E-Book, Deutsch, Band 0356, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
Darcy / Walker / Hannay Julia Extra Band 356
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-95446-180-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0356, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-95446-180-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ihre Affäre endete vor Jahren. Erst als Ari erfährt, dass Tina ein Kind von ihm hat - seinen Erben -, will er sie um jeden Preis zurückerobern. Selbst zur Heirat ist der eiserne Junggeselle bereit. Aber ein Ehevertrag, der ihn zur Treue verpflichtet? Geht das nicht entschieden zu weit?
Emma Darcy ist das Pseudonym des Autoren-Ehepaars Frank und Wendy Brennan. Gemeinsam haben die beiden über 100 Romane geschrieben, die insgesamt mehr als 60 Millionen Mal verkauft wurden. Frank und Wendy lernten sich in ihrer Heimat Australien kennen. Wendy studierte dort Englisch und Französisch, kurzzeitig interessierte sie sich sogar für Informatik, doch als sie ihren Mann Frank kennen lernte, war es um sie geschehen: Sie gab das Studium auf, um mit Frank die Welt zu bereisen. Nach der Geburt ihrer Söhne ließen sich die beiden in New South Wales nieder. Frank machte sich als Geschäftsmann selbständig, und Wendy beschloss, ein Buch zu schreiben. Sie entschied sich, dass ihr erstes Werk ein Liebesroman sein sollte. 'Ich dachte mir, das kann doch nicht so schwer sein', erinnert sich Wendy. 'Aber bald schon musste ich bemerken: Irrtum, nichts ist schwieriger, als einen guten Liebesroman zu schreiben.' Also begann Wendy damit, Nacht für Nacht Romances zu lesen. Frank lag neben ihr im Bett und hörte sich geduldig Wendys Gedanken zu Handlung und Figuren an. Bis er eines Nachts selbst zu einem Roman griff. Von da ab arbeiteten Frank und Wendy als Team. Und dies sehr erfolgreich. Bereits ihr erster gemeinsamer Roman wurde von einem Verlag angenommen. Und seit jenem Tag vergrößert sich die Fan-Gemeinde von Emma Darcy mit jeder neuen Liebesgeschichte.
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1. KAPITEL
„Das sieht wie ein großes Segel aus, Mama!“ Staunend blickte Theo an dem berühmtesten Gebäude in Dubai hoch: an Burj Al Arab, dem einzigen Sieben-Sterne-Hotel auf der Welt.
Tina Savalas lächelte ihren fünfjährigen Sohn liebevoll an. „Ja, genau das hat sich der Architekt dabei gedacht.“
Auf einer künstlichen Insel vor der Küste errichtet, erhob sich der riesige, weiß glänzende Bau mit der ganzen Eleganz eines vom Wind geblähten Segels aus dem Meer. Tina freute sich schon sehr darauf, auch sein Inneres zu erkunden. Ihre Schwester Cassandra hatte es ihr als traumhaft beschrieben, ein absolutes Muss bei ihrem zweitätigen Zwischenstopp auf dem Flug von Australien nach Athen.
Eine Übernachtung im Hotel wäre allerdings zu teuer gewesen. Die Preise konnten sich nur die wirklich Reichen leisten. Leute wie Theos Vater. Sicher hatte er damals auf seinem Rückflug von Australien nach Griechenland hier in Dubai eine der Luxussuiten samt Butler gebucht und die kleine Episode mit ihr sehr schnell vergessen.
Tina verdrängte diesen bitteren Gedanken. Es war ihre eigene Schuld, dass sie von Ari Zavros schwanger sitzen gelassen worden war. Sie hatte tatsächlich geglaubt, dass er sie genauso lieben würde, wie sie ihn geliebt hatte. Was natürlich dumm und naiv gewesen war. Aber davon abgesehen, wie hätte sie bedauern sollen, Theo bekommen zu haben? Er war ein so wundervoller Junge. Ja, gelegentlich dachte sie mit Genugtuung daran, was Ari verpasste, weil er seinen Sohn nicht kannte.
Ihr Taxi hielt an den Kontrollschranken, die dafür sorgten, dass nur zahlende Gäste zum Hotel gelangten. Tinas Mutter zeigte den Beleg dafür vor, dass sie den Nachmittagstee gebucht hatten. Das allein kostete sie einhundertsiebzig Dollar pro Person, aber sie waren sich einig gewesen, sich dieses einmalige Erlebnis zu gönnen.
Der Wachmann winkte sie durch. Langsam fuhr das Taxi über die Brücke zum Hoteleingang, sodass sie Zeit hatten, die fantastische Anlage zu bewundern.
„Da, Mama, ein Kamel!“, rief Theo begeistert.
„Ja, aber es ist nicht echt, Theo, sondern eine Statue.“
„Darf ich mich draufsetzen? Dann machst du ein Foto, und ich kann es meinen Freunden zeigen“, meinte er aufgeregt.
„Wir fragen nachher, wenn wir wieder gehen, ob das erlaubt ist“, versprach Tina.
Als sie die prächtige, unglaublich luxuriöse Hotellobby betraten, blieben sie erst einmal überwältigt stehen und blickten staunend an den gewaltigen, vergoldeten Säulen empor, die die ersten Etagen der Galerien trugen. Die Reihen der Deckengewölbe changierten von unten nach oben von Mitternachtsblau über Türkis und Grün bis hin zu Gold, wobei die eingebauten Spots wie Sterne funkelten.
Als Tina, ihr kleiner Sohn und ihre Mutter sich endlich von dem Blick in die Höhe losrissen, sahen sie vor sich zwischen zwei Rolltreppen eine wundervolle, terrassenförmige Springbrunnenanlage, deren einzelne Stufen das Farbenspiel des Deckenturms wiederholten. Zu beiden Seiten der Rolltreppen erhoben sich gigantische Meerwasseraquarien, in denen sich zwischen üppigen Pflanzen und malerischen Unterwasserfelsen eine Vielzahl farbenprächtiger tropischer Fische tummelte.
„Sieh nur die Fische, Mama!“, rief Theo sofort.
„Ja, es ist wirklich überwältigend“, sagte Tinas Mutter beeindruckt. „Dein Vater meinte ja immer, nichts könne die Pracht alter Paläste und Kathedralen in den Schatten stellen, aber das hier ist auf seine Weise genauso großartig. Ich wünschte, er wäre hier und könnte es mit uns sehen.“
Ein Jahr war jetzt seit seinem Tod vergangen, und Tinas Mutter trug immer noch Trauer. Auch Tina vermisste ihn sehr. Trotz seiner Enttäuschung darüber, dass sie von einem Mann schwanger geworden war, der kein Interesse gehabt hatte, sie zu heiraten, hatte er sie unterstützt, als sie ihn gebraucht hatte, und war Theo, den sie nach ihm benannt hatte, ein wundervoller Großvater gewesen.
Leider würde er Cassandras Hochzeit nicht mehr erleben. Tinas ältere Schwester hatte alles genauso gemacht, wie es sich ihr Vater gewünscht hätte: Sie hatte erst eine erfolgreiche Karriere als Model ohne den Hauch eines Skandals hingelegt, dann die große Liebe in Gestalt eines … natürlich … griechischen Fotografen kennengelernt, der sich eine Hochzeit auf Santorin, des vielleicht romantischsten griechischen Inselarchipels, wünschte. Ja, Theo Savalas hätte Cassandra, die gute Tochter, voller Stolz zum Altar geführt.
Nun, zumindest konnte Tina, die schlechte Tochter, sich damit trösten, ihm einen Jungen als Erben geschenkt zu haben. Denn das war die andere große Enttäuschung im Leben ihres Vaters gewesen: nur zwei Töchter und keinen Sohn zu haben. Mit Theo junior hatte Tina diesen Makel gewissermaßen wettgemacht. Außerdem war sie da gewesen, um sein Restaurant ganz in seinem Sinn weiterzuführen, als er zu krank geworden war, und da hatte er sie eine gute Tochter genannt.
Dennoch blieb das Gefühl, nichts wert zu sein. Allein Theo gab ihrem Leben einen Sinn, und allmählich lernte sie, wieder Freude an den Dingen zu finden … wie zum Beispiel am Burj Al Arab mit all seiner Pracht.
Auf dem oberen Treppenabsatz wurden sie in Empfang genommen und zu einem Aufzug geführt, der sie zur Skyview Bar in den siebenundzwanzigsten Stock hinauftragen sollte. Die Türen des Aufzugs waren mit blau-goldenen Ornamenten verziert. Alles wirkte unglaublich prächtig und luxuriös.
Als sie in der Gold schimmernden Lobby der Bar eintrafen, wurden sie erneut zuvorkommend willkommen geheißen und in den Restaurantbereich geführt, der einschließlich der wellenförmigen Deckenelemente ganz in Blau- und Grüntönen gehalten war. Sie nahmen an einem Tisch am Fenster Platz, von wo man einen fantastischen Blick auf Dubai und die künstliche Insel Palm Jumeirah mit ihren Luxusvillen der Superreichen hatte.
In jeder Hinsicht Welten von meinem Leben entfernt, dachte Tina. Heute aber wollte sie eine kleine Kostprobe davon genießen. Erwartungsvoll lächelte sie den Ober an, der ihnen die reichhaltige Speisekarte reichte, aus der sie an diesem Nachmittag auswählen durften, was ihr Herz begehrte. Der Ober schenkte Champagner ein zu frischen süßen Beeren mit Sahne, und Tina fragte sich, wie ein Mensch all die aufgelisteten Köstlichkeiten überhaupt schaffen sollte.
Ihre Mutter strahlte zufrieden. Theo bestaunte mit großen Augen die Aussicht. Es versprach, ein wundervoller Tag zu werden.
Ari Zavros hat die Nase voll. Es war ein Fehler gewesen, Felicity Fullbright auf diese Reise nach Dubai einzuladen, obwohl es ihm zumindest den Beweis erbracht hatte, dass er eine dauerhafte Beziehung mit ihr nicht ertragen könnte. Sie hatte die Angewohnheit, Erfahrungen abzuhaken, als hätte sie eine imaginäre Liste abzuarbeiten. Und der Nachmittagstee im Burj Al Arab war ein solches Muss.
„Ich war schon zum Nachmittagstee im Ritz und im Dorchester in London, im Waldorf Astoria in New York und im Empress auf Vancouver Island. Auf keinen Fall kann ich das Burj Al Arab auslassen“, hatte sie erklärt.
Schon in den Pausen zwischen seinen Geschäftstreffen auf Palm Jumeirah hatte sie ihm keinerlei Entspannung gegönnt. Sie mussten die Indoor-Skihalle besuchen, die Atlantis-Unterwasserwelt und natürlich den Gold Souk, den größten Goldmarkt der Welt, wo sie ganz offensichtlich erwartete, dass er ihr alles kaufte, was ihr gefiel. Seine Gesellschaft allein genügte ihr nicht, und er hatte ihre gründlich satt.
Einzig die Tatsache, dass sie so eine Granate im Bett war, hatte ihn dazu verleitet, sie zu bitten, ihn auf dieser Reise zu begleiten. Aber seine Hoffnung, dass sie vielleicht auch in anderer Hinsicht zueinanderpassen könnten, hatte sich restlos zerschlagen. Ari war heilfroh, Felicity morgen wieder los zu sein.
Sobald sie in Athen landeten, würde er sie in das nächste Flugzeug nach London setzen, und sie auf keinen Fall zur Hochzeit seines Cousins auf Santorin einladen. Mochte sein Vater auch noch so sehr schimpfen, dass es für ihn höchste Zeit sei, endlich sein Junggesellenleben aufzugeben. Eine Hochzeit mit der Fullbright-Erbin kam für ihn nicht infrage.
Irgendwo auf der Welt würde es schon eine Frau geben, die er als Ehefrau akzeptieren konnte. Er musste einfach die Augen offen halten und sorgfältig abwägen, mit wem eine Ehe gute Chancen haben könnte. Denn im Grunde hatte sein Vater ja recht: Es war für ihn höchste Zeit, eine eigene Familie zu gründen. Er wollte unbedingt Kinder, war ganz verrückt nach seinen Neffen, aber es war anscheinend gar nicht so einfach, die richtige Partnerin als mögliche Mutter seiner Kinder zu finden.
Allerdings hielt er es nicht für nötig, zu diesem Zweck bis über beide Ohren verliebt sein zu müssen, wie es sein Cousin George war. Nachdem Ari als ganz junger Mann eine ziemlich unerfreuliche Erfahrung mit blinder Leidenschaft gemacht hatte, hatte er sich geschworen, nie wieder einer Frau derart zu verfallen. Deshalb hielt er seine Gefühle jetzt eisern in Zaum und beurteilte seine Beziehungen ganz vernunftmäßig: Entweder sie waren in allen entscheidenden Bereichen ausreichend befriedigend, um Erfolg versprechend zu sein … oder eben nicht.
Und seine Unzufriedenheit mit Felicity wuchs von Minute zu Minute. Augenblicklich stellte sie seine Geduld auf eine harte Probe, weil sie gar nicht aufhörte, Fotos von der Hotellobby zu machen. Es genügte ihr nicht, einfach zu sehen und zu genießen … und ihr Vergnügen daran mit ihm zu teilen. Nein, sie musste gleich Millionen Aufnahmen machen, die sie dann später im Eiltempo durchklickte und größtenteils wieder löschte. Wieder so...