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E-Book, Deutsch, 256 Seiten
Funck / Blumhagen Die Stressmanagerinnen
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-98922-105-5
Verlag: mvg
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
So kommen Sie entspannt durch den Wahnsinn des Alltags. Endlich Schluss mit Nervenzusammenbrüchen, Hormonchaos und Schlafstörungen | »SPIEGEL-Bestsellerautorinnen
E-Book, Deutsch, 256 Seiten
ISBN: 978-3-98922-105-5
Verlag: mvg
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Vanessa Blumhagen, geboren 1977, arbeitete als Printredakteurin bei Medien wie der »Hamburger Morgenpost«, »Frau im Spiegel«, »Bild« Hamburg und »Revue«. In dieser Zeit begann sie, für unterschiedlichste TV-Sender Promithemen zu kommentieren. Daraufhin folgten Stationen beim WDR, bei den Morgenmagazinen von RTL, dem »SAT.1 Frühstücksfernsehen« und Auftritte in diversen anderen TV-Shows. Außerdem moderiert sie Veranstaltungen u. a. für ProSieben/SAT.1 und Filmpremieren wie »Bridget Jones« und »Willkommen bei den Hartmanns«. Als sie Anfang 30 war, wurde bei ihr die Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoiditis diagnostiziert. Über ihre Erfahrungen mit der Krankheit und den Weg zurück zu einem normalen Leben schrieb sie die »SPIEGEL«-Bestseller »Jeden Tag wurde ich dicker und müder« und »Die Hashimoto-Diät«. Ihr Gesundheitsratgeber »Gesund, stark, schön«, den sie zusammen mit Anna Funck geschrieben hat, stand wochenlang auf der »SPIEGEL«-Bestsellerliste. Sie ist Gründerin von »Hashimoto Deutschland« und lebt mit ihrem Mann und ihrer Französischen Bulldogge Enna in Hamburg.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Stress –
was ist das eigentlich?
Oder: Warum der Steinzeitmensch keinen Burn-out kannte
Lassen Sie uns mal ganz, ganz weit zurück in die menschliche Geschichte gehen: sozusagen in die Höhle. Da sitzen wir mit unseren Mithöhlenbewohnern, unserer Familie, eingehüllt in wärmende Felle, gemütlich am prasselnden Lagerfeuer. Und ob Sie es glauben oder nicht: Hier sitzen wir evolutionstechnisch immer noch. In unserem Körper hat sich seitdem nicht viel verändert. Vielleicht haben wir ein bisschen weniger Haare rundherum. Gut. Mag sein.
Unsere Vorfahren hatten ein entspanntes Leben. Kein stressiger Job. Kein blaues Licht aus Handy und TV. Keine Dauererreichbarkeit. Keine Verpflichtungen im Sportverein, keine Kindertermine und kein Ärger im Straßenverkehr. Keine schlechten Nachrichten von Krieg und Inflation. Wussten Sie übrigens, dass wir heute an einem Tag mit so vielen Informationen konfrontiert werden wie die Menschen vor 150 Jahren in ihrem ganzen Leben? Kann man sich schon vorstellen, dass das unserem Nervensystem nicht guttut.
Der einzige Stress bei den Steinzeitmenschen war zu überleben. Sicher, das kann schon mal den Tag füllen, und im Winter war es sicher auch nicht so lustig, hungrig und ohne Anorak ums Überleben zu kämpfen. Wenn der Säbelzahntiger hinter einem her war, tobten die Stresshormone auch in unseren Vorfahren. Diesem Bild werden Sie im Lauf des Buches noch öfter begegnen. Viele Experten nutzen es, um zu verdeutlichen, was bei uns heutzutage schiefläuft.
Aber erst mal zurück zu den haarigen Vorfahren: Cortisol steigerte auch im Neandertaler den Blutdruck, beschleunigte die Atemfrequenz und ließ sein Herz schneller pumpen. Zudem sorgte es dafür, dass sich die Herren und Damen Höhlenmenschen ihre Kräfte besser einteilen konnten und nicht zu schnell erschöpften. Es machte kurzfristig leistungsfähiger. Mister Flintstone war also besser gewappnet, um dem bösen Raubtier entkommen und lebend zur Sippe zurückzukehren zu können. Der Vorteil: War die Flucht vorm Gefressenwerden vorbei, lief man schnurstracks zurück zur Family, wurde gepflegt, bekam im besten Fall etwas zu essen und hatte erst mal Pause. Für ein paar Stunden, Tage oder Monate. Und genau das ist der Unterschied zu heute: Wir haben keine Pause. Oder besser: Wir gönnen uns keine!
Unser Säbelzahntiger ist praktisch immer da: Handy, Koffein, zu wenig nahrhaftes Essen, Verpflichtungen, Job, Freizeitstress, High Intensive Sport, Sorgen, zu wenig qualitativ guter Schlaf, Mikronährstoffmängel, nicht Nein sagen können, zu viel Zucker ... Die Liste könnte unendlich weitergehen. Wir lassen unser System einfach nicht runterfahren. Und genau dafür sind wir Menschen nun mal nicht gemacht. Dauerhaft erhöhtes Cortisol sorgt nämlich unter anderem für:
•Störungen | •Haarausfall |
•Bluthochdruck |
•Ein- und | •schlechte Wundheilung |
•Wassereinlagerungen |
•Nachtschweiß | •Gewichtszunahme (vor allem am Bauch) |
•Erschöpfung |
•Konzentrationsstörungen | •Magengeschwüre |
•Gedächtnisstörungen | •Verdauungsprobleme (Durchfall oder Verstopfung) |
•Libidoverlust |
•Unfruchtbarkeit | •Blähungen |
•Übelkeit | •Herzstolpern |
•erhöhten Blutzuckerspiegel | •Knochenabbau |
•verkümmernde Muskulatur | •Zahnfleischprobleme |
•Verspannungen | •verfrühte Alterung, |
•innere Unruhe |
•Anspannung | •Arthritis |
•verstärkten Körpergeruch | •Angstzustände |
•Dämpfung des Immunsystems | •Überforderungsgefühl |
•chronische Erschöpfung/Burn-out |
•hormonelle Störungen |
•erhöhtes Risiko für Tumore | •Gedächtnisstörungen |
•Diabetes Typ 2 | •Ängste |
•Autoimmunerkrankungen | •Depressionen |
•Herz-Kreislauf-Erkrankungen |
Sie denken jetzt: Die Liste liest sich wie die Aufzählung unserer gängigen Zivilisationskrankheiten. Na, woher das wohl kommt?
Übrigens können sich auch schon vorhandene Beschwerden verschlimmern, wenn das Stresslevel steigt. Bei meiner Hashimoto triggert es den Autoimmunprozess, sprich die Entzündung in der Schilddrüse. Und auch einen leaky gut, eine löchrige Darmschleimhaut, konnte ich erst ausheilen, als ich den größten Stressfaktor in meinem Leben – zweimal die Woche um 3 Uhr in der Früh aufstehen fürs Sat.1-Frühstücksfernsehen – hinter mir gelassen hatte. Anna hat die Vermutung, dass ihre Parasitenbelastung, die sich bei ihr durch Hautprobleme zeigt, mit mehr Trouble im Alltag in Verbindung steht.
Wenn wir es mit der Belastung übertreiben, gehen die Nebennieren (unsere Stressorgane, die auf den Nieren als kleine Kappen sitzen) langfristig in die Knie. Die können einfach nicht mehr. Und ohne Hormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin läuft in unserem Leben nichts mehr rund. Schon das Aufstehen am Morgen wird zur Qual. Nennt sich Nebennierenschwäche oder neudeutsch Burn-out. Urlaub oder ausschlafen hilft da nicht mehr. Da müssen härtere Erholungsgeschütze aufgefahren werden. Eine komplette Änderung des Lebensstils, eine regelmäßige Schlafroutine, jede Nacht mindestens neun Stunden ruhen, strenges Koffeinverbot, ein salziges, eiweißreiches Frühstück (unsere Nebennieren lieben gutes Ursteinsalz, weil hier über 80 Mineralien enthalten sind), kein Sport (spazieren gehen und leichtes Stretching sind natürlich erlaubt) und die fehlenden Vitamine, Mineralien und Spurenelemente auffüllen. Aber das Wichtigste: Man muss dem »Ich muss unbedingt noch das und das und das erledigen«-Teufelskreis entkommen. Und ich wage mal zu orakeln, dass das das Schwierigste an der ganzen Sache ist. Der Vorteil einer Nebennierenschwäche: Sie können gar nicht anders. Aber wer will schon gezwungen werden, etwas für sich zu tun? Freiwillig ist viel schöner, oder?
Stress macht unglücklich!
Unser Körper kann sehr lange sehr viel ausbalancieren. Aber irgendwann läuft das Fass über, und wir spüren, dass etwas nicht stimmt. So auch beim Thema Stress, der uns auf die Stimmung schlägt. Genauer gesagt, stört das ständig erhöhte...