Dillinger Kinder im Hexenprozess
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-515-10545-3
Verlag: Franz Steiner
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Magie und Kindheit in der Frühen Neuzeit
E-Book, Deutsch, 264 Seiten, E-Book-Text
ISBN: 978-3-515-10545-3
Verlag: Franz Steiner
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
In zahlreichen Hexenprozessen standen Kinder im Mittelpunkt – als Angeklagte und als Zeugen der Anklage. Kinder wurden wegen Hexerei hingerichtet oder brachten selbst Erwachsene in Hexereiverdacht. Johannes Dillinger erklärt, wie Hexenprozesse mit Kindern im Zentrum entstanden und welche Rolle sie während der großen Hexenjagden spielten. Ausführlich geht er auf Fallbeispiele aus ganz verschiedenen Regionen ein. In Hexenprozessen traten Schulkinder, Pfarrerssöhne und Mädchen 'aus bestem Hause' ebenso auf wie vernachlässigte Waisen, Straßenkinder und minderjährige Kriminelle.
Die Schilderung all ihrer Fälle fördert Details zu Tage, die heute grotesk anmuten. Dillinger ordnet die Geschichten in den historischen Kontext ein: Für ihn stehen die Kinder an der Schnittstelle von Erziehung und Magie. Ihre Geschichten zeigen die Wandlungen im Verhältnis von Kindern, Eltern und Schule. Zugleich fügen sie sich ein in eine umfassende Weltsicht, für die die Wirksamkeit von Zauber, die Existenz des Teufels und vieler Geister selbstverständlich war.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Europäische Geschichte Europäische Regional- & Stadtgeschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Deutsche Geschichte Deutsche Geschichte: Regional- & Stadtgeschichte
- Geisteswissenschaften Religionswissenschaft Religionswissenschaft Allgemein Religionssoziologie und -psychologie, Spiritualität, Mystik
- Geisteswissenschaften Religionswissenschaft Religionswissenschaft Allgemein Religionsgeschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Mentalitäts- und Sozialgeschichte
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;6
2;1. Zur Einführung: Kinderhexen – Fragen und Kontexte;10
3;2. Bedingungen: Kinder ihrer Zeit;25
4;2.1. Kindheit in der Frühen Neuzeit;25
5;2.2. Hexenangst und Hexenverfolgung: Volksglaube, Dämonologie und Kriminalprozess;38
6;2.3. Kinder und Magie;66
7;2.4. Kinder und Hexen;84
8;3. Fallstudien;108
9;3.1. Kinderhexen und skeptische Obrigkeit: die Vierjährige beim Hexentanz – Anna Maria Hauber, Roßwälden bei Esslingen, 1663;108
10;3.2. Kinderhexen und Hexenverfolgung ›von oben‹: Selbstanzeige einer Sechzehnjährigen – Maria Ostertegin, Ellwangen 1613;124
11;3.3. Kinderhexen und Hexenverfolgung ›von unten‹: ein Leben unter Hexereiverdacht – Maria Ulmerin, Rottenburg am Neckar, 1594–1608;135
12;3.4. Kinderhexen, Schule und Mitschüler: der achtjährige »Schulfeind« Hans Douck, Schwerin 1643;150
13;3.5. Kinderhexen und Krankheit: der Sohn des Pfarrers – Johann Gottlieb Adami, Annaberg 1713;166
14;3.6. Straßenkinder als Kinderhexen: der siebenjährige Landstreicher – Andree Vorsthofer, Henndorf bei Salzburg, 1678;181
15;3.7. Kinderhexen und Kriminalität: ein elfjähriger Mörder? Franz Schneider, Sigmaringen 1668;191
16;3.8 Reue und Erziehung: »mit vielfältigen Tränen« – Altje Ahlers, St. Margarethen bei Itzehoe, 1694;202
17;4. Muster und Strukturen von Kinderhexenprozessen;215
18;4.1. Aschenputtel: Herkunft und Umfeld der Kinderhexen;215
19;4.2. Kinderkultur – Erwachsenenkultur: Usurpationen, Fehldeutungen, Selektionen;223
20;4.3. Kinderhexenprozesse und die Entwicklung der Verfolgungen insgesamt;238
21;Schlussbetrachtung;252
22;Quellen und Forschungsliteratur;257