E-Book, Deutsch, Band 14, 369 Seiten
Reihe: Scientia & Religio
Hoffmann / Link-Wieczorek / Mandry Die Gabe
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-495-81769-8
Verlag: Verlag Karl Alber
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Zum Stand der interdisziplinären Diskussion
E-Book, Deutsch, Band 14, 369 Seiten
Reihe: Scientia & Religio
ISBN: 978-3-495-81769-8
Verlag: Verlag Karl Alber
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Die Gabe hat sich in den letzten Jahren zu einem interdisziplinären Forschungsfeld par excellence entwickelt. Untersucht wurden nicht nur die soziale Struktur und die Ambivalenz des Gebens und Empfangens sowie die Bedeutung von Großzügigkeit, sondern auch anerkennungstheoretische und ethische Problemstellungen. Religionswissenschaftlich und theologisch wurde die Bedeutung der Gabe etwa für ein erneuertes Verständnis des Opferns oder der göttlichen Gnade diskutiert und wurden gabetheoretische Lesarten von Vergebungs- und Konfliktlösungsvorgängen entwickelt.
Mit Beiträgen von Christof Auffarth, Christine Büchner, Markus Enders, Daniela Falcioni, Hans-Martin Gutmann, Marcus Held, Veronika Hoffmann, Bo K. Holm, Burkhard Liebsch, Ulrike Link-Wieczorek, Christof Mandry, Joachim Negel, Tobias Weger, Claudia Welz, Knut Wenzel, Jürgen Werbick, Kurt Wolf.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;6
2;Veronika Hoffmann, Ulrike Link-Wieczorek, Christof Mandry: Einleitung;10
2.1;1. Das Forschungsfeld der »Gabe«;10
2.2;2. Die Beiträge des Bandes;18
2.3;3. Dank;30
3;Risto Saarinen: Die Gabe als Sprachphänomen: sich geben, als etwas anerkennen;31
3.1;1. Die sprachliche Dimension;32
3.2;2. Die Identifizierung von Agens und Thema im Geben;36
3.3;3. Die Identifizierung von Thema und Rezipient – Anerkennung?;40
3.4;4. Zwischenbilanz;45
3.5;5. Anerkennung: Sprachtheorie und Realfächer;46
4;I. Gabe und Anerkennung: Konvergenz und Konkurrenz der Diskurse;50
5;Burkhard Liebsch: Gabe gegen Anerkennung? – Anerkennung als Gabe?;52
5.1;1. Gabe vs. Anerkennung: nachmetaphysisch, sozialphilosophisch;52
5.2;2. Gabe als Anerkennung und Anerkennung als Gabe? Parallelität, reziproke Interpretierbarkeit oder Identität;60
5.3;3. Von der Gabe zur Anerkennung;64
5.4;4. Von der Anerkennung (zurück) zur Gabe;68
6;Jürgen Werbick: Anerkennung: die Gabe der Freiheit;77
6.1;1. Freiheit oder Ein-Bindung: ein Gabe-Dilemma;77
6.2;2. Kampf um Anerkennung?;79
6.3;3. Frei werden durch Anerkennung;81
6.4;4. Freiheit denken: genetisch oder transzendental;86
6.5;5. Verkennende Anerkennung: Berufung;89
7;Knut Wenzel: Strukturen der Gabe – Manifestationen der Anerkennung: Zu einer Theologie der Religion in der Moderne;93
7.1;1. Einleitung: Gabe und Anerkennung als Kategorien der Deutung des Verhältnisses von Religion und Moderne;93
7.2;2. Moderne als Projekt;97
7.3;3. Religion und Moderne im Verhältnis wechselseitiger Implikation;103
7.4;4. Gabe und Anerkennung: Zentralworte der Kommunikation;108
7.5;5. Strukturen der Gabe;112
7.6;6. Manifestationen der Anerkennung;117
7.7;7. Das Wozu der Religion: unverkürzt verwirklichte Subjektivität;121
8;II. Hingabe statt Tausch? Ökonomie und Anökonomie der Gabe;126
9;Kurt Wolf: Gabe der Freiheit, Schöpfungsfruchtbarkeit, Hingabe bis zur Stellvertretung. Anökonomie bei Emmanuel Levinas;128
9.1;1. Gabe der Freiheit;129
9.2;2. Gabe der Schöpfungsfruchtbarkeit;133
9.3;3. Hingabe bis zur Stellvertretung;137
9.4;4. Zusammenschau: Anökonomie und Ökonomie von Schöpfung und Heil;140
10;Bo Kristian Holm: Positive Ökonomie als Promissio;142
10.1;1. Theologisches Potenzial des interdisziplinären Gabe-Diskurses;142
10.2;2. Christliche Theologie als Vision einer anderen Ökonomie;143
10.3;3. Die Frage nach Sichtbarkeit;145
10.4;4. Passivität und Gewissheit;147
10.5;5. Das Sich-Geben und das Geben von »etwas«;152
10.6;6. Promissionale Wechselseitigkeit bei Luther und Melanchthon;154
10.7;7. Schlussreflexion;162
11;III. Geben aus vollen Händen? Großzügigkeit im Kontext von Religion;164
12;Hans-Martin Gutmann: Geben ist seliger denn Nehmen. Großzügigkeit als Habitus und Ressource;166
12.1;1. Szenen;166
12.1.1;1.1 Szene 1;166
12.1.2;1.2 Szene 2;169
12.1.3;1.3 Szene 3;171
12.2;2. Hypothesen sortieren;173
12.3;3. Biblische Erzählweisen und theologische Deutungen;174
13;Daniela Falcioni: »Verteile und schenke und suche nicht, die Gaben zu verrechnen«: Grosszügig handeln im Islam;180
13.1;1. Die sadaqa;180
13.1.1;1.1 Die Praktiken der sadaqa;184
13.1.2;1.2 Marcel Mauss’ Anmerkung zu den Almosen;186
13.1.3;1.3 Den Armen schenken: Von der Wohltätigkeit zum Kredit;187
13.2;2. Waqf: Eine wohltätige Stiftung;189
13.2.1;2.1 Der waqf als Instrument sozialer Macht;195
13.3;3. Abschließende Bemerkungen;197
14;Christine Büchner: Zwischen Mangel und Fülle. Gabetheologische Ansatzpunkte für eine Hoffnung auf Erlösung;199
14.1;1. Fülle und Überfülle;199
14.1.1;1.1 Gratefulness (David Steindl-Rast);200
14.1.2;1.2 Das gesättigte Phänomen (Jean-Luc Marion);202
14.1.3;1.3 Primum est dives per se (Meister Eckhart);204
14.2;2. Mangel und Fülle;207
14.2.1;2.1 Die Logik der Fülle angesichts der Logik des Mangels in der Frohbotschaft Jesu;208
14.2.2;2.2 Die kontrafaktische Grunderfahrung Israels: Jahweh, Gott der Lebensfülle;210
14.2.3;2.3 Fülle im Mangel aufspüren (Simone Weil);211
14.3;3. Vollendung und Erlösung;215
14.3.1;3.1 Anknüpfung eschatologischer Hoffnung an endliche Fülle-Erfahrungen;215
14.3.2;3.2 Fülle und Mangel als einander ergänzende Kategorien;216
14.3.3;3.3 Vollendung und Bruch;217
14.3.4;3.4 Einseitigkeit oder Gegenseitigkeit?;219
15;Christoph Auffarth: Pandora: Vorsicht vor Gottes Freigiebigkeit! Ein religionswissenschaftlicher Vergleich kultureller Werte;223
15.1;1. Die Besonderheiten einer christlichen Gabe-Theologie erschließen sich durch einen Vergleich;223
15.1.1;1.1 Die Gabe – aus der Sicht von Mauss und der Durkheim-Schule;223
15.1.2;1.2 Gabe als Medium der Kommunikation: Reziprozität;226
15.1.3;1.3 Rückfragen an ›christliche‹ Prämissen des Gabediskurses;228
15.2;2. Nicht alles, was die Götter schenken, ist gut;229
15.3;3. Pandora – die Freigiebigkeit in Person;231
15.4;4. Pandora – die griechische Eva: Vergleich Genesis – Hesiods Erga;233
15.5;5. Der Mythos als Gedankenexperiment;236
15.6;Pandora (Hesiod Erga 47–101);237
16;Veronika Hoffmann: (Gottes) Gute Gaben? Misslingen, Missbrauch und andere Probleme mit der Gabe;240
16.1;1. Gute Gaben?;240
16.2;2. Gabe: Beobachtungsmöglichkeiten von Gelingen, Misslingen und Missbrauch;241
16.2.1;2.1 Marcel Hénaff: Die Gabe der Anerkennung;241
16.2.2;2.2 Gelingen, Misslingen und Missbrauch der Gabe;244
16.3;3. »Gabe« als Zuschreibung;246
16.4;4. Gottes gute Gaben?;250
16.4.1;4.1 »Gottes gute Gabe« als Argument;251
16.4.2;4.2 »Gottes gute Gabe« als Interpretament;253
16.5;5. Fazit;256
17;Joachim Negel: Überfülle und Erlösung. Trinitätstheologische, soteriologische und eschatologische Implikationen des Gabediskurses;258
17.1;1. Lebensfülle neutestamentlich;262
17.2;2. Trinitarische Pleromatik: Gott als Einheit von Geber, Gabe und Geschehen des Gebens;266
17.3;3. Inkarnation als pleromatische Selbstverschwendung Gottes unter den Bedingungen einer heillos dem Äquivalenzprinzip verfallenen Welt;273
17.4;4. Zur eschatologischen Signatur der Basileia als pleromatischer Selbstverschwendung Gottes;278
17.5;5. Übungsfelder einer Kultur der Lebensfülle;282
18;IV. Ver-geben? Konflikt, Konfliktlösung und Machtambivalenzen in der Perspektive der Gabe;286
19;Markus Enders: Vom Glück des Gebens, des Verzeihens und des Vergebens. Phänomenologische Überlegungen zu drei elementaren Vollzügen personaler Interaktion;288
19.1;1. Einführung;288
19.2;2. Eine formale Analyse des Gabeaktes;289
19.2.1;2.1 Die konstitutiven Elemente des Gabeaktes;289
19.2.2;2.2 Das Subjekt des Gabeaktes (der Geber) und der Selbstgebungscharakter der phänomenalen Wirklichkeit;290
19.2.3;2.3 Zum Verhältnis zwischen dem Geber, der Gabe und dem Empfänger des Gabeaktes – der manifestierende Charakter der Gabe für das Verhältnis des Gebers zum Empfänger;292
19.2.4;2.4 Die Freiwilligkeit und das Wohlwollen des Gebers gegenüber dem Empfänger;293
19.2.5;2.5 Der Empfänger einer Gabe und seine freiwillige Bereitschaft zur Annahme der Gabe;294
19.2.6;2.6 Die (echte, wirkliche) Gabe und ihr Charakter – zu J. Derridas radikaler gabetheoretischer Position;294
19.2.7;2.7 Muss eine echte Gabe immer gratis gegeben sein?;296
19.2.8;2.8 Verschiedene Reinheitsgrade des Gabeseins und das Kriterium für die Reinheit von Gaben;296
19.2.9;2.9 Eine objektive Werthierarchie von Gaben;297
19.2.10;2.10 Das Glück des Gebens als das Glück der Selbstgabe;298
19.3;3. Das Verzeihen und das Vergeben als interpersonale Akte des Gebens bzw. der Gebung (Donation);299
19.3.1;3.1 Die strukturellen Gemeinsamkeiten der Gabeakte des Verzeihens und des Vergebens;299
19.3.2;3.2 Unterschiede zwischen dem Verzeihen und dem Vergeben und eine Zusammenfassung der Ergebnisse;302
20;Claudia Welz: Die (An-)Ökonomie der Gabe: Gegenwart in Liebe, Gebet und Vergebung;305
20.1;1. Vorbemerkung: Zur Diskussion über die (An-)Ökonomie der Gabe in der Theologie;306
20.2;2. Selbst-Gabe aus Liebe;307
20.3;3. Gebet;311
20.4;4. Vergebung;317
20.5;5. Schlussfolgerungen: Was in Ökonomie nicht aufgeht;322
20.5.1;Ad 1) Nichterfahrbarkeit der Liebe;323
20.5.2;Ad 2) Mangelnde Gebetserhörung;324
20.5.3;Ad 3) Nichtvergebenwollen;325
21;Ulrike Link-Wieczorek: Kann Gott unseren Schuldigern vergeben? Über die Schwierigkeiten der Vergebung;327
21.1;1. Grundstruktur, Schwierigkeiten und Grenzen der Vergebung;328
21.2;2. Gottes Vergebung und die Vergebung der Menschen;334
21.3;3. Ver-Gebung im Gabe-Diskurs;339
21.4;4. Vorschlag: Vergebung im Überschuss Gottes;342
21.5;5. Zum Schluss: Gott um Vergebung bitten;346
22;Tobias Weger: Führen Reparationen zu Versöhnung? Ausgewählte Beispiele aus der Geschichte;347
22.1;1. Internationale Reparationen;348
22.2;2. Individuelle Reparationen;360
22.3;3. Fragen und Ausblicke;363
23;Personenregister;366
24;Autorinnen und Autoren;368