E-Book, Deutsch, 168 Seiten, PDF
Reihe: Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung
ISBN: 978-3-7639-4861-1
Verlag: wbv Media
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychologische Disziplinen Wirtschafts-, Arbeits- und Organisationspsychologie
- Sozialwissenschaften Pädagogik Berufliche Bildung Wirtschaftspädagogik, Berufspädagogik
- Sozialwissenschaften Pädagogik Teildisziplinen der Pädagogik Erwachsenenbildung, lebenslanges Lernen
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Vorbemerkungen
1. Einleitung
2. Theoretischer Bezugsrahmen
2.1 Zur Bedeutung organisationalen Wandels
2.2 Netzwerke als organisationaler Einflussfaktor auf (Weiterbildungs-) Organisationen
2.3 Organisationsentwicklung als traditionelle Veränderungsstrategie
2.4 Zwischenfazit
3. Methodisches Vorgehen
3.1 Forschungszugang
3.2 Auswahl der Experten
3.3 Datenmaterial, Erhebung und Interviewleitfaden
3.4 Aufbereitung und Analyse des erhobenen Materials
4. Empirische Ergebnisse
4.1 Rahmenbedingungen der Netzwerktätigkeit von Weiterbildungseinrichtungen
4.2 Netzwerkzugänge von Weiterbildungseinrichtungen
4.3 Erwartungen an Netzwerke und deren Nutzen
4.4 Schwierigkeiten und Problemfelder der Netzwerktätigkeit
4.5 Organisationale Beeinflussungen und Veränderungen durch Netzwerkteilnahme
4.6 Organisationale Handlungsoptionen zur Realisierung der Netzwerktätigkeit
4.7 Organisationsbezogene Faktoren erfolgreicher Netzwerkarbeit
4.8 Entstehen von und Umgang mit Konkurrenz im Kontext interorganisationaler Vernetzung
5. Fazit: Netzwerke als organisationaler Einflussfaktor
5.1 Anregungen für eine netzwerkorientierte Organisationsentwicklung
5.2 Ausblick
Literatur
Autor
"3. Methodisches Vorgehen (S. 40-41)
Im Folgenden ?nden sich Erläuterung und Diskussion der verwendeten Forschungsmethode. Damit sollen sowohl das Verfahren als auch die in Kapitel 4 zu präsentierenden, empirischen Ergebnisse nachvollziehbar gemacht werden. Hierzu wird auf den methodischen Zugang, die Beschreibung der Auswahlkriterien, den Untersuchungsablauf sowie auf die gewählte Analyse strategie eingegangen.
3.1 Forschungszugang
Gesellschaftliche Wirklichkeit unterliegt sozialer Konstruktion. Daher lassen sich Organisationen nicht als ein objektives Faktum betrachten, sondern eher als sozial konstruierte, subjektiv differierende Realitäten, die nur „in den Köpfen“ der Organisationsmitglieder existieren (vgl. Berger/ Luckmann 1972). Es ist folglich angemessen, die jeweilig durch die Forschung fokussierten Organisationsrealitäten aus Sicht der handelnden Subjekte bzw. spezieller Akteure in der Organisation wissenschaftlich zu rekonstruieren.
Der methodische Zugang orientiert sich so an zentralen Argumenten der phänomenologischen Forschungstradition, bei der soziale Wirklichkeit nicht unabhängig von Zeit und Raum als objektive Wahrheit zu begreifen ist, sondern vielmehr als Ergebnis kollektiver und individueller Wahrnehmungen und Interpretationen (vgl. Glaser/Strauss 1993, S. 92f., zit. nach Kühl/Strodtholz/Taffertshofer 2009, S. 18). Um solche Realitätsrekonstruktionen zu ermöglichen, wird eine Methode notwendig, die zum einen nah am in der Organisationsumwelt agierenden Subjekt arbeitet (vgl. Weik 2005, S. 97f.) und der es zum anderen gelingt, die Komplexität und Mehrdimensionalität der Ein?ussfaktoren eines Netzwerks auf die kooperierenden Weiterbildungseinrichtungen zu erfassen.
Da es sich zudem bei den für die Untersuchung benötigten Wissensbeständen nicht um allgemein zugängliches bzw. für jedes Organisa tionsmitglied verfügbares Wissen handelt, sondern vielmehr um exklusives, aus der speziellen Tätigkeit einzelner Organisationsmitglieder entstandenes Sonderwissen, ?el die Wahl der Forschungsmethodik auf qualitative, leitfadengestützte Experteninterviews. Befragt wurden für die vorliegende Studie Personen, die das benötigte, erfahrungsbasierte Spezialwissen aufweisen, also Aussagen darüber machen können, inwieweit die Teilnahme von Weiterbildungseinrichtungen an interorganisationalen Netzwerken die organisationale Ausprägung einer Einrichtung beein?ussen bzw. verändern, und wie die Einrichtungen entsprechend reagieren bzw. welche Strategien zur produktiven Integration der Netzwerkteilnahme angewendet werden.
So ist die Methode des Experten interviews insbesondere geeignet, um das den Expert/inn/en zugeschriebene Spezialwissen über die zu erforschenden sozialen Sachverhalte zu erschließen (vgl. Gläser/Laudel 2009, S. 12) bzw. im Rahmen von Prozessen der qualitativen Organisationsforschung sozia le Phänomene zu rekonstruieren und zu erklären sowie daraus fallübergreifende und überindividuelle Verallgemeinerungen zu ermöglichen (vgl. Froschauer/Lueger 2009)."