Herzog / Lang / Sengebusch | Trainingsfälle für die Heilpraktikerprüfung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Herzog / Lang / Sengebusch Trainingsfälle für die Heilpraktikerprüfung


2. aktualisierte und erweiterte Auflage 2020
ISBN: 978-3-13-242667-2
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

ISBN: 978-3-13-242667-2
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Trainieren für den ErnstfallSie wollen sich gezielt auf die mündliche Heilpraktikerüberprüfung vor dem Gesundheitsamt vorbereiten? Die Prüfer formulieren ihre Fragen heutzutage sehr häufig an Fallbeispielen orientiert. Um erfolgreich zu sein, müssen Sie deswegen fähig sein, auf ganz konkrete Patientenkonstellationen situationsangemessene Antworten zu finden.Mit diesem Buch trainieren Sie genau diese Fähigkeit. Unsere erfahrenen Autoren liefern Ihnen ca. 60 typische Fälle, mit denen Heilpraktikeranwärter in Prüfungen konfrontiert werden. Dabei führen sie Sie „Step by Step“ durch jeden Fall und geben Ihnen einen roten Faden an die Hand, mit dem Sie das Wesentliche des Patientenwohls immer im Blick haben.Schlüpfen Sie in die Rolle des Heilpraktikers! Lernen Sie praxisnah, wie und was Sie als Heilpraktiker behandeln können. Gleichzeitig bekommen Sie ein Gespür, wo die Grenzen der Heilerlaubnis liegen und wann eine Überweisung an den Arzt geboten ist. So erhalten Sie genau die Kompetenz, die in der mündlichen Heilpraktikerprüfung zentral ist.Lernen, was in der Prüfung wirklich wichtig ist.
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Zielgruppe


Medizinische Fachberufe

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1 Allgemeine Grundlagen
In der Heilpraktiker-Überprüfung steht die diagnostische Kompetenz häufig im Fokus. Die Prüfer möchten einen Eindruck davon gewinnen, ob Sie als Heilpraktikeranwärter in der Lage sind, den Zustand eines Patienten richtig einzuschätzen (Diagnose) und daraus angemessene Konsequenzen (Behandlung oder weitere Abklärung) zu ziehen. Es wird in der Regel überprüft, ob der Heilpraktikeranwärter (HPA) Diagnoseschritte dazu sicher auswählt, diese richtig in Fragestellungen und Untersuchungen umsetzt, korrekte Schlussfolgerung aus Befunden zieht, um dann bestenfalls zu einer schlüssigen Verdachts- oder abgesicherten Diagnose zu gelangen, nach der er entscheidet, ob er behandelt oder nicht bzw. eine weitere Diagnostik oder eine Behandlung (durch einen Arzt) notwendig wird. Das gelingt natürlich nicht immer optimal – erst recht nicht, wenn man angesichts der Prüfungssituation aufgeregt ist. Das jedoch wissen auch die Prüfer. Sie dürfen damit rechnen, dass insbesondere erfahrene Prüfer keine voreiligen Abzüge in der „B-Note“ vornehmen, sondern Ihnen mit Verständnis und Nachsicht entgegenkommen. In sehr vielen Überprüfungen wird Ihnen ein fiktiver Fall gestellt. Dazu gibt es in der Regel drei unterschiedliche Szenarien: Der Prüfer schlüpft in die Rolle des Patienten („Ich bin jetzt eine 40-jährige Frau und komme zu Ihnen, weil …“); der Weg zur Diagnose verläuft wie in einem Rollenspiel. Der Prüfer beschreibt den Patienten aus der Meta-Ebene („Zu Ihnen kommt eine 40-jährige Frau, die …“), antwortet auf Fragen aber aus Patientensicht („Daran kann sich die Patientin nicht erinnern …“ oder „Sie selbst hat nicht den Eindruck, dass …“). Der Prüfer stellt einen Fall komplett aus der Außensicht dar und gibt Ihnen nur objektive Informationen oder Anweisungen bzw. Fragen (Bsp.: „Welche Fragen sind für Sie interessant?“, „Welche Befunde erwarten Sie bei dieser Untersuchung?“). Lerntipp Üben Sie mit anderen Studenten – am besten unter Anleitung in Vorbereitungskursen – die Anamneseführung und den Einsatz sowie die angemessene Präsentation der weiteren Befundungsmöglichkeiten (z.B. Blickdiagnostik, körperliche Untersuchung). Die Fallbearbeitung in Überprüfung und Praxis ist kein einfaches Unterfangen, denn Sie müssen umdenken: In der Ausbildung haben Sie i.d.R. anatomische und physiologische Grundlagen, Erkrankungen mit ihren Leit- und Begleitsymptomen sowie zugehörige Laborbefunde etc. gelernt. Es gilt nun aber, das gewohnte „Pferd von hinten aufzusatteln“ – Ihnen wird ein Patient vorgestellt, der sich mit mehr oder weniger eindeutigen Symptomen in der Praxis vorstellt, die abgewogen, genau beleuchtet und zu einem schlüssigen Bild eingeordnet und bewertet werden müssen. Dazu stehen Ihnen verschiedene „Handwerkszeuge“ zur Verfügung: die Blickdiagnostik die Anamnese die körperliche (klinische) Untersuchung die Labordiagnostik 1.1 Die Blickdiagnostik
Die Blickdiagnostik wird – das sei anfangs wertend betont – in ihrer Bedeutung für die HP-Überprüfung und auch in der Praxis vielfach sehr unterschätzt. In den Vorbereitungen auf die Prüfung, im Unterricht an Schulen oder in der Lehrliteratur fristet sie leider oft nur ein „Mauerblümchen-Dasein“, in der Praxis ist die Patienten-Schau so selbstverständlich und situationsimmanent, dass der Transfer in die Theorie der Prüfung häufig schwerfällt. Es heißt an dieser Stelle, ihr ein besonderes Augenmerk zu widmen. Wenn ein Patient die (in der Überprüfung imaginäre) Praxis betritt, so können Sie bereits ungemein viele Aspekte wahrnehmen, bevor Sie mit der ersten Untersuchung, einschließlich einer gezielten Inspektion, beginnen, oder bevor Sie die erste Anamnesefrage stellen. Die Blickdiagnose umfasst nicht allein die Betrachtung einzelner körperlicher Merkmale, etwa die Inspektion der Haut und ihrer Anhangsorgane wie Haare oder Fingernägel. Vielmehr schließt man beim Blick auf den Patienten zahlreiche weitere Aspekte der Inspektion (oft unbewusst) mit ein: seine Präsenz und Orientierung, seine Körperhaltung und das Gangbild, die Schlüssigkeit seines äußeren Bildes und seiner Selbstdarstellung, seine Stimme und seine Sprache – obgleich wir diese nicht sehen, sondern hören. Insofern könnten wir den Begriff der Blickdiagnose erweitern und eher von der Wahrnehmung oder von der Diagnose der Erscheinung des Patienten sprechen. 1.1.1 Distanzbefund
Als Distanzbefund bezeichnen wir an diese Stelle alle Aspekte des Patienten, die man als Therapeut bereits wahrnehmen kann, bevor man in die eigentliche Befundung eintritt. Diese Anhaltspunkte werden also kaum gezielt, sondern eher orientierend und noch unspezifisch erfasst. Im Distanzbefund ( ? Tab. 1.1 ) erhalten Sie bereits Anhaltspunkte über: Gangbild und Haltung
Gangbild und Körperhaltung des hereinkommenden Patienten können u.U. wichtige Hinweise bieten, die wir beim sitzenden Menschen nicht wahrnehmen (z.B. Gangstörungen wie Ataxie oder Fußheberschwäche, Schonhaltung) ( ? Tab. 1.3  und ? Tab. 1.4 ). Vitalität ( ? Tab. 1.2 )
Bereits aus dem oberflächlich betrachteten Gesichtsausdruck und der Bewegungsart eines Patenten lässt sich teilweise ein eingeschränkter Allgemeinzustand ablesen; wir können wahrnehmen, ob seine Vitalität und sein Erscheinungsbild (Habitus) altersgemäß sind. Orientierung
Wirkt der Patient wach (Vigilanz) und orientiert, verhält er sich der Umgebung und dem Therapeuten gegenüber zu- oder abgewandt? Äußeres Erscheinungsbild
Jenseits jeglicher Qualitäts- und Geschmacksfragen kann auch die Kleidung eines Patienten Aufschluss geben: Ist er nachlässig oder sorgfältig gekleidet, vermittelt die Kleidung einen in sich schlüssigen Eindruck und passt sie zu den Rahmenbedingungen (etwa Witterung), kaschiert sie möglicherweise körperliche Merkmale? Tab. 1.1 Beispiele für mögliche Aspekte des ersten Eindrucks (Distanzbefund). Inspektionsaspekt Beispiel für mögliche Befunde Allgemeinzustand, Vitalität, Orientierung, Vigilanz geschwächt, dynamisch, altersgemäß, verwirrt, unsicher, aufgeregt, Größe, Gewicht (nicht) proportioniert, über- oder untergewichtig Gangbild und Körperhaltung ataktisch, hemiplegisch, paraplegisch, trippelnd, gebeugt, starr/rigide, Schonhaltungen, agitiert, Tremor, Fußheberschwäche („Storchengang“) Erscheinungsbild (un-)gepflegt, angemessen gekleidet, kaschierende Kleidung Tab. 1.2 Beispiele für Habitus und psychiatrische Befunde. Ausdruck des Patienten Beispiele für wichtige Differenzialdiagnosen Vigilanzstörung
(verminderte Wachheit, Aufmerksamkeit und Orientierung) zerebrale Prozesse (traumatisch, vaskulär, entzündlich, degenerativ oder tumorös) Intoxikationen Stoffwechselentgleisungen (z.B. Diabetes mellitus) Psychosen ...



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