Buch, Deutsch, 264 Seiten, Format (B × H): 232 mm x 156 mm, Gewicht: 411 g
Beiträge der Ersten Göttinger Gespräche zum deutschen und europäischen Verfassungsrecht vom 15. bis 17. Juni 2006
Buch, Deutsch, 264 Seiten, Format (B × H): 232 mm x 156 mm, Gewicht: 411 g
ISBN: 978-3-16-149503-8
Verlag: Mohr Siebeck
Die Mitgliedstaaten der EU, die sich in dieser Rolle notwendig als offene Verfassungsstaaten konzipieren müssen, haben ihre gesamte Rechtsordnung gegenüber dem vorrangigen Europarecht geöffnet. Im Zuge dessen gilt es, die wechselseitige Verzahnung vom europäischen und nationalen Verfassungsrecht sichtbar zu machen, verfassungsrechtlich aufzubereiten und rechtsdogmatisch zu steuern. Mit den am Begriff des Verbunds orientierten Ansätzen wird dabei die gesamteuropäische Verfassungswirklichkeit dahingehend auf den Punkt gebracht, daß die Verfassungsordnungen mehrerer Ebenen zwar einerseits autonom nebeneinander stehen, andererseits aber den Charakter komplementärer Teilordnungen haben, die in vielfacher Weise normativ mit dem europäischen Verfassungsrecht verklammert sind: Europäisches und mitgliedstaatliches Verfassungsrecht sind voneinander abhängig und aufeinander angewiesen, weshalb zur Vermeidung von Konflikten die stete Berücksichtigung der Vorschriften des anderen Rechtskreises bei der Interpretation der Vorschriften des eigenen Rechtskreises erforderlich ist. Diese grundlegende Zukunftsfrage von Staat und Verfassung im Kontext der EU wurde im Rahmen der Ersten Göttinger Gespräche zum deutschen und europäischen Verfassungsrecht von Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutiert. Vor dem Hintergrund der den europäischen Verfassungsvertrag ablehnenden Referenden in Frankreich und den Niederlanden sammelt der Tagungsband Beiträge, die grundlegend der Frage nachgehen, wo die EU, ihre Mitgliedstaaten und die Bürger im europäischen Integrationsprozeß stehen.
Zielgruppe
Rechtswissenschaftler (öffentliches Recht, Europarecht), Öffentliche Verwaltung, entsprechende Institute und Bibliotheken
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Rechtswissenschaften Internationales Recht und Europarecht Europarecht Europäisches Öffentliches Recht (inkl. EMRK)
- Rechtswissenschaften Öffentliches Recht Staats- und Verfassungsrecht Verfassungsgeschichte, Verfassungsvergleichung
- Rechtswissenschaften Recht, Rechtswissenschaft Allgemein Rechtsgeschichte, Recht der Antike
Weitere Infos & Material
I. Tagungsbeiträge
Antonio Puri Purini: Die Europäische Union der Zukunft: Zwischen Binnenmarkt, Verfassung und Kerneuropa - Christoph Möllers: Staat und Verfassung im Kontext der Europäisierung - Ulrich Haltern: Europa, Verfassung, Identität - Ingolf Pernice: Theorie und Praxis des Europäischen Verfassungsverbundes - Matthias Jestaedt: Der Europäische Verfassungsverbund. Verfassungstheoretischer Charme und rechtstheoretische Insuffizienz einer Unschärferelation - Sven Hölscheidt: Europäische Verfassungsprinzipien im Verfassungsentwurf - Frank Hoffmeister: Die Wirkweise des europäischen Rechtsstaatsprinzips in der Verwaltungspraxis - José Martinez: Die Bedeutung der (Verfassungs-) Rechtsvergleichung für den europäischen Staaten- und Verfassungsverbund: Die Methode der Rechtsvergleichung im Öffentlichen Recht - Franz C. Mayer: Die Bedeutung von Rechts- und Verfassungsvergleichung im europäischen Verfassungsverbund - Christian Calliess: Zum Denken im europäischen Staaten- und Verfassungsverbund: Abschließende Reflexion und (Re-) Konstruktion eines Konzepts im Lichte der vorstehenden Beiträge
II. Tagungs- und Diskussionsberichte
Daniel Thym: Göttinger Gespräche zum deutschen und europäischen Verfassungsrecht: "Verfassungswandel im europäischen Staaten- und Verfassungsverbund" - Konrad Lachmayer und Martina Lais: Diskussionen zum europäischen Staaten- und Verfassungsverbund. Bericht über die ersten Göttinger Gespräche zum deutschen und europäischen Verfassungsrecht