Eckel | In meinem Kopf möchte ich nicht wohnen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 184 Seiten

Eckel In meinem Kopf möchte ich nicht wohnen

Der Humoranbieter Klaus Eckel fabuliert auf höchstem Niveau, bietet eine satirische Rundreise durch die Baustellen der Gesellschaft! | #1-Bestseller
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8000-8240-7
Verlag: Carl Ueberreuter Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Humoranbieter Klaus Eckel fabuliert auf höchstem Niveau, bietet eine satirische Rundreise durch die Baustellen der Gesellschaft! | #1-Bestseller

E-Book, Deutsch, 184 Seiten

ISBN: 978-3-8000-8240-7
Verlag: Carl Ueberreuter Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Willkommen im Kopf von Kabarettist Klaus Eckel – wo das Chaos die Hausordnung schreibt.
Seine Kreativität lässt alle Türen offen, seine Erinnerungen spielen gerne Verstecken, seine Neugierde dekoriert jeden Raum mit Fragezeichen und seine Ironie sitzt in der Ecke und kichert.
Ständig ziehen bei ihm neue Gedanken ein und alte wieder aus. Doch keiner hinterlässt sein Gehirn so, wie er es vorgefunden hat. 

TRIGGER-WARNUNG: Dieses Buch enthält gedankenschwere Leichtigkeit, kombiniert mit ernsthaftem Witz!

AUS DEM INHALT:
In meinem Kopf befinden sich folgende Räume:
Das sonnige Grübelzimmer - Fakten sind für Menschen ohne Vorstellungskraft
Das Kabinett der verlorenen Gedanken 
Das Kabinett der verlorenen Gedanken
Die Panikkammer
Der Flur der flüchtigen Einfälle
Das Büro für Prokrastination
Der Salon der guten Hoffnung
Die Sauna der heißen Diskussionen
Das Atrium des Absurden
Die Bibliothek der kraftlosen Geistesblitze
Der poetische Wintergarten

»Kluge Gedanken und Kinder im Ikea-Bällebad teilen ein Schicksal. Sie warten oft sehr lange darauf abgeholt zu werden.« (Klaus Eckel)

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


DIE HELLHÖRIGE PANIKKAMMER
ES GILT DIE SCHULDVERMUTUNG In einem Schuhgeschäft bat ich die Verkäuferin mehrmals, im Lager nach anderen Sneakers zu suchen. Irgendwas passte immer nicht. Länge, Breite oder die Anzahl der Belüftungslöcher. Eine halbe Stunde später lagen elf Paar Sneakers vor mir, doch überzeugen konnte mich keines. Dabei regte sich bei mir dieses „Die-Verkäuferin-hat-sich-so-bemüht“-Gefühl. Mit einem Gewissensbiss im Herzen blickte ich der vor mir knienden Schuhfachfrau lange in die Augen und sagte dann: „Ich glaub, ich nehm zwei Sohlenwärmer.“ An diesem Tag hatte es im Freien 29 Grad. Auf der Straße notierte ich in mein Handy ein neues Wort: Nicht-Schuhkauf-Scham. Ich führe seit Jahren eine Liste, wofür sich der moderne Mensch schämen kann. Flugscham, Verbrennungsautoscham, Gasheizungsscham, Zu-wenig-Wasser-trink-Scham, Gurke-in-Plastik-kauf-Scham, Karrierescham, Nicht-Karrierescham … Der Speicher meines Smartphones ist zu 70 Prozent belegt mit Schamgefühlen. Mittlerweile schäme ich mich, wenn ich im Supermarkt eine leicht bräunliche Banane nehme und am Ende doch gegen eine attraktivere Artgenossin austausche. Zurück-leg-Scham. Als Kind dachte ich, ein Schamane sei jemand, der sich sehr viel schämt. Wäre das ein Beruf, ich hätte ihn sofort ergriffen. Ein paar Tausend Jahre wanderte der Homo sapiens splitternackt über die Erde, bis jemand sagte: „Schäm dich! Gott will, dass du dein Geschlechtsorgan bedeckst! Außer in der Sauna, da darfst du!“ Religion ist sehr kompliziert. Vielleicht kamen die Schamhaare so zu ihrem Namen. Weiters auf meiner Liste: Bei-Amazon-bestellt-Scham, Zahnseidevergessen-Scham, Fürs-Schämen-schäm-Scham. Bei aufkeimenden Schamgefühlen finde ich nur noch Trost bei folgendem Gedanken: Das Leben ist ein Wettbewerb und wer am meisten falsch macht, hat gewonnen. Ich glaube, ich stehe kurz vorm Highscore. DIE VERZOGENEN ERZIEHER Es gibt tatsächlich Eltern, die ihren Kleinkindern beim Bananenessen einen Helm aufsetzen. Die Logik dahinter: Das Kind könnte die Schale fallen lassen, auf dieser ausrutschen und sich den Kopf anstoßen. Die Würde des kleinen Menschen ist also antastbar. Die Frage ist, ob das Kind beim Verzehr eines Cornetto-Erdbeer den Helm absetzen darf. Die Gefahr ist ähnlich groß, doch möglicherweise darf in diesem Fall der Bananen-schäl-Helm seine Kompetenzen ausweiten. Hoffentlich kann man irgendwann Menschen, die vor dem Leben zittern, als Energiequelle erschließen. Strom aus Angst. Endlich eine Ressource, von der genug da ist. Zukunftspanik, Midlife-Crisis, der Blick auf den Cholesterin-Wert. Da liegt so viel ungenutztes Potenzial. Ein furchteinflößender Satz meiner Kindheit lautete: „Lern was, sonst wirst Handwerker!“ Diese Drohung hat sich über die Jahre zur Pointe entwickelt. In Anbetracht von derzeitigen Berufsperspektiven sagen mittlerweile Installateure zu ihren Kindern: „Lern nix, sonst wirst Jurist!“ Seit Generationen wünschen sich besorgte Eltern für ihre Kinder beruflich nur eines: einen Job mit Sicherheit. Früher war das Banker, Arzt oder eine Stelle bei der ÖBB. Heutzutage ist das noch am ehesten die Urlaubsvertretung von ChatGPT. Da man seine Eltern nicht enttäuschen will, stapft man oft jahrzehntelang unmotiviert in deren beruflichen Vorstellungen umher. Nach 300 Psychopharmaka, 5000 Gin Tonics und drei Yoga-Retreats folgt dann die späte Erkenntnis: Ab jetzt mach ich, was ich will! Ich glaube, drei Wörter könnten Menschen diesen Umweg ersparen: Folge deinem Interesse! Ich bin nach wie vor überzeugt, dass man, wenn man unbedingt Choreograf für aserbaidschanischen Ausdruckstanz werden will, später einen Job bekommt. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Tanzstudio. Doch als Mensch voller Widersprüche kann ich natürlich auf Drohungen nicht verzichten. Ich finde nur, meine Mahnungen klingen liberaler als die meiner Eltern. Gestern sagte ich zu meinem Sohn: „Tanz was, sonst wirst du später Kabarettist!“ UNTER DER FUCHTEL Brüssel will uns bevormunden. So liest man es ständig. Sofort entstehen in meinem Kopf Bilder, wie Ursula von der Leyen am EU-Gipfel die Regierungschefs wie ihre Kinder behandelt: „Solange ihr eure Füße unter meinen EU-Tisch stellt ...!“ Oder sie droht: „Ihr könnts ja gern ausziehen! So wie die Engländer! Da könnts euch dann aber die Schmutzwäsche selber waschen.“ Die ÖVP scheint sich vom Renaturierungsgesetz gegängelt zu fühlen. Nach dem Motto: Wir lassen uns doch unsere schönen Kreisverkehre nicht von ein paar Mischwäldern zerstören. Bald werden sich die ersten ÖVP-Politiker vor die Eingangstüren von Baumärkten kleben und rufen: „Erst wenn der letzte Obi gerodet wurde, werdet ihr merken, dass man in der Lobau keinen Winkelschleifer kriegt!“ Als einfacher Bürger kennt man sich sowieso nicht aus. In der Corona-Zeit forderte die Regierung, dass ich der Wissenschaft vertrauen soll. Vor Kurzem haben 170 Wissenschaftler in einer Petition gefordert, das Renaturierungsgesetz zu unterzeichnen. Es gilt anscheinend Wissenschaft à la Pippi Langstrumpf: Ich mach mir die Forschung, wie sie mir gefällt. Manche Politiker lieben halt ihre Freiheit und sei es nur die Freiheit, nichts dazuzulernen. In der Werbung wird mir seit Jahrzehnten das Auto als Freiheitsgewinn verkauft. Blitzblanke Sportcoupés cruisen über einsame Küstenstraßen in den Sonnenuntergang. Jetzt müssten wir, um in Österreich über Küstenstraßen zu gleiten, wieder Triest zurückerobern. Davon rate ich dringend ab. Und einsam ist man auf unseren Straßen nur, wenn man Nachttaxler ist. Meiner Einschätzung nach ist das Auto vielmehr eine Bevormundung auf vier Rädern. Kurz nachdem ich den Motor anwerfe, warten weit über 500 Regeln und Gesetze auf mich. Geschwindigkeitsbegrenzung, Alkoholverbot, Anschnallpflicht, Handyverbot, Abstand halten, Rechtsfahrgebot, Überholverbote, Warnwestenbesitzpflicht und beim Pannendreieck darf die Hypotenuse maximal um 4,13 Prozent länger als die Katheten sein. Ich warte darauf, dass jemand den Verband der anarchistischen Autofahrer gründet, dessen Vorsitzende im Büro des Verkehrsministers aufstampft und proklamiert: „500 Regeln! Selbst unter Moses gab es nur zehn Gebote! Und der ist über den Meeresgrund gereist! Also entscheiden Sie sich! Geschwindigkeit oder Alkohol. Eins muss ab morgen wurscht sein!“ Wer die ständige Bevormundung beklagt, sollte konsequenterweise nie heiraten. Mit einem einzigen lauten „Ja!“ entscheidet man sich gleichzeitig für unzählige leise „Neins“. Doch diese überhört die liebestrunkene innere Stimme. Auf Hochzeitsfotos wirken alle quietschvergnügt, als wäre das große Ziel, die lebenslange, schriftlich verbürgte Freiheitseinschränkung, endlich erreicht. Vielleicht sollten am Standesamt frisch verliebte Paare auch zu den vielen Restriktionen zustimmend nicken. Zum Beispiel: „Wirst du ab jetzt immer lächeln, wenn meine Eltern zu Besuch kommen?“ oder „Wirst du wirklich bis zu meinem Tod den Müll runtertragen, selbst wenn er nicht deiner ist?“ Die vielen Mini-Bevormundungen stehen in den Ehe-AGBs klein gedruckt auf der vorletzten Seite. Wenn man sich vor der Trauung alle Details genau durchlesen würde, könnte der Körper möglicherweise ziemlich unterschiedlich reagieren. Entweder mit einem warmen Herz oder mit kalten Füßen. Kinder sind meiner Erfahrung nach richtige Bevormundungs-Fetischisten. Sie bestimmen, wann ich aufstehe, auf welchem Spielplatz ich sitzen darf und welche Essensreste mich, nachdem sie gegessen haben, ernähren werden. Dennoch hat noch niemand vor einer Geburtsklinik demonstriert und skandiert: „Freiheit! Stoppt den Zeugungswahn!“ Je älter man wird, desto häufiger verdächtigt man alles Mögliche, dass es über einen bestimmen will. Ich erwäge deswegen auch bereits, meinen Kaffeevollautomat zu verkaufen. Ich werde nämlich jeden Morgen nach dem Aufstehen von ihm mit folgender Meldung bevormundet: „Bohnen nachfüllen.“ Danach folgt „Wasser auffüllen“ und „Kaffeesieb leeren“. Ich bin seit Jahrzehnten auf der Suche nach meinem wahren Ich und das Einzige, was ich bis jetzt mit Sicherheit weiß, ist: Ich bin der Sklave meiner Kaffeemaschine. MANN SUCHT ZUKUNFT In den letzten 30 Jahren hat sich die Anzahl der Spermien bei Männern halbiert. Über die möglichen Ursachen wird im Epizentrum des Halbwissens, in Sozialen Medien, wild spekuliert. Das Tragen warmer Windeln als Säugling, der zu harte Fahrradsattel, oder ist es doch die Strafe Gottes für eine weitere Staffel „Dancing Stars“? Ich vermute, dass im Hoden ein Umdenken stattgefunden hat. In Anbetracht von Klimaerwärmung, Überbevölkerung und Lehrermangel wird der Dreischicht-Betrieb heruntergefahren. Kurzarbeit ist eben auch ohne Pandemie möglich. Überraschenderweise werden in einigen Ländern plötzlich mehr Mädchen als Buben geboren. Man könnte vermuten, dass der Hoden jetzt auch noch den Feminismus in die Hand nimmt. Vielleicht führt er gerade ein Produktionsstatut ein, dass in Zukunft 55 Prozent der Spermien Frauen zeugen müssen. Diese Perspektive wird so manchem FPÖ-Politiker die Leichenblässe ins Gesicht zaubern. Eine Quotenregelung im Geschlechtsorgan? Das darf nicht sein. Noch nie gab es einen Rechten mit einem linken Hoden. Doch wahrscheinlich fällt mittlerweile auch der Evolution auf, dass im Fernsehen neben jeder Hiobsbotschaft ein Bild von einem ergrauten Krawattenträger eingeblendet wird. Anders gesagt, die Zukunft der Menschheit liegt in der Verantwortung von Männern mit überschaubarer Zukunft. Es müsste weltweit für männliche Despoten ein verpflichtendes...


Eckel, Klaus
Klaus Eckel ist einer der bekanntesten Kabarettisten Österreichs. Er gewann zahlreiche Preise im In- und Ausland, unter anderem den Salzburger Stier, den Deutschen und den Österreichischen Kabarettpreis. Daneben schreibt er Kolumnen und Drehbücher und ist auch immer wieder mit seinen Programmen im ORF zu sehen. Klaus Eckel bezeichnet sich selber als einen nachhaltigen Humoranbieter aus der Region und befindet sich als solcher in lebenslanger Ausbildung. Sein Credo lautet: »Man muss nicht alles denken, was man sagt«.

Klaus Eckel ist einer der bekanntesten Kabarettisten Österreichs. Er gewann zahlreiche Preise im In- und Ausland, unter anderem den Salzburger Stier, den Deutschen und den Österreichischen Kabarettpreis. Daneben schreibt er Kolumnen und Drehbücher und ist auch immer wieder mit seinen Programmen im ORF zu sehen. Klaus Eckel bezeichnet sich selber als einen nachhaltigen Humoranbieter aus der Region und befindet sich als solcher in lebenslanger Ausbildung. Sein Credo lautet: »Man muss nicht alles denken, was man sagt«.



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