E-Book, Deutsch, Band 2178, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Covington Ein prickelnd gefährliches Spiel
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0359-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2178, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7515-0359-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Gewagtes Spiel für Privatermittlerin Tess Lynch: Sie soll einen Maulwurf im Unternehmen von Tech-Milliardär Adam Redhawk aufspüren. Gleichzeitig verfolgt sie einen heimlichen Racheplan, weil Adams Adoptivvater einst ihre Familie in den Ruin getrieben hat. Wenn Adam nur nicht so gefährlich verführerisch wäre! Schnell knistert es sinnlich zwischen ihnen, und Tess lässt sich zu Nächten der Lust verleiten. Mit ungeahnten Folgen, die sie bald vor die schwerste Entscheidung ihres Lebens stellen ...
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3. KAPITEL Es herrschte das reinste Chaos. Adam versuchte, beim Anblick seines unordentlichen Büros nicht zusammenzuzucken. Der Schreibtisch war unter Aktenbergen und drei Laptops verschwunden, und Kaffeebecher sowie leere Pizzakartons stapelten sich auf dem Couchtisch und im Papierkorb. Im Gegensatz zu Justin, den das alles nicht zu tangieren schien, störte Adam diese Unordnung gewaltig. „Wie kommt es, dass bei uns inzwischen so viele Spinner arbeiten?“, fragte Justin und legte seine Füße auf dem Couchtisch ab. Er hielt eine Akte in den Händen und studierte die Berichte, die Tess über die möglichen Saboteure zusammengetragen hatte. „Was zum Teufel ist LARP? Ist das diese Sache mit den Kostümen? Wo die Leute sich als Comic-Figuren verkleiden?“ „Es bedeutet Live-Action-Role-Playing, also Live-Rollenspiel.“ Tess schlenderte an ihm vorbei und schubste seine Füße auf den Boden, während sie Adam ein heimliches Lächeln zuwarf. „Es ist das, was auch du hättest tun können, wenn du den Mut gehabt hättest, mal den Computer im Keller deines Elternhauses auszuschalten und echte Mädchen zu treffen.“ Justin richtete sich empört auf. „Ich war nicht im Keller. Ich hatte einen Computer in meinem Zimmer.“ Er sah Adam an. „Muss ich mir das gefallen lassen?“ Tess verdrehte nur die Augen. Adam schnaubte und nahm Justin die Papiere ab. „Ach, hör auf zu jammern, Kumpel. Was ist mit …“ Er las den Namen. „… Bryan Lane?“ „Das ist nicht unser Mann“, antwortete Tess und nahm ihm die Sachen ab. Dabei berührten sich ihre Finger; ihre Blicke verfingen sich ineinander, und alles um sie herum schien nicht länger zu existieren. Er starrte sie an, bemerkte, wie ihr Körper sich unwillkürlich seinem näherte. Er kannte das; die Schwerkraft war nichts im Vergleich zu Tess Lynch. „Woher weißt du das?“, wollte Justin wissen und blätterte durch die Papiere, während er versuchte so zu tun, als würde er die beiden nicht genau beobachten. „Wonach suchst du? Wie sieht ein Verräter aus?“ Einen Moment lang verharrte Tess’ Blick noch auf Adam, ehe sie ihre Aufmerksamkeit auf Justin richtete. Sofort verspürte Adam einen Anflug von Eifersucht. Aber was das zu bedeuten hatte, darüber wollte er jetzt nicht weiter nachdenken. Es gab Wichtigeres. „Sie sehen aus wie du und ich und Estelle“, erwiderte sie und erwähnte Adams langjährige und hochgeschätzte Assistentin. „Oder dieser gut aussehende Junge im Coffeeshop an der Ecke. Der mit den vielen Tattoos.“ „Felix. Er heißt Felix.“ Adam hatte das, ohne nachzudenken, herausposaunt und sah jetzt die erstaunten Gesichter der anderen. „Er macht sich die Mühe, sich meinen Namen und meine Bestellung zu merken, also merke ich mir seinen Namen.“ „Okay, ja, Felix“, stimmte Tess zu. „Es wäre großartig, wenn sie alle mit einem großen V auf der Brust herumlaufen würden. Oder mit einem langen Schnurrbart, der sie als Bösewichte kenntlich macht. Aber so ist es nicht. Also muss man nach etwas suchen, was die Leute erpressbar macht. Meist sind es Schulden, Sex oder die Familie. Auf den Firmencomputern werden wir nichts finden. So blöd ist derjenige bestimmt nicht. Also muss ich tiefer graben.“ „Akte für Akte“, sagte Adam. „Mitarbeiter für Mitarbeiter“, bestätigte Tess und deutete auf den Papierstapel auf dem Tisch. „Aber ich werde ihn finden, wer auch immer es ist.“ Estelle Conway erschien an der Bürotür. Ihre Miene drückte Missfallen aus. Sie blickte über die Schulter und drehte ihren Rollstuhl so, dass die Tür blockiert wurde. „Mr. Thornton möchte Sie sehen, Mr. Redhawk.“ Adam versteifte sich, und Justin sprang auf und preschte zur Tür. „Was zum Teufel will er hier?“, fragte Justin, und seine normalerweise so charmante Stimme klang rau vor Wut. „Ich will mit Adam reden.“ Franklin Thornton drängte sich an Estelle vorbei und schubste dabei ihren Rollstuhl unsanft gegen den Türrahmen. Im Gegensatz zu seinem aggressiven Verhalten war seine Stimme erstaunlich ruhig. Er war ein gut aussehender Mann, und seine muskulöse Figur zeugte von seiner Football-Karriere im College. Aber ein Blick in seine Augen verriet die Wahrheit hinter seinem Geld und seiner Macht. Es war nicht so, dass er von Hass oder Wut getrieben wurde. Nein, Franklin Thornton war innerlich tot. Ihn interessierten andere Menschen nicht. Es war ihm egal, ob er ihnen wehtat oder nicht. Schon früh hatte Adam begriffen, dass der Grund für seine Adoption nichts mit ihm oder seinem Wohlergehen zu tun hatte. Er war geduldet, weil er für Franklin nützlich war, mehr nicht. So einfach war das mit seinem Adoptivvater – und so kompliziert. „Mr. Redhawk, es tut mir leid“, entschuldigte Estelle sich, weil sie es für ihren Fehler hielt, dass Franklin hier so hereinplatzte. Das konnte Adam nicht dulden. Er trat vor und baute sich vor Franklin auf, damit der nicht weiter ins Büro hineingehen und womöglich einen Blick auf die Arbeit werfen konnte, die sie hier machten. Ohne die Stimme zu erheben, sagte er: „Franklin, entschuldige dich bei Estelle.“ Wie erwartet, wurde er ignoriert, erntete nur ein spöttisches Grinsen. „Hallo, Adam. Du hast meine Anrufe nicht erwidert.“ „Wenn ich damit hätte verhindern können, dass du hier auftauchst, hätte ich …“ Er überlegte kurz. „Hätte ich trotzdem nicht angerufen.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Entschuldige dich bei Estelle. Sofort. Das ist keine Bitte.“ Franklin ließ ihn nicht aus den Augen. „Ich entschuldige mich.“ Mehr würde er nicht bekommen. Adam nickte Estelle zu, sein Lächeln eine Entschuldigung für das Verhalten seines Adoptivvaters. Er wartete, bis sie draußen war, ehe er sich wieder an Franklin wandte und schlagartig ernst wurde. „Was auch immer du hier willst, die Antwort ist: Nein. Geht dich nichts an. Verschwinde.“ „Genau, alles zusammen“, fügte Justin hinzu. „Ach, wie niedlich“, höhnte Franklin. „Ich bin hier, weil ich wissen will, warum du irgendeinen Rotschopf mit großen Titten beauftragt hast, Fragen über mich zu stellen.“ Franklins Tonfall war mehrdeutig, doch die Worte trafen Adam wie ein Schlag, und es kostete ihn große Willenskraft, nicht mit einem echten Schlag darauf zu reagieren. Das Luftschnappen hinter ihm verriet, dass auch Tess kurz davor war zu explodieren. Franklins Blick wanderte an ihm vorbei zu Tess. Langsam musterte er sie. „So, so, nun, sie hatten recht, was die Titten angeht.“ „Halt den Mund“, warnte Adam und schubste Franklin ein Stück von sich, ehe er sich zur vor Wut schäumenden Tess umdrehte. Jetzt wusste er, wie sie aussah, wenn sie sauer war, und auch wenn es der denkbar schlechteste Zeitpunkt war, das festzustellen: Sie sah atemraubend aus. Die Wut hatte ihre Wangen gerötet, und ihre Augen leuchteten giftig grün. Noch nie hatte er sich mehr danach gesehnt, sie zu küssen. Und noch nie hatte er Franklin von jemandem mehr fernhalten wollen als von ihr. „Tess“, murmelte er und griff nach ihrer Hand. Sie verspannte sich und wollte sich ihm entziehen, während sie über seine Schulter spähte. Ihr Blick sprühte geradezu vor Feindseligkeit. Hätte dieser Blick jemand anderen als Franklin Thornton getroffen, wäre derjenige zu Boden gegangen, doch an Franklin schien er einfach abzutropfen. Die beiden aufeinander loszulassen wäre ein Fehler. Er zog Tess noch näher zu sich und beugte sich zu ihr herab, um ihr eine dringende Warnung ins Ohr zu flüstern, die keinen Widerspruch duldete: „Lass es!“ Auf seinen Befehl hin hörte sie auf, sich ihm zu widersetzen. Gleichzeitig war der Blick, den sie ihm zuwarf, wie ein Blitzschlag. Tess wollte kämpfen. Ihre Reaktion war instinktiv, die Anspannung, die durch ihren Körper lief, war deutlich am tiefen Ein- und Ausatmen zu erkennen. Adam ließ seine Hand zu ihrem Handgelenk wandern, wo er ihren rasenden Puls spürte. Franklin brachte auch ihn auf die Palme, aber ihre Reaktion war merkwürdig, schien mehr zu sein als nur Wut über Franklins Worte. Das warf eine Reihe von Fragen auf, doch die mussten warten. Erst einmal wollte er so viel Distanz wie möglich zwischen Franklin und Tess schaffen. „Tess, schau doch bitte, ob Estelle okay ist“, bat er sie. Sie zögerte und wollte gerade widersprechen, als er hinzufügte: „Bitte, Baby.“ Der Kosename rutschte ihm völlig unerwartet heraus und schockte sowohl ihn als auch Tess. Erstaunt sah sie ihn an, und er hätte wetten können, dass die Welt zum Stillstand gekommen war, abgesehen von diesem unglaublichen Knistern zwischen ihnen. Tess sah nicht verärgert aus, auch nicht so, als hätte sie etwas dagegen, sondern eher so, als wäre sie freudig überrascht. Wie sie wohl reagieren würde, wenn er sie noch näher an sich ziehen und küssen würde? Nur die Tatsache, dass Franklin ihn beobachtete, hielt ihn davon ab, es auszutesten. „Bitte.“ Damit brach er den Bann. Tess versteifte sich erneut und sah ihn noch einmal fragend an. Dann nickte sie kurz und ging entschlossen an Franklin vorbei, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Stolz und aufrecht, das war die Tess, die er kannte und die er viel zu sehr begehrte. „So, wer ist sie, Adam? Vögelst du jetzt etwa schon deine Angestellten?“ Franklin schüttelte missbilligend den Kopf. „Das passt so gar nicht zu dir.“ Adam machte zwei große Schritte auf den Mann zu, der ihm ein Dach über...