E-Book, Deutsch, 224 Seiten
Bloss Mein Praktikum - bewerben, einsteigen, aufsteigen
2. erweiterte Auflage 2016
ISBN: 978-3-7398-0094-3
Verlag: UVK
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Studieren im Quadrat
E-Book, Deutsch, 224 Seiten
ISBN: 978-3-7398-0094-3
Verlag: UVK
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Praktikum ist ein wichtiger Teil des Studiums und wird in bestimmten Studiengängen vorausgeSetzt. Für Studierende ist das die Chance, die erlernte Theorie in der Praxis anzuwenden. Es kann aber auch den Einstieg in eine Firma bedeuten, wenn der Bewerber es schafft, sich gut zu präsentieren und in Szene zu Setzen.
Dieses Buch zeigt auf einfache Weise, wie Sie das Maximum aus Ihrem Praktikum herausholen. Der Autor orientiert sich dafür an den sechs Phasen eines Praktikums: Entscheidungs-, Bewerbungs-, Start- und Orientierungsphase, Alltags- und Abschiedsphase sowie letztlich an der Frage der Rückkehr. Alle wichtigen Aspekte werden verständlich und mit vielen Beispielen und Checklisten erläutert. Abgerundet wird das Buch durch sieben spannende Kurz-Interviews mit der Personalabteilung, mit einer Führungskraft und mit den Erfahrungen von anderen Praktikanten. Ein unverzichtbarer Ratgeber für alle, die ihr Praktikum als Karrieresprungbrett nutzen wollen.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Pädagogik Berufliche Bildung Berufs- und Studienberatung, Karriereplanung
- Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaften: Allgemeines Ausbildung, Jobs, Karriere: Human- & Sozialwissenschaften
- Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaften: Allgemeines Ausbildung, Jobs, Karriere: Naturwissenschaften, Technik, Medizin
- Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften: Berufe, Ausbildung, Karriereplanung
Weitere Infos & Material
Was will ich eigentlich? Die Frage, was will ich eigentlich, sollte sich jeder Praktikant nicht nur einmal, sondern über einen längeren Zeitraum und immer wieder stellen, denn sie ist volatil und verändert sich, nicht selten getragen durch Außeneinflüsse (wie Familie, Freunde, Mode etc.), recht schnell. Daher sollte man gut und umfangreich abwägen, in welchem Bereich, in welcher Firma und in welcher Ausprägung man gerne ein Praktikum machen will. Hilfreich in dieser Phase der Überlegung (hier sollte man sich als angehender Praktikant viel Zeit nehmen und nicht oberflächlich sein) sind viele Gespräche. Gesprächsinhalte Die Inhalte der Gespräche sollten neben den emotionalen Themen, wie einem das Praktikum gefallen wird bzw. was man aufgrund der eigenen Präferenzen anstrebt, vor allem nachfolgende Punkte sein: Welche Strategie verfolge ich mit meinem Praktikum? Was ist mein (derzeitiges) Lebensziel? Mit welchem Konzept gehe ich an dieses Ziel heran? Welchen Sinn möchte ich damit bezwecken? Welche Informationen benötige ich noch, um eine gute Entscheidung zu treffen? Dabei kann man sowohl mit Praktikern aus den jeweiligen Firmen als auch mit den Lehrenden an den Hochschulen und Universitäten das Gespräch suchen. Das wahrscheinlich sinnbringendste Gespräch ist das mit Kommilitonen, die den Weg eines Praktikums bereits gegangen sind. Denn diese können aus der Praxis erzählen. Sie werden i.d.R. ein klares nicht von Marketingaspekten angehauchtes Bild abgeben. Der Bericht eines „Betroffenen“ ist oft das ehrlichste Bild. In diesen Gesprächen sind vor allem Nachfragen zu organisatorischen Dingen, Arbeitstätigkeiten, Arbeitszeiten, den Umgang untereinander wichtig. Gerade auch die Soft Skills sollten hier nicht zu kurz kommen. Man sollte sich im Praktikum ja wohlfühlen, daher ist es wichtig, dass man auch hierzu gezielt Fragen stellt. Unternehmen, welche die Praktikanten fördern und aktiv einbinden, sollten immer vor den anderen bevorzugt werden. Eines oder mehrere Praktika? Eine weitere nicht unwichtige Frage ist die, ob man ein oder mehrere Praktika machen möchte. Ist man unentschlossen, in welchem Bereich man nach dem Studium arbeiten möchte, sind mehrere Praktika durchaus eine gute Wahl. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass die jeweilige Praktikumszeitdauer nicht zu gering sein sollte. Aus der eigenen Erfahrung kann ich berichten, dass ein Praktikum unter drei Monaten keinen großen Sinn macht. Zum einen liegt dies an der Tatsache, dass man sich gerade akklimatisiert hat, dass es dann schon wieder vorbei ist und zum anderen ist man gerade nach ein paar Wochen soweit eingearbeitet, dass man eigenverantwortlich handeln kann, dann aber soll es schon wieder vorüber sein? Daher rate ich dazu, ein mindestens dreimonatiges, besser jedoch sechsmonatiges Praktikum zu absolvieren. Dies entspricht einem Semester und erscheint ein guter Zeitraum, um sich Wissen anzueignen und sich auch in ein Team zu integrieren. Des Weiteren ist die Chance, dass in einem längeren Zeitraum auch unterschiedliche Geschäftsvorfälle an einen herangetragen werden und man einfach mehr sehen und lernen kann, gegeben. Gerade in saisonalen Geschäftsfeldern kann dies von großer Bedeutung sein. Auch ist die Akzeptanz des Praktikanten durch die Mitarbeiter höher, je länger dieser in der Abteilung ist und sich in das Team integriert. In einer nicht repräsentativen Umfrage von mir unter Praktikanten und Studierenden gab ein Großteil an, mehr als ein Praktikum gemacht zu haben. Der Hauptbeweggrund lag dabei in der Tatsache, mehr sehen zu wollen, bis man sich für eine Tätigkeit entscheiden muss. Des Weiteren gaben die Befragten an, dass die Praktika unterschiedlich ausgefallen sind und man durch diese Erfahrungen einen guten Einblick in verschiedene Handlungsabläufe und Unternehmen bekommen hat. Auch die Aufnahme in den Unternehmen sei sehr unterschiedlich gewesen, von sehr kollegial bis sehr hierarchisch. Die Befragten gaben ferner an, dass dies mit der Altersstruktur der Teams in Korrelation stehe. Ableitend davon ist zu erkennen, dass Teams, die jünger strukturiert sind, einen kollegialeren Stil pflegen. Welches Ziel verfolge ich? Was ist mir im Praktikum wichtig, ist eine Frage, die man sich vor dem Praktikum stellen sollte. Was für Geschäftsvorfälle und Geschäftsbereiche möchte ich sehen? Welche Situationen möchte ich erleben? Möchte ich lieber in einen Konzern oder in ein mittelständisches Unternehmen? Ist mir eine soziale Ausrichtung wichtig oder geht es mir vor allem um den fachlichen Part? Ist das Unternehmen, in dem ich ein Praktikum machen will, auf meiner Wunschliste für einen möglichen zukünftigen Arbeitgeber? Des Weiteren sollte man aktiv auf die eigenen Bedürfnisse eingehen. Hier eignet sich die Erstellung einer schriftlichen Liste mit Dingen, die man im Praktikum erleben möchte. Eine solche bringt einen strukturiert in einen Auswahlprozess und man kann anhand dieser abwägen, was für einen gut und weniger empfehlenswert ist. Es ist ferner anzuraten, diese Liste mit einer Prioritätenklassifikation auszustatten. Von Kategorie 1 unbedingt notwendig bis Kategorie 3 zu verschmerzen, wenn es nicht der Fall ist. Was will ich erleben? Warum möchte ich dies erleben? Priorität: 1, 2, 3 Anhand dieser Einteilung kann man dann gezielt auf die Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz gehen und hier zielgerichtet Gespräche führen. Da sich die Praxis jedoch nicht immer so planen lässt, wie wir dies gerne haben möchten, werden Sie gegebenenfalls an der einen oder anderen Stelle einen Abstrich machen müssen. Dies bedeutet nicht, dass Sie auf Ihre grundsätzliche Ausrichtung verzichten müssen, sondern ich möchte Sie ermutigen, hier flexibel zu bleiben. Oftmals führt einen ein Umweg oder eine nicht so geplante Aktion zu einer neuen Reaktion und zeigt einem damit viel Neues auf. In einer nicht repräsentativen Umfrage von mir unter Praktikanten und Studierenden gab ein Großteil an, dass neben der guten fachlichen Ausbildung und einem renommierten Haus auch das gute Arbeitsklima und flache Hierarchien für Praktikanten wichtig sind. Das Image des Unternehmens ist für eine eventuell kommende Übernahme für die meisten Befragten von großer Wichtigkeit. Auch sollte das Unternehmen eine gewisse Größe haben, um ein ausführliches Praktikum und einen vielschichtigen Einblick anbieten zu können. Ferner gaben die befragten Praktikanten an, dass die aktive Einbindung von Praktikanten in außerdienstliche Ereignisse einen sehr positiven Einfluss hat. Welche Unwägbarkeiten für mich gibt es? Nachdem Sie sich Gedanken über die Ausgestaltung des Praktikums gemacht haben, sollten Sie sich auf jeden Fall auch Gedanken über eventuell aufkommende Unwägbarkeiten, Situationen und Themenfelder machen. Was wollen Sie auf keinen Fall erleben bzw. in welche Dinge möchten Sie nicht involviert sein? Dies klingt zwar am Anfang etwas befremdlich, kann aber in der Praxis sehr schnell zu unangenehmen Situationen führen. Daher sollte man sich im Vorfeld darüber Gedanken machen und gegebenenfalls auch schon eine Strategie beziehungsweise mögliche Reaktionen und Antworten parat haben, sollte eine solche Situation eintreten. Vor allem unerfahrenen Praktikanten kann ich hier nur den Rat geben, sich eine Positiv- und Negativliste aufzustellen. Diese dient der eigenen Reflexion, dem Gedanken machen und zur Vorbereitung auf eine unbekannte neue Herausforderung oder auf ein eventuell entstehendes Problem. Da jeder eigene Vorstellungen über diese „No-Go-Situationen“ hat, kann man keinen generellen Ratschlag geben, jedoch soweit anmerken, dass die innerliche und eigene Reflexion sehr viel zum Meistern einer solchen Situation beiträgt. In einer nicht repräsentativen Umfrage von mir unter Praktikanten und Studierenden gab ein Großteil an, dass das permanente Ausführen von Hilfsarbeiterjobs im Praktikum ein No-Go darstellt. Des Weiteren ist es ein absolutes No-Go, wenn die Praktikanten vom Umfeld nicht wahrgenommen werden bzw. diesen das Gefühl einer gewissen Minderwertigkeit gegeben wird. Dies verstärkt auch das Gefühl des Ausgenutztwerdens. Weiter wurde angegeben, dass zu starke Beeinflussung der eigenen Persönlichkeit als schwer negativ angesehen wird (Veränderung von Angewohnheiten etc.). Das Praktikum sollte unbedingt auch bezahlt werden, dies unterstreicht dessen Wichtigkeit und zeigt, dass die Arbeit, die geleistet wird, etwas wert ist. Des Weiteren sichert die Bezahlung dem Praktikanten eine gewisse Eigenständigkeit und ist gut für das Selbstbewusstsein des Praktikanten. Tipps und Tricks aus der Praxis Wenn man sich, vor allem das erste Mal, auf eine neue und so wichtige Entscheidung wie eine Arbeitsstelle, und in Ihrem Fall die des Praktikums, einstellen muss, kommen einem sehr viele Gedanken bis hin zu Selbstzweifeln. Diese sind alle zutiefst menschlich und daher völlig normal. Oft gehen...