E-Book, Deutsch, 442 Seiten
Erlemann Alte Kirche
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-8463-6194-8
Verlag: UTB
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Entwicklungen – Kontexte – Vermittlung
E-Book, Deutsch, 442 Seiten
ISBN: 978-3-8463-6194-8
Verlag: UTB
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
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Vorwort
Kapitel 1: Einführung
1.1 Erste Beobachtungen
1.1.1 Die Fiktion objektiver Erkenntnis
1.1.2 Die Fiktion neutraler Quellen
1.1.3 Divergente Geschichtsbilder
1.1.4 Zahlreiche Wechselwirkungen zwischen Kirche und Umwelt
1.2 Epochenbezeichnungen
1.2.1 „Alte Kirche“
1.2.2 Weitere Epochenbegriffe
1.2.3 Fazit
1.3 Zur Quellenlage
1.3.1 Historiographische Werke
1.3.2 Theologische Hauptschriften
1.3.3 Texte marginalisierter Gruppen
1.3.4 Außerchristliche Quellen
1.4 Erste Fragen und Antworten
1.4.1 Hat Jesus die Kirche gegründet?
1.4.2 Ist die Kirche die Folge eines Irrtums?
1.4.3 Ab wann gibt es die „katholische Kirche“?
1.5 Disposition und Lektürehinweise
1.6 Begriffsklärungen
1.6.1 Hellenismus
1.6.2 Synkretismus
1.6.3 Imperium Romanum
1.6.4 Gemeinde
1.6.5 Judenchristen, Heidenchristen
1.6.6 Apokryphen
Kapitel 2: Das erste Jahrhundert
2.1 Äußere Geschichte
2.1.1 Die hellenistisch-römische Umwelt
2.1.2 Judentum
2.1.3 Christentum
2.2 Religionsgeschichtlicher Kontext
2.2.1 Römische Staatsreligion und Kaiserkult
2.2.2 Philosophie
2.2.3 Gnostizismus
2.2.4 Judentum
2.2.5 Hellenistische Volksfrömmigkeit
2.2.6 Mysterienkulte
2.3 Verflechtungen
2.3.1 Verhältnis zum Staat
2.3.2 Verhältnis zur Philosophie
2.3.3 Verhältnis zum Gnostizismus
2.3.4 Verhältnis zum Judentum
2.4 Innerkirchliche Entwicklung
2.4.1 Organisation
2.4.2 Gemeindeleben
2.4.3 Lebensformen jenseits der Ortsgemeinde
2.4.4 Konkurrenzen und Spaltungen
2.4.5 Bekenntnisbildung
2.4.6 Genderaspekte
2.5 Theologische Themen
2.5.1 Christologie
2.5.2 Trinitätstheologie
2.5.3 Pneumatologie
2.5.4 Eschatologie
2.5.5 Ethik
2.5.6 Soteriologie
2.5.7 Sonstiges: Ekklesiologie
2.6 Schrifttum
2.6.1 Historiographische Werke
2.6.2 Theologische Hauptschriften
2.6.3 Texte marginalisierter Gruppen
2.6.4 Außerchristliche Quellen
2.7 Steckbriefe
2.7.1 Simon Petrus
2.7.2 Der Herrenbruder Jakobus
2.7.3 Die Zebedaiden Jakobus und Johannes
2.7.4 Thomas
2.7.5 Paulus
2.7.6 Der „Lieblingsjünger“
2.7.7 Maria Magdalena
2.8 Ergebnis: Impulse und Reaktionen
Kapitel 3: Das zweite Jahrhundert
3.1 Äußere Geschichte
3.1.1 Römisches Reich
3.1.2 Judentum
3.1.3 Christentum
3.2 Religionsgeschichtlicher Kontext
3.2.1 Römischer Staatskult
3.2.2 Philosophie
3.2.3 Gnostizismus
3.3 Verflechtungen
3.3.1 Verhältnis zum Staat
3.3.2 Verhältnis zur Philosophie
3.3.3 Verhältnis zum Gnostizismus
3.3.4 Verhältnis zum Judentum
3.4 Innerkirchliche Entwicklung
3.4.1 Organisation
3.4.2 Gemeindeleben
3.4.3 Ortsunabhängige Lebensformen
3.4.4 Konkurrenzen und Spaltungen
3.4.5 Bekenntnis- und Kanonbildung
3.4.6 Genderaspekte
3.5 Theologische Themen
3.5.1 Christologie
3.5.2 Trinitätstheologie
3.5.3 Pneumatologie
3.5.4 Eschatologie
3.5.5 Ethik
3.5.6 Soteriologie
3.5.7 Sonstiges
3.6 Schrifttum
3.6.1 Historiographische Werke
3.6.2 Theologische Hauptschriften
3.6.3 Texte marginalisierter Gruppen
3.6.4 Außerchristliche Quellen
3.7 Steckbriefe
3.7.1 Ignatios von Antiochia
3.7.2 Justin der Märtyrer
3.7.3 Irenäos von Lyon
3.7.4 Klemens von Alexandria
3.7.5 Tertullian von Karthago
3.8 Ergebnis: Impulse und Reaktionen
Kapitel 4: Das dritte Jahrhundert
4.1 Äußere Geschichte
4.1.1 Römisches Reich
4.1.2 Judentum
4.1.3 Christentum
4.2 Religionsgeschichtlicher Kontext
4.2.1 Römischer Staatskult
4.2.2 Philosophie
4.2.3 Gnostizismus
4.3 Verflechtungen
4.3.1 Verhältnis zum Staat
4.3.2 Verhältnis zur Philosophie
4.3.3 Verhältnis zum Gnostizismus
4.3.4 Verhältnis zum Judentum
4.4 Innerkirchliche Entwicklung
4.4.1 Organisation
4.4.2 Gemeindeleben
4.4.3 Ortsunabhängige Lebensformen
4.4.4 Konkurrenzen und Spaltungen
4.4.5 Bekenntnis- und Kanonbildung
4.4.6 Genderaspekte
4.5 Theologische Themen
4.5.1 Christologie
4.5.2 Trinitätstheologie
4.5.3 Pneumatologie
4.5.4 Eschatologie
4.5.5 Ethik
4.5.6 Soteriologie
4.5.7 Sonstiges
4.6 Schrifttum
4.6.1 Historiographische Werke
4.6.2 Theologische Hauptschriften
4.6.3 Texte marginalisierter Gruppen
4.7 Steckbriefe
4.7.1 Hippolyt von Rom
4.7.2 Origenes
4.7.3 Novatian
4.7.4 Cyprian von Karthago
4.8 Ergebnis: Impulse und Reaktionen
Kapitel 5: Das vierte Jahrhundert
5.1 Äußere Entwicklung
5.1.1 Römisches Reich
5.1.2 Judentum
5.1.3 Christentum
5.2 Religionsgeschichtlicher Kontext
5.2.1 Römischer Staatskult
5.2.2 Philosophie
5.2.3 Gnostizismus
5.3 Verflechtungen
5.3.1 Verhältnis zum Staat
5.3.2 Verhältnis zur Philosophie
5.3.3 Verhältnis zum Gnostizismus
5.3.4 Verhältnis zum Judentum
5.4 Innerkirchliche Entwicklung
5.4.1 Organisation
5.4.2 Gemeindeleben
5.4.3 Ortsunabhängige Lebensformen
5.4.4 Konkurrenzen und Spaltungen
5.4.5 Bekenntnis- und Kanonbildung
5.4.6 Genderaspekte
5.5 Theologische Themen
5.5.1 Christologie
5.5.2 Trinitätstheologie
5.5.3 Pneumatologie
5.5.4 Eschatologie
5.5.5 Ethik
5.5.6 Soteriologie
5.5.7 Sonstiges: Schriftauslegung
5.6 Schrifttum
5.6.1 Historiographische Werke
5.6.2 Theologische Hauptschriften
5.6.3 Texte marginalisierter Gruppen
5.6.4 Außerchristliche Quellen
5.7 Steckbriefe
5.7.1 Euseb von Cäsarea
5.7.2 Arios von Alexandria
5.7.3 Athanasios von Alexandria
5.7.4 Apollinaris von Laodikea
5.7.5 Eustathios von Antiochia
5.7.6 Die drei „großen Kappadokier“
5.7.7 Markell von Ankyra
5.7.8 Ambrosius von Mailand
5.8 Ergebnis: Impulse und Reaktionen
Kapitel 6: Das fünfte Jahrhundert
6.1 Äußere Entwicklung
6.1.1 Römisches Reich
6.1.2 Judentum
6.1.3 Christentum
6.2 Religionsgeschichtlicher Kontext
6.2.1 Römischer Staatskult
6.2.2 Philosophie
6.2.3 Gnostizismus
6.3 Verflechtungen
6.3.1 Verhältnis zum Staat
6.3.2 Verhältnis zur Philosophie
6.3.3 Verhältnis zum Gnostizismus
6.3.4 Verhältnis zum Judentum
6.4 Innerkirchliche Entwicklung
6.4.1 Organisation
6.4.2 Gemeindeleben
6.4.3 Ortsunabhängige Lebensformen
6.4.4 Konkurrenzen und Spaltungen
6.4.5 Bekenntnisbildung
6.4.6 Genderaspekte
6.5 Theologische Themen
6.5.1 Christologie
6.5.2 Trinitätstheologie
6.5.3 Pneumatologie
6.5.4 Eschatologie
6.5.5 Ethik
6.5.6 Soteriologie
6.5.7 Sonstiges: Schriftauslegung
6.6 Schrifttum
6.6.1 Historiographische Werke
6.6.2 Theologische Hauptschriften
6.6.3 Texte marginalisierter Gruppen
6.6.4 Außerchristliche Quellen
6.7 Steckbriefe
6.7.1 Johannes Chrysostomos
6.7.2 Theodor von Mopsuestia
6.7.3 Kyrill von Alexandria
6.7.4 Eutyches
6.7.5 Nestorios
6.7.6 Flavian von Konstantinopel
6.7.7 Leo I. d.Gr.
6.7.8 Augustin von Hippo
6.8 Ergebnis: Impulse und Reaktionen
7 Bilanz und kritischer Ausblick
Serviceteil
S 1 Abkürzungen
S 2 Glossar
S 3 Synoden, Konzilien und Dekrete
S 4 Schlagwörter (in Auswahl)
S 5 Textstellen (in Auswahl)
S 6 Namensregister
S 7 Literaturangaben
S 8 Karten, Grafiken und Stammbäume
Kapitel 2: Das erste Jahrhundert
2.1 Äußere Geschichte
Datum Politische Ereignisse Alte Kirche Sonstiges ca. 4 v. Geburt Jesu Herodes d.Gr. † 4 v.–37 n. Herodes Antipas König von Judäa 14 Ks. Augustus † 14–37 Kaiser Tiberius 26–36 P. Pilatus Präfekt v. Judäa ca. 30 Tod Jesu, Ostern; Pfingsten 37–41 Kaiser Caligula Caligulakrise 41–44 Herodes Agrippa I. Kg. von Palästina 42 Zebedaide Jakobus † 41-54 Kaiser Claudius „Logienquelle Q“? 1 Joh? Wirken des Simon Magus 45–47 1. Missionsreise des Paulus 48/49 Apostelkonvent 49–52 49 Claudiusedikt 2. Missionsreise des Paulus; 1 Thess 50–52/55 51/52 Gallio Prokonsul von Korinth Paulus in Korinth/in Ephesos; 1 Kor? 2 Kor? 54–68 Kaiser Nero 55/56 3. Missionsreise des Paulus; Röm, Gal, Phil? 60–64 Petrus und Paulus † in Rom. Deuteropaulinen? Pastoralbriefe? 62 Herrenbruder Jakobus † 64 Neron. Verfolgung (?) Brand Roms 66–73 Erster Jüdischer Krieg Hebr? 1 Petr? MkEv? 68/69 Vierkaiserjahr 69–79 Kaiser Vespasian 70/73 70 Belagerung und Eroberung Jerusalems 73 Fall Masadas; Ende des 1. Jüdischen Krieges ab ca. 70 Entstehung der Evangelien ab 70 Neuformierung des (rabbinischen) Judentums 79–81 Kaiser Titus 79/80 Vesuvausbruch, Pestepidemie 81–96 Kaiser Domitian ca. 85 birkát ha-minním 96–98 Kaiser Nerva Das Kapitel versucht, die Komplexität der politischen und weltanschaulichen Lage zu Beginn des Christentums überschaubar zu machen (2.1 – 2.3), gibt Einblick in die innergemeindliche und theologische Entwicklung (2.4 – 2.6) und porträtiert wichtige Personen der ersten christlichen Generationen (2.7). Abschnitt 2.8 fasst die Wechselwirkungen zwischen äußerer und innerer Entwicklung zusammen. Die Herausforderungen für die Christen betreffen die politisch-soziale Großwetterlage des Römischen Reiches, insbesondere der Provinz Iudaea (2.1.1) sowie die Einbettung in das plurale Judentum mit seinem spannungsvollen Verhältnis zur römischen Oberherrschaft (2.1.2). Abschnitt 2.1.3 zeichnet die historische Entwicklung der neuen Religionsgemeinschaft in diese Kontexte ein. Weitere Herausforderungen sind Thema von ? 2.2 und 2.3. 2.1.1 Die hellenistisch-römische Umwelt
Überblick: In der Nachfolge Alexanders d.Gr. (336–323 v. Chr.) entstehen im östlichen Mittelmeerraum mehrere Diadochenreiche. Sie setzen die Hellenisierung im Sinne kultureller Globalisierung fort und bestimmen in unterschiedlicher Intensität die Geschichte Palästinas (? 1.6.1). Der hellenistische Herrscherkult sieht im König mit seiner Machtfülle eine göttliche Gestalt; diese Überzeugung findet im römischen Kaiserkult ihre Fortsetzung (? 2.2.1b; 2.3.1a). a) Diadochenreiche Nach dem Tod Alexanders d.Gr. (323 v. Chr.) wird sein Großreich an verschiedene Feldherren verteilt. Es entstehen drei Nachfolgestaaten und -dynastien (gr. diadoché: Nachfolge): Ptolemäer in Ägypten, Seleukiden in Syrien und Vorderasien sowie Antigoniden in Griechenland. Die Geschichte der Diadochenreiche bis zur Vorherrschaft Roms verläuft in drei Phasen: Erstens, im 3. Jh. v. Chr. herrscht ein recht stabiles Gleichgewicht der Großmächte. Zweitens, ab ca. 220 v. Chr. treten griechische Kleinstaaten hervor; einzelne Machtvakuen fördern den politischen Aufstieg Roms. In den Provinzen um Alexandria und Antiochia, in Griechenland, Makedonien und Pergamon kommt es vermehrt zu Aufständen. Drittens, ab 120 v. Chr. gewinnen nichthellenistische Königreiche wie Kappadokien, Pontos, Judäa, Parthien und Armenien an Einfluss. b) Geschichte Ägyptens unter den Ptolemäern Kulturelles und politisches Zentrum im ptolemäischen Ägypten ist Alexandria mit seinem Museion und seiner einzigartigen Bibliothek. Weitere Zentren sind Naukratis und Ptolemais. Zahlreiche Papyrusfunde aus Fajjum und Oxyrhynchos spiegeln das Alltagsleben der Zeit. Die Außenpolitik ist geprägt durch ständige Rangeleien mit den Seleukiden. Als letzte Königin regiert Kleopatra VII., Geliebte Cäsars und Marc Antons (51–30 v. Chr.). 30 v. Chr. wird Ägypten römische Provinz. Religiös bedeutsam ist der Sarapiskult (ab ca. 270 v. Chr.; ? 2.2.1b). In Alexandria ist eine große jüdische Gemeinschaft ansässig; ab 163 v. Chr. gibt es einen jüdischen Tempel in Leontopolis. c) Geschichte Syriens unter den Seleukiden Die Seleukiden haben sich mit den Ptolemäern im Süden und mit den Galatern im Norden auseinanderzusetzen (Niederlage bei Ankyra 292 v. Chr.). 198 v. Chr. bringen die Seleukiden Palästina in ihre Gewalt. Antiochos IV. Epiphanes (175–163 v. Chr.) sorgt für die Verbreitung des Kultes Zeus Olympios. Er erobert 167 v. Chr. Jerusalem und entweiht den Tempel (vgl. Dan 11; 1 Makk 1; ? 2.1.2c). Das zieht den Makkabäeraufstand nach sich (1 Makk 2ff.). Antiochos fällt 163 v. Chr. im Feldzug gegen die Parther. Das Seleukidenreich wird auf Syrien begrenzt. Nach Bruderkriegen kommt es zur Teilung Syriens. In dieser Zeit können die Hasmonäer in Judäa ihre Macht erheblich ausdehnen (? 2.1.2d). 64 v. Chr. bereitet der römische Feldherr Pompejus dem Seleukidenreich das Ende. d) Entwicklung Roms zur Großmacht 753 v. Chr. wird der Sage nach Rom durch Romulus und Remus gegründet („753 kroch Rom aus dem Ei“). Im 4. und 3. Jh. v. Chr. gelingt den Römern die Einigung Italiens inkl. Sizilien, Sardinien und Korsika. In drei Kriegen setzt sich Rom gegen die Seemacht Karthago durch (264–146 v. Chr.) und sichert sich so die Vorherrschaft im Mittelmeer. Im 1. Jh. v. Chr. beherrscht Rom Westeuropa, Nordafrika (Karthago, Ägypten) und Vorderasien (Palästina, Syrien etc.). Aus dem 49 v. Chr. beginnenden Bürgerkrieg geht Gaius Julius Cäsar als Sieger hervor. Sein Griff nach der Alleinherrschaft wird durch seine Ermordung verhindert (44 v. Chr.). 42 v. Chr. wird das Reich in zwei Einflussgebiete aufgeteilt: Marc Anton erhält den Osten inkl. Ägypten (Liaison mit Königin Kleopatra). Octavian, Cäsars Adoptivsohn (der spätere Kaiser Augustus), erhält den Westen. In der Schlacht bei Actium...