Hierzer | Prozessoptimierung 4.0 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 293 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

Hierzer Prozessoptimierung 4.0

Den digitalen Wandel als Chance nutzen
2. Auflage 2020
ISBN: 978-3-648-13802-1
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Den digitalen Wandel als Chance nutzen

E-Book, Deutsch, 293 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

ISBN: 978-3-648-13802-1
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Unternehmen, die von den Chancen der Digitalisierung profitieren wollen, müssen bei der Prozessoptimierung neue Wege gehen.

Rupert Hierzer erklärt den neuen Ansatz Schritt für Schritt und stellt Ihnen die Grundlagen der Dokumentation, Analyse und Veränderung von Geschäftsprozessen vor. Dabei nutzt er viele praktische Beispiele und bewährte und neue Tools, um Ihnen die Umsetzung in die Praxis zu erleichtern.

 

Inhalte:

- Veränderungsbereitschaft für notwendige Prozessoptimierungen schaffen

- Prozessoptimierung in der Praxis: von der Datenflut zur Prozessintelligenz

- Von der Analyse zur Lösung: den richtigen Prozessoptimierungsansatz wählen

- Nachhaltige Prozessoptimierung 4.0: Ergebnisse überwachen, Erfolge sichern

- NEU: Robotic Process Automation: digitale Mitarbeiter richtig einsetzen

- NEU: Einsatz von Digitalisierungs-Werkzeugen am Beispiel autonomen Fahrens

Hierzer Prozessoptimierung 4.0 jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Geschäftsprozesse, die Hauptdarsteller der Digitalisierung

Das Erbe dreier industrieller Revolutionen
- Was der Blick auf die Geschichte uns lehren kann
- Stufe 1.0: Die 'Spinning Jenny' läutet die Mechanisierung ein
- Stufe 2.0: Am Fließband der Herren Taylor und Ford
- Stufe 3.0: McKinsey kommt - Jetzt zählt die Effizienz

Lockruf der Daten: Ein neuer Goldrausch
- Die Neudefinition unserer Lebens- und Arbeitswelt
- Die Datenquellen des Digitalzeitalters
- Exponentialität oder die Macht des Reiskorns
- Informationssicherheit: Die große Herausforderung
- Relevanz: Aus geeigneten Daten entsteht Wissen
- Digitale Disruptoren: Die Kunst der kreativen Zerstörung
- 3D-Druck: Industrieproduktion immer und überall?
- Digitalisierung ist nichts für Feiglinge
- Aufbruch in die Unternehmenswelt von Morgen
- Eine Welt aus Projekten: Alles wird 'agil'
- Eine ganzheitliche, systemische und vernetzte Sicht

Einsicht: Prozesse als Schlüssel zum digitalen Wandel
- Dem Veränderungsdruck kann sich niemand entziehen
- Prozesse als Augen und Ohren des Unternehmens
- Wie digital sind Unternehmensprozesse heute?
- Entwicklungspfad: Von den nackten Daten zur Prozessautonomie
- Process Mining: Wegbereiter intelligenter Prozesse
- Prozessautonomie: Selbstlernende und selbstheilende Prozesse

Erkundung: Konstanten der Prozessoptimierung
- Jenseits des Hypes: Analog ist das neue Schwarz
- Basics: Aus dem Fundus der Prozessentwicklung
- Unterschiedliche Formen der Prozessentwicklung
- Mensch und Prozess: Ein ungeklärtes Verhältnis
- Gesamtkonzept: Wege in die Prozessdigitalisierung
- Aus dem Werkzeugkasten der Prozessanalyse

Vorbereitung: Die Voraussetzungen für Prozessarbeit schaffen
- Prozessberater: Schlüsselfigur der Analyse
- Prozess-Tools: Auswahl und Umgang
- Prozess-Stakeholder: Wer ist betroffen?
- Vorbereitung des Prozess-Workshops

Aufbruch: Einstieg in die Analysearbeit
- Standortbestimmung: Was sind kritische Faktoren?
- Das Prozessumfeld analysieren: Schnittstellen im Blick
- Barrierefrei visualisieren: Weniger ist mehr
- Ishikawa-Analyse: Stärken und Schwächen im Prozess
- Makigami-Technik: Wertschöpfung analysieren
- Informationsquellen: Erst mal analog bleiben

Route: Die Entscheidung für den geeigneten Weg
- Von der Analyse zur Lösung: Kein einfacher Schritt
- Zielbild entwerfen: Wo wollen Sie hin?
- Den richtigen Prozessoptimierungsansatz wählen
- Von der Prozess- zur Projektarbeit

Orientierung: Ergebnisse im Blick behalten
- Kurshalten unter ungewissen Bedingungen
- Mit Prozess-Governance den organisatorischen Rahmen festlegen
- Neue digitale Navigationsinstrumente

Ankunft: Den nachhaltigen Erfolg sichern
- Prozessoptimierung im Kontext Nachhaltigkeit
- Jenseits von Aktionismus: Den Wandel fördern
- Prozessfehlsteuerungen vermeiden
- Nachhaltigkeit messbar machen

Ausblick: Eine neue Welt voller Möglichkeiten


1 Das Erbe dreier industrieller Revolutionen
Manchester um 1850. An einem schmutzigen Kanal steht ein längliches Backsteingebäude. Die Fenster sind blind vor Staub, aus den Schloten steigt dichter Qualm auf. Im Inneren ist der Lärm ohrenbetäubend. Mit einem dampfbetriebenen Schmiedehammer geben der Schmied und seine Gesellen einer Schiffswelle ihre Form. Mechanische Hammerwerke hat es in Europa seit dem späten Mittelalter gegeben. Durch ein Wasserrad an einem Mühlbach wurde der Hammer in Bewegung gesetzt. Doch seit Erfindung der Dampfmaschine um 1750 sind neue Möglichkeiten der Produktion entstanden. Dienten die ersten Dampfmaschinen lediglich dazu, Wasser aus Bergwerken abzupumpen, so waren sie hundert Jahre später der Motor einer beschleunigten Industrialisierung, die das Leben der Menschen für immer verändern sollte. Das Leistungsvermögen des von James Nasmyth erfundenen mächtigen Dampfhammers ist um 1850 bereits so hoch, dass er in weniger als fünf Minuten erledigt, wofür ein mittelalterliches Hammerwerk am Mühlbach zwölf Stunden gebraucht hätte.2 Der Schmied – und erst recht sein Chef, der Fabrikant – machten sich da so ihre Gedanken: Wie ließe sich dieses starke Werkzeug optimal nutzen? Die Dampfmaschine laufen zu lassen, ist aufwendig und teuer. Effizient wird es, wenn ein Werkstück nach dem anderen bearbeitet werden kann. Dazu müssten die Arbeiter allerdings schnell genug sein. Und sie müssen ihre Handgriffe gut aufeinander abstimmen. 1.1 Was der Blick auf die Geschichte uns lehren kann
Die Erfindung der Dampfmaschine und die folgende erste Welle der Industrialisierung veränderten die Art und Weise menschlicher Arbeit grundlegend. Wofür Handwerker in frühneuzeitlichen Manufakturen Stunden brauchten, ließ sich nun innerhalb von Minuten erledigen. Die Fabriken »machten Dampf« – und das in jeder Hinsicht: Muskelkraft und Pferdestärken wurden so in den Schatten gestellt. Erstmals ahnten Menschen auch die Bedeutung der Prozesse für ihre Zusammenarbeit. Doch noch immer blieb der Handwerker gefragt. Noch wurde auch nicht jede Arbeit in viele kleine Schritte zerlegt. Eines wurde allerdings schon klar: Diejenige Fabrik ist am profitabelsten, der es gelingt, die Maschinen möglichst ununterbrochen mit Werkstücken zu versehen und die bearbeiteten Teile dann möglichst rasch dem nächsten Veredelungsschritt zuzuführen oder an den Kunden zu liefern. So verbreitete sich langsam das Bewusstsein, dass Arbeit aus vielen einzelnen Schritten besteht. Diese Schritte können ungelenk und zeitraubend oder perfekt aufeinander abgestimmt sein. Aus heutiger Sicht ist die Erfindung der Dampfmaschine nur ein Baustein in einer Kette dramatischer Verwerfungen, die unsere Art, zu denken und zu arbeiten für immer veränderte. Diese Umwälzungen liefen seit 1750 in drei sehr unterschiedlichen Wellenbewegungen ab, die zusammengenommen als das »Industriezeitalter« Eingang in die Menschheitsgeschichte fanden. Nun stehen wir mit der beginnenden Digitalisierung noch einmal vor umwälzenden Veränderungen, deren wirtschaftliche und soziale Auswirkungen noch nicht vollständig vorauszuahnen sind. Gerade weil wir nicht genau wissen, wie es weitergehen wird, hilft uns der reflektierende Blick auf früher. Die Menschen ahnten damals auch (noch) nicht, was auf sie zukam. Kaum etwas ist so aufschlussreich wie der fragende Blick zurück auf die historische Entwicklung. 1.1.1 Die Vergangenheit ist noch lange nicht vorbei
Waren die bisherigen industriellen Revolutionen mitsamt ihren jeweiligen Innovationen auf der Ebene der Prozesse allesamt radikale Brüche? Nein, das waren sie nicht. Es gibt Kontinuitäten, die zu denken geben. Aufs Ganze gesehen sind es vor allem diese vier: Noch immer werden unsere Unternehmen nach den Prinzipien der bisherigen industriellen Revolution geführt: Auf der ersten Stufe begannen Maschinen, die Arbeit von Menschen und Pferden in den Schatten zu stellen, und das tun sie bis heute. Auf der zweiten Stufe, im 20. Jahrhundert, begann die moderne Arbeitsorganisation, die ebenfalls bis heute prägend ist. Ab der dritten Stufe schließlich, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wurden Prozesse weitgehend nach Effizienzgesichtspunkten gestaltet. Eine Entwicklung, die heute keineswegs abgeschlossen ist. Nie erreichte eine der bisherigen industriellen Revolutionen die gesamte Weltbevölkerung – bis heute. Das Erbe dreier industrieller Revolutionen ist noch immer nicht bei allen Menschen angekommen. Es gibt Milliarden Menschen ohne Strom und ohne Internetzugang, und einige kleine Völker wirtschaften noch fast wie vor 5.000 Jahren. In der heutigen, modernen Welt gibt es auch noch das pure Gegenteil: Wildbeuter, die wie vor 70.000 Jahren leben.3 Jeder Sprung in der Prozessentwicklung brachte dort, wo er vollzogen wurde, soziale Konflikte mit sich. Das reicht von den Weberaufständen über Klassenkämpfe und Gewerkschaftsgründungen bis zur aktuellen Diskussion über die »Entwertung der Arbeit« im Zuge der Digitalisierung. Auch brachte jede Revolution regelmäßig eine Gegenbewegung hervor, von der Biedermeier-Zeit über die »Reformbewegung« um 1900 bis zum Hippietum in den 1960er Jahren, gerade zu der Zeit, als das Effizienzdenken auf seinen Höhepunkt zusteuerte. Jede bisherige industrielle Revolution lief exponentiell schneller ab als die jeweils vorangegangene. Zwischen der Erfindung der Dampfmaschine und der Nutzung des Dampfhammers zum Schmieden großer Schiffsteile lagen in Europa rund hundert Jahre. Der Siegeszug des Fließbands und der modernen Arbeitsorganisation nahm in den USA schon nur noch wenige Jahre in Anspruch. Berücksichtigt man dies alles, so lässt sich der Rahmen, in dem die Digitalisierung als nächste industrielle Revolution vermutlich ablaufen wird, abstecken. Dem Muster vorhergehender Innovationszyklen folgend, wird diese Entwicklung Mitarbeiter und Kunden in viel kürzerer Zeit erreichen als jemals eine Phase zuvor. Zahlreiche Unternehmen werden große Widerstände gegen neue Prozesse und die notwendige neue Art des Führens überwinden müssen. Ähnlich wie in vorangegangenen Evolutionsphasen wird auch die Digitalisierung eine starke transformatorische Kraft auf Art, Ort und Inhalt der Beschäftigung ausüben. Schließlich wird auch die Digitalisierung – aller Vernetztheit zum Trotz – nicht grenzenlos verlaufen. Wie alle industriellen Revolutionen zuvor, dürfte sie auch wieder zahlreiche Menschen zurücklassen. Die Frage nach möglichen Gewinnern und Verlierern wird bereits jetzt breit diskutiert. 1.1.2 Weltgeschichte als Geschichte der Beschleunigung
Umwälzungen der Lebensverhältnisse hat es in der Menschheitsgeschichte auch schon vor der ersten industriellen Revolution gegeben. Aus weltgeschichtlicher Perspektive war der Übergang vom Nomadentum zur Sesshaftigkeit die vielleicht größte Zäsur überhaupt. Diese als »neolithische Revolution«4 bezeichnete Entwicklung nahm mehr als 5.000 Jahre in Anspruch, was nicht unbedingt unserem Zeitgefühl für revolutionäre Veränderungen entspricht. Betrachtet man das Ganze jedoch vor dem Hintergrund einer während Alt- und Mittelsteinzeit für 2,5 Millionen Jahre mehr oder weniger unveränderten Jäger- und Sammlerkultur, stellt diese Entwicklung dann doch eine echte Revolution in der Menschheitsgeschichte dar. Die seit Mitte des 18. Jahrhunderts ablaufenden industriellen Revolutionen bauen darauf auf und wären ohne Sesshaftigkeit und entwickelte Landwirtschaft nicht denkbar gewesen. In den letzten Jahren wurden, vor allem durch den Breitbandausbau und den dramatischen Preisverfall in der elektronischen Datenhaltung, die Voraussetzungen für eine vierte industrielle Revolution geschaffen. Experten sprechen von dieser Entwicklung als »Industrie 4.0« oder »Digitalisierung«. Stellen wir die Zeitdauer der Veränderungsphasen, von der neolithischen Revolution bis zur dritten industriellen Revolution, einander gegenüber, wird klar erkennbar, wie dramatisch sich diese Zeiträume verkürzten (siehe Abbildung 1). Abb. 1: Gegenüberstellung prägender Entwicklungsphasen der Menschheitsgeschichte; Quelle: Eigene Darstellung Hatte die Menschheit während der neolithischen Revolution einen Zeitraum von 5.000 Jahren, sich an neue Lebens- und Arbeitsweisen zu gewöhnen, waren es in der ersten industriellen Revolution bereits nur rund 120 Jahre (oder 2,4 % des noch im Neolithikum zur Verfügung stehenden Zeitraums), um sich anzupassen. Mit den darauffolgenden Industrialisierungswellen der zweiten (ca. 50...


Hierzer, Rupert
Rupert Hierzer ist selbstständiger Unternehmer, Strategieberater und Trainer. Er ist Mitbegründer der DESERTEC Stiftung.

Rupert Hierzer

Rupert Hierzer ist selbstständiger Unternehmer, Strategieberater und Trainer. Er ist Mitbegründer der DESERTEC Stiftung.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.