Christie | Und dann gab's keines mehr | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Christie Und dann gab's keines mehr


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-96119-101-7
Verlag: Felix Bloch Erben
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

ISBN: 978-3-96119-101-7
Verlag: Felix Bloch Erben
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Der Theaterstück-Krimiklassiker von Agatha Christie Zehn Unbekannte werden auf eine abgelegene Insel eingeladen. Alles, was die Gäste gemeinsam haben, ist eine verruchte Vergangenheit, die niemand preisgeben will, und ein Geheimnis, das ihr Schicksal besiegeln wird. Sowie das Wetter umschlägt und die Gruppe vom Festland abgeschnitten ist, wird einer nach dem anderen entsprechend der Zeilen eines unheilvollen Kinderverses brutal ermordet. Nach dem ersten Todesfall am Abend glaubt noch keiner daran, dass weitere Opfer folgen werden. Als aber die zweite Person stirbt, kommen Zweifel auf, ob es sich hier um einen Zufall handelt. Nachdem alle gemeinsam die Insel durchkämmt haben, stellen sie fest: Außer ihnen befindet sich keine weitere Person auf der Insel. Der Mörder muss also unter den noch verbliebenen acht Personen sein. Und dann gab's keines mehr ist einer der blutrünstigsten Thriller, die Agatha Christie je geschrieben hat. Die albtraumhafte Geschichte über die zehn Gäste, die langsam einer nach dem anderen getötet werden, versetzt den Zuschauer bzw. Leser bis zum Ende in Schrecken. Die grandiose Idee diente einigen Filmen und Serien als Grundlage, erst 2015 wieder in einer neuen Serie der BBC. Die Theaterbearbeitung wurde im West End und am Broadway ein Riesenerfolg. 'Das konzeptuelle Niveau ist hoch, die Ausgangssituation fesselt sofort und gleichzeitig verbreitet es eine zutiefst archetypische Stimmung. Ich hatte das starke Gefühl, in einen unheimlichen Traum hineingezogen zu werden - und, wie für die Charaktere auf der Insel, gab es für mich kein Entrinnen.' (Sophie Hannah, The Guardian)

Agatha Christie ist weltweit als die Queen of Crime bekannt. Auf Englisch wurden von ihren Büchern über eine Milliarde Exemplare verkauft, eine weitere Milliarde in Form von Übersetzungen. Sie ist die populärste Autorin aller Zeiten und lief in zahlreichen Sprachen sogar der Bibel und Shakespeare den Rang ab. Sie schrieb 66 Kriminalromane, über 150 Kurzgeschichten, über 30 Theaterstücken sowie sechs Romane unter dem Pseudonym Mary Westmacott.   Agatha Christies erster Roman Das fehlende Glied in der Kette entstand gegen Ende des Ersten Weltkriegs, in dessen Verlauf sie als Krankenschwester und Apothekerin arbeitete. In diesem Werk erfand sie Hercule Poirot, den kleinen belgischen Detektiv, der zum bekanntesten fiktiven Ermittler seit Sherlock Holmes werden sollte. Der Band erschien 1920 im Verlag The Bodley Head.   Sie schrieb durchschnittlich ein Buch pro Jahr und 1926 ihr erstes Meisterwerk Alibi. Es war ihre erste bei Collins erschienene Veröffentlichung und stand am Beginn einer Beziehung zwischen Autorin und Verlag, die 50 Jahre lang und für über 70 Bücher anhielt. Alibi war auch der erste dramatisierte Christie-Roman und lief mit Erfolg im Londoner West End.   1930 führte Agatha Christie eine neue Figur ein, die als Detektivin agieren sollte. Als sie Miss Marple schuf, rechnete Christie nicht damit, eine Rivalin zu Poirot erschaffen zu haben. Doch mit dem Erfolg von Mord im Pfarrhaus, Miss Marples erstem Roman, stand fest: Sie hatte eine weitere beliebte und dauerhafte Figur geschaffen.   Die Mausefalle, ihr erfolgreichstes Stück überhaupt, kam 1952 zur Uraufführung und ist das am längsten laufende Werk der Theatergeschichte.   Agatha Christie wurde 1971 der Adelstitel Dame verliehen. Sie starb 1976.   Agatha Christie Limited (ACL) verwaltet seit 1955 die Literatur- und Medienrechte an den Werken von Agatha Christie auf der ganzen Welt und arbeitet mit den besten Talenten in den Bereichen Film, Fernsehen, Verlagswesen, Bühne und digitale Plattformen zusammen, um sicherzustellen, dass Christies Werk weiterhin auf innovative Weise und auf höchstem Niveau ein neues Publikum erreicht. Das Unternehmen wird von Christies Urenkel James Prichard geleitet.   Weitere Informationen finden Sie unter  www.agathachristie.com .

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Erster Akt
Das Wohnzimmer eines Hauses auf Soldier Island. Ein heller, sonniger Abend. Das hintere Ende des Raums besteht fast komplett aus einem Fenster mit direktem Meerblick. Eine Glastür zu einer Terrasse mit Stühlen. Man hat den Eindruck, sich auf einem Schiffsdeck zu befinden, das praktisch über dem Wasser hängt. Der Hauptzugang zum Haus erfolgt über angenommene Stufen zur Terrasse. Im Inneren führen Türen ins Ess- und Arbeitszimmer. Eine weitere Tür zum Flur mit einem Strang zum Läuten daneben. Der Raum ist sehr modern und karg mit einem Sofa, Sesseln, einem Cocktailkabinett und einem Bücherregal eingerichtet. Über dem offenen Kamin hängt eine Reproduktion des „Zehn kleine Kriegerlein“-Kinderreims. Auf dem Kaminsims stehen zehn Porzellanfiguren von Soldatenjungen. Sie sind nicht nebeneinander aufgereiht, sondern so gestellt, dass man sie nur schwer zählen kann. Vor dem Kamin liegt ein großes Eisbärenfell mit Kopf. ROGERS macht letzte Handgriffe im Raum. Er ist ein kompetenter Hausangestellter mittleren Alters, kein Butler. Schnell und beherzt. Nur ein klein wenig dubios und durchtrieben. Von draußen hört man Möwengeschrei und die Hupe eines Motorboots. MRS. ROGERS kommt aus dem Esszimmer. Sie ist mager, besorgt und verängstigt. NARRACOTT tritt von der Terrasse aus auf. Er trägt einen Einkaufskorb voller Päckchen. NARRACOTT
Der erste Trupp kommt mit Jims Boot. Der zweite dann auch gleich. MRS. ROGERS
Guten Abend, Fred. NARRACOTT
Guten Abend, Mrs. Rogers. MRS. ROGERS
Ist das das Boot? NARRACOTT
Ja. MRS. ROGERS
Oh Gott, schon? Haben Sie auch nichts vergessen? NARRACOTT gibt ihr den Korb. NARRACOTT
Woher denn. Zitronen. Seezunge. Sahne, Eier, Tomaten und Butter. Das war doch alles? MRS. ROGERS
Stimmt. Ich weiß gar nicht, mit was ich anfangen soll. Diese ganzen Gäste heute, und die Mädchen kommen erst morgen früh. ROGERS
Beruhig dich, Ethel, alles im grünen Bereich. Sieht doch prima aus, Fred, oder? NARRACOTT
Für mich schon. Bisschen nüchtern, aber reiche Leute mögen das anscheinend. MRS. ROGERS
Reiche Leute sind komisch. NARRACOTT
War schon ein komischer Herr, der dieses Haus gebaut hat. Erst steckt er eine Unmenge Geld rein, dann verliert er die Lust dran und verkauft das Ding. MRS. ROGERS
Kein Schimmer, warum die Oddeys es gekauft haben. Wer will schon auf einer Insel leben? ROGERS
Krieg dich wieder ein, Ethel, und bring den ganzen Kram in die Küche. Sie kommen jeden Augenblick. MRS. ROGERS
Der steile Anstieg ist bestimmt die Ausrede für einen Drink. Du weißt, was ich meine. Von draußen die Hupe eines Motorboots. NARRACOTT
Das muss der junge Jim sein. Ich geh dann besser. Anscheinend kommen zwei Herren mit dem Auto. MRS. ROGERS
Denk dran, dass ich morgen früh mindestens fünf Brote und sechs Liter Milch brauche. NARRACOTT
Okay. MRS. ROGERS stellt den Korb auf den Boden und geht in den Flur ab. ROGERS
Und vergiss das Motoröl nicht, Fred. Ich muss morgen unbedingt nachfüllen, sonst gibt der Stromgenerator den Geist auf. NARRACOTT geht in Richtung Terrasse ab. NARRACOTT
Kam zu spät mit dem Zug. Ist jetzt am Bahnhof. Ich bring’s gleich morgen früh rüber. ROGERS
Und hilf ihnen mit dem Gepäck, ja? NARRACOTT
Gut. MRS. ROGERS kommt mit einer Liste herein. MRS. ROGERS
Ich hab ganz vergessen, dir die Liste mit den Gästen zu geben,Tom. ROGERS nimmt und überfliegt sie. ROGERS
Danke, Herzchen. Hmm, sieht nach einem ziemlich gewöhnlichen Haufen aus. Miss Claythorne. Ist wahrscheinlich die Sekretärin. MRS. ROGERS
Von Sekretärinnen halt ich nicht viel. Schlimmer als Krankenschwestern, immer etepetete und meinen, sie sind was Besseres als die Hausangestellten. ROGERS
Jetzt hör mit dem Gemoser auf, Ethel, und schieb ab in deine schweinisch teure, hypermoderne Küche. MRS.ROGERS nimmt den Korb und geht in Richtung Esszimmer. MRS. ROGERS
Zuviel neumodischer technischer Schnickschnack für meinen Geschmack! VERA und LOMBARD sind draußen zu hören. ROGERS steht bereit, sie zu begrüßen. Er ist jetzt ganz der perfekte, unterwürfige Hausdiener. VERA und LOMBARD betreten die Terrasse. Sie ist 25 und sieht gut aus. Er ist 34, schlank, attraktiv, gebräunt und wirkt ein wenig wie ein Abenteurer. VERA gefällt ihm bereits sehr. Er schaut sich im Raum um. LOMBARD
Das ist es also! VERA
Absolut spitzenmäßig! ROGERS
Miss Claythorne! VERA
Sie sind – Rogers? ROGERS
Ja. Guten Abend, Miss. VERA
Guten Abend, Rogers. Könnten Sie mein Gepäck und das von Major Lombard hochbringen? ROGERS
Selbstverständlich, Miss. Er geht über die Terrasse ab. VERA
Sie waren schon einmal hier? LOMBARD
Nein – aber ich habe viel darüber gehört. VERA
Von Mr. und Mrs. Oddey? LOMBARD
Nein, der gute alte Johnny Brewer, ein Kumpel von mir, hat das Haus gebaut – ist eine traurige und berührende Geschichte. VERA
Eine Liebesgeschichte? LOMBARD
Jawohl, Ma’am – die allertraurigste. Er war ein reicher alter Knabe und hat sich in die berühmte Lily Logan verliebt – sie geheiratet – die Insel gekauft und das hier für sie gebaut. VERA
Klingt schrecklich romantisch. LOMBARD
Der arme Johnny! Glaubte, indem er sie vom Rest der Welt fernhält – ganz ohne Telefon und andere Kommunikationsmittel – bleibt sie bei ihm. VERA
Aber natürlich langweilte sich die schöne Lily in ihrem Elfenbeinturm – und entfloh? LOMBARD
U’huh. Johnny ging zurück an die Wall Street, machte noch ein paar Millionen, und das Haus wurde verkauft. VERA
Und jetzt sind wir hier. Also, ich schau besser mal, wo Mrs. Oddey ist. Die anderen müssen gleich da sein. VERA will zur Flurtür gehen. LOMBARD stoppt sie. LOMBARD
Das wäre sehr unhöflich, mich hier ganz allein zu lassen. VERA
Ach ja? Na gut, aber wo steckt sie bloß? LOMBARD
Macht sich bestimmt nur fertig. Meinen Sie, ich kann mir einen Drink gönnen? Ich habe ziemlichen Durst. LOMBARD geht zum Cocktailkabinett und schenkt ein. VERA
Klar doch. LOMBARD
Bei dem Anstieg kommt man ganz schön ins Schwitzen. Was möchten Sie? VERA
Nein danke – nicht im Dienst. LOMBARD
Eine gute Sekretärin ist immer im Dienst. VERA schaut sich im Raum um. VERA
Im Ernst. Das ist richtig aufregend! LOMBARD
Was? VERA
All das hier. Der Geruch des Meers – die Möwen – der Strand und dieses tolle Haus. Hier werde ich meinen Spaß haben. LOMBARD geht auf VERA zu und hält seinen Drink hoch. LOMBARD
Bestimmt. Werden wir beide. Auf Sie – und Ihre Schönheit. ROGERS kommt über die Terrasse mit zwei Koffern herein. VERA
Wo ist Mrs. Oddey? ROGERS
Mr. und Mrs. Oddey kommen erst morgen aus London. Wussten Sie das nicht? VERA
Morgen – aber – ROGERS
Hier ist eine Liste mit den zu erwartenden Gästen, Miss, wenn Sie die haben möchten. Das zweite Boot trifft gerade ein. VERA nimmt die Liste. ROGERS geht in den Flur ab. VERA
Danke. So ein Mist – Sie werden doch wohl so nett sein, mir zu helfen, oder? LOMBARD
Ich weiche nicht von Ihrer Seite. VERA
Danke. Sie liest die Liste. War bescheuert, nur uns im ersten Boot zu bringen und alle anderen im zweiten. LOMBARD
Das war kein Zufall, sondern Absicht. VERA
Absicht? Wie meinen Sie...



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