Esser | Der Schmerzfänger (Ein Lukas-Sontheim-Thriller 2) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2, 234 Seiten

Reihe: Lukas-Sontheim-Thriller

Esser Der Schmerzfänger (Ein Lukas-Sontheim-Thriller 2)


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7546-6230-4
Verlag: Empire-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, Band 2, 234 Seiten

Reihe: Lukas-Sontheim-Thriller

ISBN: 978-3-7546-6230-4
Verlag: Empire-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



NACH 'DER SCHMERZKÜNSTLER' DER ZWEITE HOCHSPANNUNGS-THRILLER DER LUKAS-SONTHEIM-REIHE.
Ein virtueller Friedhof. Ein Countdown, der einen Tod ankündigt.
Orkus nennt sich der kaltblütige Mörder, der den Tod seiner Opfer im Darknet ankündigt und diese vor laufender Kamera hinrichtet. Die Zuschauer vor den Bildschirmen glauben nicht an die Echtheit der Bilder, niemand informiert die Polizei. Doch schon bald werden die Leichen der Darsteller aus den Videos gefunden. Als Andreas Lichtenstein, ein ehemaliger Hacker, von der Seite erfährt, stellt dieser mit Erschrecken fest, dass auch sein Name auf einem der virtuellen Grabsteine steht - und der Countdown wurde bereits gestartet. Warum will ein Wahnsinniger seinen Tod? Ist er ein Zufallsopfer? Voller Panik kontaktiert er seinen Freund Lukas Sontheim, einen ehemaligen Kriminalbeamten der Kölner Mordkommission. Schon kurze Zeit später finden die beiden heraus, dass alle Opfer etwas gemeinsam haben und der Täter nicht eher ruhen wird, bis sein Werk vollbracht ist.
Der zweite Teil der Lukas-Sontheim-Thriller-Reihe ist ein in sich geschlossener Fall. Der Thriller ist eine Neuauflage und erschien ursprünglich unter dem Titel Das Orkus-Tribunal.

Frank Esser, Jahrgang 1974, absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung zum Industriekaufmann und arbeitet seitdem in der Medienbranche. Er lebt in der Nähe von Aachen. Seine Liebe zu Krimis inspirierte ihn, seinen ersten Regionalkrimi zu schreiben, der in der Domstadt spielt und 2017 veröffentlicht wurde. Mittlerweile veröffentlicht er neben seiner Aachen-Krimi-Reihe weitere Thriller und Krimis.

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Autoren/Hrsg.


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  1. Kapitel   Mittwoch, Tag 5   Wieder einmal hatte er sich dem Kampf gegen seine Dämonen stellen müssen. Nur knapp war er vor einigen Monaten dem Tod von der Schippe gesprungen. Bei den privaten Ermittlungen gegen Christoph Laumann, der junge Frauen entführt, gefoltert und bestialisch ermordet hatte, war er dem Serienmörder gefährlich nahegekommen und am Ende selbst als Gefangener in dessen Folterkeller gelandet. Nur dem unermüdlichen Einsatz seiner alten Kollegen von der Kölner Mordkommission hatte er am Ende sein Leben zu verdanken. Doch nicht der Beinahetod warf ihn in den Wochen und Monaten danach völlig aus der Bahn. Kurz bevor die Polizei in den Keller stürmte, band ihm Laumann auf die Nase, dass Nina und Linda ihm ebenfalls zum Opfer gefallen waren. Die beiden Menschen, die er im Leben am meisten geliebt hatte, waren fast sieben Jahre zuvor bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Bis zu jener verhängnisvollen Nacht in Laumanns Keller war er davon ausgegangen, dass es sich bei dem Unfall um ein tragisches Unglück gehandelt hatte. Anschließend war er dem Alkohol verfallen, was ihn letztlich den Job gekostet hatte. Nina und Linda waren unfreiwillig Zeuginnen davon geworden, wie Laumann und dessen älterer Bruder eines der Opfer entführt hatten. Bei einer wilden Verfolgungsjagd war Ninas Wagen verunglückt. Fünf lange Jahre hatte er – Lukas Sontheim, einer der angesehensten Polizisten des Reviers – im Suff gelebt und sich anschließend mühsam wieder ins Leben zurück-gekämpft. Bis Laumann vor fast einem Jahr dafür gesorgt hatte, dass er erneut den Boden unter den Füßen verlor. Nur dank unbändiger Willenskraft, den regelmäßigen Besuchen bei den Anonymen Alkoholikern und der Unterstützung von Jürgen Brenner, seinem Freund und ehemaligen Partner bei der Mordkommission, war es ihm gelungen, nicht wieder rückfällig zu werden. Das Geld vom Hausverkauf war mittlerweile aufgebraucht, seitdem hielt er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Erst vor zwei Wochen hatte er wieder mit dem Lauftraining begonnen, auch das hatte er lange Zeit vernachlässigt. Das braune Haar war schon zottelig und schulterlang gewesen, doch vor Kurzem endlich wieder einer Frisierschere zum Opfer gefallen. Die neue modische Kurzhaarfrisur betonte seine weichen Gesichtszüge. Gerade war er von der Arbeit im Supermarkt nach Hause gekommen, in dem er vormittags Getränke ins Regal räumte und Kisten stapelte, als sein Handy klingelte. Er benutzte immer noch das abhörsichere Smartphone, das ihm sein Kumpel Ali gegeben hatte, der IT-Spezialist und einstige Profi-Hacker. Dank seines Freundes war er auf die richtige Spur im Fall Laumann gekommen. Nachdem er den Schlächter überführt hatte, war der Kontakt zu Ali eingeschlafen. Er warf einen flüchtigen Blick aufs Display und war einigermaßen überrascht. »Hey, Ali, wir haben uns ja ewig nicht mehr gesprochen. Was verschafft mir die Ehre?«, begrüßte er seinen alten Freund. »Lukas, ich brauche deine Hilfe. Ich stecke gewaltig in der Scheiße«, flüsterte Andreas Lichtenstein, den Sontheim schon immer nur Ali nannte. »Ich weiß ja, dass du unter einer gewissen Paranoia leidest. Aber dass du am Telefon flüsterst, ist selbst für dich ungewöhnlich«, versuchte er es mit einem Scherz. »Also gut, wie kann ich dir helfen?« »Ich hab keine Zeit für lange Erklärungen. Komm einfach so schnell wie möglich her. Es … es ist wirklich wichtig. Überlebenswichtig.« Schon war die Leitung tot. Wenig später saß Sontheim hinter dem Steuer des klapprigen Mazdas und brauste los. Sein Ziel: die Sporergasse in der Kölner Altstadt.   Eine Viertelstunde später starrte er seinen Freund überrascht an. Ali, der sonst viel Wert auf sein Äußeres legte, stand leichenblass im Türrahmen, hatte sich den Bartstoppeln nach zu urteilen schon länger nicht mehr rasiert und tiefe dunkle Ringe unter den Augen. Offenbar hatte er kaum oder gar nicht geschlafen. Dunkle Flecken prangten vorn auf dem Sweater – Kaffee oder Cola, was der IT-Fachmann literweise in sich hineinschüttete. Das und die Tatsache, dass sich der strohblonde Mann mit dem kleinen silbernen Ring im linken Ohrläppchen eben am Telefon derart seltsam verhalten hatte, ließen bei Sontheim die Alarmglocken schrillen. »Schön, dass du’s einrichten konntest«, sagte Lichtenstein nur, bevor er auf dem Absatz kehrtmachte und in der Wohnung verschwand. Sontheim schüttelte ungläubig den Kopf, erwiderte aber erst einmal nichts, sondern schloss die Tür und folgte Lichtenstein geradewegs ins Wohnzimmer, wo dieser sich wie ein nasser Sack auf die Couch fallen ließ und den Laptop auf den Schoß legte. Abgesehen vom Wohnzimmertisch, auf dem Sontheim einige leere Colaflaschen, eine leere Kaffeekanne sowie diverse leere Chipstüten entdeckte, war das Zimmer aufgeräumt. Ali klopfte zweimal mit der flachen Hand neben sich auf die Couch. Sontheim kam sich vor wie ein Schoßhündchen, folgte aber der unausgesprochenen Aufforderung und setzte sich neben seinen Kumpel. Die Lederjacke zog er aus und legte sie über die Lehne. »Okay, Ali. Bisher hab ich mich ja zurückgehalten. Aber allmählich fängt es an zu nerven. Entweder du sagst mir jetzt, was los ist, oder ich haue gleich wieder ab«, knurrte er schließlich. »Ja doch. Ich wollte aber, dass du das mit eigenen Augen siehst«, meinte Ali nur, während er die Finger über die Tastatur fliegen ließ wie ein Pianist, der die Tasten seines Flügels bearbeitete. »Was weißt du über Snuff-Filme?«, fragte er schließlich. »Mehr, als mir lieb ist. Hängt mit einem alten Fall zusammen, als ich noch bei der Sitte gearbeitet habe. Das ist ein Phänomen, das seinen Ursprung in den Siebzigern hat. Da wurde dieser argentinische Horrorfilm veröffentlicht, der sich mit der vermeintlich realen Tötung von Menschen vor laufender Kamera beschäftigt. El ángel de la muerte hieß der, glaube ich. Wurde später unter dem Namen Snuff wiederveröffentlicht. Es gibt unzählige Filme, in denen angeblich Menschen umgebracht wurden, was aber eigentlich nie bewiesen werden konnte. Obwohl ich mir sicher bin, dass es durchaus manchen Streifen gibt, in denen tatsächlich getötet wurde – wir leben in einer kranken Welt.« »Was das angeht, hast du leider recht. Also, bereit?« Sontheim nickte. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, worauf Ali eigentlich hinauswollte. Auf dem Bildschirm startete ein Video, in dem ein gefesselter Mann zu sehen war, vermutlich vierzig bis fünfundvierzig Jahre alt. Um seinen Hals lag ein Strick, der an der Decke befestigt war. Der Mann stand auf einem Eisblock, auf dem Boden ein Gerät, das wie ein Heizlüfter aussah. Sontheim warf einen flüchtigen Blick in Alis Richtung, der wie gebannt auf den Bildschirm starrte. Er wirkte angespannt, und auch Sontheim war angesichts der Bilder unbehaglich zumute. »Ich spul mal vor«, sagte sein Kumpel unvermittelt und drückte auf eine Taste. Man konnte erkennen, dass sich um den Eisblock herum eine Wasserlache gebildet hatte, während der Block immer kleiner geworden war. Der Unbekannte streckte sich, so gut er konnte, um dem Tod zu entrinnen. Dann stoppte Ali die Aufnahme und ließ sie in Normalgeschwindigkeit ab der Stelle weiterlaufen, als der Todeskampf in die finale Phase überging, bis der Körper des Unbekannten schließlich leblos über den Resten des Eisblocks baumelte. »Woher hast du die Aufnahme?«, wollte Sontheim wissen. So schnell ließ er sich nicht von derartigen Videos aus der Ruhe bringen. Dennoch beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Er starrte Ali erwartungsvoll an. »Kursiert im Darknet.« »Und du hast das zufällig entdeckt?« »Nicht unbedingt.« Ali sah ausweichend zu Boden. »Aber das erkläre ich dir gleich.« »Du glaubst doch nicht, dass diese Aufnahme echt ist? Selbst ein Laie kann heutzutage solches Material erstellen und im Netz veröffentlichen, das muss ich dir ja kaum erklären.« »Da will ich dir gar nicht widersprechen. Aber ich hab dir ja auch noch nicht alles gezeigt«, erwiderte sein Freund und startete kurz darauf erneut einen Film. Sontheim glaubte zu erkennen, dass es sich um denselben Raum handelte wie beim ersten Film. Jedenfalls sah die Deckenlampe exakt so aus wie die, die bei dem Eisblockdrama zu sehen gewesen war. Diesmal zeigte der Bildausschnitt eine gefesselte Frau in einem etwa zwei Meter hohen geschlossenen Wassertank aus Glas, wie Zauberer sie für Entfesselungstricks verwendeten. Am Einstieg des Tanks war ein großer Wasserschlauch befestigt. Sontheim ahnte, was jetzt passieren würde, und kaum, dass er den Gedanken gefasst hatte, begann das Wasser zu laufen. Die Panik stand der Gepeinigten ins Gesicht geschrieben, sie schrie wie am Spieß, während der Wasserpegel immer weiter anstieg. Wieder spulte Ali vor. Als er die Aufnahme stoppte, stand der jungen Frau das Wasser bereits knapp über dem Kinn. Wie schon der Mann aus dem ersten Video stellte auch sie sich auf die Zehenspitzen, was ihr allerdings nicht lange gelang. Als sie das erste Mal einen Schwall Wasser schluckte, begann sie zu husten und zu würgen, was zur Folge hatte, dass sie noch mehr Wasser schluckte. Ihr Todeskampf hatte begonnen und dauerte nicht lange. Der Anblick des leblosen Körpers auf dem Boden des großen Tanks war verstörend. Ali nestelte nervös an seiner silbernen Halskette. »Zugegeben, die Videos wirken echt. Aber wie gesagt, genau diesen Eindruck sollen diese Filme ja suggerieren.« Lukas lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich glaube nach wie vor, dass wir es hier mit Fake-Videos zu tun haben. Aber unabhängig davon, was ich denke,...



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