Hansen | Die Liebe wiederfinden | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: BALANCE erfahrungen

Hansen Die Liebe wiederfinden

Schlüsselszenen aus der Paartherapie
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86739-729-2
Verlag: BALANCE Buch + Medien Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Schlüsselszenen aus der Paartherapie

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: BALANCE erfahrungen

ISBN: 978-3-86739-729-2
Verlag: BALANCE Buch + Medien Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Gehen oder bleiben? Aufgeben oder kämpfen? Rückzug oder Wachstum? Heute ist es nicht mehr so schwierig, kompetenten Rat in Beziehungskrisen zu bekommen. Aber was passiert eigentlich genau in der Paartherapie? Dieses Buch öffnet die Praxistür.
Paartherapeut Hartwig Hansen Setzt in seiner 'Beziehungs-Werkstatt' fort, was der Psychoanalytiker Irvin D. Yalom mit seinen 'Geschichten aus der Psychotherapie' vorgemacht hat: Mit Respekt und Humor erzählt Hansen von den entscheidenden Wendepunkten in seiner Arbeit mit ratsuchenden Paaren. Das Buch vereint beispielhafte Momente der Beziehungsklärung und Verständigung durch überraschende Interventionen. Und das alles in einem unmittelbaren, so noch nicht gekannten Erzählstil. Es ist ein großes Glück, die schon verloren geglaubte Liebe wiederzufinden, ein hartes Stück Arbeit, das einigen Mut erfordert. Dieses Buch lässt Sie an all dem teilhaben.
Empfehlenswert für Paare, die eine Beratung suchen, und für alle, die schon immer mal wissen wollten, was in einer Paartherapie geschieht.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Herzlich willkommen 7
Das Mausoleum 15
Erbfolgen 25
Das Pümpel-Theorem 34
Zehn 'verlorene' Jahre 43
Das Wiedersehen 54
Familien-Patina 63
Rote Tücher 77
Das Bild im Mülleimer 83
Der Gepäckschein 91
Die Entscheidung 99
Der dritte Mann 110
Die Kaninchenfalle 118
Der Glibber 124
Das Monster 133
Ein Herz darf sprechen 142
Zeugnisse 152


Die Entscheidung (S. 99-100)

Die ersten fünfzehn Minuten der ersten Sitzung sagt Herr M. kein Wort. Er sitzt in sich zusammengesunken in seinem Stuhl und versteckt das Gesicht hinter seinen großen Händen. Ganz in Schwarz gekleidet, sind die grau-weißen Haare an Herrn M. das Einzige, was leuchtet. Er sitzt auf der Anklagebank und seine Haltung signalisiert: »Ich bin schuld, ich weiß, aber haut mich bitte nicht weiter!« Seine Frau wählt ihre Worte mit Bedacht. Sie hat es ihrem Mann gleichgetan und ist auch ganz in Schwarz gekommen. Es ist unschwer zu erkennen, dass es in ihr brodelt: »Also, seit einem halben Jahr weiß ich, dass mein Mann eine Geliebte hat.

Die ist zwanzig Jahre jünger als er und arbeitet in der gleichen Firma. Das war natürlich ein Riesenschock für mich. Wir sind jetzt immerhin fast zweiunddreißig Jahre verheiratet.« Da klingt so etwas wie Stolz in der Stimme von Frau M. Meine Kollegin und ich greifen noch nicht ein, sondern lassen Frau M. weitererzählen und versuchen, die sprudelnden »Erste-Minuten- Fakten« mitzuschreiben.

»Dann ist es immer hin und her gegangen. Ich hab ihm Termine gesetzt, bis wann er sich entscheiden muss, und er hat gesagt: ›Ja, ich versuch’s!‹ Bis ich eingesehen habe, dass das keinen Zweck hat, weil er sich offenbar wirklich nicht entscheiden kann. Er hat also den Kontakt zu ihr noch nicht beendet, sondern ist erst mal alleine in Urlaub gefahren, um ›nachzudenken‹. Dann habe ich erfahren, dass sie ihm nachgefahren ist ... Es hat einen Riesenkrach gegeben.

Danach hab ich zu ihm gesagt: ›Zieh aus!‹ Und seit zwei Monaten leben wir getrennt. Er hat sich eine Wohnung genommen und ist aus dem Haus ausgezogen, das wir gemeinsam gebaut haben.« Jetzt ringt auch Frau M. um ihre Fassung. Nach einer Pause sagt sie: »Und wir wissen immer noch nicht, wie es weitergeht. Deswegen kommen wir zu Ihnen.« Und schon hängen wir »mit drin«. Der Auftrag von Frau M. scheint zu lauten: »Ich weiß wirklich nicht mehr weiter!

Bringen Sie meinen Mann dazu, dass er zu mir zurückkommt und diese Schlampe in die Wüste schickt.« Aber was ist mit dem großen Schweiger in der »Mea maxima culpa«-Haltung? Ich versuche es mit der Billard-Variante, »über die Bande«, und wende mich an Frau M.: »Kennen Sie das von Ihrem Mann, dass er sich so zurückzieht und nichts sagt?« »Nee, überhaupt nicht. Mein Mann steht meistens im Mittelpunkt, er redet sonst sehr viel.« »Also.« Herr M. räuspert sich, die Billardkugel hat ihr Ziel erreicht: »Beate ist aus Stuttgart und jetzt seit zwei Jahren in der Firma. Ich habe ihr bei ein paar Fragen geholfen, und darüber sind wir uns auch näher gekommen. Ich hab da so eine Art Helfersyndrom. Dann gab es eine gemeinsame Fortbildung und da haben wir uns gegenseitig gestanden, dass wir mehr füreinander emp?nden. Ich


Hartwig Hansen ist Diplompsychologe und Paar- und Familientherapeut (DGSF) in Hamburg, Autor und Herausgeber diverser Fachbücher.



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