E-Book, Deutsch, Band 3
Reihe: Sweet Kiss-Reihe
Busch Küss mich, Mr Right
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-96817-803-5
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 3
Reihe: Sweet Kiss-Reihe
ISBN: 978-3-96817-803-5
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Ein Deal, der alles verändern könnte … vielleicht sogar ihr ganzes Leben
Die Liebesroman-Reihe geht erfrischend und humorvoll weiter!
Lexy Rebel kämpft um den Erfolg ihres Start-ups. Mit Sunny Fruits Passion hat sie sich endlich den Traum vom eigenen kleinen Geschäft erfüllt und kann ihrer Leidenschaft für frische Früchte nachgehen. Nun ist sie auf der Suche nach Kooperationspartnern, und wer würde sich besser dafür eigenen, als die Keoki Ananas Plantage? Leider sieht Bane Keoki das vollkommen anders, denn er hasst kaum etwas mehr als grüne Smoothies. Der Plantagenbesitzer hat kein Interesse an einer Zusammenarbeit mit der geschiedenen Mutter, die um ihre Existenz bangt. Doch mit unerwarteter Hilfe, kann Lexy ihn vielleicht von ihren Vorzügen überzeugen …Weitere Titel dieser Reihe
Küsse, Eis und Mr Right (ISBN: 9783968177885)
Ein Baby für Mr Right (ISBN: 9783968177915)
Erste Leser:innenstimmen
„Die perfekte Urlaubslektüre – lustig, romantisch und voller Lebensfreude.“
„Auch Teil 3 der humorvoll-spritzigen Reihe konnte mich voll überzeugen!“
„Ich liebe Romane, in denen sich Gegensätze anziehen … einfach zuckersüß!“
„Romantische Feel-Good-Kömodie mit viel Herz und Witz.“
M.L. Busch hat nicht Medienkommunikation studiert, ist keine Journalistin und arbeitet auch nicht für verschiedene Zeitschriften als freie Autorin. Sie wurde nicht bekannt durch Auftritte im Radio oder Fernsehen. Auch wöchentliche Kolumnen gibt es keine. Die Autorin lebt in Nordrhein-Westfalen und schreibt 'Tussi-Literatur'. In ihren Happy-End-Geschichten geht es immer um die Liebe und das Leben. Auch im wirklichen Leben der Autorin gibt es den Humor, der regelmäßig in ihren Büchern zu finden ist.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1
Bane
Juli „Grün? Denkst du wirklich, dass das eine Farbe ist, mit der du mich überzeugen kannst, Ana?“, frage ich meine Schwester und versuche, angemessen auf ihren Einfall zu reagieren. „Unsere Ananas hat ein sattes Gelb, das den Appetit anregt. Warum sollten wir sie grün färben?“ Manchmal kann ich Anas Gedankengänge nicht nachvollziehen. „Wir färben ja nicht die Ananas grün. Nur das Eis“, verteidigt sie ihre Idee, während sie an einem losen Faden ihrer zerschlissenen Shorts fummelt. „Du möchtest ein grünes Sorbet mit grüner Minze?“ Ich nehme die Brille von der Nase, lehne mich auf meinem Schreibtischstuhl zurück und kneife mir mit Daumen und Zeigefinger in die Nasenwurzel. Diese nervenaufreibende Diskussion führen wir nicht zum ersten Mal. Meine Schwester ist ein kleiner, wilder und meist sehr überdrehter Feger, mit den unmöglichsten Eingebungen. Keine Ahnung, woher sie die Eigenschaften hat. Ich bin völlig anders gestrickt. Meine kreativen Geistesblitze halten sich in Grenzen. Gemeinsam mit unserem Vater führen wir die Keoki-Plantage auf Hawaii, die sich mit dem Anbau und Vertrieb von Ananas beschäftigt. Ein kleiner Zweig der Firma ist unser hausgemachtes Ananaseis, das uns in den letzten Jahren ein hübsches Sümmchen eingebracht hat und nicht mehr wegzudenken ist. Aber obwohl wir nahezu jedes Hotel auf O’ahu beliefern und die Einnahmen stetig steigen, möchte ich nicht zum Eisproduzenten mutieren. Wir sind eine Plantage. Wir bauen Ananas an. Die Eisherstellung muss eine Nebentätigkeit bleiben, egal wie gut sie läuft. Punkt. „Natürlich möchte ich das bestehende Sorbet mit frischer Minze nicht verändern“, echofiert meine Schwester sich und atmet einmal lange aus, weil meine Gegenwehr sie natürlich nicht überrascht. „Ich möchte etwas völlig anderes kreieren.“ Mal wieder? Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich das in den letzten Jahren schon gehört habe. Mein Schwesterherz möchte ständig das Rad neu erfinden und hat Erleuchtungen, die es wert sind von allen Seiten begutachtet zu werden. Zumindest ist das ihre Meinung. Heute hält sie sich mehr als gewöhnlich zurück. Sicher steht sie kurz davor, von ihrem Platz vor meinem Schreibtisch aufzuspringen und im Raum herumzutigern, weil ich nicht so reagiere, wie sie es sich wünscht. Dass sie überhaupt noch auf ihren vier Buchstaben sitzt, habe ich höchstwahrscheinlich Pierce zu verdanken, ihrem Freund, der ein erfahrener Anwalt ist und meine Schwester seit Neustem unter seine Fittiche nimmt. Er bringt ihr bei, die Fassung zu wahren und die schlagfertigsten Argumente erst zum Schluss auf den Tisch zu legen. Meine Schwester ist eine grottenschlechte Schülerin, ihr Temperament steht ihr ständig im Weg. Pierce hat seine liebe Mühe mit ihrer „Ausbildung“. Trotzdem … wenn ich nicht aufpasse, sammelt sie Erfahrung, wird besser … und dann … Gnade mir Gott. „Was möchtest du denn kreieren?“, frage ich und klinge ein wenig gönnerhaft. Mein Verhalten, sie wie ein kleines Mädchen zu behandeln, ist nicht sonderlich nett. Sollte Pierce davon erfahren, kann ich etwas erleben. Er ist schrecklich verliebt in meine Schwester und beschützt sie, wo er nur kann. Sogar vor ihrem eigenen Bruder. Aber hier geht es um die Plantage, da muss ich hart sein und kann mich nicht zu hirnrissigen Ideen verleiten lassen, die zu nichts führen. Die Finanzen müssen im Vordergrund stehen und nicht Anas Kreativität und deren Auslebung. „Bane!“, sagt sie und sieht mich streng an. „Ana!“, kontere ich. „Behandele mich nicht so. Ich bin kein kleines Kind, das möchte, dass du zukünftig bunte selbstgebackene Einhörner verkaufst“, klärt sie mich ebenfalls herablassend auf. „Ich möchte, dass du dir meinen Vorschlag bis zu Ende anhörst und möglichst bald mein neues grünes Eis probierst, bevor du eine Entscheidung triffst.“ Das Wort grün betont sie unnötigerweise. Misstrauen macht sich in mir breit. Warum lächelt sie ohne die Mundwinkel zu heben? Ich erkenne es an den winzigen Fältchen in ihren Augenwinkeln. Das sieht merkwürdig aus und lässt Übles erahnen. Ich hasse Grün. Mich überkommt der Verdacht, dass ich gerade Pierce’ Wortlaut zu hören bekommen habe. Hat der erfahrene Strafverteidiger ihr genau diese Sätze in den Mund gelegt? Hat er meiner Schwester Extrastunden gegeben? Möglicherweise hat dieser Verräter sie besser als sonst auf dieses Gespräch vorbereitet. Ich möchte nicht wissen, wie oft er schon Zeugen für die bevorstehende Verhandlung geschult hat. Vielleicht ist Ana ebenfalls in den Genuss eines solchen Trainings gekommen. Wenn dem so ist, bin ich geliefert. Sicher findet Pierce in seinem Juristenhirn ein paar Klauseln, um Ana zu ihrem Recht zu verhelfen. Schließlich gehört meiner Schwester ein Drittel der Plantage. Sie ist also durchaus irgendwie stimmberechtigt. Die Tatsache verdränge ich mit Vorliebe. Konzentriere dich! Ich setze die Brille wieder auf und lasse meinen Stuhl nach vorn gleiten. Sogar die Schultern straffe ich. Bloß keine Schwäche zeigen, Bane. Vor dir sitzt nur deine kleine Schwester. Du bist älter und weiser als sie. Ein winziges Zugeständnis kannst du ihr gefahrlos machen. „Also schön“, sage ich und suche ihren Blickkontakt. „Ich mag grün nicht, aber ich kann es ja mal probieren. Probieren schadet nicht. Oder?“ Ana springt vom Stuhl auf und fängt an zu quieken, dabei klatscht sie in die Hände und wirbelt im Kreis herum. Ihre Haare fliegen durch die Luft und bleiben zerstrubbelt liegen, als sie aufhört sich schwindelig zu drehen. Verrückt. So kenne ich sie. Das ist die Reaktion meiner kleinen Ana. Kindisch und wenig erwachsen. Aber wenn nur meine kleine harmlose Schwester vor mir steht, warum fühle ich mich dann derart unwohl? Ich habe ihr gerade den kleinen Finger gereicht … dessen bin ich mir bewusst … und jetzt? Hoffentlich verliere ich nicht den ganzen Arm. *** GRÜN! Ich hasse grün. Eine Gurke ist grün. Spinat ist grün. Ein Frosch ist grün. Sogar schleimige Algen aus dem Meer sind grün. Grün ist keine Farbe, die ich essen will. Schlechte Erinnerungen verbinde ich mit der Farbe Grün. Ich mochte im Kleinkindalter kein Gemüse und wurde stets gezwungen wenigstens ein bisschen davon zu probieren. Wegen der Vitamine und so. Vermutlich habe ich ein Kindheitstrauma. Schwer zu sagen. Aber grünes Eis? Nein, danke! Wer soll das kaufen? Da kann der Geschmack noch so köstlich sein. Allein die Farbe ist abschreckend. Jeder Kunde wird einen Bogen darum machen. Und die Restaurants … niemals … ich denke nicht, dass sie Interesse an diesem Grünschiss haben. Seit dem Gespräch in meinem Büro sind drei Tage vergangen und heute ist es soweit, ich soll das grüne Zeug probieren. Es ist Sonntag und die Plantage ist voller Touristen, die auf ihre Führung samt Besichtigung warten. Mit ein bisschen Glück könnte ich eine Ausrede finden und in einer der Menschentrauben untertauchen. Ich könnte von Unterbesetzung reden oder Personalmangel heucheln. Es gibt ein paar Möglichkeiten, derer ich mich bedienen könnte. Ein Notfall rechtfertigt vieles. So weit ist es schon gekommen, Bane. Ana, Pierce und meine Wenigkeit sitzen an einem Tisch etwas abseits auf der Café-Terrasse. Die Gespräche der schwatzenden Touristen dringen nur leise zu uns herüber. „Los geht’s.“ Hocherfreut reicht Ana mir ein Schälchen. Pierce, der fast auf ihrem Schoss hockt, wirft mir einen mahnenden Blick zu, kaum dass er meine verzogene Miene registriert hat. Sag bloß nichts Falsches! Ist seine stumme Drohung. „Danke.“ Ich nehme den Löffel entgegen und bemühe mich, ein hungriges Gesicht zu machen. „Es sieht irgendwie … gesund aus.“ Gesund ist gut. Alle wollen gesundes nahrhaftes Essen. Die Äußerung hört sich positiv an und deutlich besser als das, was mir an Beschreibung eigentlich auf der Zunge liegt. „Dieses Eis sieht nicht nur gesund aus, es ist auch gesund. Gesund und lecker“, antwortet Ana und strahlt über das ganze Gesicht. Ihre Freude könnte ansteckend sein, wäre ich nicht immun. „Und der Geschmack erst. Du wirst begeistert sein. Nun probiere schon. Du probierst ja gar nicht.“ Besser nicht. Unter dem Tisch spüre ich Pierce’ Schuhspitze gegen meine stoßen. Ein subtiler Hinweis. Ich will nicht! „Gib mir einen Moment. Bitte Ana, … wenn ich dein Eis testen soll, darf ich das auch in meiner Geschwindigkeit tun.“ Mit Bedacht tauche ich den Löffel in die Eismasse, um die Konsistenz zu testen. „Erst der Sichttest, dann der Geschmackstest“, belehre ich sie als würde ich täglich an Verkostungen teilnehmen. Ana wackelt auf ihren vier Buchstaben hin und her. „Du hast recht. Entschuldige. Ich bin ungeduldig. Was sagst du zu den Kokosnussschalen? Sind die nicht niedlich?“ Mit dem Finger tippt sie an mein Schälchen. „Außerdem ist es umweltbewusst den Rohstoff weiterzuverwenden. Und … das Beste … wir verzichten vollkommen auf Plastik.“ „Ja.“ In dem Punkt muss ich meiner Schwester recht geben und sie für ihren Einsatz bewundern, über das Produkt hinaus zu denken. „Die polierten Kokosnussschalen sind überaus ansehnlich und passen wunderbar zu unserem Firmenimage. Sollten wir uns dafür entscheiden, könnten wir unter Umständen unser Logo in die Schale brennen – oder stanzen. Je nachdem, was besser aussieht.“ „Ein Keoki-Brandzeichen!“ Ana klatscht in die Hände, ihre Augen sind vor Aufregung weit aufgerissen. „Das wäre unglaublich toll. So toll. Du hast fast so gute Ideen wie ich,...