Darcy | Nächte, die man nie vergisst | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1594, 160 Seiten

Reihe: Bianca

Darcy Nächte, die man nie vergisst


1. Auflage 2007
ISBN: 978-3-86295-910-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1594, 160 Seiten

Reihe: Bianca

ISBN: 978-3-86295-910-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Schnell mal auf die Ranch von Dustin Tanner fliegen, ein Interview mit ihm für ihre Serie ''Single sucht große Liebe'' machen und dann zurück ins aufregende Sydney: So hat sich Chefredakteurin Shay Russell das vorgestellt. Doch das Schicksal will es anders. Die Regenzeit hält sie für einige Wochen auf der entlegenen Farm des attraktiven Mannes fest. Tage und Nächte beginnen, die Shay nie mehr missen möchte: Sie und Dustin lieben sich zärtlich: im Heu, im Bett und vor dem Kamin. Doch dann muss sie zurück - aber keiner gesteht dem anderen, wie stark ihre Gefühle sind. Ein Abschied für immer?

Die Australierin Lilian Darcy hat einen abwechslungsreichen Weg hinter sich. Sie studierte Russisch, Französisch und Sprachwissenschaften und ging nach ihrem Abschluss als Kindermädchen in die französischen Alpen. Es folgten diverse Engagements am Theater, sowohl auf der Bühne als auch als Drehbuchautorin. Später hat Lilian Darcy als Lehrerin für Französisch und Englisch gearbeitet, um dann einen ganz anderen Weg einzuschlagen und in die Computerbranche einzusteigen. Sie schrieb Computerprogramme, bis Sie Ihren Mann, einen New Yorker Schriftsteller, heiratete. Heute leben die Autorin und ihr Mann mit ihrer Tochter und ihren drei Söhnen in New South Wales, Australien. Lilian Darcys erster Roman wurde 1981 veröffentlicht. Seitdem hat sie mehr als 70 Liebesromane geschrieben. Sie wurde für ihre Romane 'Der Prinz von Aragovia' und 'Schicksalhaftes Wiedersehen' für den RITA-Award nominiert, den wichtigsten Preis für Liebesromane in den USA.

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1. KAPITEL
Die beste Methode, im Flugzeug zu arbeiten, bestand darin, nicht aus dem Fenster zu blicken. Wie immer hatte Shay Russell viel zu tun. Deshalb sah sie auf drei Flügen kein einziges Mal hinaus. Auch nach dem Start in Sydney klappte sie ihren Laptop auf, sobald die Flugbegleiterinnen verkündeten, dass es erlaubt war, und nahm den Blick gerade lange genug vom Bildschirm, um sich einen Kaffee zu bestellen. Er war lauwarm und kam zusammen mit den Keksen, die in den USA cookies, in Australien biscuits genannt wurden. Sie kam aus New York. Und sie war beschäftigt. Obwohl sie schon seit einem Jahr hier war, mochte sie sich nicht an die australische Ausdrucksweise gewöhnen. Im Fernsehen stammte fast jede zweite Sendung aus den USA, also wussten die Australier längst, was cookies waren. Für Shays Chefredakteur bei der New Yorker Frauenzeitschrift Today’s Woman war Australien – kulturell gesehen – der 51. Bundesstaat der USA. Natürlich irrte er sich, aber warum hörten die Australier nicht auf den Mann? Es würde ihren Job wesentlich einfacher machen. Zwischen Brisbane und einem Punkt auf der Landkarte namens Charleville konzentrierte Shay sich auf den Computer, den elektronischen Planer und ihre handschriftlichen Notizen. Und auf dem letzten Abschnitt – mit dem Postflugzeug nach Roscommon Downs – dachte sie ausschließlich an die Auflage ihres Magazins. Erst als das Fahrwerk der Maschine den Boden berührte, hob Shay den Blick und sah das Wasser eines silbrigen Sees neben der Landebahn im Sonnenschein glitzern. Hübsch. Vögel kreisten am blauen Himmel oder landeten auf dem Wasser. Rotbraune Rinder weideten auf dem schmalen Grasstreifen zwischen der Landebahn und dem See. Sehr hübsch. Sie würde ein paar Aufnahmen machen, mit dem hoffentlich fotogenen Dustin Tanner und seiner neuen Verlobten Mandy im Vordergrund. Vielleicht gab eins davon sogar ein gutes Titelbild für die Aktion ab, mit der ihre Zeitschrift Ehefrauen fürs Outback suchte. Kaum hielt das Flugzeug, sprang Shay auf. Sie war der einzige Passagier, und ihr Gepäck bestand nur aus einem kleinen Trolley. Sie schnappte ihn sich, dankte dem Piloten und marschierte über den festen, feuchten Lehm des Landestreifens auf den Geländewagen zu, der auf sie wartete. „Keine Ursache“, rief der Pilot, der es offenbar ebenso eilig hatte wie sie. Er nahm zwei Kartons aus dem Laderaum, stellte sie auf die Erde, winkte dem Mann neben dem Geländewagen zu und stieg wieder in das winzige Cockpit. Eine Frau, die das Flugzeug ansteuerte, hastete an Shay vorbei. „Viel Spaß“, sagte sie, ohne stehen zu bleiben. „Ihnen auch“, antwortete Shay, den Blick auf den kleinen Bildschirm ihres Organizers gerichtet, denn sie notierte sich gerade etwas, was ihre Assistentin für sie herausfinden sollte. Hinter ihr wurden die Triebwerke des Flugzeugs wieder lauter. Vor ihr wartete ein Mann mit Sonnenbrille, in Jeans und grauem Polohemd, bewegungslos wie ein Baumstamm. Dustin Tanner? Shay konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen. Sie war dem Mann erst ein einziges Mal begegnet, vor Monaten. Er hatte an der Single-Aktion teilgenommen, zusammen mit zwei Freunden. Die Zeitschrift hatte Unmengen von Zuschriften bekommen; da war es kein Wunder, dass Shay sich nicht alle Farmer merken konnte, die eine Ehefrau suchten. Dustins Foto war zwar abgedruckt worden, aber sie erinnerte sich nicht daran, wie er aussah. Als sie ihn erreichte, streckte sie die Hand aus. „Shay Russell.“ „Shay …“ Er murmelte etwas. Dann fluchte er leise. „Die Zeitschrift!“ „Richtig.“ Sie lächelte. „Wir …“ „… sind uns in Sydney begegnet, auf der Cocktailparty für die Teilnehmer.“ Er rieb sich die Augen. „Es ist eine Weile her.“ „Ja. Ja, das ist es.“ Also war dieser große, dunkelhaarige, kräftige Fremde tatsächlich Dustin. Sofort schaltete sie auf professionelle Freundlichkeit um und dachte zugleich daran, dass Sonya noch etwas für sie recherchieren musste. Würde sie von hieraus telefonieren oder eine E-Mail verschicken können? „Danke, dass Sie mit einer Anschlussgeschichte einverstanden sind, Dustin.“ „Nennen Sie mich Dusty, aber …“ „Dusty. Wir sind ja so begeistert. Eine Verlobung! Und das Hochzeitsdatum steht auch schon fest! Wunderbar! Unsere Leserinnen werden hingerissen sein, dass unsere Aktion so schnell Erfolg gehabt hat.“ Sie hasste es, so überschwänglich zu sein, und er wirkte auch nicht besonders beeindruckt, also zügelte sie sich. „Kann ich mein Gepäck in den Wagen stellen?“ Das Flugzeug rollte zum Start. Das Motorengeräusch erschwerte die Unterhaltung. „Wie bitte?“ „Kann … ich … mein Gepäck … in den Wagen stellen?“, schrie sie. „Aber … haben Sie sie denn nicht gesehen?“ Er schien immer noch verwirrt zu sein. „Nein, ich …“ „Ich rede von der Verlobung“, unterbrach er sie. „Sie ist abgesagt. Gerade eben.“ Erneut rieb er sich die Augen. „Das war sie. Hat sie es Ihnen nicht erzählt?“ Shay drehte sich um und sah, wie das Flugzeug abhob. „Sie?“, wiederholte sie. „Mandy? Ihre Verlobte? Im Flugzeug? Sie … reist ab?“ „Exverlobte. Es ist vorbei. Sie kommt nicht zurück.“ Hilflos sah Shay umher – auf den feuchten Landestreifen, den flachen Horizont, den großen See, der den provisorischen Flugplatz wie eine Insel erscheinen ließ. „Die Verlobung ist geplatzt?“, fragte sie vorsichtshalber nach. „Ja.“ Er ging an ihr vorbei, um die Kartons aufzuheben. Als er zurückkehrte, musterte sie ihn unauffällig. Hmm. Sie war nicht überrascht, dass Mandy verschwunden war. Aber vielleicht sah er auch nur so aus, weil Mandy abgereist war. Sein Gesicht war starr, und an den Winkeln des attraktiven Mundes hatte der Stress tiefe Falten hinterlassen. In einer Hand hielt Dustin einen zusammengedrückten Filzhut, und sein Haar war zerzaust. Das Polohemd war an einer Seite aus der Hose gerutscht, an der anderen hatte er es zu weit hineingestopft. Shay musste sich beherrschen, um nicht daran zu zupfen. War es ein mütterlicher Impuls? Nein, eher die Erkenntnis, dass Dustin Tanner eigentlich ein sehr gut aussehender Mann war, der in ihr ganz andere Instinkte wecken könnte. Er hatte ein markantes Gesicht, einen flachen Bauch, und am gesamten Körper war kein Gramm Fett zu viel. Was immer der Grund für ihr Interesse war, sie würde den Mann etwas in Ordnung bringen müssen, bevor … Bevor sie die Fotos für ihre Reportage machte? Verdammt! Die Geschichte war gestorben. Sie hatte Dustin und Mandy persönlich miteinander bekannt gemacht, auf der Cocktailparty im Februar, mit der die zweite Phase der Outback-Single-Aktion von Today’s Woman eingeläutet worden war. Bei den beiden funkte es auf Anhieb. Sie verbrachten fast den ganzen Abend zusammen und blieben in Verbindung, nachdem Dustin nach Roscommon Downs zurückgekehrt war. Er besuchte Mandy in Sydney, und sie kam her. Sie verliebten sich, Dustin machte ihr einen Heiratsantrag, Mandy sagte Ja und rief Shay an. Die junge Frau schlug ihr vor, einen Bericht darüber zu schreiben, und Shay sagte sofort zu. Und jetzt hatte Mandy die ganze Sache platzen lassen. Es traf Shay wie ein Schlag in den Magen. Sie holte tief Luft. Das Flugzeug mit der abtrünnigen Verlobten an Bord war schon gestartet. Wann ging die nächste Postmaschine? Shay hatte vorgehabt, morgen Nachmittag abzureisen, aber wenn sie es schon morgen früh tun konnte, würde sie so wenig Zeit wie möglich verschwendet haben. Was für ein Fiasko! Doch dann fiel ihr Blick auf Dustys Gesicht. Er ist erschüttert, dachte sie. Am Boden zerstört. Ihn jetzt nach dem nächsten Flug mit dem Postflugzeug zu fragen, wäre absolut taktlos. „Es tut mir leid. Ich komme wohl zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt“, sagte sie stattdessen. Er hatte die Kartons eingeladen und sich die Sonnenbrille ins Haar geschoben. Die Farbe seiner unglaublich betrübt blickenden Augen erinnerte sie an warmen Brandy. Sein Mund verriet, dass er sich seine Gefühle nicht anmerken lassen wollte, doch die Augen spielten nicht mit. „Sie wären jetzt sicher lieber allein.“ „Schon gut.“ Seine Lippen bewegten sich kaum. „Nein, das ist es nicht. Ich kenne das Gefühl.“ Es war doch bei jedem gleich, oder? „Man will seine Wunden lecken und ungesund essen.“ „Ungesund?“ „Fett, Salz und Schokolade. Ein gebrochenes Herz ist der beste Geschmacksverstärker.“ Er lächelte nicht, aber in der harten Fassade schien sich ein winziger Riss aufzutun. Shay wusste genau, wie es ihm ging, denn sie hatte es selbst durchgemacht. Drei Mal, um genau zu sein, das letzte Mal vor zwei Jahren. Adam hatte sie betrogen. Sie hatte sich in die Arbeit gestürzt und war seitdem mit keinem Mann mehr ausgegangen. „Machen Sie sich keine Gedanken um die Reportage“, sagte sie. „Es tut mir wirklich leid. Ist es gerade eben erst passiert?“ „Sie kam vor zwanzig Minuten mit gepackten Taschen aus dem Schlafzimmer“, antwortete er nach einem Moment. „Ich dachte, sie wäre glücklich. Ich habe immer geglaubt, wir würden beide dasselbe wollen.“ „Also haben Sie nicht mal mit ihr darüber reden können?“ „Es gab nichts zu sagen....



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