Buch, Deutsch, Band 66, 342 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 422 g
Eine empirische Analyse
Buch, Deutsch, Band 66, 342 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 422 g
Reihe: Gesundheitsmanagement und Medizinökonomie
ISBN: 978-3-339-14276-4
Verlag: Verlag Dr. Kovac
Die als Solidarsystem ausgestaltete Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) wurde mit Beginn der 90er Jahre vermehrt wettbewerblich ausgerichtet. Die Umsetzung ist bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben, wofür unterschiedliche Gründe diskutiert werden, weniger jedoch die Perspektive der beteiligten Akteure.
Vor diesem Hintergrund fokussiert die vorliegende Studie auf die Wettbewerbsorientierung in der GKV als Ganzes aus Akteurssicht, um bislang zu wenig beachtete Aspekte zu identifizieren, die der Umsetzung und angestrebten Potentialentfaltung entgegenstehen.
Angesichts der Charakterisierung von Wettbewerb als schwer direkt zu fassendem Phänomen und der GKV als von hohen Interdependenzen gekennzeichnetem System ist die Einbeziehung qualitativ-interpretativer Methoden bei der Erfassung und Bewertung von Wettbewerbswirkungen angezeigt. Die Forschungsergebnisse basieren auf einer theoretischen Analyse sowie schwerpunktmäßig auf einer Mixed Methods Studie mit einem sequenziellen qualitativ-quantitativen Design.
Neben der Skizzierung begrifflicher Grundlagen des Wettbewerbs und wettbewerbspolitischer Konzeptionen fokussiert der theoretische Teil ausgehend vom Konzept der Solidarischen Wettbewerbsordnung auf die Wettbewerbsorientierung in der GKV. Es werden Handlungsebenen, zentrale Akteure, Märkte und wettbewerbliche Handlungsfelder sowie Handlungsoptionen analysiert. Für die qualitative Teilstudie wurden leitfadengestützte Experteninterviews geführt, für die quantitative Teilstudie erfolgte eine schriftliche Befragung.
Die Vielfalt der von den Akteuren in der qualitativen Teilstudie beschriebenen Wahrnehmungen und Wirkungen der Wettbewerbsorientierung spiegelt sich wider in einem ausdifferenzierten Kategoriensystem zu acht Themenkomplexen. In der quantitativen Teilstudie ließen sich die Ergebnisse teilweise verallgemeinern sowie Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen den Akteursgruppen in ihrer Bewertung abbilden. Gerade mit der Bezugnahme auf die Wahrnehmungsebene ergänzt die Studie den wissenschaftlichen Diskurs.
Insgesamt liefert die Untersuchung für die Frage nach der Bedeutung des Wettbewerbs, dem Wettbewerbsverständnis und Wettbewerbshindernissen in der GKV neue empirische Evidenz.