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E-Book, Deutsch, 368 Seiten

Reihe: ISSN

Geiss Der Schatten des Volkes

Benjamin Constant und die Anfänge liberaler Repräsentationskultur im Frankreich der Restaurationszeit 1814-1830

E-Book, Deutsch, 368 Seiten

Reihe: ISSN

ISBN: 978-3-486-71938-3
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Benjamin Constant (1767–1830) war Abgeordneter der Deputiertenkammer und führender Verfassungstheoretiker des französischen Frühliberalismus. Mit seinem strikt basisorientierten Repräsentationskonzept wandte er sich gegen den von der jakobinischen Revolutionsregierung und Napoleon Bonaparte gleichermaßen erhobenen Anspruch, das Gemeinwohl der französischen Nation von der Spitze des Staates her zu definieren. In zwei Regionalstudien zu von Constant parlamentarisch vertretenen Departements untersucht Peter Geiss, in welcher Weise Constant sein Verständnis von Repräsentation in der Kommunikation mit der politischen Basis umzusetzen vermochte. Deutlich wird, dass der Constantsche Liberalismus in seinen kulturellen Praktiken (dichte briefliche Kommunikation, Presse, Reisen, Petitionskampagnen, Bankette als politische Inklusionsrituale) den sozialelitären Rahmen des restaurationszeitlichen Zensussystems bereits überschritten hatte und wie sehr Constant zu einer beträchtlichen Ausweitung nationaler Öffentlichkeit bis in den dörflichen Bereich hinein beigetragen hat. Ein besonderes Verdienst der Arbeit besteht darin, dass sie politische Ideengeschichte konstruktiv mit Sozial- und Kulturgeschichte verknüpft.
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1;Vorwort;9
2;Einleitung;11
2.1;Zur Forschungs- und Quellenlage;22
2.2;Zur Terminologie;33
3;Ideen- und verfassungsgeschichtliche Rahmenbedingungen liberaler Repräsentationskultur;43
3.1;1. Gegen autoritäre Volksvertretung – Constants Auseinandersetzung mit den Repräsentationskonzepten der Jakobiner und Napoleon Bonapartes (1793–1814);43
3.2;2. Parlamentarische Repräsentation in der konstitutionellen Monarchie – Constants Beitrag zur Verfassungsdiskussion der Restaurationszeit (1814–1830);56
3.2.1;2.1. Constants Modell einer konstitutionellen Monarchie;59
3.2.1.1;2.1.1. »Pouvoir neutre« – das konstitutionelle Königtum als archimedischer Punkt im Staat;59
3.2.1.2;2.1.2. Die parlamentarisch verantwortliche Regierung;65
3.2.1.3;2.1.3. Gewählte Volksvertretung und Pairskammer;68
3.2.1.4;2.1.4. Die unabhängige Justiz;73
3.2.2;2.2. Aristokraten als Volksvertreter? – Constants Vorträge über das »englische Modell«;75
3.2.3;2.3. Napoleon als konstitutioneller Monarch? – Constant und die Verfassung der »Hundert Tage« (1815);82
3.2.4;2.4. Repräsentation als Herrschaft der Urteilsfähigen – Constant und die Wahlrechtsdebatten der Restaurationszeit (1816/1817 und 1820);93
3.2.4.1;2.4.1. Die loi Lainé von 1817 und das Prinzip der direkten Wahl;93
3.2.4.2;2.4.2. Die politische Logik des Zensuswahlrechts;100
3.2.4.3;2.4.3. Die »classe moyenne« als staatstragende Schicht;104
3.2.4.4;2.4.4. Das Wahlrecht der »classe industrieuse«;109
3.2.4.5;2.4.5. Politische Emanzipation durch Wohlstand – die liberale Gesellschaftsutopie;113
3.2.4.6;2.4.6. Die loi du double vote von 1820 – ein Sieg der Oligarchie?;119
3.2.5;2.5. Zwischen Partikularinteressen und Gemeinwohl – zum Mandatsverständnis Benjamin Constants;127
4;Liberale Repräsentationskultur und Öffentlichkeit;135
4.1;3. Repräsentation als »gouvernement par l’opinion publique«;135
4.1.1;3.1. Liberaler Journalismus und Öffentlichkeit in der Restaurationszeit;136
4.1.2;3.2. Die Funktion von öffentlicher Meinung und Presse im konstitutionellen Denken Benjamin Constants;137
4.1.3;3.3. Constants Kritik am Presserecht – Grundzüge der Entwicklung (1799–1819);142
4.1.4;3.4. Constants Auseinandersetzung mit den Presseprozessen der Restaurationszeit;146
4.1.5;3.5. Die Debatte über die Pressegesetze von 1819;149
4.1.5.1;3.5.1. Die Presse zwischen allgemeinem Strafrecht und Kautionspflicht;152
4.1.5.2;3.5.2. Öffentliche Moral oder Religion? – der Schutz gesellschaftlicher Grundwerte;160
4.1.5.3;3.5.3. Kontrolle oder Diffamierung – Beamtenschaft und freie Presse;164
4.1.6;3.6. Zusammenfassung;168
5;Liberale Repräsentationskultur zwischen Hauptstadt und Provinz Zwei Regionalstudien;171
5.1;4. Constants Abgeordnetenmandat für das Departement Sarthe (1819–1822);171
5.1.1;4.1. Liberale Politik am Wendepunkt der Restaurationszeit – allgemeine Entwicklungslinien der Jahre 1819–1822;171
5.1.2;4.2. Charles Goyet und die politische Organisation der Liberalen in der Sarthe;179
5.1.3;4.3. Wählermobilisierung im politischen Niemandsland – Goyets politische Pädagogik;187
5.1.4;4.4. Westfranzösische cultivateurs und liberale Ideen – Constants politische Basis im Departement Sarthe;197
5.1.5;4.5. Konflikte mit der Staatsgewalt – die Wahlmanipulationen der Jahre 1820 und 1822;205
5.1.6;4.6. Die Kommunikation zwischen Constant und seinen commettants;215
5.1.6.1;4.6.1. Briefkorrespondenzen und individuelle Bittgesuche;216
5.1.6.2;4.6.2. Petitionen an die Deputiertenkammer;223
5.1.6.3;4.6.3. Kommunikation durch Presse, Broschüren und Reden – die Entstehung einer regionalen Öffentlichkeit;228
5.1.6.4;4.6.4. Constants Reise in das Departement Sarthe (1820);236
5.1.7;4.7. Themen und Probleme liberaler Politik im Departement Sarthe;241
5.1.7.1;4.7.1. Nationalgüter und Besitzansprüche adliger Alteigentümer;241
5.1.7.2;4.7.2. Liberale Bildungspolitik gegen klerikalen Einfluss;247
5.1.7.3;4.7.3. »Vingt-cinq ans de gloire« – Bonapartisten in Constants Anhängerschaft;251
5.1.8;4.8. Regionaler Liberalismus zwischen traditionellem Klientelwesen und konstitutioneller Interessenvertretung;257
5.1.9;4.9. Regionaler Liberalismus auf dem Weg zur Parteibildung?;260
5.2;5. Von der Reaktion zur Revolution – Benjamin Constant und die innenpolitische Entwicklung der Jahre 1822–1830;268
5.2.1;5.1. Die Regierung Villèle und der liberale Wahlsieg von 1827;268
5.2.2;5.2. Zwischen Reform und Revolution – die letzten Jahre der Restaurationszeit und die Trois Glorieuses von 1830;273
5.3;6. Constants Abgeordnetenmandat für das Departement Bas-Rhin (1827–1830);279
5.3.1;6.1. Gespaltener Liberalismus – zum Sozialprofil der Constantschen Anhängerschaft im Elsass;282
5.3.2;6.2. Formen und Funktionsweise parlamentarischer Repräsentation im Elsass;294
5.3.2.1;6.2.1. Freundschaft und Politik – Constants Beziehungen zu seinen elsässischen Korrespondenten;294
5.3.2.2;6.2.2. Zelebrierte Repräsentation – das politische Fest;299
5.3.2.3;6.2.3. Ökonomische Interessengruppen und kollektive Petitionen;303
5.3.3;6.3 Themen parlamentarischer Repräsentation im Elsass;306
5.3.3.1;6.3.1. Die Konfessionsfrage – Constant als Verteidiger des elsässischen Protestantismus?;306
5.3.3.2;6.3.2. Freier Markt für freie Bürger – liberale Wirtschafts- und Zollpolitik;311
5.3.3.3;6.3.3. Das Tabakmonopol – ein napoleonisches Erbe;319
5.3.3.4;6.3.4. Regionale und kommunale Selbstverwaltung – die Reform der Gemeinde- und Departementsverfassung;323
5.3.3.5;6.3.5. Repräsentation und nachrevolutionäre Frustration – Juli 1830 und die Folgen;329
6;Schlussbetrachtung;336
7;Abkürzungsverzeichnis;344
8;Quellen und Forschungsliteratur;346
9;Personen- und Sachregister;367


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