Cudmore | Auf der Insel der Verführung | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Cudmore Auf der Insel der Verführung


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7515-3540-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

ISBN: 978-3-7515-3540-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Trotz seines Rufes folgt Floristin Grace dem Tycoon Andreas Petrakis auf die einsame Insel. Denn er bietet ihr einen lukrativen Auftrag: die Dekoration für die Hochzeit seines Bruders. Dass sie die Nächte vor dem Fest allein mit dem berüchtigten Playboy verbringen muss, stand nicht im Vertrag ...

Cudmore Auf der Insel der Verführung jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL
Oh, nein! Schon wieder Sofia, dachte Grace und starrte auf ihr Handy. Sie liebte ihre beste Freundin, die unter normalen Umständen nichts erschüttern konnte. Aber dass Sofia diesmal die Ruhe verlor, musste an ihrer kurz bevorstehenden Hochzeit liegen. Grace war mit siebenstündiger Verspätung in Athen eingetroffen, hatte aber alles unter Kontrolle. Dennoch hatte Sofia in Panik die Familie ihres Bräutigams zu Hilfe gerufen und damit die Hoffnung zunichte gemacht, dass Grace die letzte Fähre in Piräus noch erreichen konnte. Stattdessen musste sie in der VIP-Lounge des Flughafens die Ankunft von Sofias gestrengem Schwiegervater erwarten. Damit war ihr eng gestrickter Zeitplan gescheitert. Sie würde nicht rechtzeitig zur Anlieferung der Blumen auf der Insel Kasas eintreffen. Ihr blieben knapp drei Tage, um die „Hochzeit des Jahres“ vorzubereiten, wie die griechische Presse das Ereignis bezeichnete. Das war sehr wenig Zeit, um sich als Hochzeitsfloristin zu etablieren. Vielleicht hat mein Vater doch recht, und ich bin eine hoffnungslose Träumerin, dachte Grace frustriert und schob das Champagnerglas beiseite, das eine Hostess ihr gereicht hatte. In diesem Moment öffnete sich die Tür zur Lounge. Beim Gedanken an den bärbeißigen Vater Petrakis sank ihr Herz. Es kam jedoch ein deutlich jüngerer Mann herein. Er blickte sich um, entdeckte sie, lockerte die seidene Fliege um seinen Hals und kam geradewegs auf sie zu. Fasziniert sah Grace dem selbstbewussten, hochgewachsenen Mann mit den klassisch-eleganten Zügen entgegen. Er trug einen perfekt sitzenden Smoking, sein Haar war jedoch so zerzaust, als käme er direkt aus dem Bett. „Miss Chapman?“, fragte er mit wohlklingender Stimme. Grace erhob sich mühsam aus dem tiefen Sessel und zerrte dabei am Saum ihres gelben Sommerkleids. Angesichts seines eleganten Abendanzugs erschien es ihr viel zu kurz und leger. Der Mann betrachtete sie eindringlich und schien auf eine Antwort zu warten, doch zum ersten Mal in ihrem Leben fehlten ihr die Worte. Ihr Kopf war wie leer gefegt, ihr einziger Gedanke war, wie attraktiv der Fremde doch aussah. Er runzelte die Stirn, und eine winzige sichelförmige Narbe knapp oberhalb seiner linken Augenbraue wurde sichtbar. Ehe das Schweigen allzu peinlich wurde, riss sie sich zusammen. „Ja, ich bin Grace Chapman. Das Bodenpersonal bat mich, hier auf Mr. Petrakis zu warten.“ „Das habe ich so veranlasst.“ „Oh!“ Erst jetzt begriff sie, wer vor ihr stand. „Sie sind bestimmt Andreas … Christos’ Bruder. Ich dachte, ihr Vater würde mich abholen. Ich habe ihn im vergangenen Monat in London bei der Verlobungsparty von Christos und Sofia kennengelernt.“ Grace reichte ihm die Hand. „Sind Sie nicht auch der Trauzeuge?“ Nach kurzem Zögern ergriff Andreas ihre Hand. Sein Händedruck war so fest, wie man es von einem mächtigen Mann erwarten konnte, der es gewohnt war, seinen Willen durchzusetzen. Er war groß, sodass Grace den Kopf in den Nacken legen musste, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Seine schönen grünen Augen waren von langen, dunklen Wimpern umrahmt, der feste, arrogante Blick erinnerte sie an seinen Vater. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, dachte sie. Auf seiner sonnengebräunten Haut zeichnete sich ein dunkler Bartschatten ab. „Und Sie sind die erste Brautjungfer und Trauzeugin.“ Seinen frostigen Tonfall ignorierend, ließ Grace sich von ihrer Begeisterung über die Hochzeit hinreißen. „Und zugleich die Hochzeitsfloristin. Sofia und ich sind seit Jahren beste Freundinnen. Wie schade, dass Sie nicht an der Verlobungsparty teilnehmen konnten. Alle haben sich prächtig amüsiert.“ Er tat ihre Bemerkung mit einem Achselzucken ab. „Sie haben Ihren Flieger verpasst.“ Es klang wie ein Vorwurf, und Grace zuckte betroffen zusammen. Sie wollte ihm erklären, wie es dazu gekommen war, überlegte es sich dann aber anders. Verspätungen im britischen Bahnverkehr würden ihn kaum interessieren. „Ja, leider“, sagte sie stattdessen. „Nun muss ich zusehen, wie ich schnellstmöglich nach Kasas komme.“ „Die letzte Fähre hat bereits abgelegt.“ „Das ist mir bewusst.“ Bleib ruhig, sag nichts mehr, ermahnte sie sich, weil seine Arroganz sie irritierte. Gleich darauf vergaß sie diesen Vorsatz wieder. „Ich hätte sie noch erwischt. Wir sind pünktlich gelandet, und ich hatte bereits vorab ein Taxi bestellt, das mich zum Hafen bringen sollte.“ „Und morgen geht die Sonne im Westen auf …“, murmelte er. „Ich hatte noch eine gute Stunde Zeit!“, protestierte Grace genervt. „Christos hatte aber Sorge, dass Sie die Fähre verpassen. Er bat mich, Sie hier aufzulesen.“ Unter seinem finsteren Blick senkte Grace den Kopf. Seine arrogante Haltung ging ihr gegen den Strich. Offensichtlich hatte die Abholaktion seine Pläne für den Abend durchkreuzt. Sie betrachtete seinen eleganten Smoking. „Ich hoffe, ich habe Sie bei nichts Wichtigem gestört?“ In seinen Augen flackerte etwas auf – war es Zorn oder etwas anderes? Sofia hatte erzählt, dass ihr Schwager ein Playboy war. War er vielleicht bei einer Frau gewesen? War sein Haar so sexy zerrauft, weil er geradewegs aus dem Bett kam? Es war zwar noch früh am Abend, aber sie hatte keine Erfahrung mit den Bettgewohnheiten von Playboys … Ihre Exfreunde hatten nicht annähernd in dieser Liga gespielt. „Vermutlich ist Sofia in Panik geraten. Sie weiß, dass ich zum ersten Mal in Griechenland bin, überhaupt zum ersten Mal allein im Ausland.“ Ein überraschter Blick traf sie, und für eine Weile herrschte angespanntes Schweigen. Als Grace es nicht mehr aushielt, sagte sie das Erste, was ihr in den Sinn kam: „Sie reisen bestimmt viel … geschäftlich und privat.“ „Haben Sie Ihre Hausaufgaben gemacht und sich über mich informiert?“ „Natürlich nicht!“ Sie spürte, wie sie errötete. Hoffentlich legte er das nicht als Eingeständnis aus. „Ich weiß nur, dass Sie Christos’ älterer Bruder sind.“ Andreas war der älteste Sohn aus dem reichen, mächtigen Haus Petrakis, und er hatte, unabhängig von der Familie, im Bau- und Immobiliensektor ein Vermögen erwirtschaftet. Als er sie nur stumm betrachtete, fuhr sie fort: „Ich bin Christos noch nicht oft begegnet, habe aber auf den ersten Blick erkannt, dass er und Sofia füreinander geschaffen sind. Ich freue mich so für Sofia. Ihr Vater ist natürlich begeistert, dass sie einen Griechen heiratet. Seine Familie stammt ursprünglich aus Griechenland.“ Als Andreas immer noch nichts sagte, sondern sie nur weiterhin durchdringend anstarrte, wechselte sie das Thema. Eine ganz andere Frage brannte ihr ohnehin auf der Zunge. Sie deutete verstohlen auf die anderen Gäste in der Lounge. Dabei bemerkte sie, dass zwei elegant gekleidete Frauen Andreas mit unverhohlener Bewunderung anstarrten. „Wie haben Sie mich eigentlich erkannt?“ Andreas griff in die Innentasche seines Jacketts, zog sein Handy hervor, entsperrte den Bildschirm und reichte es ihr. Auf dem Display war ein Foto von Grace und Sofia zu sehen, auf dem sie Grimassen schnitten. Christos hatte das Bild nach Sofias Junggesellinnenabschied am vergangenen Wochenende in London aufgenommen. Sie hatten einige Mojitos zu viel getrunken … Als sie entsetzt stöhnte, zuckte es um seine Mundwinkel. Gleich darauf wirkte er wieder so nüchtern wie zuvor. „Christos überhäuft mich mit Fotos von Sofia.“ Es klang ein wenig gequält. Grace beschloss, darüber hinwegzugehen. Sie gab ihm das Handy zurück, und er steckte es wieder ein. „Die beiden sind ja so verliebt! Sofia hat mir erzählt, dass Kasas ein unglaublich romantischer Ort ist. Sie ist Ihnen überaus dankbar dafür, dass sie auf der Insel heiraten darf.“ Die Arme vor der Brust verschränkt, lächelte er höflich. Dabei fiel Grace sein wohlgeformter Mund auf, der fest und breit war, die Lippen nicht zu voll, gerade richtig zum Küssen … Energisch rief sie sich zur Ordnung. Mit den Blumen für die Hochzeit hatte sie wirklich alle Hände voll zu tun. Sich von einem griechischen Gott von der Arbeit abhalten zu lassen, wäre keine gute Idee. „Setzen Sie sich doch“, forderte er sie in diesem Moment auf. „Ich finde, wir sollten über Ihren Aufenthalt auf Kasas sprechen.“ Verwirrt ließ sie sich wieder in den Sessel sinken. Dabei rutschte der Saum ihres Kleides an ihren Schenkeln nach oben, und sie bemerkte, wie Andreas, der ihr gegenüber Platz nahm, voller Bewunderung auf ihre Beine starrte. Gleich darauf atmete er durch, hob den Kopf und stützte die Ellbogen auf die Knie. „Ursprünglich wollte ich Sie heute Abend noch nach Kasas bringen …“ Froh und erleichtert unterbrach Grace ihn: „Das wäre wunderbar! Morgen in aller Früh werden die Blumen und Arbeitsmaterialien angeliefert. Ich muss vor Ort sein, um …“ Mit einer herrischen Geste schnitt er ihr das Wort ab. „Nachdem ich nun weiß, dass Sie Griechenland noch nicht kennen, schlage ich vor, die Hochzeitsplaner übernehmen auch das Arrangement der Blumen, während Sie einige Tage lang das Land erkunden. Kasas ist eine winzig kleine Insel. Eine Rundreise durch Griechenland wäre für Sie gewiss interessanter als langweilige Tage dort. Ich lebe und arbeite den Rest der Woche auf Kasas, daher stehen Ihnen mein Apartment hier in Athen und mein Chauffeur zur freien Verfügung.“ Grace starrte ihn aus großen Augen sprachlos an. „Unmöglich! Ich bin die Hochzeitsfloristin.“ Ein erschreckender Gedanke schoss ihr durch den Kopf. „Hat Christos Sie nicht darüber informiert, dass...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.