E-Book, Deutsch, Band 0003, 144 Seiten
Reihe: Julia
Fuller Hochzeitsnacht mit Verspätung
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-0993-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0003, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-0993-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
'Du schuldest mir eine Hochzeitsnacht!' Entgeistert hört Addie die arroganten Worte ihres viel zu verführerischen Noch-Ehemannes. Umso schlimmer, dass Marcus Recht hat! Kaum hatten sie sich Liebe und Treue bis in den Tod versprochen, verließ sie ihn. Aus gutem Grund! Jetzt, fünf Jahre später, will der sexy Casino-Magnat ihrem Charity-Projekt in Miami die dringend benötigte Unterstützung streichen. Es sei denn, Addie kehrt in sein Leben, in sein Bett zurück. Zu einer Hochzeitsnacht mit Verspätung - was für eine bittersüße Erpressung ...
Louise Fuller war als Kind ein echter Wildfang. Rosa konnte sie nicht ausstehen, und sie kletterte lieber auf Bäume als Prinzessin zu spielen. Heutzutage besitzen die Heldinnen ihrer Romane nicht nur ein hübsches Gesicht, sondern auch einen starken Willen und Persönlichkeit. Bevor sie anfing, Liebesromane zu schreiben, studierte Louise Literatur und Philosophie. Später arbeitete sie dann als Journalistin für die Lokalzeitung von Turnbridge Wells im Südosten Englands, wo sie noch heute mit ihrem Ehemann und ihren sechs Kindern lebt.
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2. KAPITEL „Nein, ich verstehe überhaupt nicht.“ Addie versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, und strich den letzten Namen auf ihrer Liste endgültig durch. „Aber danke, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben.“ Sie klappte den Laptop auf, scrollte die Zahlenreihen auf dem Bildschirm langsam herunter und seufzte. Es war hoffnungslos. Trotz ihrer Bemühungen blieb ihr kaum noch genug Geld für die nächste Monatsmiete und die Stromrechnungen. Und selbst wenn sie ihre mageren Ersparnisse opferte, konnte sie die Gehälter der Angestellten nicht mehr aufbringen. Entmutigt lehnte sie sich zurück und überlegte. Wenn sie ihren Mitarbeitern berichtete, was passiert war, würden sie vermutlich auf ihr Gehalt verzichten … und das alles wegen diesem arroganten Intriganten. Addie rieb sich die brummende Stirn. Es war ja nicht nur die trostlose Finanzlage, die ihr Kopfschmerzen bereitete. Mit Marcus zu sprechen, hatte alte Empfindungen wachgerufen, auf die sie nicht vorbereitet gewesen war. Ihr Herz begann flattern. Es waren ja nicht nur die Gefühle. Fünf Jahre lang hatte sie versucht so zu leben, als hätte es ihre Ehe nie gegeben. Und jetzt musste sie in vierundzwanzig Stunden mit dem Mann reden, mit dem sie eigentlich nichts mehr zu tun haben wollte … Seufzend überdachte sie, was sie aus ihrem Leben gemacht hatte. Seit der Trennung von Marcus hatte sie sich in die Arbeit gestürzt. Ja, sicher, sie hatte sich auch verabredet, aber kein Mann konnte es mit ihm aufnehmen. Vor fünf Jahren hatte sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt, nicht nur, weil er teuflisch charmant sein konnte und fabelhaft aussah, sondern weil sie bei ihm auch das Gefühl hatte, nach dem schrecklichen Unfall wieder zu sich selbst gefunden zu haben. Durch die Musik war sie die wahre Addie geworden – wild, ungestüm und frei. Auch Marcus hatte ihr dieses Gefühl vermittelt. Aber nicht lange. Ziemlich schnell hatte sie den Boden unter den Füßen verloren und wäre fast untergegangen. Nur war sie zu dem Zeitpunkt bereits seine Frau. Sie schüttelte den Kopf. Das alles lag lange zurück. Warum waren sie eigentlich immer noch verheiratet? Vermutlich hatte Marcus sie bis zu ihrem Anruf vergessen, während sie … Ihr wurde heiß. Sie war noch verheiratet, weil sie feige war. Ihn wiederzusehen, wäre zu schmerzlich gewesen. In den Monaten nach der Trennung hatte sie ihm wiederholt die Scheidung vorschlagen wollen. Doch irgendwie hatte sie dann stets einen Grund gefunden, es nicht zu tun. So waren aus Monaten Jahre geworden. Fünf lange Jahre. Morgen auf den Tag genau. Addie dachte an ihren Hochzeitstag. Wie enttäuscht und durcheinander sie gewesen war, als Marcus’ Eltern der Trauung fernblieben. Und selbst jetzt erschauerte sie bei der Erkenntnis, dass sie mit Marcus letztlich nur Sex verbunden hatte. Streng rief sie sich zur Ordnung. Um ihre Ehe ging es hier nicht. Sie brauchte Geld – und zwar schnell! Und um die so dringend benötigten Gelder für das Kinderprojekt aufzutreiben, müsste sie Marcus jetzt erneut anrufen und sich bereit erklären, mit ihm essen zu gehen. Vermutlich wartete er bereits siegessicher in seinem Büro, überzeugt, dass sie klein beigab. Auf keinen Fall durfte sie ihn das Restaurant aussuchen lassen. Am besten, sie nahm die Dinge selbst in die Hand. Warum sollte sie ihn nicht einfach mittags in dem Restaurant überraschen, wo er gewöhnlich aß? Darauf war er garantiert nicht vorbereitet. Es würde ganz leicht sein … Leicht? Damals hatte Marcus sie mit einem Blick erobert. Jetzt konnte sein sinnliches Lächeln sie nicht mehr schwach machen. Das ließ ihr Stolz nicht zu. War es wirklich erst Mittag? Marcus blickte erneut auf seine teure Uhr. Der Tag schien sich endlos hinzuziehen. Er war nur halb bei der Arbeit, weil er sich in Gedanken zurechtlegte, was er Addie sagen wollte. Nachdenklich lehnte er sich zurück. Wie verzweifelt sie gestern geklungen hatte! Dennoch hatte in ihrer Stimme auch etwas von dem alten Kampfgeist mitgeschwungen … Ungewollt hatte er ihr Gesicht vor sich, den trotzigen Mund, ihre rote Lockenpracht, die endlos langen Beine. Nimm sie oder lass sie – das war alles, was er damals denken konnte. Nun, er hatte sie genommen. Und wie! Unruhig bewegte er sich auf seinem Stuhl. Er konnte ihre gierigen Küsse selbst jetzt noch spüren, ebenso wie die Leidenschaft, die sie beide gepackt und mit sich fortgerissen hatte. Marcus lächelte grimmig. Wie oft hatte er seine Eltern beobachtet, die ihre Gelüste und Leidenschaften wie beim Pokerspiel ausgelebt hatten, egal, was kam. Als Erwachsener hatte er sich geschworen, nie wie sie zu werden. Er würde sein Privatleben stets unter Kontrolle halten. Nur war er dann Addie begegnet, hatte Vernunft und Selbstbeherrschung über Bord geworfen und auf die Spielregeln gepfiffen. Plötzlich fühlte er sich eingeengt. Nervös stand er auf und trat an die verglaste Fensterwand seines Büros in Miami. Von hier aus konnte er den gesamten Spielbereich seines Flaggschiffkasinos überblicken. Scharf atmete er ein. Dort unten gab es rund siebenhundert Spieltische, die dem Spieler ein Vermögen, einen Neuanfang, ein besseres Leben vorgaukelten. Wie oft hatte er mit angesehen, wie Menschen buchstäblich alles, was sie besaßen, auf eine Karte, einen Wurf, eine Zahl setzten? Für ihn war das Spielen einer der schlimmsten menschlichen Triebe: Hoffnung, Gier, Angst und die Sucht, zu gewinnen. All das faszinierte und reizte ihn … doch nicht so unwiderstehlich wie die Aussicht, seine von ihm getrennt lebende Ehefrau wiederzusehen. Voller Genugtuung blickte er auf die besessen dreinblickenden Männer und Frauen hinunter. Addie hatte behauptet, ihn nie wiedersehen zu wollen. Doch nun blieb ihr nichts anderes übrig. Und nicht nur wegen des Geldes. Erwartungsvoll lächelte er. Wohin sollte er sie zum Mittagessen ausführen? Ungeduldig nahm er sein Jackett von der Stuhllehne und streifte es über. Addie würde sich weigern, ihn an einem Ort zu treffen, an dem sie mit ihm allein war. Also war ein belebtes offenes Restaurant angesagt. Als er das Vorzimmer betrat, blickten seine Sekretärin Chrissie und ihre Assistentin auf. „Ich gehe jetzt Mittag essen“, verkündete er. Verwirrt sahen die beiden ihn an. „Aber Sie sind doch um halb eins wieder mit Andy verabredet“, erinnerte Chrissie. Ja, das stimmte. Meist traf er sich nach dem Schichtwechsel mit seinen Kasinomanagern. Er winkte ab. „Zur Abwechslung mal nicht. Rufen Sie das Eights an. Mein üblicher Tisch. Und sagen Sie Andy, dass ich verhindert bin.“ „Soll ich Ihren Wagen am Haupteingang vorfahren lassen, Sir?“ Lächelnd wehrte Marcus ab. „Nein, danke, Chrissie. Ich brauche ein bisschen frische Luft.“ Wie jeden Tag zur Mittagszeit, hatte sich im Restaurant die übliche Elite aus Geschäftsleuten und Glamourschönen eingefunden. Marcus’ Tisch mit Traumblick aufs Meer befand sich etwas abseits von den übrigen Gästen. Nachdem er bestellt hatte, lehnte er sich zurück, um den Blick auf den Horizont zu genießen, wo Himmel und Meer zu verschmelzen schienen. Dichte dunkle Wolken ballten sich über dem türkisfarbenen Wasser zusammen. Ein Sturm kündigte sich an. Laut Wetterbericht sollte er kurz nach drei auf Miami treffen. Das störte Marcus nicht. Schlechtes Wetter war gut fürs Geschäft. Doch das bedeutete auch, dass er das Mittagessen abkürzen musste. Sein Handy summte. Gelangweilt nahm er es auf. Henry wollte ihn sprechen: Er solle zurückrufen. Marcus hatte keine Lust, mit seinem Vater zu reden – jeden Moment musste Addie hier auftauchen. Marcus nahm sein Glas und probierte den kubanischen Cocktail. Er schmeckte interessant, der frische, leichte Apfelgeschmack war ungewöhnlich. Doch es war nicht der Cocktail, der ihn das Glas abstellen ließ, sondern die Frau, die zielstrebig durchs Restaurant auf ihn zukam. Wie alle Männer im Raum verfolgte Marcus die sinnlichen Bewegungen der Schönen. Erregung durchflutete ihn. Der Wetterbericht war falsch. Der Sturm war bereits da. Hurrikan Addie! Selbstsicher blickte Addie geradeaus und bahnte sich einen Weg durchs Restaurant. Auf keinen Fall wollte sie sich anmerken lassen, dass sie voller Panik war! Marcus beim Mittagessen zu überfallen, war eine gute Idee gewesen – ihn kaltblütig in seiner Kampfarena zu stellen, um eine Spendenverlängerung aus ihm herauszukitzeln, würde nicht so einfach werden. Natürlich konnte sie sich einreden, dass er ihr nichts mehr bedeutete und nur einer von zahlreichen Geschäftsleuten auf ihrer Spenderliste war. Auf keinen Fall durfte sie daran denken, dass er sie schamlos belogen und ihr das Herz gebrochen hatte! Doch alle Vorsätze und kernigen Sprüche waren vergessen, nachdem sie den Speisesaal betreten hatte. Obwohl der Raum voller Gäste war, entdeckte sie ihn sofort. Nur Marcus King besaß diese magische Ausstrahlung, die alle Anwesenden aufmerken ließ. Sie ging von ihm aus wie Sonnenenergie, zog den Blick unwiderstehlich zu dem Tisch, an dem er wie ein Freibeuter aufs Meer hinausspähte. Addie atmete scharf ein und hob unwillkürlich die Hand, als könnte sie sich so gegen die Kraftwellen seiner Vibrationen schützen. Marcus sah noch besser aus, als sie ihn in Erinnerung hatte. Das dunkle Haar fiel ihm in die Stirn, sein Profil wirkte wie aus Stein gemeißelt,...