Buch, Deutsch, 319 Seiten, PB, Format (B × H): 149 mm x 211 mm, Gewicht: 484 g
Buch, Deutsch, 319 Seiten, PB, Format (B × H): 149 mm x 211 mm, Gewicht: 484 g
ISBN: 978-3-86707-892-4
Verlag: PD Verlag
In diesem dritten Band der neuen Reihe der Rotenburger Schriften geben wir die Vorträge wieder, die im Frühjahr 2012 auf dem Rotenburger Symposium zum Thema „Ida von Elsdorf und ihre Zeitgenossen“ gehalten wurden. Wir präsentieren hier ein breites Spektrum aktueller Ergebnisse der Mittelalterforschung.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Inhalt
Editorial.5
von Wolfgang Dörfle
Einführung.9
von Bernd Ulrich Hucker, Vechta
Sächsisches Erbrecht und das „Iden-Gut“.17
von Dieter Riemer, Bremerhaven
Wer war Ida von Elsdorf? Die Verwandtschaft „der Tochter eines Bruders Kaiser Heinrichs III. und einer Schwester Papst Leos IX.“ und die Tochterstämme der Brunonen.45
von Armin Wolf, Frankfurt a.M.
Exkurs: Zur Lage der acht Haupthöfe des Leibgutes der Ida von Elsdorf.69
von Bernd Ulrich Hucker, Vechta
Die mittelalterliche Gallus-Verehrung im Erzbistum Bremen – ein Erbe Idas von Elsdorf.81
von Manfred Ringmann, Fischerhude
Eine englische Ahnfrau von dreizehn stadisch-bremischen Adelsfamilien um 1112.103
von Hans Georg Trüper, Bonn
Der Kaiser im Erzstift Bremen – vom Brunonen Luder bis zu Lotharius tertius imperator.123
von Bernd Ulrich Hucker, Vechta
Die späten Billunger, ihre sächsische Herzogsgewalt und ihr Erbe.135
von Florian Hartmann, BonnLeo IX. – Papst und Reichsbischof.159
von Stefan Weiß, Paris
Die Reform des Stifts Heeslingen und seine Verlegung nach Zeven 1141 vor dem Hintergrund ihrer Zeit – Klöster und Stifte Sachsens in der späten Salierzeit.171
von Thomas Vogtherr, OsnabrückBurg – Siedlung – Herrenhof. Ausgewählte Aspekte zum Hochmittelalter im zentralen Elbe-Weser-Dreieck aus archäologischer Perspektive.191
von Stefan Hesse, Rotenburg (Wümme)Grafschaft und Gericht um 1112 – die Frühzeit der Börden im Altkreis Bremervörde.209
Michael Ehrhardt, BremervördeIdas von Elsdorf Wohnort auf der hoch mittel alterlichen Grenze zwischen Bremen und Verden.237
Wolfgang Dörfle, Gyhum
Das Jahr 1112 – oder: Die Überlegenheit der Defensive (?).265
Mark Feuerle, Hannover
Die Rezeption der Frühgeschichte des Erzbistums Hamburg–Bremen bei Adam von Bremen, Helmold von Bosau und Albert von Stade. Ein Beitrag zur norddeutschen Geschichtsschreibung des Hochmittelalters.289
Christoph Dartmann, Münster/Vechta
Gedicht von Walther von der Vogelweide.317
Autoren und Herausgeber.319
Editorial
Vor Ihnen liegt der dritte Band aus der neuen Reihe der Rotenburger Schriften. Es ist ein Themenband. Er gibt die Vorträge wieder, die im Frühjahr 2012 auf dem Rotenburger Symposium zum Thema „Ida von Elsdorf und ihre Zeitgenossen“ ge-halten wurden. Waren wir schon dankbar überrascht über die große Zahl an hoch qualifiziertenReferenten, so sind wir umso erfreuter, dass nahezu alle von ihnen uns auch ihren Beitrag als Aufsatzfassung zur Verfügung gestellt haben. Zusätzlich hat Prof. Trüper, der am Vortragstag verhindert war, uns seinen Beitrag schriftlich geliefert. Wir können den Lesern so ein breites Spektrum mittelalterlicher For-schungsergebnisse präsentieren, die auf neuestem Stand über die komplizierten Rechts- und Verwandtschaftsverhältnisse der Zeit berichten. Sicher sind das keine leicht zu lesenden Aufsätze, wer sich aber auf das Abenteuer des konzentrierten Lesens einlässt, wird eine Fülle neuer Informationen erlangen und sich über den Scharfsinn der Autoren und die imponierende Methodik der Mittelalterforschung freuen. Gleich zwei Referenten, Prof. Wolf und Dr. Riemer, haben unabhängig voneinander eine der schwierigsten Fragen, nämlich die um die Herkunft des Erbes der Ida, erstmals klären können: sie hat das Erbe, das später zu den wichtigen Aus-stattungen der Grafschaft Stade gehörte, von ihrem durch Mord oder Totschlag um-gekommenen Sohn erhalten – ein ebenso kühner wie folgerichtiger Schluss. Ohne weitere Ergebnisse hier vorwegzunehmen, darf angekündigt werden, dass auch in vielen anderen Punkten die Geschichtsforschung zum Hohen Mittelalter zu span-nenden neuen Erkenntnissen vorgedrungen ist. Der Plan, ein gemeinsames Literaturverzeichnis aller Beiträge zu erstellen, konnte nicht realisiert werden; zu unterschiedlich ist die Zitierweise der Autoren und zu lang die Liste der Nachweise in den Aufsätzen, die oft aus bewundernswert entle-genen Quellen entnommen sind. Unserem Anspruch – wegen der besseren Lesbarkeit und eines guten Erscheinungsbildes – eine einheitliche Form der Nachweise zu erreichen, konnten wir trotz vieler Mühe nicht gerecht werden. Wir haben bei den vorgenommen Kürzungen im Anmerkungsapparat darauf geachtet, die wissenschaftlich korrekte Bezugnahme zu gewährleisten und dabei ge-lernt, dass vor allem die Reihe „MGH“ – die Monumenta Germaniae Historica – eine große und kaum vereinheitlichte Bandbreite des Zitierens bieten. Ob man den Titel des historischen Textes oder dessen Autor voranstellt, nur die offiziösenAbkürzungen und Reihennummer benutzt, den Herausgeber mit dem Ersterscheinungsjahr und -ort zitiert oder das Jahr des Neudruckes mitliefert, ob man die Spaltenzahl (bei den älteren Foliobänden), die Seitenzahl oder bei Chroniken die Be-zugsjahreszahl nimmt, ob man schließlich die Veröffentlichungen in der unhandlichen alten Großformatedition oder der vereinfachten Ausgabe für den Schulgebrauch verwendet (in usum scolarum – ob die Lateinschüler noch diese mittelalter-lichen Originalquellen lesen?), … wenn man die Bände nicht zur Hand hat, lässt sich die Zitierweise unmöglich ganz vereinheitlichen. Wir hatte es den Autoren freigestellt, mit Vollnachweis in den Fußnoten oder anhängendem Literatur- und Quellenverzeichnis zu operieren, so dass beim Lesen nun mit beiden Formen gerechnet werden muss. Wir danken den Autoren dafür, dass sie unsere Änderungswünsche akzeptiert haben. Das Titelbild unseres Bandes und die Seiten 285 bis 287 zeigen den Jahreseintrag 1112 aus den Annalen des Albert von Stade. Es wurde hier die älteste erhaltene Handschrift dieses Textes aus dem 14. Jahrhundert gewählt, die in der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel aufbewahrt wird. Im Beitrag von Herrn Dr. Riemer (auf den S. 17 bis 19 unseres Bandes) finden Sie den vollständigen Text des Chronikeintrages. Den Glücksfall, eine solch prominente Schar von Mittelalterexperten hier in unserem Rotenburg an der Wümme zusammengebracht zu haben, verdanken wir Prof. Bernd Ulrich Hucker aus Vechta. Er hat unsere Idee, die Eröffnung des neuen Archivs für Heimatforschung mit einem Symposium zu begehen, aufgenommen und uns nicht nur das Thema geliefert, sondern auch seine Kontakte zu den Mittelalterhistorikern Deutschlands genutzt, um die Referenten zu gewinnen. Dass wir als Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung es geschafft haben, die Tagung durchzuführen und den Band der Rotenburger Schriften zu produzieren, verdanken wir auch einer Reihe von Sponsoren und Unterstützern. Hier ist besonders der Landkreis Rotenburg zu nennen: Der hiesige Landrat Herr Hermann Luttmann hat die Veranstaltung eröffnet, im großen Sitzungssaal des Landkreises konnten wir tagen, in den Rotenburger Räumen des Kreisarchivs fand die Abendveransttalung statt und außerdem hat uns der Landkreis finanziell unterstützt. Dann haben die Sparkasse Rotenburg-Bremervörde, wie auch die Sparkasse Scheeßel und die Stadtwerke Rotenburg uns wohlwollend finanziell gefördert. Herr Heinz Böhling aus Hesedorf hat uns die Unterstützung der Molkerei Elsdorf e.G. vermittelt, mit deren Hilfe wir die Beköstigung der Tagungsteilnehmer vornehmen konnten. Dafür danken wir ebenso wie für die Aktivität unserer Mitglieder, die die Organisation der Tagung, des Abendempfangs und der Exkursion ehrenamtlich leisteten. Als Ausblick für die Aufgaben und Projekte ist von der noch für Jahre anhaltenden Arbeit zum Ordnen der Bestände im Archiv für Heimatforschung zu berichten, für die die Verantwortung auf den Schultern der Mitarbeiter des Kreisarchivs liegt. Hier arbeiten wir als Verein Frau Kudick, Frau Mischok und Herrn Kortzen zu. Das Programm der Geschichtsvorträge, die zwischen September 2012 und Juni 2013 hier in Rotenburg stattfinden,liegt in den bewährten Händen von Alice Bargfrede und wird von ihr mustergültig durchgeführt, wofür ich ihr danken möchte. Den Kontakt zu den Heimat- und Geschichtsvereinen des Elbe-Weser-Dreiecks pflegen wir durch gegenseitige Besuche und den Austausch von Referenten. Im Jahr 2013 wollen wir den Band der Rotenburger Schriften wieder mit Aufsätzen aus der Region gestalten, wofür wir auch bereits Einsendungen erhalten haben.
Wolfgang Dörfler
1. Vorsitzender des Vereins der Freunde des Archivs für Heimatforschung