Grimm / Rölleke | Kinder- und Hausmärchen | Buch | 978-3-15-018520-9 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 18520, 144 Seiten, KART, Format (B × H): 95 mm x 147 mm, Gewicht: 82 g

Reihe: Reclam Universal-Bibliothek

Grimm / Rölleke

Kinder- und Hausmärchen

Die handschriftliche Urfassung von 1810
Erscheinungsjahr 2007
ISBN: 978-3-15-018520-9
Verlag: Reclam Philipp Jun.

Die handschriftliche Urfassung von 1810

Buch, Deutsch, Band 18520, 144 Seiten, KART, Format (B × H): 95 mm x 147 mm, Gewicht: 82 g

Reihe: Reclam Universal-Bibliothek

ISBN: 978-3-15-018520-9
Verlag: Reclam Philipp Jun.


Das berühmteste Buch deutscher Sprache, die 'Kinder- und Hausmärchen' der Brüder Grimm, entstand in einem langen Prozess über mehrere Jahrzehnte und existiert in sehr unterschiedlichen Fassungen. Diese Ausgabe bietet als einzige auf dem Buchmarkt die Urfassung nach der Handschrift von 1810, einen Grundbestand von 63 Märchen, noch etwas unbehauen und rohdiamanten, ohne die spätere künstlerische Ausgestaltung.

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Weitere Infos & Material


Vorwort

Märchen

1. Von einem König, Schneider, Riesen, Einhorn
2. Vom Kätzchen und Maüschen
3. Das Laüschen und Flöhchen
4. Der getreue Gevatter Sperling
5. Von dem Strohhälmchen dem Köhlchen und dem Böhnchen
6. Der Wolf
7. Allerlei Rauch
8. Armes Mädchen
9. Blutwurst
10. Zwölf Brüder und das Schwesterchen
11. Das Brüderchen vnd das Schwesterchen
12. Daümling
13. Dümmling
14. Vom Schneiderlein Daümerling
15. Dummling
16. Die weisse Taube
17. Die drei Königssöhne
18. Dümmling
19. Dornröschen
20. Der Drache
21. König Droßelbart
22. Die goldne Ente
23. Mährchen v. Fanfreluschens Haupte
24. Vom Fischer und seiner unersättlichen Frau
25. Die Königstochter vnd der verzauberte Prinz. Froschkönig
26. Ein Mährchen. Fündling
27. Goldne Gans
28. Geschichte vom Sperling
29. Herr Hände
30. Von dem gestohlenen Heller
31. Die alte Hexe
32. Goldner Hirsch
33. Von Mäuschen und Bratwurst
34. Marienkind
35. Prinzessin Mäusehaut
36. Der Mond und seine Mutter
37. Murmelthier. Liron
38. Von der Nachtigall und der Blindschleiche
39. Das gute Pflaster
40. Die drei Raben
41. Raüberbraütigam
42. Rumpenstünzchen
43. Schneeweißchen. Schneewitchen
44. Die zwei Schornsteinfegers Jungen
45. Prinz Schwan
46. Ein Mährchen. Das stumme Mädchen
46a Ein andres
47. Die Wassernix
47a I. Vom König von England
48. II. Vom Johannes-Waßersprung und Caspar-Waßersprung
49. III. Von dem Schreiner und dem Drechsler
50. Aschenputtel
51. Vom goldnen Vogel
51a Herr Korbes

Anhang

Entstehung der ältesten Märchensammlung der Brüder Grimm
Anmerkungen zu den einzelnen Märchen
Konkordanz-Tabellen der KHM-Bezifferungen
Register


19.
Dornröschen

ein König u. eine Königin kriegten gar keine Kinder. Eines Tags war die Königin im Bad, da kroch ein Krebs aus dem Waßer ans Land u. sprach: du wirst bald eine Tochter bekommen. Und so geschah es auch und der König in der Freude hielt ein großes Fest u. im Lande waren dreizehn Feen, er hatte aber nur zwölf goldne Teller und konnte also die dreizehnte nicht einladen. Die Feen begabten sie mit allen Tugenden und Schönheiten. Wie nun das Fest zu Ende ging, so kam die dreizehnte Fee u. sprach: ihr habt mich nicht gebeten u. ich verkündige euch, daß eure Tochter in ihrem funfzehnten Jahr sich an einer Spindel in den Finger stechen u. daran sterben wird. Die andern Feen wollten dies so gut noch machen, als sie konnten u. sagten: sie sollte nur hundert Jahre in Schlaf fallen.
Der König ließ aber den Befehl ausgehen, daß alle Spindeln im ganzen Reich abgeschafft werden sollten, welches geschah, u. als die Königstochter nun funfzehnjährig war u. eines Tags die Eltern ausgegangen waren, so ging sie im Schloß herum u. gelangte endlich an einen alten Thurn. In den Thurn führte eine enge Treppe, da kam sie zu einer kleinen Thür, worin ein gelber Schlüßel steckte, den drehte sie um u. kam in ein Stubchen worin eine alte Frau ihren Flachs spann. Und sie scherzte mit der Frau u. wollte auch spinnen. Da stach sie sich in die Spindel u. fiel alsbald in einen tiefen Schlaf. Da auch in dem Augenblick der König u. der Hofstaat zurückgekommen war, so fing alles alles im Schloß an zu schlafen, bis auf die Fliegen an den Wänden. Und um das ganze Schloß zog sich eine Dornhecke, daß man nichts davon sah.
Nach langer langer Zeit kam ein Königssohn in das Land, dem erzählte ein alter Mann die Geschichte, die er sich erinnerte von seinem Großvater gehört zu haben, u. daß schon viele versucht hätten durch die Dornen zu gehen, aber alle hängen geblieben wären. Als sich aber dieser Prinz der Dornhecke näherte, so thaten sich alle Dornen vor ihm auf u. vor ihm schienen sie Blumen zu seyn, u. hinter ihm wurden sie wieder zu Dörnern. Wie er nun in das Schloß kam, küßte er die schlafende Princeßin und alles erwachte von dem Schlaf u. die zwei heiratheten sich und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch

25.
Die Königstochter vnd der verzauberte Prinz. Froschkönig

Die jüngste Tochter des Königs ging hinaus in den Wald, und setzte sich an einen kühlen Brunnen. Darauf nahm sie eine goldene Kugel und spielte damit, als diese plötzlich in den Brunnen hinabrollte. Sie sah wie sie in die Tiefe fiel und stand an dem Brunnen und war sehr traurig. Auf einmal streckte ein Frosch seinen Kopf aus dem Wasser und sprach: warum klagst du so sehr. Ach! du garstiger Frosch antwortete sie, du kannst mir doch nicht helfen, meine goldene Kugel ist mir in den Brunnen gefallen. Da sagte der Frosch, wenn du mich mit nach Haus nehmen willst, so will ich dir deine goldene Kugel wieder holen. Und als sie es versprochen, tauchte er unter und kam bald die Kugel im Maul wieder in die Höhe, und warf sie ans Land. Da nahm die Königstöchter '' eilig ihre Kugel wieder und lief eilig fort, und hörte nicht auf den Frosch der ihr nachrief sie solle ihn mitnehmen, wie sie ihm versprochen. Und als sie nach Haus kam, setzte sie sich an die Tafel zu ihrem Vater, und wie sie eben eßen wollte, klopfte es an die Thüre und rief: Königstochter jüngste mach mir auf! Und sie eilte hin und sah wer es war, da war es der häßliche Frosch und sie warf eilig die Thüre wieder zu. Ihr Vater aber fragte, wer da sey und sie erzählte ihm alles. Da rief es wieder

Königstochter jüngste
mach mir auf
weißt du nicht was gestern
du zu mir gesagt,
bei dem kühlen Brunnenwaßer
Königstochter jüngste
mach mir auf.

Und der König befahl ihr dem Frosch aufzumachen, und er hüpfte herein. Dann sprach '' ihr: setz mich zu dir an den Tisch, ich will mit dir eßen. Sie wollte es aber nicht thun, bis daß es der König auch befahl. Und der Frosch saß an der Seite der Königstochter und aß mi


Jacob Grimm, 4. 1. 1785 Hanau - 20. 9. 1863 Berlin.
Der Sohn eines Juristen studierte nach der Schulzeit in Kassel ab 1802 Jura in Marburg, war dann nach einer Parisreise mit Friedrich Carl v. Savigny von 1806 an Verwaltungsbeamter in Kassel und wurde nach den Befreiungskriegen 1814-15 mit diplomatischen Aufgaben in Paris und Wien betraut. 1816 erhielt er - wie zwei Jahre zuvor sein Bruder Wilhelm - eine Stelle an der Kurfürstlichen Bibliothek in Kassel. 1830 ging G. als Professor und Bibliothekar an die Universität Göttingen, wurde jedoch als einer der Göttinger Sieben 1837 nach einem Protest gegen die Aufhebung der Verfassung durch den neuen König von Hannover seines Amtes enthoben. Nach einer Übergangszeit in Kassel wurde er mit seinem Bruder Wilhelm nach Berlin berufen. 1848 war er Abgeordneter im Frankfurter Paulskirchen-Parlament. Die Brüder G. verstanden ihr schriftstellerisches und wissenschaftliches Werk als nationale, identitätsstiftende Unternehmung. Das galt im Einklang mit A. v. Arnim und C. Brentano für die Bemühungen um die Volkspoesie ebenso wie für die wissenschaftliche Arbeit. G.s Bedeutung liegt dabei neben der gemeinsamen Sammeltätigkeit (Märchen, Sagen) mit Wilhelm v. a. auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft. Die erste Lieferung des größten Projekts, des 'Deutschen Wörterbuchs', erschien 1852. Abgeschlossen wurde es 1961.

Wilhelm Grimm, 24. 2. 1786 Hanau - 16. 12. 1859 Berlin.
Der Sohn eines Juristen studierte nach der Schulzeit in Kassel von 1803 bis 1806 Jura in Marburg, lebte dann als Privatgelehrter in Kassel, bis er hier 1814 eine Stelle an der Kurfürstlichen Bibliothek erhielt. 1830 ging G. als Bibliothekar (seit 1831 a. o. Prof., 1835 o. Prof.) an die Universität Göttingen, wurde jedoch als einer der Göttinger Sieben 1837 nach einem Protest gegen die Aufhebung der Verfassung durch den neuen König von Hannover seines Amtes enthoben. Nach einer Übergangszeit in Kassel wurde er mit seinem Bruder Jacob nach Berlin berufen. Die Brüder G. verstanden ihr schriftstellerisches und wissenschaftliches Werk als nationale, identitätsstiftende Unternehmung. Das galt im Einklang mit A. v. Arnim und C. Brentano für die Bemühungen um die Volkspoesie ebenso wie für die wissenschaftliche Arbeit. G. legte wichtige wissenschaftliche Ausgaben mhd. Texte vor; sein Buch über 'Die Deutsche Heldensage' wurde ein wissenschaftliches Standardwerk. Sein Name ist jedoch v. a. mit den 'Kinder- und Hausmärchen' verbunden, die ihren besonderen Märchenton erst durch seine Bearbeitung der Texte von der zweiten Auflage an erhielten.

In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) - © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.



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