Die Wirtschaftspolitik der steirischen Heimwehren 1927-1933
Buch, Deutsch, 255 Seiten, Format (B × H): 156 mm x 235 mm, Gewicht: 449 g
ISBN: 978-3-205-79599-5
Verlag: Böhlau
Die Weltwirtschaftskrise der 1920er- und 1930-Jahre erschütterte das Vertrauen in Demokratie und Marktwirtschaft. Depression und Arbeitslosigkeit trieben die Menschen an die Ränder des politischen Spektrums. In Österreich war es insbesondere die Heimwehrbewegung, die gegen Finanzmärkte, Bankenrettung und internationale Organisationen auftrat. In der vorliegenden Arbeit wird - am Beispiel der Steiermark - ihre wirtschaftspolitische Argumentation und Agitation erstmals einer Untersuchung unterzogen. Der ideengeschichtliche Zusammenhang wird ebenso beleuchtet wie das Verhältnis zu anderen autoritären Staats- und Wirtschaftsvorstellungen. Die Heimwehrbewegung propagierte eine autoritäre Befehlswirtschaft und den ständischen Staatsaufbau, indem sie dem „chaotischen“ Kapitalismus eine „organische“ Wirtschaftsweise entgegensetzte.
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Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Wirtschaftsgeschichte
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- Wirtschaftswissenschaften Volkswirtschaftslehre Wirtschaftspolitik, politische Ökonomie
Weitere Infos & Material
Vorwort
Einleitung und Exposition der Fragestellung
1 . Der Steirische Heimatschutz und die österreichische Politik 1918–1934
a) Frühgeschichte
b) Aufschwung und Höhepunkt
c) Krise und Niedergang
Exkurs: Wirtschaftspolitische Handlungsspielräume und ökonomische Lehrmeinungen in der Ersten Republik
2 . Die Österreichisch-Alpine-Montangesellschaft und die Unabhängige Gewerkschaft
a) Die ÖAMG in Kriegs- und Zwischenkriegszeit
b) Auf dem Weg zur „Betriebsgemeinschaft“: Arbeitsschulung und Werkszeitung
c) Alpine Montangesellschaft und Steirischer Heimatschutz
d) Die Unabhängige Gewerkschaft (UG)
Exkurs: Zum theoretischen Hintergrund der „gelben“ Gewerkschaften
3 . Vom Antimarxismus zum völkischen Ständestaat – die wirtschaftspolitische Entwicklung im Steirischen Heimatschutz
a) Die politisch-ideologischen Anfänge
b) Der Einfluss Othmar Spanns auf die Wirtschaftsideologie des Steirischen Heimatschutzes
c) Widersprüche und Unklarheiten in der Konzeption des Spann-Kreises
d) Der Korneuburger Eid als Bekenntnis zur „völkischen Wirtschaft“
e) Das Nationalratsprogramm des Heimatblocks 1930
f) „ …aus der Not der Zeit geboren“: Das Programm der Ständeorganisation Österreichs und der Pfrimer-Putsch
g) „ …für einen deutschen Arbeitsstaat aller schaffenden Stände“:
Das Wirtschaftsprogramm vom Juli/August 1932 und der Nationalsozialismus
4 . Wirtschaftspolitische Agitation und Zeitkritik im Spiegel des Panthers
a) Kampf der „Systemwirtschaft“: Agitation gegen ökonomische Missstände im öffentlichen Sektor
b) „ Wirtschaftlicher Neuaufbau“: Überlegungen zur Arbeitsmarkt-, Geld- und Fiskalpolitik
c) Gegen die „Auslandsversklavung“: Außenhandel, Creditanstalt, Anleihe und Zollunion
5 . „ Parlamentarischer Kampftrupp“: Die Tätigkeit der steirischen Heimatblock-Abgeordneten in Landtag,
Nationalrat und Bundesrat
a) Der Heimatblock im Steiermärkischen Landtag
b) Die Vertreter des Steirischen Heimatschutzes im österreichischen Nationalrat
c) Der Vertreter des Steirischen Heimatschutzes im Bundesrat
6 . Theorie und Praxis autoritärer Ökonomie:
Der „christliche Ständestaat“, der italienische Faschismus und der Nationalsozialismus – Wirtschaftspolitische
Verbindungslinien zum Steirischen Heimatschutz
a) Der Steirische Heimatschutz und der „christliche Ständestaat“: „Wenn der wirkliche nationale und wirtschaftliche Aufbau einsetzt, nicht das heutige, potemkinsche Bild …“
b) Der italienische Faschismus – Das heimliche Vorbild im Süden
c) Der Steirische Heimatschutz und die Wirtschaftspolitik des nationalsozialistischen Deutschland: Wehrwirtschaft und totaler Staat
7 . Schlussbetrachtung: Elemente autoritärer Ökonomie
Quellen und Literatur