E-Book, Deutsch, 805 Seiten
Reihe: Handbuch der Psychologie
Holling / Schmitz Handbuch Statistik, Methoden und Evaluation
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-8409-1848-3
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, 805 Seiten
Reihe: Handbuch der Psychologie
ISBN: 978-3-8409-1848-3
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Statistik, Methoden und Evaluation stellen einen unverzichtbaren Bestandteil empirischer Analysen dar. Daher sind fundierte Kenntnisse in diesen Themengebieten für Forschung wie Praxis in vielen Disziplinen eine unabdingbare Voraussetzung. Das Handbuch bietet mit 70 Beiträgen Studierenden, Lehrenden und Praktikern einen verständlichen Einstieg in die unterschiedlichen Themen der Statistik sowie in die Methoden der empirischen Sozial- und Evaluationsforschung.
Dabei handelt es sich im Einzelnen um die deskriptive Statistik und Inferenzstatistik sowie um multivariate Analyseverfahren, z. B. Strukturgleichungsmodelle, Mehrebenenanalysen oder generalisierte lineare Modelle. Weiterhin geht es um die wichtigsten empirischen Erhebungsmethoden, z. B. Befragungs- und Beobachtungsverfahren, sowie um Grundlagen und Methoden der Evaluationsforschung, u. a. Entscheidungs- und Nutzenanalysen. Alle Beiträge wurden einem Peer-Review unterzogen und zudem von Studierenden auf Verständlichkeit geprüft. Damit liefert das Handbuch eine aktuelle und verständliche Aufbereitung dieser für die empirische Forschung und Praxis so wichtigen Gebiete. Das Handbuch richtet sich an die Vertreter aller Disziplinen, in denen empirische Analysen relevant sind, so z. B. der Psychologie, Pädagogik, Soziologie und Wirtschaftswissenschaften.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziologie Allgemein Empirische Sozialforschung, Statistik
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychologie / Allgemeines & Theorie Psychologische Forschungsmethoden
- Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaften: Forschung und Information Datenanalyse, Datenverarbeitung
Weitere Infos & Material
1;978-3-8017-1848-0;1
2;Inhalt;6
3;Vorwort;12
4;I Grundlagen der Methodenlehre;14
4.1;Grundkonzepte der Skalierung;16
4.2;Stichprobenziehung;28
4.3;Experimentelle Versuchspläne;38
4.4;Quasi-experimentelle Versuchspläne;50
4.5;Einzelfallpläne;64
4.6;Gu?tekriterien;72
4.7;Wissenschaftstheorie;88
5;II Datenerhebung;100
5.1;Bildgebende Verfahren;102
5.2;Biochemische Verfahren;113
5.3;Elektrophysiologische Verfahren;121
5.4;Befragung;132
5.5;Beobachtungsverfahren: Vom Datenmaterial zur Datenanalyse;140
5.6;Interview;154
5.7;Tagebuch;166
5.8;Nonreaktive Methoden: Vermeidung reaktiver Effekte in der psychologischen Forschung;174
5.9;Qualitativ orientierte Verfahren;180
5.10;Internetbasierte Methoden;192
5.11;Ambulantes Assessment;202
5.12;Event-Sampling;214
6;III Evaluation;222
6.1;Grundlagen der Evaluationsforschung;224
6.2;Modelle der Evaluation;234
6.3;Entscheidungs- und Nutzenanalyse;245
6.4;Zielexplikation und Standards in der Evaluationsforschung;253
6.5;Planung und Durchfu?hrung von Evaluationsstudien;262
7;IV Grundlegende statistische Verfahren;274
7.1;Univariate deskriptive Statistik;276
7.2;Bivariate deskriptive Statistik;289
7.3;Wahrscheinlichkeitstheorie;303
7.4;Wahrscheinlichkeitsverteilungen;315
7.5;Punktschätzung;327
7.6;Konfidenzintervalle;336
7.7;Hypothesentestung;351
7.8;Effektgröße und Teststärke;359
7.9;Tests auf Anpassung und Assoziation;371
7.10;Ein-Stichproben-Tests;383
7.11;Zwei-Stichproben-Tests;392
7.12;Einfache und multiple Regression;411
7.13;Einfaktorielle Varianzanalyse;421
7.14;Mehrfaktorielle Varianzanalyse und Varianzanalyse mit Messwiederholung;440
8;V Weiterfu?hrende statistische Verfahren;460
8.1;Generalisierte lineare Modelle;462
8.2;Allgemeines Lineares Modell (ALM);473
8.3;Theorie und Analyse kausaler Effekte;488
8.4;Logistische Regressionsverfahren;497
8.5;Logistische Regressionsverfahren fu?r mehrkategoriale Zielvariablen;510
8.6;Loglineare Modelle;519
8.7;Multivariate Varianzanalyse und Diskriminanzanalyse;526
8.8;Mehrebenenanalyse;539
8.9;Clusteranalyse;549
8.10;Latent-Class-Analyse;557
8.11;Mischverteilungsmodelle;563
8.12;Korrespondenzanalyse;570
8.13;Multidimensionale Skalierung;576
8.14;Exploratorische Faktorenanalyse;592
8.15;Strukturgleichungsmodelle;601
8.16;Längsschnittstudien;613
8.17;Veränderungsmessung;625
8.18;Zeitreihenanalyse;633
8.19;Ereignisanalyse;643
8.20;Messtheorie von Rasch;650
8.21;Item-Response-Modelle fu?r kategoriale Daten;661
8.22;Item-Response-Modelle fu?r ordinale Daten;668
8.23;Multitrait-Multimethod-Analyse;680
8.24;Generalisierbarkeitstheorie;687
8.25;Beurteileru?bereinstimmung;701
8.26;Modellvergleich;709
8.27;Resampling-Verfahren;715
8.28;Missing-Data-Analyse;724
8.29;Bayes’sche Methoden in der Statistik;731
8.30;Meta-Analyse;744
8.31;Neuronale Netzwerke;758
9;Die Autorinnen und Autoren des Bandes;770
10;Autorenregister;782
11;Sachregister;796
"Einzelfallpläne Approaches to Single-Case Designs (S. 63-64)
Michaela Schmidt
1 Begriffsbestimmung und Einsatzmöglichkeiten von Einzelfallplänen
Der Beitrag gibt einen Überblick über Einzelfallpläne, es werden verschiedene Designs und Auswertungsmethoden vorgestellt. Das Ziel von Einzelfalluntersuchungen besteht in der Beobachtung und Beschreibung des individuellen Verhaltens einer Person über die Zeit, der Analyse der zeitlichen Abhängigkeitsstruktur der erhobenen, individuellen Daten und der Evaluation von Interventionseffekten (siehe auch Lutz, 2005).
Insgesamt existiert eine Vielzahl von Begriffen für Einzelfallpläne und -untersuchungen, die in der Literatur verwendet werden. So wird häufig von N= 1-Ansätzen, Einzelfallexperimenten, kontrollierten Fallstudien so - wie qualitativer oder quantitativer Einzelfallforschung gesprochen (Petermann, 1996).
Einzelfallpläne werden seit den 1950er-Jahren vor allem in der Klinischen und Pädagogischen Psychologie eingesetzt, wenn Fragestellungen im Vordergrund stehen, die sich auf ein einzelnes Individuum beziehen (z. B. siehe Yin, 2003). Neben Untersuchungen in der Klinischen Psychologie (z. B. Crowe et al., 2009) und der Pädagogischen Psychologie (z. B. Perels, Gürtler & Schmitz, 2005), werden Einzelfalldesigns auch in der Kognitionspsychologie im Zusammenhang mit bildgebenden Verfahren eingesetzt (z. B. Steinvorth, Levine & Corkin, 2005).
Darüber hinaus können Einzelfalluntersuchungen angewendet werden, wenn es gilt, Aussagen über Normalfälle zu treffen. So führte beispielsweise Ebbinghaus Gedächtnisexperimente an sich selbst durch und leitete aus den Ergebnissen Behaltens- und Vergessenskurven ab.
Die allgemeine Gültigkeit dieser postulierten Kurven wurde in zahlreichen Experimenten repliziert (Bortz & Döring, 2006). Wird von Einzelfällen gesprochen, so ist damit jedoch nicht immer ein einzelnes Individuum gemeint, es kann ebenso eine (homogene) Gruppe wie z. B. eine Schulklasse, eine Familie oder Therapiegruppe als Einzelfall betrachtet werden. Darüber hinaus kann auch eine komplexe Sozialstruktur (z. B. eine Partei, ein Verein oder ein Jugendverband), eine gesamte Gesellschaft oder Kultur als Einzelfall gelten. Falls mehrere Personen oder Gruppen in Einzelfallplänen untersucht werden, stehen nicht die einzelnen Personen im Fokus, sondern die jeweilige Gruppe als Ganzes (Petermann, 1996).
2 Einzelfalldesigns
Im Rahmen von Einzelfalluntersuchungen, in welchen Phänomene durch systematische Variation der Bedingungen untersucht und die Beobachtungen quantitativ ausgewertet werden, finden verschiedene Versuchspläne Anwendung. Eine wesentliche Voraussetzung für diese Designs ist, dass bei einer Person Daten zu mehreren Messzeitpunkten erhoben werden (Zeitreihe). Eine ausführliche Beschreibung verschiedener Versuchspläne findet sich bei Petermann (1996) und Kazdin (1982)."