Buch, Deutsch, 128 Seiten, Format (B × H): 121 mm x 196 mm, Gewicht: 219 g
Gott und die Quantenphysik
Buch, Deutsch, 128 Seiten, Format (B × H): 121 mm x 196 mm, Gewicht: 219 g
ISBN: 978-3-89680-954-4
Verlag: Vier Tuerme GmbH
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Beginnen will ich mit vier Erkenntnissen der Kosmologie:
1.
Noch 1920 glaubten mit Albert Einstein fast alle
Physiker, das Universum sei ein statisches Gebilde,
in dem nur im Sonnensystem Bewegungen ablaufen
würden, die man mit den Newtonschen Bewegungsgesetzen
beschreiben könne. Ab 1925 entdeckten
jedoch zuerst Vesto Slipher und dann vor allem
1928 Edwin Hubble, dass das Universum gar nicht
starr ist, sondern dass da eine gewaltige Dynamik
herrscht. Es ist so, dass sich fast alle Milchstraßen
voneinander weg bewegen, und je weiter eine Milchstraße
von uns entfernt ist, desto schneller bewegt
sie sich fort. Es dauerte noch rund zwanzig Jahre, bis
man sich traute, eine logische Folgerung aus dieser
Erkenntnis heraus zu formulieren. 1948 veröff entlichten
Ralph Alpher, Hans Bethe und George Gamow
die heute von fast allen Physikern akzeptierte
Urknalltheorie.
Nach dieser Urknalltheorie war zu Beginn des Weltalls
der gesamte Kosmos konzentriert auf einem winzigen
Fleck von einem Durchmesser kleiner als 10-35
Metern – das ist ein Milliardstel von einem Billionstel
eines Billionstel Zentimeters. Nach jetziger
Kenntnis wurde vor 13,8 Milliarden Jahren durch
irgendetwas – etwas Explosionsartiges, das man heute
Urknall nennt – alles auseinandergetrieben. Der
Kosmos fl iegt auch heute noch immer weiter auseinander
und dehnt sich aus. Dieser Urknall wird von
vielen als Schöpfung angesehen, als Auslöser wird etwas
angenommen, das auch als Gott bezeichnet werden
kann. Gott wurde damit in der Physik wieder
ins Bewusstsein gerückt, er hatte plötzlich bei vielen
Physikern wieder einen Stellenwert.
1952 erklärte Papst Pius XII., dass die Urknalltheorie
in tiefer Harmonie mit dem christlichen Dogma
sei und die Existenz eines Schöpfers untermauere.
Ich möchte aber nicht verhehlen, dass es Spekulationen
gibt, den Schöpfungsakt beim Urknall zu umgehen.
Dann wird der Urknall nur als der Übergang
eines früheren Universums in einen neuen Zustand
angesehen. Allerdings taucht dann die Frage nach
einem Schöpfungsakt nur zu einem anderen, noch
früheren Zeitpunkt auf.
2.
Wir wissen heute, dass unser Weltall viel, viel größer
ist, als wir es uns noch vor etwa hundert Jahren jemals
hätten vorstellen können. Um Christi Geburt
schätzte man den Durchmesser des Weltalls zwanzig
Mal so groß ein wie den Abstand des Mondes von der
Erde, das sind etwa acht Millionen Kilometer beziehungsweise
etwa 27 Lichtsekunden (cs).
In der Kosmologie verwenden wir statt der Einheit
Kilometer lieber Einheiten wie Lichtsekunden (cs),
Lichtminuten (cmin), Lichtstunden (ch), Lichtjahre
(ca). Licht hat im Vakuum immer die gleiche Geschwindigkeit
– 300 000 Kilometer pro Sekunde.
Eine Lichtsekunde ist zum Beispiel die Strecke, die
das Licht in einer Sekunde zurücklegt, damit also
300 000 Kilometer – die anderen Einheiten berechnen
sich in gleicher Weise.
Als ab 1609 Menschen Fernrohre ins Weltall
richteten, bekam man eine Ahnung davon, dass das
Weltall deutlich größer sein muss als zuvor vermutet.
Um 1915 schätzte man es schließlich auf 120 000
Lichtjahre. Die Milchstraße erkannte man als eine
Ansammlung vieler Sterne, von denen der Alpha
Centauri unserer Sonne am nächsten ist. Er ist etwa