Hermle / Pöpping | Zwischen Verklärung und Verurteilung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band Band 067, 351 Seiten

Reihe: Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte

Hermle / Pöpping Zwischen Verklärung und Verurteilung

Phasen der Rezeption des evangelischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus nach 1945
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-647-55790-8
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Phasen der Rezeption des evangelischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus nach 1945

E-Book, Deutsch, Band Band 067, 351 Seiten

Reihe: Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte

ISBN: 978-3-647-55790-8
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Warum entdeckte die evangelische Gedenkkultur den von den Nationalsozialisten hingerichteten Geistlichen Karl Friedrich Stellbrink erst in den 1980er Jahren für sich? Warum werden kirchliche Führungspersönlichkeiten wie der bayerische Landesbischof Hans Meiser, die lange als Gegner des Nationalsozialismus verehrt wurden, in jüngster Zeit als nicht mehr erinnerungswürdig betrachtet? Und warum erfreut sich der 1935 entstandene Text von Elisabeth Schmitz, der mit großer Hellsichtigkeit die „Lage der deutschen Nichtarier“ beschrieb und die evangelische Kirche zum konsequenten Eintreten für die Juden aufforderte, erst seit kurzem nationaler und internationaler Beachtung in Forschung und Erinnerungskultur?Diesen und vielen anderen Fragen widmen sich die Autoren dieses Sammelbandes. Die Beiträge zeigen, dass auch die protestantische Erinnerungsgeschichte in einem aktiven und funktionalen Verhältnis zu ihrer Gegenwart steht und weit mehr über die Macht aktueller Konjunkturen in Kultur und Politik aussagt als über die historische Wahrheit des Erinnerten. Christliche Akteure und Gruppen verfolgten aktiv moralische und politische Ziele und bildeten über die Erinnerung an christlichen Widerstand ihre eigenen Identitäten. Es zeigt sich, was engagierte Promotoren der Erinnerung bewirken können, wenn ihre Ziele von kulturellen und politischen Zeitströmungen getragen werden. Nicht zuletzt an der Schnittstelle von persönlichem Engagement und Zeitgeist entscheidet sich, warum bestimmte Persönlichkeiten, Texte oder Orte einen Platz in der Erinnerung an christlichen Widerstand erhalten, während andere in Vergessenheit geraten oder ihren Platz in der Erinnerungskultur räumen müssen.
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Weitere Infos & Material


1;Title Page;4
2;Copyright;5
3;Body;10
4;Vorwort;10
5;Methodische Grundlagen und historischer Rahmen;12
6;Siegfried Hermle: Zwischen Verklärung und Verurteilung;14
6.1;1. Phasen der Widerstandsrezeption;15
6.2;2. Träger des Gedenkens;17
6.3;3. Subjekte bzw. Objekte der Erinnerung;20
6.4;4. Formen der Erinnerung;21
6.5;5. Motivation der Erinnerung;25
6.6;I. Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;28
6.7;II. Internetquellen;32
7;Michael Kißener: Wegmarken der deutschen Widerstandsforschung nach 1945;34
7.1;1. Die Anfänge in den 1950er Jahren;35
7.2;2. Widerstandgeschichtsschreibung von den 1960er bis in die 1980er Jahre;38
7.3;3. Neue Sichtweisen und Blicke in den 1990er Jahren;42
7.4;4. Widerstandsforschung nach der Jahrtausendwende;45
7.5;I. Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;48
7.6;II. Internetquellen;51
8;Widerstandsrezeption in europäischer Perspektive;52
9;Katharina Kunter: Vom „Concentration Camp Hero“ zum „Neuen Kreisau“;54
9.1;1. Einführende Überlegungen;54
9.1.1;Methodische Zugänge;55
9.2;2. Erinnerungskultur und Widerstandsrezeption: Akteure, Orte, Milieus;56
9.2.1;Ökumenische Erinnerungsorte an Dietrich Bonhoeffer;58
9.2.2;Adam von Trott in britischer Erinnerungskultur und Widerstandsrezeption;60
9.2.3;Weitere ökumenische Erinnerungsträger;63
9.3;3. Phasen, Kennzeichen und Schwerpunkte der ökumenischen Erinnerungskultur und internationalen Widerstandsrezeption;64
9.3.1;Individuelle Heroisierung des Widerstandes;64
9.4;Widerstandsrezeption als gesellschaftlich-geistliches Erneuerungsprogramm;66
9.4.1;Vom Widerstand im „Dritten Reich“ zur politischen Opposition;67
9.5;4. Abschließende Überlegungen;70
9.6;I. Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;70
9.7;II. Internetquellen;73
10;Personen und Gruppen der Erinnerung;76
11;Hansjörg Buss: Eine Herausforderung für die protestantische Erinnerungs- und Gedenkkultur;78
11.1;1. Die Perspektive der Bekennenden Kirche: Gedenken ohne Anteilnahme (1943–1958);79
11.2;2. Protestantische Annäherungen (1958–1980er Jahre);83
11.2.1;Exkurs: Stellbrink im Kontext der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Lübecker Landeskirche im NS-Staat (1965/1988);86
11.3;3. Ehrendes Gedenken seit 1983;89
11.4;4. Gedenken im neuen Jahrtausend;90
11.5;5. Ausblick;94
11.5.1;Nachtrag;98
11.6;I. Unveröffentlichte Quellen und Darstellungen;99
11.7;II. Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;100
11.8;III. Internetquellen;105
12;Christine Friederich: Widerstand als Glaubenstat?;106
12.1;1. Einleitung;106
12.2;2. Widerstand als „imitatio christi“;107
12.3;3. Evangelisch, katholisch oder christlich?;111
12.4;4. Fazit;117
12.5;I. Unveröffentlichte Quellen;118
12.6;II. Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;118
13;Christine Gundermann: Widerstand als „Brückenbauer“;120
13.1;1. Die Wurzeln der Aktion Sühnezeichen;121
13.2;2. Zur Geschichtsrezeption der ASF;124
13.3;3. Geschichtsrezeptionen der Freiwilligen;132
13.4;4. Fazit;134
13.5;I. Unveröffentlichte Quellen;134
13.6;II. Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;135
14;Peter Haigis: „Schwäbische Pfarrhäuser im Widerstand“;138
14.1;1. Die „Pfarrhauskette“ – ein Netzwerk zur Hilfe für untergetauchte Juden in der Zeit der nationalsozialistischen Terrorherrschaft;138
14.2;2. Phasen der Publikationsgeschichte zum Thema Pfarrhauskette;141
14.3;3. Vorgeschichte, Entstehung und Rezeption des Buches „Sie halfen Juden“ als Beispiel der jüngeren Rezeption von innerkirchlichem Widerstand gegen den Nationalsozialismus;148
14.4;4. Weitere Rezeptionsfelder;149
14.5;Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;152
15;Tim Lorentzen: Phasen und Funktionen des Bonhoeffer-Gedenkens in Deutschland;156
15.1;1. Das Jahr 1945;158
15.2;2. Martyrisierung (1946–1961);160
15.3;3. Politisierung (1962–1989);164
15.4;4. Sanktifizierung (1990–2006);168
15.5;I. Unveröffentlichte Quellen;172
15.6;II. Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;174
16;Thomas Martin Schneider: Verklärung – Vereinnahmung – Verdammung;184
16.1;Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;194
17;Nora Andrea Schulze: Hans Meiser;198
17.1;1. Historischer Ausgangspunkt;198
17.2;2. Stilisierung zum Widerstandskämpfer;199
17.3;3. Kritische Aufarbeitung;202
17.4;4. Erinnerungskulturelle Konsequenzen;204
17.5;I. Unveröffentlichte Quellen;207
17.6;II. Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;207
17.7;III. Internetquellen;210
18;Ereignis der Erinnerung;212
19;Axel Töllner: Erinnern an die Barbarei;214
19.1;1. Aktuelle Brisanz ohne öffentliches Gedenken (1945–1948);215
19.2;2. Vorsichtige Aufnahme in die Erinnerungskultur (1958–1963);218
19.3;3. Auf dem Weg zu einem Datum der Erinnerungskultur (40. Jahrestag 1978);221
19.4;4. Die Etablierung des Gedenktags „9. November“ (1980–1988);225
19.5;5. Der 9. November als kirchlicher Gedenktag der Novemberpogrome (seit 1989);228
19.6;6. Zusammenfassung;229
19.7;I. Unveröffentlichte Quellen;230
19.8;II. Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;230
19.9;III. Internetquellen;233
20;Orte der Erinnerung;236
21;Dagmar Pöpping: Zwischen Forschung und Erinnerungskultur;238
21.1;1. Ziele und Grenzen;238
21.2;2. Benennungen;241
21.3;3. Gedenkkonflikte;244
21.4;4. Spurensuche;247
21.5;5. Fazit;252
21.6;I. Unveröffentlichte Quellen;254
21.7;II. Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;254
21.8;III. Internetquellen;257
22;Helmut Rönz: Historiker und Gedenkakteure;260
22.1;1. Das Rheinland;260
22.2;2. Methode und Darstellung;261
22.2.1;2.1 Raum;261
22.2.2;2.2 Positionierungen;262
22.2.3;2.3 Chronologie;263
22.3;3. Arbeitsweise und -schwerpunkte;264
22.4;4. Konfessioneller Widerstand;265
22.5;5. Gedenkkultur;268
22.6;I. Unveröffentlichte Quellen;269
22.7;II. Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;269
22.8;III. Internetquellen;271
23;Hans-Walter Schmuhl: Heroisierung, Skandalisierung, Historisierung;272
23.1;1. 1945–1949;273
23.2;2. 1950–1983;276
23.3;3. 1983 bis heute;279
23.4;Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;281
24;Texte der Erinnerung;284
25;Claudia Lepp: Marga Meusel und Elisabeth Schmitz;286
25.1;1. Zwei Frauen;286
25.2;2. Zwei Denkschriften;288
25.2.1;Die Denkschrift vom 10. Mai 1935;288
25.2.2;Die Denkschrift vom September 1935 und Mai 1936;288
25.3;3. Phasen der Rezeption der Denkschriften und der Erinnerung an ihre Autorinnen;289
25.3.1;Die Nachkriegszeit;289
25.3.2;Die Rezeption der achtziger und neunziger Jahre;291
25.3.3;Die Rezeption seit 1999: Erinnerungsmilieus und Erinnerungskonkurrenz;292
25.4;Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;297
26;Manuel Schilling: Verdrängung, Instrumentalisierung, Auslegung;304
26.1;1. Der Pfarrer mit dem Holzbein;304
26.2;2. Die Barmer Theologische Erklärung im Nationalsozialismus;305
26.3;3. Die Barmer Theologische Erklärung in der Nachkriegszeit;308
26.4;4. Die Barmer Theologische Erklärung in der frühen Bundesrepublik;309
26.5;5. Die Barmer Theologische Erklärung in den 1970er Jahren;310
26.6;6. Das Barmen-Jubiläum 1984;311
26.7;7. Die Barmer Theologische Erklärung in der DDR;313
26.8;8. Fazit;316
26.9;Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;317
27;Kommentare;322
28;Ursula Büttner: Betrachtungen zum Schluss;324
28.1;Veröffentlichte Quellen und Darstellungen;330
29;Christiane Kuller: Evangelischer Widerstand in der Erinnerungskultur nach 1945;332
29.1;Veröffentliche Quellen und Darstellungen;337
30;Abkürzungen;340
31;Autorinnen und Autoren;342
32;Personenregister;346


Hermle, Siegfried
Dr. Siegfried Hermle ist Professor für Evangelische Theologie und ihre Diadaktik/Historische Theologie in Köln am Institut für Evangelische Theologie.

Pöpping, Dagmar
Dr. Dagmar Pöpping ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte mit Sitz an der LMU München.

Pöpping, Dagmar
Dr. Dagmar Pöpping ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte mit Sitz an der LMU München.


Dr. Axel Töllner ist landeskirchlicher Beauftragter für christlich-jüdischen Dialog der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern beim Institut für christlich-jüdische Studien und Beziehungen der Augustana-Hochschule.

Hermle, Siegfried
Dr. Siegfried Hermle ist Professor für Evangelische Theologie und ihre Diadaktik/Historische Theologie in Köln am Institut für Evangelische Theologie.

Kunter, Katharina
Dr. Katharina Kunter (*1968) ist Privatdozentin für Neuere und Neueste Geschichte und seit 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der DFG-Forschergruppe „Religion und Moderne“ an der Ruhr-Universität Bochum.

Schneider, Thomas Martin
Privatdozent Dr. theol. Thomas Martin Schneider ist Akademischer Direktor am Institut für Evangelische Theologie der Universität Koblenz-Landau.


Dr. Axel Töllner ist landeskirchlicher Beauftragter für christlich-jüdischen Dialog der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern beim Institut für christlich-jüdische Studien und Beziehungen der Augustana-Hochschule.

Lepp, Claudia
Dr. Claudia Lepp ist Leiterin der Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte der EKD und apl. Professorin für neuere und neueste Geschichte an der LMU München.



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