Buch, Englisch, 234 Seiten, Paperback, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 309 g
Buch, Englisch, 234 Seiten, Paperback, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 309 g
ISBN: 978-3-86955-416-7
Verlag: Cuvillier
Elektronischer Handel (E-Commerce) bietet Möglichkeiten für einen besseren Wettbewerb an, indem neue Produkte und Märkte entwickelt und neue Geschäftspartner ausserhalb des traditionellen Handels gewonnen werden können. Zusätzlich können Kosten durch E-Commerce verringert werden und die Zufriedenheit der Händler hinsichtlich der schnelleren Anlieferung erhöht werden. Dennoch sind elektronische Transaktionen in der Agrar- und Ernährungs-wirtschaft nicht so verbreitet wie in anderen Sektoren.
Jedes B2B-Verhältnis und auch E-Commerce beginnt mit einer ersten Transaktion. Diese erste Transaktion findet nur statt, wenn die Vertrauenswürdigkeit des Kunden bezüglich des Lieferanten die erkannten Risiken des Kunden übersteigt. Jedoch ist die Herausforderung der ersten Verhandlung im E-Commerce, wie man Vertrauen ohne irgendeine vorhergehende Erfahrung mitteilt. Vertrauen hilft den Unternehmen, grenzüberschreitend zu handeln und von der Online-Umgebung zu profitieren. Dies gilt besonders für die Agrar- und Ernährungs-wirtschaft, die sich mit komplexen Produkten aufgrund der verschiedenen Unsicherheiten und Risiken der Lebensmittelhygiene und -Sicherheit beschäftigt.
Die Hauptzielsetzung dieser Arbeit ist es, zu analysieren, welche Elemente des Vertrauens beim Suchen nach einem neuen internationalen Lieferanten wichtig sind und wie diese im E-Commerce angewendet werden können. Um diese Zielsetzung zu erzielen, ist eine schrittweise Vorgehensweise entwickelt worden, welche die folgenden Phasen beinhaltet: 1) Identifizierung der relevantesten Warenströme; 2) Erforschung der Geschäftsverhältnisse entlang der relevantesten Warenströme; 3) Bewertung der Wichtigkeit der traditionellen Vertrauens-elemente; 4) Applikationen der traditionellen Vertrauenselemente im E-Commerce. Die Applikationen werden entwickelt, indem unterschiedliche ausgewählte europäische (deutsche, österreichische, italienische, griechische, spanische und slowenische) und grenzüberschreitende (amerikanische, brasilianische und türkische) Versorgungsnetzwerke (Getreide, Fleisch, Obst und Gemüse sowie Olivenöl) untersucht werden, um zusätzlich verschiedene kulturelle Hintergründe zu identifizieren. Die Identifikation der relevantesten Warenströme (erster Schritt), die auf statistische Daten basiert, dient als Grundlage für die zukünftige Forschung und dazu, herauszufinden, wo das höchste Potenzial für die Einführung von E-Commerce im internationalen Handel besteht. Die Geschäftsstrukturen unterscheiden sich in den ausgewählten Ländern, und es ergibt sich ein komplexes Bild. Der zweite Schritt stellt klar, dass überwiegend langfristige Geschäftsbeziehungen im internationalen Handel bestehen. Die Erkenntnisse aus den erzielten Ergebnissen zeigen, dass die Agrar-und Ernährungs-unternehmen nach langfristigen Geschäftsbeziehungen suchen, die auf Vertrauensbasis gestaltet sind. Im dritten Schritt werden Schlüsselfiguren von Agrar-und Ernährungsunternehmen nach der Priorität der ausgewählten Vertrauenselemente befragt, die in der vorhergehenden Studie entwickelt worden sind. Die Bewertung dieser Vertrauenselemente wird durchgeführt, indem die AHP-Methode verwendet wird, welche zum Decision-Support-System gehört. Basierend auf Untersuchungen, dass der kulturelle Hintergrund einen bedeutenden Einfluss auf die Anordnung des Vertrauens haben kann, sind die Ergebnisse aus den verschiedenen Ländern verglichen worden. Ein offensichtlicher Unterschied zwischen den nördlichen und südlichen Ländern ist identifiziert worden. Die Nordhändler werden so eingestuft, dass sie sich auf nachweisbare Fakten und Kontrollmechanismen in Bezug auf das „Produkt“ fokussieren, während sich die südlichen mehr nach dem Verhältnis zum „Verkäufer“ orientiereren. Im letzten Schritt werden Ergebnisse erforscht, die weiterhelfen können, um die Vertrauenswürdigkeit über B2B Applikationen zu erhöhen, wie zum Beispiel Qualitätszertifikate, Spezifikationen und Garantien oder ein Rückverfolgbarkeitssystem. Wenn diese mit den Produktabbildungen oder der Marktinformation verglichen werden, haben sie eine höhere Bedeutung. Vorschläge und erste Ansätze für vertrauenswürdigen B2B E-Commerce, wie in dieser Arbeit untersucht, können hilfreich als Vermittler für Lebensmittelhändler durch die Beschleunigung der Identifizierung neuer geeigneter Lieferanten sein, innerhalb der traditionellen Art und Weise, um mit Lebensmitteln zu handeln.
Description
E-commerce offers opportunities for better competition by developing new products and markets, by bringing new actors onto the traditional markets and by developing new types of relationships between the traders. Additionally, using e-commerce, costs can be reduced and the satisfaction of the traders concerning faster delivery can be increased. Nevertheless, electronic transactions are not common in the agri-food sector compared with other businesses.
Every B2B relationship and also e-commerce starts with a first transaction. The initial transaction only takes place when the buyer’s perceived trustworthiness of the supplier exceeds the buyer’s perceived risks of the transaction. However, the challenge of the first transaction in e-commerce is how to communicate trust without any previous experience. Trust helps enterprises to trade across border and profit from the online environment, especially in the agri-food sector which deals with complex products due to different uncertainties and risks regarding the food quality and safety.
The main objective of this thesis is to analyse which elements of trust are essential in searching for a new international supplier and how these can be applied to e-commerce. To achieve this objective a stepwise approach has been developed by establishing the following phases: 1) identification of the most relevant trade flows; 2) exploration of trade relationships along the most relevant trade flows; 3) assessment of significance of traditional trust elements; 4) applications of traditional trust elements to e-commerce. The applications are determined by examining selected European (Germany, Austria, Italy, Greece, Spain and Slovenia) and cross-border (USA, Brazil and Turkey) agri-food chains (cereals, meat, fruits and vegetables, and olive oil) to contribute findings of possibly different cultural backgrounds. The identification of the most relevant trade flows (step one) is based on the statistical database and has been used as a basis for future research and to find out where the highest potential for the introduction of e-commerce in the international trade exists. The trade structures differed in the selected countries, and there is a complex picture. The second step has uncovered a predominance of long-term orientation of the international transactions’ exchanges. The findings from the obtained results suggest that the request of the agri-food enterprises for more personal relations explains their need for trusted transactions. The key players in the agri-food sectors have been asked (step three) to determine the priority of trust-building elements which have been developed in the preceding work by using the AHP which appertains to the decision support system. Based on the determination that cultural background can have a significant influence on the formation of trust, the results from the selected countries have been compared. An obvious difference between northern and southern countries has been identified. The northern traders are classified as being focused on provable facts and control with respect to the “product” while the southern ones are more oriented to the relationship with the “seller”. The last step has brought about results on what can be done to increase trustworthiness via B2B applications: like quality management certificates, specifications and warranties or a tracking & tracing system; these seem to be much better suitable than product pictures or market information. Proposals and first indications for trustworthines in B2B e-commerce as described in this thesis can be helpful within the traditional way of food transactions as a facilitator for food traders by accelerating the identification of new suitable suppliers.