E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Hart Heut will ich dich erobern
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1688-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-1688-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Bisher hat die britische Autorin Jessica Hart insgesamt 60 Romances veröffentlicht. Mit ihren romantischen Romanen gewann sie bereits den US-amerikanischen RITA Award sowie in Großbritannien den RoNa Award. Ihren Abschluss in Französisch machte sie an der University of Edinburgh in Schottland. Seitdem reiste sie durch zahlreiche Länder, da sie sich beruflich nicht festlegen wollte. Mit vielen Jobs hielt sie sich in diesen Ländern unter anderem in Südafrika, Tanganyika, Australien, Oman, Pakistan, Algerien, Belize sowie den USA über Wasser. Jessica Hart war als Auslandskorrespondentin tätig, sie begleitete eine Expedition in Westafrika oder unterrichtete Englisch. Nebenbei hat sie als Kellnerin, Zimmermädchen, Tellerwäscherin, Sekretärin oder als Assistentin in einem Restaurantführer-Verlag gearbeitet. In ihren Büchern finden die Leser manche dieser Berufe wieder. Sie selbst sagt, dass in ihrer Brust zwei Seelen schlummern, einerseits träumt sie von einem gefährlichen Leben in fremden Ländern, sie reist gern. Andererseits fühlt sie sich mit ihrer Heimat England sowie mit ihrer Familie verbunden, sie liebt viele Dinge, die es nur in ihrem Heimatland gibt.
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1. KAPITEL „Ich fange demnächst ein Verhältnis an.“ Zufrieden stellte Freya fest, dass Pel auf dem Laufband neben ihr aus dem Rhythmus geriet und sein Tempo verringerte. „Du machst was?“, hakte er nach. Sie lächelte, erfreut über die Wirkung ihrer beiläufigen Bemerkung. „Du hast es gehört.“ „Mit wem?“ „Dan Freer“, antwortete sie wie nebenbei und geriet außer Atem. Als Neuling im Fitnesscenter meisterte sie noch nicht die Kunst, die Geräte zu benutzen, ohne sich sofort völlig zu verausgaben. Beeindruckt sah Pel auf. „Dan Freer, das Ass unter den Fernsehreportern? Der mit der coolen Lederjacke?“ „Genau der.“ Er stieß einen leisen Pfiff aus. „Wann hat es bei ihm gefunkt?“ „Noch gar nicht“, musste Freya zugeben. „Aber es wird schon klappen! Mir ist klar geworden, dass es höchste Zeit wird, mein Leben zu ändern. Du und Lucy behaupten das doch auch immer. Dan Freer zu verführen ist der erste Schritt.“ „Wieso willst du plötzlich dein Leben reformieren?“, fragte Pel verwundert. Sie schaltete das Laufband auf Schritttempo, um sich besser unterhalten zu können. „Du weißt, dass ich nächste Woche Geburtstag habe“, erinnerte sie Pel. „Ich werde siebenundzwanzig. Nur noch drei Jahre, und ich bin dreißig! Was wird aus mir danach?“, fügte sie dramatisch hinzu. „Eine Frau von einunddreißig Jahren? Das ist natürlich nur eine unbegründete Vermutung.“ Wie ein Kind streckte sie Pel die Zunge heraus. „Du weißt, was ich meine: Ab dreißig geht es unaufhaltsam auf die mittleren Jahre zu. Ehe ich weiß, wie mir geschieht, trage ich einen Filzhut und kümmere mich um eine Horde Katzen. Vorher möchte ich mein Leben genießen! Ich bewege mich allerdings in ausgefahrenen Gleisen“, klagte sie. „Ich gehe nirgendwohin, ich tue nichts, und vor allem lerne ich keine Männer kennen.“ „Unsinn!“, widersprach Pel ihr. „Lucy und ich präsentieren dir ständig begehrenswerte Junggesellen.“ „Nenn mir nur einen!“ „Dominic. Der Immobilienmakler. Er ist ansehnlich, wohlhabend, und du hast ihm gefallen.“ „Wie viele Immobilienmakler namens Dominic kennst du, Pel? Der, den ich getroffen habe, war überhaupt nicht an mir interessiert!“ „O doch, das war er, allerdings hast du ihn nicht ermutigt. Weißt du, was dein Problem ist? Du deutest die Signale nie richtig.“ „Das sagt Lucy mir auch dauernd.“ Freya klang missmutig. „Außerdem war Dominic nicht mein Typ. Ein Immobilienmakler aus einem Londoner Vorort ist mir nicht aufregend genug. Ich bin es leid, immer nur brav zu Hause zu sitzen, ich möchte zur Abwechslung riskant leben. Deshalb ist Dan Freer der ideale Mann für mich.“ Zweifelnd sah Pel sie an. „Meinst du nicht, dass er ein zu großes Kaliber für dich ist?“ „Vielen Dank für das Kompliment!“, erwiderte sie ironisch. „Immerhin ist er ständig im Fernsehen präsent und wirkt echt cool, Freya!“ „Ach, und ich bin nicht cool?“ Er betrachtete sie, wie sie sich, erhitzt und atemlos, auf dem Laufband abmühte. „Ich sage es nur äußerst ungern, meine Liebe, aber du bist nicht cool und wirst es niemals sein.“ Freya seufzte. „Ich weiß.“ „Du bist durchaus hübsch“, fügte Pel rasch hinzu. „Tatsächlich könntest du auffallend hübsch sein, wenn du dir mehr Mühe mit deinem Aussehen geben würdest.“ „Was glaubst du, warum ich mich hier im Fitnesscenter schinde?“, konterte sie. „Schinden? Du bewegst dich im Tempo einer apathischen Schnecke vorwärts! Wenn du dein Leben wirklich ändern möchtest, musst du dich etwas mehr anstrengen.“ Leise murrend schaltete Freya die Geschwindigkeit des Laufbands auf die nächst höhere Stufe. Als Pel die Brauen hochzog, steigerte sie das Tempo widerstrebend um weitere drei Einheiten. „Ich warne dich nur deshalb vor einer Beziehung mit Dan Freer, weil ich dich mag und nicht möchte, dass er dir Kummer macht“, kam Pel aufs frühere Thema zurück. „Du bist nicht so unempfindlich, wie du dich gern gibst. Unter deiner rauen Schale steckt ein richtig süßer Kern.“ „Um mir Kummer mit Männern zu ersparen, müsste ich sie meiden. Genau das habe ich in den vergangenen fünf Jahren getan und bin es endgültig leid“, erklärte Freya. „Mir ist klar, dass ich nicht darauf warten kann, dass der perfekte Mann an meine Tür klopft, nein, ich muss losziehen und ihn finden. Und weißt du was? Am Tag, nachdem ich den Entschluss gefasst hatte, mir einen Traummann zu suchen, erschien Dan Freer bei uns in der Redaktion! Wie vom Schicksal gesandt.“ Sie atmete tief durch und umfasste die Handgriffe fester, um nicht zu stolpern. „Ach, Pel, Dan ist einfach hinreißend! Er hat dunkelbraune Augen, und wenn er mich ansieht, schmelze ich förmlich dahin. Meine Haut fängt zu prickeln an, sobald ich nur seine tiefe Stimme höre. Und er ist so charmant!“ „Er muss wirklich umwerfend sein!“ Pel hörte sich neidisch an. „Ja, er ist unglaublich sexy! Außerdem intelligent, witzig und ein Abenteurer“, schwärmte Freya. „Er riskiert sein Leben in Krisengebieten, um die Zuschauer hier mit brisanten Storys zu versorgen. Verglichen mit ihm, wirken alle anderen Männer langweilig.“ „Oh, vielen Dank, meine Liebe.“ „Du zählst nicht, Pel.“ Wenn sie sich getraut hätte, die Handgriffe loszulassen, hätte sie eine wegwerfende Geste gemacht. „Dan ist noch dazu wirklich nett. Wenn er in der Redaktion anruft, fragt er mich immer, wie es mir geht und was ich mache – die anderen Journalisten meckern nur über ihre Spesenabrechnungen.“ Nun war sie so außer Atem, dass sie nur noch stockend sprechen konnte. „Dan interessiert sich für das, was ich … sage … Pel, können wir aufhören?“, bat sie flehentlich. „Ich kann mich beim Laufen nicht mit dir unterhalten.“ Normalerweise hätte Pel sie bestimmt gezwungen, das Programm zu beenden. Sie war sich jedoch sicher, dass er unbedingt wissen wollte, wie sie Dan Freer zu erobern gedachte. Zwanzig Minuten später saßen sie tatsächlich frisch geduscht, zufrieden und – was sie betraf – erleichtert an der Bar des Fitnesscenters. „Was hält Lucy von deiner Absicht, dir Dan Freer zu angeln?“, fragte Pel und reichte Freya einen Gin Tonic. „Prinzipiell ist sie dafür, hat jedoch Bedenken wegen Dans Nachnamen. Sie findet, Freya Freer würde unmöglich klingen. Ich habe ihr versichert, ich sei überhaupt nicht daran interessiert, Dan zu heiraten, aber das hätte ich mir sparen können. Du weißt ja, wie Lucy ist: Seit sie voriges Jahr Steve geheiratet hat, will sie auch alle anderen unter die Haube bringen.“ „Freya Freer, Freya Freer … Es klingt tatsächlich albern“, stimmte Pel zu. „Als hätte man einen Sprachfehler.“ Gereizt stellte sie ihr Glas heftig auf den Tresen. „Es geht mir nicht ums Heiraten! Nicht um Verpflichtungen, Hypotheken und Kinder. Ich will nicht Liebe, sondern Sex. Eine hemmungslose, stürmische, leidenschaftliche Affäre möchte ich haben.“ „Wie willst du die in die Wege leiten, wenn du in London bist und Dan auf dem Balkan herumreist?“ „Dan kommt nächste Woche nach London zurück“, erwiderte Freya triumphierend. „Das hat er mir heute erzählt, als er in der Redaktion angerufen und eine Zeit lang mit mir geplaudert hat. Er arbeitet, wie du weißt, für einen amerikanischen Nachrichtensender und schreibt nur gelegentlich Artikel für den ‚Examiner‘, wenn er von seiner Firma als so genannter Feuerwehrmann zur Berichterstattung in ein Krisengebiet geschickt wird.“ Sie fuhr sich durchs hellbraune Haar und kam aufs eigentliche Thema zurück. „Wie auch immer, er hat mir heute gesagt, dass er einen Job in der Londoner Filiale des Senders in Aussicht hat und – hör gut zu, Pel! – er hat ein Apartment ganz in der Nähe meiner derzeitigen Wohnung.“ „Das klingt vielversprechend. Da besteht die Chance, ihm im Supermarkt wie zufällig über den Weg zu laufen und Ähnliches.“ „Genau! Aber es kommt noch besser.“ Um die Spannung zu steigern, machte Freya eine Pause und trank einen Schluck. „Dan kommt bereits nächsten Donnerstag nach London. Rein zufällig habe ich erwähnt, dass ich dann Geburtstag habe.“ „Hat er gefragt, wie alt du wirst?“ „Nein, er hat ausgezeichnete Manieren“, teilte sie Pel herablassend mit. „Er hat mich gefragt, was ich an meinem Geburtstag vorhabe, und dann – wortwörtlich – gesagt, er sei überzeugt, ich würde stilvoll feiern.“ Pel lachte. „Du hast ihm nicht gesagt, dass wir ins Pub gehen und anschließend in ein kleines indisches Restaurant?“ „O nein! Ich habe behauptet, ich würde am Wochenende eine Cocktailparty geben, und …“ Sie geriet außer Atem. „Ich habe ihn einfach eingeladen, und er hat zugesagt.“ „Wie bitte?“ „Brillant, stimmt’s?“ Freya lächelte strahlend. „Außerdem lade ich meine Kollegen vom ‚Examiner‘ ein.“ „Freya!“ „Das muss ich doch! Sonst wird es zu offensichtlich, dass ich nur an ihm interessiert bin.“ „Freya, das kannst du dir nicht leisten! Du hast massive Schulden, man hat dir die Wohnung gekündigt, weil du die Miete nicht bezahlen konntest, und du hast einen schlecht bezahlten Job ohne Aufstiegsmöglichkeiten.“ Pel sprach nun im Tonfall einer besorgten Mutter. „Jeder...