Gauggel / Herrmann | Handbuch der Neuro- und Biopsychologie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 808 Seiten

Reihe: Handbuch der Psychologie

Gauggel / Herrmann Handbuch der Neuro- und Biopsychologie


1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-8409-1910-7
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 808 Seiten

Reihe: Handbuch der Psychologie

ISBN: 978-3-8409-1910-7
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Das Handbuch liefert in 79 Beiträgen einen kompakten und anschaulichen Überblick über die Neuro- und Biopsychologie. Hierbei werden nicht nur grundlegende Theorien und Konzepte der Neurowissenschaften wie Bwusstsein oder die Leib-Seele-Dichotomie aufgegriffen, sondern auch zentrale Methoden und Forschungsansätze der Neuro- und Biopsychologie referiert. Zudem werden wichtige Prinzipien der neuronalen Grundlagen kognitiver, motorischer, sensorischer und emotional affektiver Funktionen dargestellt. Weitere Kapitel befassen sich mit den häufigsten Erkrankungen des Zentralnervensystems und beschreiben wichtige neuropsychologische Störungen. Die Darstellung zentraler Konzepte der neuropsychologischen Diagnostik, Therapie und Rehabilitation bildet einen weiteren Schwerpunkt des Handbuches. Das Handbuch informiert damit Wissenschaftler und Praktiker über den aktuellen Wissensstand in den kognitiven und klinischen Neurowissenschaften.

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Weitere Infos & Material


1;Handbuch der Neuro- und Biopsychologie;1
2;Inhalt;7
3;Vorwort;15
4;I Theorien und Konstrukte der Neuro- und Biopsychologie;17
4.1;Gehirn und Bewusstsein: Neurobiologische Grundlagen;19
4.2;Gehirn und Bewusstsein: Neurophilosophische Kontroversen;30
4.3;Neuronale Plastizität;46
4.4;Kognitive Modellierung und Simulation;56
4.5;Neuroethik;63
4.6;Neuroökonomik;70
5;II Methoden und Forschungsansätze der Neuro- und Biopsychologie;83
5.1;Neuropsychologie: Ursprung und Ziele;85
5.2;Split-Brain;94
5.3;Vergleichende Kognitionsforschung;105
5.4;Molekulare Marker einer Hirnschädigung und Proteomik;115
5.5;Verhaltensgenetik;123
5.6;Nicht menschliche Primatenmodelle;136
5.7;Psychophysiologie und Psychophysiologisches Monitoring;145
5.8;Elektrodermale Aktivität;159
5.9;Kardiovaskuläre Aktivität;166
5.10;Elektroenzephalogramm (EEG) und ereigniskorrelierte Potenziale (EKP);175
5.11;Magnetenzephalographie (MEG);187
5.12;Positronenemissionstomographie (PET) und Single-Photon-Emissions-Computertomographie (SPECT);192
5.13;Magnetresonanztomographie (MRT) und funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT);200
5.14;Nahinfrarotspektroskopie (NIRS);213
5.15;Transkranielle Magnetstimulation (TMS);222
5.16;Neuroendokrinologie;230
6;III Neuroanatomie, Neurophysiologie und Sinnesphysiologie;239
6.1;Grundlagen der makroskopischen und mikroskopischen Anatomie des zentralen Nervensystems;241
6.2;Motorik;256
6.3;Motorisches Lernen;267
6.4;Vegetative Funktionen und Hormonsystem;276
6.5;Geschlecht, Sexualhormone und Hirnasymmetrie;289
6.6;Schlaf und circadiane Rhythmik;297
7;IV Systeme zentraler Informationsverarbeitung;305
7.1;Entwicklung kognitiver Systeme und Entwicklungsneuropsychologie;307
7.2;Gedächtnis und Lernen;320
7.3;Aufmerksamkeit;331
7.4;Willenshandlungen, Entscheidungen und „Theory of Mind“;339
7.5;Emotionen;349
7.6;Visuelles System und visuelle Wahrnehmung;361
7.7;Auditives System und auditive Wahrnehmung;377
7.8;Sprache: Linguistische Grundlagen;389
7.9;Sprechen;395
8;V Erkrankungen des Zentralnervensystems;401
8.1;Neurodegenerative Erkrankungen;403
8.2;Schädel-Hirn-Trauma (SHT);415
8.3;Cerebrovaskuläre Erkrankungen;422
8.4;Entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems;430
8.5;Epilepsie;437
8.6;Hirntumoren;453
8.7;Morbus Parkinson;459
9;VI Organisch bedingte psychische Störungen und neuropsychologische Störungen;469
9.1;Neuropsychiatrie;471
9.2;Amnesie und Gedächtnisstörungen;479
9.3;Aufmerksamkeitsstörungen;490
9.4;Dysexekutives Syndrom;498
9.5;Apraxie;508
9.6;Apathie;523
9.7;Agnosie;533
9.8;Anosognosie;541
9.9;Neglect;549
9.10;Visuelle Wahrnehmungsstörungen;559
9.11;Auditive Wahrnehmungsstörungen;570
9.12;Aphasie;579
9.13;Dyslexie;587
9.14;Agraphie;593
9.15;Dyskalkulie;600
9.16;Identität und Biografie nach akuter Hirnschädigung;606
10;VII Neuropsychologische Diagnostik;615
10.1;Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF);617
10.2;Neuropsychologische Diagnostik;628
10.3;Demenzdiagnostik;654
11;VIII Neuropsychologische Therapie und Rehabilitation;665
11.1;Restitution;667
11.2;Kompensation;672
11.3;Rehabilitation;679
11.4;Neuropsychotherapie;689
11.5;Therapie von Gedächtnisstörungen;697
11.6;Therapie von Aufmerksamkeitsstörungen;707
11.7;Therapie sensomotorischer Störungen;715
11.8;Therapie der Anosognosie;722
11.9;Therapie des Neglects;728
11.10;Therapie der homonymen Hemianopsie;735
11.11;Therapie von visuellen Wahrnehmungsstörungen;742
11.12;Therapie der Aphasie;748
11.13;Therapie der Dyslexie;753
11.14;Therapie der Agraphie;758
11.15;Therapie der Dyskalkulie;762
12;Die Autorinnen und Autoren des Bandes;767
13;Autorenregister;775
14;Sachregister;801


Entwicklung kognitiver Systeme und Entwicklungsneuropsychologie (S. 305-306)
Development of Cognitive Functions and Developmental Neuropsychology
Dietmar Heubrock
1 Aufgaben der Entwicklungsneuropsychologie
Die Entwicklungsneuropsychologie ist eine vergleichsweise junge Fachdisziplin, die sich mit den neurobiologischen Grundlagen der Entwicklung des Menschen über die Lebensspanne hinweg befasst (Spreen, Risser & Edgell, 1995). Im Unterschied zu ihrem Selbstverständnis im angloamerikanischen Raum legt sie hierzulande ihren Schwerpunkt zum einen auf die kindliche Entwicklung und zum anderen auf die Beschreibung, Diagnostik und Therapie von pathologischen Zuständen – sie ist demnach eigentlich eher eine Klinische Kinderneuropsychologie (Heubrock & Petermann, 2000a, vgl. Kasten).

Klinische Kinderneuropsychologie versus Entwicklungsneuropsychologie
Die Klinische Kinderneuropsychologie beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Hirnfunktionsstörungen im Kindesalter auf die psychische und soziale Entwicklung. Als Teildisziplin der Klinischen Kinderpsychologie versucht sie, die neuropsychologischen Folgen von Hirnschädigungen zu erfassen und gezielt zu behandeln.

Die Entwicklungsneuropsychologie, die eigentlich die ganze Lebensspanne umfasst, legt eine stärkere Gewichtung auf die neurobiologischen Grundlagen normaler Entwicklung. Fragestellungen der Entwicklungsneuropsychologie beziehen sich bei Kindern und Jugendlichen beispielsweise auf die neuronalen Voraussetzungen von Hochbegabung oder von Synästhesie oder sie beschäftigen sich mit neurobiologischen Korrelaten kognitiver Prozesse (Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Raumwahrnehmung) und ihre Veränderung mit zunehmendem Lebensalter.

Ihren rasanten Aufschwung in den zurückliegenden Jahren verdankt die Klinische Kinderneuropsychologie vor allem den Fortschritten der neurobiologischen Forschung, die durch das internationale Jahrzehnt des Gehirns und die damit verbundene Umorientierung zu einer naturwissenschaftlich geprägten Sicht kogniti- ver, emotionaler und sozialer Phänomene entscheidende Impulse geben konnten. Wichtige Meilensteine der Klinischen Kinderneuropsychologie waren

• die Erforschung der neurobiologischen Ursachen von Entwicklungsstörungen des Kindesalters (Gaddes & Edgell, 1994),

• eine dadurch mögliche Differenzierung verschiedener Formen von Lern- und Teil leistungsstörungen, vor allem der ? Dyslexie, der Legasthenie und der ? Dyskalkulie (Heubrock & Petermann, 2000a),

• das Aufgreifen humangenetischer Erkenntnisse und ihre Umsetzung in eine Neuropsychologie genetischer Syndrome mit der Beschreibung charakteristischer kognitiver und Verhaltensphänotypen bei verschiedenen chromosomalen Aberrationen (Goldstein & Reynolds, 1999, Phelps, 1998, Sarimski, 2003, Tager-Flusberg, 1999) und

• ein neues Verständnis vieler schwerwiegender kinder- und jugendpsychiatrischer Erkrankungen, insbesondere des Autismus, der Aufmerksamkeitsstörung mit Hyperaktivität, des Tourette-Syndroms und der dissozialen und aggressiven Verhaltensstörungen (Banaschewski et al., 2004, Rothenberger & Schmidt, 2000, Santangelo & Folstein, 1999).

Diese und andere neuere Entwicklungen innerhalb der Klinischen Kinderneuropsychologie haben inzwischen traditionelle diagnostische und therapeutische Ansätze erweitert und Eingang in die Ausbildungscurricula der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie gefunden (Jacobs, Heubrock Muth & Petermann, 2005, Heubrock & Petermann, 2003, 2004, 2006, Muth, Heubrock & Petermann, 2001, Lepach, Heubrock, Muth & Petermann, 2003).

2 Grundlagen der Entwicklungsneuropsychologie

2.1 Neurobiologie der Embryonalentwicklung
Um die Folgen spezifischer Einflussfaktoren auf die Entwicklung zuverlässig beurteilen zu können, ist eine genaue Kenntnis der prä- und postnatalen Hirnentwicklung von größter Bedeutung. Die Entwicklung der kognitiven Systeme beginnt nicht erst mit der Geburt eines Menschen, sondern bereits mit der Befruchtung, durch welche die genetische Grundausstattung des sich intrauterin ent - wickelnden Kindes festgelegt ist. Das genetische Programm entscheidet aber nicht nur über den individuellen kognitiven Phänotyp.



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