Buch, Deutsch, Band 165, 988 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm, Gewicht: 1664 g
Studien zur politisch-militärischen Semantik im Markusevangelium vor dem Hintergrund des ersten jüdisch-römischen Krieges
Buch, Deutsch, Band 165, 988 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm, Gewicht: 1664 g
Reihe: Novum Testamentum, Supplements
ISBN: 978-90-04-28234-6
Verlag: Brill Academic Publishers
Diesen Wechsel zur flavischen Dynastie zeichnet die Autorin zunächst in einer umfassenden kontextuellen Analyse nach, nicht allein auf der Basis des Werkes von Josephus und antiken Historikern, sondern erstmals auch unter Einbezug zeitnaher Militärhistoriker. Die Rekonstruktion dieses durch Militär und Krieg erzielten Aufstiegs, der seinen krönenden Abschluss in der Machtergreifung und einem den Krieg beendenden Triumph in Rom fand, trägt sie dann an den Evangelientext heran, und stellt in der Erzählung des Protagonisten Jesus Christus vergleichbare politisch-militärische Inkodierungen fest, nicht zuletzt auch in Form von „hidden transcripts,“ welche diesen Herrschaftsantritt ebenfalls als einen Dynastiewechsel darstellen, nämlich von der herodianischen zur davidisch-messianischen Dynastie.
Politisch-militärische Inkodierungen ließen sich in jeder Szene finden, so dass die Autorin das Repertoire von Anknüpfungsmöglichkeiten des markinischen Texts an den literarisch-historischen Kontext des ersten jüdisch-römischen Kriegs um viele, neue und oft auch plausiblere Deutungsangebote erweitert konnte. Inkodierungen stellte sie aber auch auf lexikalischer Ebene fest; denn nicht weniger als ein Drittel des markinischen Lexikons trägt im Blick auf seine Semantik auch oder ausschließlich militärische Bedeutung. Eine zentrale Rolle misst sie der sogenannten Passion Jesu zu. Denn zwar steht der Kreuzestod als Sinnbild für die militärische Niederlage, interpretiert man seinen Tod jedoch konsequent im Kontext des „Triumphzugs,“ dann wäre er auch als sühnendes und von Kriegsschuld reinigendes Opfer zu deuten. Und als solches – lässt sich schließen – hätte Jesus die religiös zwingende Voraussetzung für eine gottgewollte und siegreiche, durchaus auch militärisch zu verstehende Rückkehr geschaffen.
In Christus Militans, Gabriella Gelardini builds on interpretations that construe the Gospel of Mark in the context of the Jewish-Roman War and the rise of the Flavians. She explores not only “ideological discourses of power and domination,” but also military contexts and the semantics of war. This book thus acknowledges the great importance of the military and warfare for establishing and maintaining power in antiquity.
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Vorwort
1. Einleitung
1.1 Zum „imperiumskritischen“ Interpretationsansatz in der neueren Markusforschung
1.2 Forschungsinteresse, Methode und Inhalt
Teil I Methodisches Vorgehen und exegetische Analyse des Markusevangeliums
2. Methodisches Vorgehen
2.1 Szenen und Episoden
2.2 Text
2.3 Inhalt
2.4 Politisch-militärisches Profil
3. Exegetische Analyse des Markusevangeliums
3.1 Episode A (Mk 1,1–15)
3.2 Episode B (Mk 1,16–2,17)
3.3 Episode C (Mk 2,18–3,35)
3.4 Episode D (Mk 4,1–34)
3.5 Episode E (Mk 4,35–8,9)
3.6 Episode E’ (Mk 8,10–9,29)
3.7 Episode D’ (Mk 9,30–10,52)
3.8 Episode C’ (Markus 11,1–12,44)
3.9 Episode B’ (Markus 13,1–14,31)
3.10 Episode A’ (Markus 14,32–16,8)
Teil II Systematische Präsentation und Interpretation der exegetischen Erträge und ihre intertextuell-historische Verortung
4. Systematische Präsentation und Interpretation der exegetischen Erträge
4.1 Episoden und die makrotextliche Struktur
4.2 Szenentypologie
4.3 Namen und Titel
4.4 Raum und Zeit
4.5 Kriegsrelevante Lexeme
4.6 Politisch-militärische Profile
5. Intertextuell---historische Verortung der exegetischen Erträge
5.1 Einleitung
5.2 Kriegsanlass
5.3 Divinationen
5.4 Kriegsbefugnis
5.5 Feldherren
5.6 (Bürger)Heer
5.7 Kriegsführung
5.8 Kriegsfolgen
6. Erträge und Schlussfolgerungen
6.1 Erträge
6.2 Schlussfolgerungen