E-Book, Deutsch, Band 2, 448 Seiten
Reihe: Julia Royal
Harbison / Harlen / Hyatt Julia Royal Band 2
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7515-0004-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2, 448 Seiten
Reihe: Julia Royal
ISBN: 978-3-7515-0004-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
CINDERELLA UND DER PRINZ von ELIZABETH HARBISON
Es war einmal ein Prinz, der suchte dringend eine Frau. Schließlich fand er sie - an der Rezeption eines New Yorker Hotels ... Die bildhübsche Lily soll Prinz Conrads neueste Eroberung spielen: eine kühl kalkulierte PR-Aktion. Aber Liebe ist nun mal unberechenbar ...
SCHENKE MIR NOCH EINE NACHT von BRENDA HARLEN
Die hübsche Polly ist sprachlos: Ihr Ex-Lover entpuppt sich als der Prinz von Tesoro del Mar! Und Erics glühende Umarmung zeigt ihr, dass er ihre stürmische Liebesnacht auch nie vergessen hat. Doch wie wird er reagieren, wenn er erfährt, dass er Vater wird?
WIE VERFÜHRT MAN EINEN PRINZEN? von SANDRA HYATT
Als Kronprinz Adam Marconi mit Danni in einem winterlichen Chalet strandet, knistert es zwischen ihnen gewaltig. Zwar könnte er die bürgerliche Danni niemals heiraten - aber was spricht gegen ein geheimes Wochenende der Leidenschaft? Solange nicht mehr daraus wird ...
Elizabeth Harbison kam erst auf Umwegen zum Schreiben von Romances. Nach ihrem Abschluss an der Universität von Maryland, ihrem amerikanischen Heimatstaat, arbeitete sie zunächst in Washington, D.C. als Gourmet-Köchin. 1993 schrieb sie ihr erstes Backbuch, danach ein Kochbuch, wie man besonders romantische Mahlzeiten zubereitet, dann ein zweites Backbuch und schließlich ein Buch für Kinder über die Geschichte des Brotes, für das sie mehrfach ausgezeichnet wurde. 1994 wandte sie sich Romances zu und schreibt seitdem wundervolle Liebesgeschichten, in denen den Heldinnen eines gemeinsam ist: Sie sind alle fabelhafte Köchinnen. Elizabeth Harbison lebt mit ihrem Mann John, einem Musiker, und ihren beiden Kindern Paige und Jack in Germantown, Maryland. www.ElizabethHarbison.com
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1. KAPITEL
„Die Belvedere-Suite ist für Prinz Conrad von Belorien, die Wyndham-Suite für seine Stiefmutter, Prinzessin Drucille, und ihre Tochter Lady Ann“, sagte Gerard de Mises und zeigte auf die drei Namen in dem altmodischen Gästebuch mit den vielen Tintenklecksen. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch wurde es nach wie vor handschriftlich geführt, weil es besser zu dem traditionellen Stil des Hauses passe. Computer waren ihm zu unpersönlich. Und ihm gehörte das Montclair-Hotel in New York.
Was er nicht wusste, war, dass seine Angestellte Lily Tilden ebenfalls ein Verzeichnis in ihrem Laptop pflegte. Tradition hin oder her, Computer fand sie zuverlässiger. Und als Concierge musste Lily praktisch denken.
Jetzt stand sie neben ihrem Chef und nickte zustimmend.
„Prinz Conrad und seine Begleitung kommen morgen früh an“, fuhr Gerard fort. „Ich habe veranlasst, dass das gesamte Personal zur Begrüßung erscheint. Die Prinzessin nimmt es mit Förmlichkeiten äußerst genau.“
Lily seufzte. Prinzessin Drucille schien auch sonst sehr anspruchsvoll zu sein. Sie hatte bereits mehrmals anrufen lassen, um rosa Badetücher und eine bestimmte Marke von Lavendelseife anzufordern. Dazu französisches Mineralwasser – das ein kleines Vermögen kostete.
„Mrs. Hillcrest in der Astor-Suite reist morgen ab. Damit bleibt auf der Etage für unsere exklusiven Gäste außer Prinz Conrad, Prinzessin Drucille und Lady Ann nur noch Samuel Eden. Und natürlich Mrs. Dorbrook“, fügte er hinzu und unterdrückte ein Aufseufzen. „Ich will mich ja nicht beklagen, nur … Das Geschäft könnte etwas lebhafter sein.“
„Ich weiß, zurzeit ist es überall flau“, versicherte Lily. Die Buchungen der letzten Zeit konnte sie fast an einer Hand abzählen. „Jetzt, wo Prinz Conrad bei uns wohnt, bekommen wir bestimmt mehr Zulauf. Die Zeitungen berichten nur noch über seinen Besuch in New York.“
Gerard schmunzelte. „Er ist sehr beliebt, vor allem bei den Damen.“
„Playboys wie er werden ständig fotografiert, das wird uns sicher zugutekommen“, meinte Lily, obwohl sie nicht sehr zuversichtlich war. Das Montclair hatte schon viele berühmte Persönlichkeiten beherbergt. Im Allgemeinen brachte das jedoch eher einen Ansturm von Paparazzi und Autogrammjägern mit sich als zusätzliche Gäste. Dennoch, der Aufenthalt des Kronprinzen von Belorien konnte dem Hotel nicht schaden.
„Warten wir es ab.“ Geräuschvoll schlug Gerard das Gästebuch zu. „Ich hoffe, Sie behalten recht“, sagte er und lächelte. „Jetzt gehen Sie besser nach Hause, es war ein langer Tag für Sie.“
„Das kann man wohl sagen.“
Nicht zum ersten Mal in dieser Woche war Lily seit über zehn Stunden auf den Beinen. Seitdem Gerard einige Mitarbeiter entlassen hatte, übernachtete sie öfter im Hotel als die meisten Gäste – mit Ausnahme der Ölmillionärswitwe Bernice Dorbrook, die seit dem Tod ihres Mannes dauerhaft bei ihnen wohnte.
Sehnsüchtig dachte Lily an ihr eigenes Apartment. Ein heißes Bad und danach ihr Bett, mehr wollte sie nicht. Die vielen Überstunden der letzten Wochen waren nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. Aber Gerard konnte sich keine zusätzliche Rezeptionistin leisten. Die wenigen Angestellten mussten allein mit der Arbeit fertig werden.
„Dann bis morgen.“
Sie ging ins Büro, um ihre Sachen zu holen. Heute Abend würde sie ein Taxi nehmen. Das Warten auf den Bus, die lange Fahrt und zweimal Umsteigen, das war ihr einfach zu viel. Zum Glück konnte Lily sich den Luxus leisten: Samuel Eden hatte ihr ein großzügiges Trinkgeld gegeben, weil sie ihm Eintrittskarten zu einer ausverkauften Broadway-Show besorgt hatte. Seine Frau wollte unbedingt hingehen.
„Gute Nacht, Karen. Gute Nacht, Barbara.“ Sie winkte den Kolleginnen am Empfang zu. „Bis morgen.“
Karen lachte. „Morgen? Es ist schon fast morgen.“
„Erinnere mich nicht daran.“ Müde durchquerte Lily die Lobby und schritt über den kostbaren Perserteppich, auf den Gerard sehr stolz war. Er hatte ihn trotz seiner Abneigung gegen Computer online ersteigert. Lily hatte ihn auf die Gelegenheit aufmerksam gemacht und dazu ermuntert, sein Glück zu versuchen.
Ungefähr zwei Meter von der mit goldenen Arabesken verzierten Drehtür entfernt, bemerkte Lily, wie zwei Männer das Hotel betraten. Beide trugen dunkle Anzüge und machten einen finsteren Eindruck. Sie sahen aus wie zwei Gangster aus einem alten Mafia-Film.
„Der Prinz und seine Begleitung kommen in fünf Minuten“, verkündete einer von ihnen.
„Jetzt?“, fragte Lily und drehte sich erstaunt nach Gerard und Karen um.
Der Hotelbesitzer wirkte wie erstarrt. Ein Ausdruck von Panik erschien auf seinem Gesicht. „Aber … Prinz Conrad und seine Familie wurden uns erst für morgen Vormittag angekündigt“, stammelte er.
Der zweite Mann runzelte die Stirn. „Das Programm hat sich geändert“, sagte er mit einem starken Akzent. „Soll das heißen, dass die Zimmer nicht vorbereitet sind?“
„Nein, natürlich nicht“, erwiderte Gerard scharf. „Es ist nur … Wir hatten für morgen einen gebührenden Empfang geplant … Jetzt ist es unmöglich. Nachts arbeiten wir mit weniger Personal.“
Die Männer wechselten einen vielsagenden Blick.
Wahrscheinlich stellen sie sich schon die Reaktion ihrer Chefin vor, ging es Lily durch den Kopf.
Einer der beiden zog ein Blatt Papier aus der Tasche. „Hier sind ein paar Anweisungen von Ihrer Hoheit. Sie wünscht Abendessen von Le Capitan und Champagner aufs Zimmer. Außerdem ein Blumenarrangement mit …“ Er las noch einmal. „Paradiesvogelblumen.“ Anschließend reichte er Gerard den Zettel.
Etwas Schlimmeres hätte der Mann ihm kaum mitteilen können, dachte Lily. Jeder in New York wusste, dass Le Capitan im Moment das meistgefragte Restaurant in Manhattan war. Selbst Prominente wurden dort weggeschickt, wenn sie nicht rechtzeitig reserviert hatten. Die Küche war hervorragend, doch hauptsächlich ging es in dem Nobelrestaurant ums Sehen und Gesehenwerden. Der Manager würde nur laut lachen, wenn Lily anrief, um ein Dinner ins Hotel zu bestellen. Aber, fiel ihr ein, ich kenne einen der Barkeeper dort. Vielleicht kann er mir helfen.
Eins stand fest: Das heiße Bad und die paar Stunden Schlaf, auf die sie sich so gefreut hatte, konnte sie vergessen.
„Ich kümmere mich darum“, sagte sie und nahm Gerard das Blatt aus der Hand. Nach einem kurzen Blick darauf hätte sie am liebsten aufgelacht. Die Bestellung belief sich auf drei gemischte Salate ohne Gurken und Vinaigrette, drei Rinderfilets, halb durchgebraten, ohne Soße, und zwei Stücke Schokoladentorte. Dieses Menü bekam man in fast jedem Restaurant zum halben Preis, aber Ihre Hoheit wollte natürlich nur das Exklusivste. Geld spielte dabei garantiert keine Rolle.
Lily las weiter: vier Flaschen Dom Perignon, Jahrgang 1983. Diesen Champagner um elf Uhr nachts aufzutreiben würde nicht einfach werden. Was die Blumen betraf, so konnte sie nur auf den Geschenkeladen in dem nahe gelegenen Krankenhaus hoffen.
Den Gästen jeden Wunsch zu erfüllen gehörte nun einmal zu ihrem Beruf. Und Lily hatte eine gewisse Begabung dafür, das Unmögliche möglich zu machen. Das oder ganz einfach Glück. Manchmal verstand sie es selbst nicht: Theaterkarten wurden zurückgegeben, gerade wenn sie welche bestellen wollte. Eine Tischreservierung wurde storniert, wenn sie dringend eine brauchte – es war direkt unheimlich.
Eines Nachmittags kam eine berühmte Broadway-Schauspielerin in die Hotellobby. Lily erinnerte sich noch gut an den Tag, denn es regnete in Strömen. Gerade hatte der Sekretär eines Botschafters ein Treffen mit eben dieser Künstlerin für seinen Vorgesetzten vereinbaren wollen. Der Zufall grenzte fast schon ans Übernatürliche.
Den Zettel in der Hand, wollte Lily nun das Hotel verlassen. Da betraten zwei beleibte Damen, dem Aussehen nach Mutter und Tochter, die Halle. Lily ahnte, wer da plötzlich vor ihr stand.
„Ich hatte eine angemessenere Begrüßung erwartet“, verkündete Prinzessin Drucille hochmütig. Trotz ihrer kleinen und fülligen Statur schaffte sie es, majestätisch aufzutreten. Die Tochter, die noch rundlicher aussah als die Mutter, nickte affektiert.
Gerard eilte ihnen entgegen. „Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Hoheit. Wir hatten Sie erst morgen erwartet.“ Er verbeugte sich. „Erlauben Sie, dass ich mich vorstelle: Gerard de Mises, Besitzer des Hotels.“
Prinzessin Drucille rümpfte die Nase. „Prinz Conrad wird über diesen Empfang nicht sehr erbaut sein.“
Lily hasste es, mit anzusehen, wie beleidigend diese Frau den armen Gerard behandelte. Wie der Kronprinz sich wohl aufführen würde, daran wagte Lily kaum zu denken.
„Wann können wir Seine Hoheit erwarten?“, fragte sie die Prinzessin. Vielleicht konnte Gerard bis dahin eine Art Begrüßungskomitee zusammentrommeln.
Offenbar fand die Prinzessin es unter ihrer Würde, auf die Frage zu antworten. Dafür erwiderte Lady Ann: „Er ist bereits hier.“
„Ist Lady Penelope eingetroffen?“, wandte sich die Prinzessin gleichzeitig an Gerard, der augenblicklich erblasste.
„Lady Penelope?“, wiederholte Lily verständnislos. Wer, um alles in der Welt, war denn das?
„Die Tochter des Herzogs von Acacia“, erwiderte die Prinzessin ungeduldig. „Meine Sekretärin hat für sie reserviert.“
Hinter seinem Rücken schnippte Gerard diskret mit den Fingern. Daraufhin schlugen Karen und Barbara das Gästeverzeichnis...