E-Book, Deutsch, 296 Seiten
Brisch Bindung und Jugend
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-608-20198-7
Verlag: Klett-Cotta
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, 296 Seiten
ISBN: 978-3-608-20198-7
Verlag: Klett-Cotta
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
In der Jugendzeit wird die Bindung an Gruppen mit Gleichaltrigen zu einem bedeutungsvollen Bindungssystem, das den Jugendlichen Schutz und Sicherheit vermittelt und die Entwicklung fördern kann. Es kann auf der anderen Seite aber auch eine Quelle von Angst sein, die Autonomie und Individualität verhindert. Die Autorinnen und Autoren des Bandes behandeln folgende psychische Probleme bei den wegen desorganisierten kindlichen Bindungserfahrungen besonders gefährdeten Jugendlichen:
- Depression
- Suizidalität
- Ängste
- Gewalt
- Drogenmissbrauch
- sexuelle Schwierigkeiten
- Essstörungen
- Dissoziation.
Mit Beiträgen von Ulrike Amann, Katja Bonnländer, Roger Kobak, Christiane Lutz, Marlene Moretti, Andrea Perry, Raija-Leena Punamäki, Sabine Walper, Sandra Wieland, Simon Wilkinson, Peter Zimmermann und Karl Heinz Brisch.
In der Jugendzeit sind sichere frühkindliche Bindungserfahrungen von besonderer Bedeutung, da Jugendliche sich verstärkt auf den Weg der Ablösung von ihrer Bindungsperson hin zur Autonomie machen müssen. Dieser Weg macht auch Angst und aktiviert die Bindungsbedürfnisse. Manche Jugendliche können sich gar nicht ablösen, andere suchen eine forcierte Ablösung. Die Bindung an Gruppen mit Gleichaltrigen wird zu einem bedeutungsvollen Bindungssystem, das den Jugendlichen Schutz und Sicherheit vermittelt und die Entwicklung fördern kann. Die pathologische Gruppenbindung kann aber auch eine Quelle von Angst sein, die Autonomie und Individualität verhindert. Jugendliche mit traumatischen Erfahrungen und desorganisierter Bindung aus ihrer Kindheit sind besonders gefährdet, psychische Probleme zu entwickeln, wie Depression, Suizidalität, Panik, Gewalt, Drogen, sexuelle Schwierigkeiten, Essstörungen, Borderline-Symptome. Die Beiträge der Konferenz zeigen anhand von Studien und klinischer sowie pädagogischer Arbeit, wie psychopathologische Entwicklungen dieser Jugendlichen verstanden und wie sie behandelt werden können sowie welche Möglichkeiten zur Prävention bestehen.
Dieses Buch richtet sich an:
- Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen
- Kinderärzte, -psychiater, -psychologInnen
- SozialarbeiterInnen, Pädagogen, Jugendhilfemitarbeiter
Karl Heinz Brisch ist Veranstalter der Internationalen Bindungskonferenz, die jährlich in München stattfindet. >>www.bindungskonferenz-muenchen.de
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziale Arbeit/Sozialpädagogik Soziale Arbeit/Sozialpädagogik: Familie, Kinder, Jugendliche
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychotherapie / Klinische Psychologie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizinische Fachgebiete Kinder- & Jugendpsychiatrie
Weitere Infos & Material
1;Bindung und Jugend;1
2;Inhalt;6
3;Vorwort;8
4;Einleitung;10
5;Bindung und Autonomie im Jugendalter;13
5.1;Einleitung: Bindung und Autonomie - ein Gegensatz oder zwei assoziierte Entwicklungsthematiken?;13
5.2;Bindung und Autonomie im Jugendalter;16
5.3;Bindungsmuster im Jugendalter;20
5.4;Bindung und Interaktionsverhalten im Jugendalter;27
5.5;Bindung, Persönlichkeit und Psychopathologie bei Jugendlichen;29
5.6;Zusammenfassung;30
6;Bindung und Individuation von Jugendlichen aus Trennungsfamilien;37
6.1;Einleitung;37
6.2;Bindung, Autonomie und Individuation im Jugendalter;38
6.3;Jugendliche in Trennungsfamilien;45
6.4;Die Individuation Jugendlicher aus Trennungsfamilien;49
6.5;Fazit und Ausblick;55
7;Ein bindungstheoretischer Ansatz zur Behandlung des krankhaften Aufschiebeverhaltens (Prokrastination) von Studenten;63
7.1;Einleitung;63
7.2;Aufschiebeverhalten - eine allgemeine Beschreibung des Phänomens;64
7.3;Warum Prokrastination gerade in der Adoleszenz ein solches Problem ist und warum das Umfeld von College oder Universität die Dinge verschlimmern kann;69
7.4;Warum Heranwachsende die Dinge aufschieben;71
7.5;Das Modell der Aktionsspirale;76
7.6;Wie zeigen sich Bindungsmuster im schulischen/universitären Kontext?;81
7.7;Wie wir helfen können;87
8;Die bindungsbasierte Behandlung Jugendlicher in Fällen von Bindungsverletzung und Empathie-versagung;94
8.1;Wechselseitige Bindung und Kommunikation zwischen Eltern und ihrem heranwachsenden Kind;95
8.2;Der symptomatische Zyklus, Bindungsverletzungen und Empathieversagungen;98
8.3;Stufen der Veränderung - Aktivierung, Re.. exion, Revision/Wiederherstellung;102
8.4;Zusammenfassung;109
9;Substanzmissbrauch im Jugendalter und Bindungserfahrungen: Wissenschaftliche Ergebnisse und Erfahrungen aus der Praxis der Jugend-Suchtstationen clean.kick und clean.kids;113
9.1;Ausgangslage;114
9.2;Forschungsstand;115
9.3;Bindungsrepräsentationen suchtmittelabhängiger Jugendlicher und ihrer Eltern;119
9.4;Relevanz der Ergebnisse;125
9.5;Behandlung von Substanzen konsumierenden Jugendlichen;127
9.6;Fazit;135
10;"Connect": Ein evidenzbasiertes Bindungsprogramm für Eltern gefährdeter Teenager;140
10.1;Einführung;140
10.2;Warum stehen Adoleszenz und Bindung im Fokus?;141
10.3;"Connect": Die Festigung der Komponenten der Bindungssicherheit;143
10.4;Ein bindungsbasiertes Modell der Veränderung;148
10.5;Ist das "Connect"-Programm erfolgreich?;149
10.6;Abschließende Überlegungen;152
11;Gefährdete Bindung - Adoption und die Krisenzeit der Pubertät;158
11.1;Adoption und das Trauma, abgegeben worden zu sein;158
11.2;Bindung und Pubertät;163
11.3;Jugendliche Adoptierte in der Therapie;166
12;Heranwachsende mit desorganisiertem Bindungsmuster verstehen und behandeln - ein Klassifizierungssystem;172
12.1;Desorganisierte Bindung bei Kleinkindern;173
12.2;Desorganisierte Bindung bei älteren Kindern;175
12.3;Frühe desorganisierte Bindung und ihre Folgewirkungen in der Adoleszenz;177
12.4;Desorganisierte Bindung und die Gefahr der Dissoziation;178
12.5;Dissoziationsmodelle;180
12.6;Grade der Dissoziation;182
12.7;Klassifizierung innerhalb des desorganisierten Bindungsmusters;184
12.8;Einordnung Heranwachsender mit desorganisiertem Bindungsmuster;186
12.9;Die Behandlung Heranwachsender mit desorganisiertem Bindungsmuster;189
12.10;Fazit;201
13;Bindungsstil und Traumabewältigung: Zur Frage der Intervention in Fällen junger Kriegsteilnehmer;206
13.1;Trauma und psychische Gesundheit;207
13.2;Bedrohung aktiviert das Bindungsmuster;208
13.3;Trauma und emotionale Steuerung;210
13.4;Kognitive Traumabewältigung;215
13.5;Trauma und Erinnerungsvermögen;218
13.6;Trauma und soziale Beziehungen;221
13.7;Schlussfolgerungen für die Traumatherapie;224
14;Titanic, Arafat und der goldene Fluss. Kulturelle Aspekte in der kunsttherapeutischen Arbeit mit einer palästinensischen Patientin;233
14.1;Allgemeine Rahmenbedingungen des Projekts "Kunsttherapie für Kinder und Jugendliche mit schweren chronischen Erkrankungen";233
14.2;Die Klientin, ihre Lebensbedingungen und das Setting;234
14.3;Grundlegende Gedanken;234
14.4;Die Behandlung;236
15;Milieutherapie auf der Station für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Oslo: Eine bindungstheoretische Perspektive;256
15.1;Bindungsstrategien;257
15.2;Die Station;258
15.3;Etwas Neues lernen;261
15.4;Die theoretische Perspektive des DMM;264
15.5;Die Aufgabe der leitenden Milieutherapeutin;268
15.6;Wie lange soll der stationäre Aufenthalt dauern?;270
15.7;Verantwortung;272
15.8;Was geschieht, wenn Milieutherapeuten allmählich ihre Strategien ändern?;273
15.9;"Gnothi seautón" - "erkenne dich selbst"!;274
16;Bindungsgestörte Jugendliche in Gruppen von Gleichaltrigen: Diagnostik und Therapie;277
16.1;Einleitung;277
16.2;Aufgaben der Adoleszenz;277
16.3;Jugendzeit und Entwicklung des Gehirns;278
16.4;Versuche der Stressregulation;279
16.5;Psychische Dekompensation;280
16.6;Erweiterung der emotionalen Sicherheit von der dyadischen zur Gruppenbindung;280
16.7;Bindung, Individuation und Autonomie;281
16.8;Typen von Gruppen und Gruppenbindungen;282
16.9;Diagnostik;286
16.10;Gruppentherapie mit Jugendlichen;287
17;Zusammenfassung und Ausblick;290
18;Adressen der Autorinnen und Autoren;296