Cypess | Death Marked - Das Geheimnis der Magierin | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 352 Seiten

Reihe: Death Marked

Cypess Death Marked - Das Geheimnis der Magierin


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-641-16629-8
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2, 352 Seiten

Reihe: Death Marked

ISBN: 978-3-641-16629-8
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ileni kann die Welt für immer verändern. Wenn sie das tut, wozu sie von jeher bestimmt war: das Imperium zu zerstören. Doch Ileni weiß nicht mehr, wem sie noch trauen kann. Ist das Imperium wirklich eine Bedrohung? Oder wollte man sie das nur glauben machen? Und welche Rolle spielt Sorin, der ebenso anziehende wie mysteriöse Assassine? In der Akademie der Magier, dem Herz des Imperiums, sucht sie nach der Wahrheit - und macht eine überraschende Entdeckung, denn dieser Ort hütet nicht nur böse Geheimnisse ... Plötzlich muss Ileni sich neu entscheiden, auf wessen Seite sie steht.

Leah Cypess schrieb ihre erste Kurzgeschichte - erzählt aus der Sicht einer Portion Eis in der Tüte - mit sechs Jahren und brachte schon auf der Highschool ihren ersten Text unter Vertrag. Sie hat Abschlüsse in Biologie, Jura und Journalismus und hat unter anderem Island, Jordanien und Costa Rica bereist. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern in Boston. Ihre Bücher schreibt sie größtenteils auf dem Spielplatz.

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Kapitel 1 Der Spiegel zerbarst in einer plötzlichen Explosion in Hunderte Splitter, die in einer Kaskade aus schartigen Scherben niederregneten. Ileni wirbelte herum, riss die Hände vors Gesicht, aber der Glasregen traf sie nicht: keine scharfkantigen Spiegelreste, die sich schmerzhaft in ihre Haut gruben. Nach einem Augenblick senkte sie die Arme und verschränkte sie vor der Brust. Die zerbrochenen Glaspartikel schwebten in der Luft und funkelten in allen Regenbogenfarben. Dann verblassten sie und zogen sich im Spiegel wieder zusammen, bildeten ein schimmerndes, unversehrtes Oval. »Beeindruckend«, sagte Ileni. Sie hatte keine Ahnung, mit wem sie sprach, aber es fiel ihr nicht schwer, furchtlos zu klingen. Nach sechs Wochen in den Höhlen der Assassinen und drei Tagen als Gefangene der Magier des Imperiums war ihr gespielte Tapferkeit in Fleisch und Blut übergegangen. »Aber da ich hier die Einzige zu sein scheine, kommt es mir ein bisschen wie Verschwendung vor.« Die Farben nahmen eine vage menschliche Form an. Doch bevor sie ein Gesicht erkennen konnte, ergriff der Schemen das Wort: »Absalm hat gesagt, dies sei der einzige Zauber, der die Schutzsiegel der Akademie durchbrechen könnte.« Ileni erstarrte. Sie grub die Finger in ihre Oberarme. Das Bild im Spiegel wurde schärfer, zeigte einen blonden jungen Mann mit dunklen Augen. Seine grimmig verzogenen Mundwinkel bogen sich kaum merklich zu einem angedeuteten Lächeln nach oben. »Hast du jemand anderen erwartet?« Ileni neigte den Kopf. »Ich habe niemanden erwartet. Zumal ich, wie du bereits festgestellt hast, in einem ziemlich heftig gesicherten Raum bin.« Es gelang ihr fast, die Stimme ruhig zu halten. Aber sie zitterte doch ein wenig und natürlich bemerkte Sorin es. Die leichte Kurve seiner Lippen verwandelte sich in ein richtiges Lächeln. »Schön, dich zu sehen, Ileni.« Sie biss die Zähne zusammen, bevor sie sein Lächeln erwidern konnte. »Woher wusstest du, wo ich bin?« Sein Lächeln vertiefte sich. Ileni spannte die Kiefer an. »Du solltest mich nicht kontaktieren. Du magst mit diesem Zauber an den Siegeln vorbeigekommen sein, aber die Magier des Imperiums werden wissen, was passiert ist.« Seine Augen wurden schmal. »Bringt dich das in Gefahr?« Mehr als ich es sowieso schon bin? »Nein. Ich kann mich selbst verteidigen.« »Ich hoffe, dass du recht hast.« Er lehnte sich ein wenig vor. »Ich bin froh, dass du am Leben bist.« Ileni erzwang ein Lachen. »Na danke. Das bin ich allerdings auch.« »Ich war mir nicht sicher, ob du noch lebst.« Es schien, als wollte er mehr sagen, und ihr Atem gefror in ihrer Kehle. Inzwischen musste er wissen, dass sie seinen Meister umgebracht hatte. Er wusste es und hatte trotzdem gesagt: Ich bin froh, dass du am Leben bist. Bis zu diesem Augenblick hatte sie nicht begriffen, wie viel Angst sie davor gehabt hatte, dass er es herausfand. Nicht weil er sie umbringen würde – davor hätte sie sich fürchten sollen, aber so war es nicht. Sie hatte nur Angst gehabt, dass er sie hassen würde. Sorin schüttelte leicht den Kopf. »Die Dinge hier sind kompliziert. Ich konnte Absalm erst jetzt dazu zwingen, dich aufzuspüren.« »Ihn zwingen?« Ileni trat näher an den Spiegel heran. Sie war sich sicher, dass er ihr Herz pochen hörte, aber sie konnte es nicht ändern. Sie wusste selbst nicht so genau, ob es aus Furcht oder Aufregung aus den Fugen geriet. »Das klingt wie Musik in meinen Ohren. Du warst offensichtlich beschäftigt, nicht wahr?« »Du ja auch. Wie hast du es geschafft, in die Akademie des Imperiums einzudringen?« Die Bewunderung in seiner Stimme war echt, und Ileni erschrak über den Wonneschauer, der sie durchlief. Sie sollte darüberstehen. Auch wenn es erst drei Tage her war. Irritation schärfte ihre Stimme. »Ich dringe nirgends ein. Ich bin nicht auf deiner Seite, Sorin. Vergiss das nicht.« Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. »Wie bist du sonst reingekommen? Was hast du ihnen gesagt?« Nichts, ich bin eine Gefangene. Die Wahrheit lag ihr auf der Zunge. Wenn sie es aussprach, würde er sie retten. Er würde einen Weg finden. Stattdessen sagte sie: »Das ist unwichtig.« »Ist es das?« Sein Mund bildete eine harte Linie. »Wissen sie …« »Dass ich kein bisschen Magie mehr besitze?« Sie bekam es ohne Zittern heraus. Darauf war sie stolz. »Ja. Ich kann es schließlich schlecht verheimlichen. Nicht hier.« Stille breitete sich zwischen ihnen aus und zog sich in die Länge. Ileni war sich mehr als bewusst, dass es ihr schwerfiel zu atmen. Sorins Augen durchforschten ihr Gesicht, hielten Ausschau nach … wonach? Sie wusste es nicht, und sie wusste genauso wenig, ob er fand, was er suchte. Er schien irgendwie verändert. Noch vor einer Woche hatte er mit ihr das Kämpfen trainiert, sie zum Lachen gebracht und im Verborgenen geküsst. Aber das Gesicht im Spiegel war undurchschaubar und gefährlich. Wenn selbst Absalm seinen Befehlen folgte, dann musste er seine Position als neuer Meister der Assassinen rasch gesichert haben. Er war schon immer ein Mörder gewesen, aber nun war er deren Anführer. »Also«, sagte sie schließlich, als sie es nicht länger aushielt. »Wolltest du nur mal schnell vorbeischauen?« Er atmete kurz aus. »Ja. Und ich wollte sehen, ob du Hilfe brauchst.« Fast hätte sie darauf lachen müssen – vielleicht war es aber eher ein Schluchzen. Sie konnte ihn nicht um Hilfe bitten. Sie standen wirklich nicht auf derselben Seite. »Brauche ich nicht. Aber danke für den Dolch.« »Gern geschehen«, sagte er mit einer leichten Verbeugung. Ileni hatte den Dolch in ihrem Beutel gefunden, als sie ihn zum ersten Mal auf dem Bergpfad geöffnet hatte. Sie hatte keine Ahnung, wie Sorin ihn unbemerkt hineingeschmuggelt hatte, aber sie versteckte ihn sofort in ihrem Schuh. Dort befand er sich immer noch, fremd und schwer, doch gleichzeitig beruhigend. Ihre Augen trafen sich. Seine glänzten wie Sonnenlicht, das auf schwarzen Stein fiel, und entzündeten einen Funken in Ilenis Augen. Fast hätte sie die Hand nach ihm ausgestreckt, als ob sie ihn berühren könnte – als wäre er im selben Raum wie sie. »Bist du ganz sicher, dass du keine Hilfe brauchst?«, fragte Sorin. »Sag nur ein Wort und ich komme. Wenn die Magier des Imperiums herausfinden, dass du vorher in unseren Höhlen gelebt hast, ist dein Leben nicht mehr viel wert.« Sie zögerte und fragte sich, ob er ihre vorgetäuschte Gleichgültigkeit durchschaut hatte. Er konnte ihr helfen. Er hatte Hunderte von Assassinen, die seinem Befehl folgen würden. Er hatte einen Magier, der ihm zumindest ab und zu zu gehorchen schien. Sie musste nur Ja sagen und er würde sie zurückholen. Mit möglichst fester Stimme antwortete sie: »Sie werden es nicht herausfinden. Jeden Moment kann jemand kommen. Du gehst also jetzt besser.« »Das werde ich. Ileni …« Ihre Stimme klang bestimmt und fest: »Ich bin froh, dass du mich gefunden hast.« Etwas Hitziges flackerte in den Tiefen seiner kalten schwarzen Augen auf. Seine Stimme aber war so fest wie ihre. »Dann war es das wert, dass Absalm jetzt schmollt.« Ileni trat zurück. »Tu es nicht wieder.« Er verabschiedete sich nicht. Sein Bild verschwand in einem Wirbel aus Farben. Die Oberfläche des Spiegels wurde schwarz, dunkler als schwarz: so dunkel, dass der Rest des Raums dämmrig wirkte, obwohl die Glimmsteine hell leuchteten. Dann schluckte der Spiegel die Dunkelheit und Ileni starrte ihr eigenes Spiegelbild an. Einen Augenblick drang der erschrockene Ausdruck in ihrem Gesicht in ihr Bewusstsein. Dann flog die Tür auf und ein Schwall von Magie schleuderte sie vom Spiegel weg durch den Raum. Gegen die Wand gepresst blickte sie die schwarzhaarige Frau im Türrahmen an und sagte schwach: »Karyn. Schön, dich wiederzusehen.« Sorin trat vom Spiegel zurück und hielt seinen Atem entspannt und gleichmäßig. Grauer Nebel kräuselte sich wie von Wind getrieben über das Glas. Auf der anderen Seite des schwarzen steinernen Raums räusperte sich Absalm. »Gut gemacht«, sagte er. Sorin wirbelte herum, um ihn anzusehen. Der alte Renegai-Magier nickte zu ihm herüber, eine zustimmende, väterliche Geste. Sorins Stimme nahm einen kühlen Klang an. »Könntest du das Portal wieder öffnen, wenn du wolltest?« »Es existiert immer noch, ja. Ich könnte es leicht wieder öffnen.« Absalms Stimme war freundlich, belehrend. Sorin konnte mit Freundlichkeit nichts anfangen. Sicher nicht von diesem Mann. »Aber warum sollten wir das wollen? Der Meister hatte gute Gründe, warum er Assassinen nie auf einer Mission kontaktierte, jedenfalls nicht, bevor sie ihre Mission abgeschlossen hatten.« Aber Ileni war kein Assassine. Sie konnte da draußen sterben, allein im Imperium, und er würde nichts davon wissen – bis es zu spät war, sie zu retten. Sorin kämpfte um Kontrolle. Seine Gefühle für Ileni waren nicht nur eine Schwäche, sondern schlimmer noch: ein Zeichen von Schwäche. Unter seinen Mitassassinen, die jetzt seine Schüler waren – zumindest theoretisch –, vermuteten das bereits etliche, aber wenige waren sich sicher. Absalm würde ihre Vermutungen natürlich bestätigen. Die beste Strategie bestand darin, seine Verstrickung mit Ileni als Liebelei, als reines Vergnügen, auszugeben. Oder –...


Cypess, Leah
Leah Cypess schrieb ihre erste Kurzgeschichte – erzählt aus der Sicht einer Portion Eis in der Tüte – mit sechs Jahren und brachte schon auf der Highschool ihren ersten Text unter Vertrag. Sie hat Abschlüsse in Biologie, Jura und Journalismus und hat unter anderem Island, Jordanien und Costa Rica bereist. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern in Boston. Ihre Bücher schreibt sie größtenteils auf dem Spielplatz.



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