Buch, Deutsch, Band Volume 181, 251 Seiten
Reihe: Orbis Biblicus et Orientalis
Eine Studie zu den Gelübden im Alten Testament
Buch, Deutsch, Band Volume 181, 251 Seiten
Reihe: Orbis Biblicus et Orientalis
ISBN: 978-3-7278-1353-5
Verlag: Peeters Publishers
bedingte Gelübde, d.h. durch verschiedenste Notsituationen veranlasste,
an die Gottheit gerichtete Bitten, die für den Fall der Erhörung
Gegenleistungen (z.B. Opfergaben) versprechen? Diese Studie analysiert
die biblischen Gelübdetexte in Erzählungen, Psalmen, Propheten und in
der Weisheitsliteratur.
Die Gelübde im Alten Testament sind tatsächlich in den meisten Fällen
eine Form von Bittgebeten (z.B. 1Sam 1; Ps 66,13f.). Mit ihrer Bitte
verknüpfen die Gelobenden Versprechen, durch die sie sich JHWH gegenüber
zur Danksagung verpflichten (z.B. Ps 116,12). Die Ehrung JHWHs nach
überstandener Not darf nicht unterbleiben. Dank und Lob wird JHWH auch
in Form von unbedingten Gelübden, ohne Veranlassung einer Not, gelobt
(Jona 1,16; Jes 19,21; Ps 76,12).
Solches Gotteslob geschieht vor versammelter Gemeinschaft im Heiligtum
in Form von Bekenntnissen und Gemeinschaftsmählern (Ps. 22,23 ff.:
'tôdâ-Gelübde'). Daher spielen Gelübde ihre eigentliche Rolle nicht, wie
oft behauptet, in der 'Privatfrömmigkeit', sondern im Kult. Hier
entfalten Gelübdefeiern ihre vitale ekklesiale Bedeutung: Sie stiften in
Dank und Lob geeinte und universal geöffnete Gemeinschaften des Volkes
Gottes (Ps 22; 65; 66).