E-Book, Deutsch, 288 Seiten
Cross Vergraben
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-8321-8578-7
Verlag: DuMont Buchverlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)
Thriller
E-Book, Deutsch, 288 Seiten
ISBN: 978-3-8321-8578-7
Verlag: DuMont Buchverlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)
Nathan kann die schrecklichste Nacht seines Lebens nicht vergessen: die Party, nach der eine junge Frau ums Leben kam. Er und Bob wissen, was damals wirklich geschah. Und sie haben beschlossen, dass das auch so bleibt. Jahre später steht Bob plötzlich vor Nathans Tür - mit einer Nachricht, die die Vergangenheit auf bedrohliche Weise wieder auferstehen lässt ... »Zwingend, eiskalt und überwältigend.« Peter James
Neil Cross wurde 1969 in Bristol geboren. Er veröffentlichte mehrere Romane und arbeitet als Drehbuchautor für das Fernsehen, u.a. schrieb er das Drehbuch zur BBC-Erfolgsserie >Luther<, die im ZDF ausgestrahlt wird. Bei DuMont erschien bislang sein Thriller >Vergraben< (DuMont Taschenbuch 2011) und >Luther. Die Drohung< (DuMont Taschenbuch 2012). www.neil-cross.com Marion Herbert studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf. Sie übersetzt aus dem Englischen und Französischen, zuletzt u.a. das Autorenduo Laura Tait & Jimmy Rice, Phillipa Ashley und Neil Cross, aber auch Klassiker wie Virginia Woolf und Antoine de Saint-Exupéry.
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14 (S. 86-87)
Bis Dienstag ging es ihm ziemlich gut. Aber am Mittwoch konnte er nicht zur Arbeit gehen. Er lag im Bett, bis die Sonne ihre Bahn vollendet hatte und unterging. Als er um 15 Uhr endlich aufstand, kam ihm das immer noch zu früh vor. Er konnte nicht einmal Auto fahren. Er saß am Steuer seines BMW und umklammerte das kalte Lenkrad. Die letzten Eltern holten gerade mit vor Kälte geröteten Gesichtern ihre Kinder von der Kindertagesstätte ab: tollpatschige Bündel in dicken Wintermänteln und Mützen und bunten Gummistiefeln.
Er bestellte ein Taxi und wartete an seinen BMW gelehnt in der Kälte, bis es vor dem Tor hielt. Er wusste, dass er die Sache nicht durchziehen würde, wenn er sich ins Auto setzte oder ins Haus zurückging. Das Taxi kam zehn Minuten zu spät. Alle Kinder waren bereits abgeholt worden. Durch die hell erleuchteten, vorhanglosen Erkerfenster sah er den Erziehern beim Reden und Lachen und Aufräumen zu. Der Taxifahrer schien sich Nathans Stimmung anzupassen und schwieg.
Nathan bat ihn, ihn am Anfang der Blackstock Road abzusetzen. Er brauchte den Spaziergang. Er bezahlte den Fahrer, zündete sich eine Zigarette an und vergrub die Hände tief in den warmen Manteltaschen. Leute drängten sich an Bushaltestellen eng aneinander. Er brauchte weitere zehn Minuten, bis er dort war. Das Innere des Immobilienbüros wurde durch Anzeigen im Fenster verdeckt, die Häuser und Wohnungen zum Kauf und zur Miete anpriesen.
Als er eintrat, kam ihm ein Schwall warme Heizungsluft entgegen. Das Büro war schlicht eingerichtet, junge Männer und Frauen saßen in dunklen Anzügen hinter ihren Computern. Der Wartebereich bestand aus einem niedrigen Couchtisch, auf dem Immobilienzeitschriften ausgebreitet lagen, ein paar Zimmerpflanzen, einem Wasserspender. Ab und zu klingelten die Telefone, trällernd wie Vögel in der Ferne. Nathan schlug eine Zeitschrift auf und tat so, als würde er lesen. Dann sagte eine Frau seinen Namen, und er sah auf, und da war sie. Sie lächelte und streckte ihm die Hand entgegen. »Sie müssen Nathan sein.«