4.1. Herder: Das Genie zwischen Naturkräften und Sittlichkeit;292
7.4.2;3.4.2. Nietzsche: Das Genie als Schicksal;296
7.5;3.5. Herders Ideal der Humanität und Nietzsches „andres Ideal“;304
7.5.1;3.5.1. Herder: Beförderung vs. Begründung der Humanität in der Welt jenseits des Nationalismus;305
7.5.2;3.5.2. Nietzsche: Freisetzung des guten, antinationalistischen Europäertums in Europa: die halb-barbarische Genesung des historischen Sinns;315
8;4. Schluss;330
9;Bibliographie;335
10;Namensregister;353
11;Begriffs- und Sachregister;358


Bertino, Andrea Christian
Andrea Christian Bertino, Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Andrea Christian Bertino, Moritz-Arndt-Universität Greifswald.



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