E-Book, Deutsch, Band 0077, 448 Seiten
Reihe: Romana Extra
Hollis / Lane / Pope Romana Extra Band 77
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-4475-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0077, 448 Seiten
Reihe: Romana Extra
ISBN: 978-3-7337-4475-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
KÜSS MICH AM STRAND VON GRIECHENLAND von BELL, CATHY
Unverhofft trifft Lilly am Strand von Zakynthos ihre erste große Liebe Oliver wieder. Sofort verliert sie sich in seinen blauen Augen, träumt schon von einem Neuanfang. Aber was ist, wenn Oliver erfährt, warum sie ihn einst verlassen musste?
BIS ANS ENDE DER WELT MIT DIR von LANE, SORAYA
In den idyllischen grünen Hügeln Neuseelands will der Londoner Millionär Nathan Bell nach einem Schicksalsschlag zur Ruhe kommen. Das Letzte, was er da braucht, ist eine blonde Schönheit wie Farmerin Jessica, die seine Sinne in Aufruhr versetzt! Doch er kann ihr nicht widerstehen ...
IM CASTELLO DER LEIDENSCHAFT von HOLLIS, CHRISTINA
Einen Monat wird sie auf Castello Sirena arbeiten, dem schönsten italienischen Schloss. Allerdings bedeutet das für die junge Archäologin Josie Street auch einen Monat der gefährlichen Versuchung! Denn da ist der Schlossherr Dario di Sirena: arrogant und viel zu sexy ...
HEIßER FLIRT IN FLORIDA von POPE, JAMIE
Urlaubsflirt - oder mehr? Zwischen Cricket und dem faszinierenden Arzt Elias sprühen vom ersten Moment an die Funken. Er küsst sie heiß, verführt sie zu zärtlichen Nächten, doch auf die drei Worte wartet sie vergeblich. Traurig fragt sie sich: Ist sie für ihn nur eine Affäre?
Christina Hollis wurde ein paar Meilen entfernt von Bath* in der englischen Grafschaft Somerset geboren. Sie schreibt, seitdem sie und einen Stift halten konnte. Ihr erstes Buch bestand aus ein paar Sätzen über Puppen, die in einem Korb lebten. Damals war sie drei Jahre alt! Die Schule verließ sie mit sechzehn. Sie arbeitete als Aushilfskraft in der Marketingabteilung eines Finanzinstitutes. Ihren Ehemann lernte sie bei einem Blind Date kennen und lieben, und sie heiraten schon nach wenigen Monaten. Zum Zeitvertreib schrieb sie in ihrer Freizeit und kam in die engere Wahl für einen Buchpreis. Ihr Ehemann schlug vor, sie solle doch hauptberuflich schreiben. Über die nächsten Jahre hinweg verfasste Christina ein halbes Dutzend längerer Romane, viel Sachliteratur für Magazine und bekam zwei Kinder. Im Jahr 2000 nahm sie an einem College- Kurs für kreatives Schreiben teil, um ihre Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Ihre Studienfreunde drängten sie dazu, das Manuskript beim englischen Liebesroman-Verlag Mills & Boon einzureichen. Ausgerechnet am Geburtstag ihres Sohnes erhielt sie die Zusage für die Veröffentlichung. Überglücklich veranstaltete sie ein Fest für ihre Familie. Christinas Hobbys sind Kochen und Gartenarbeit. Natürlich hat sie stets ein Buch griffbereit. Selbstverständlich am liebsten Liebesromane. Verheiratet mit dem romantischsten Mann der Welt, genießt sie ihr Leben und ihren Beruf - den sie für den besten der Welt hält.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL Noch gut eine Stunde Arbeit lag vor ihr. Dann hatte sie es für heute geschafft. Erschöpft wischte sich Lilly den Schweiß von der Stirn und straffte sich. Um sie herum tobten Kinder hinter Strandbällen her, Eltern lagen in der Sonne oder unter bunten Sonnenschirmen im Schatten. Ein Schwimmer stand bis zur Hüfte im kristallklaren Wasser, und von links näherte sich eine Gruppe Jogger. Ein ganz normaler Morgen am Strand von Dafni. Nirgendwo sonst wurde auf Zakynthos der Gegensatz zwischen Artenschutz und Tourismus deutlicher als hier. Während Urlauber die Sonne, das Meer und den goldenen Strand genossen, kämpften Mitarbeiter der Naturschutzorganisation um den Schutz der Schildkrötennester. In der Nacht kletterten die Meerestiere an Land und legten ihre Eier im warmen Sand ab. Bevor am nächsten Tag die Touristen kamen, mussten die Gelege geschützt werden. Das Problem war, dass die Eier meist unsichtbar unter Sand begraben lagen. Wenn ein Badegast seinen Sonnenschirm in genau solch ein Nest stieß, konnte dies das Ende für die Schildkrötenbrut sein. Deshalb markierten die Tierschützer die Gelege in der Nacht, indem sie die Schildkröten bei ihrer Eiablage beobachteten und danach kleine Eisengestelle zum Schutz darüberstülpten. Zum Glück lag der wunderschöne Strand versteckt hinter Dünen und war nur durch eine holperige Landstraße zu erreichen. Dadurch hielten sich die Besucherströme einigermaßen in Grenzen. Heute waren jedoch für die frühe Stunde ungewöhnlich viele Besucher da. Entschlossen machte sich Lilly wieder an die Arbeit. Sie hatte eine Nachtschicht hinter sich und war gerade dabei, die letzten Nester zu schützen. Zehn Uhr morgens, noch zwei Käfige, und dann hatte sie frei. Sie liebte ihren Job unter freiem Himmel, doch heute machten die frische Luft und die körperliche Anstrengung sie müde. Vielleicht waren aber auch die Überlegungen zur anstehenden Abendveranstaltung schuld daran, dass ihr die Handgriffe schwerer fielen als sonst. Sie würde nicht wie sonst auf ihrer Terrasse den Sonnenuntergang genießen können. Heute musste sie auf eine Spendengala für das neue Schildkrötenhospital. Wenn Lilly etwas hasste, dann waren es derartige Events. Es gefiel ihr überhaupt nicht, um Geld zu bitten. Aber ohne die notwendigen Spenden konnten sie die alte Rettungsstation nicht umbauen. Sie hatte also keine andere Wahl. Die Jogger waren mittlerweile näher gekommen. Sie hielten sich nahe der Wasserlinie, wo der Sand etwas fester war. Ab und zu erwischte sie eine Welle, sodass das Wasser hochspritzte. Lilly blickte kurz zu den Sportlern auf. Sie kannte niemanden von ihnen. Doch dann fiel ihr Blick auf den hintersten Jogger, der mit etwas Abstand zum Rest lief. Er schien nicht zu der Gruppe zu gehören und blickte vor sich auf den Sand, offenbar tief in Gedanken. Lilly erstarrte. Blinzelte. Nein, dachte sie. Das kann überhaupt nicht sein! Und doch … der Jogger sah jemandem sehr ähnlich, der ihr einst viel bedeutet hatte. Sehr viel. Sie hatte ihn seit Jahren nicht gesehen. Ihre letzte Begegnung war in England gewesen. Ein schrecklicher Tag, der sich für immer in Lillys Gedächtnis gebrannt hatte. Diese traurigen Augen. Verletzt. Bis tief in die Seele. Das war in einem anderen Leben gewesen. Vor einer Ewigkeit. Aber was sollte Oliver hier auf der griechischen Insel Zakynthos machen? Es war unmöglich! Dieser Sportler sah ihrem ehemaligen Freund nur ähnlich. Oder? In dieser Sekunde blickte der Jogger hoch, als hätte er ihren Blick gespürt. Zunächst sah er prüfend zu den Läufern vor sich, dann wandte er den Kopf, schaute in Lillys Richtung. Als sich ihre Blicke trafen, wurde es Lilly ganz kalt. Diese Augen! Die hätte sie unter Tausenden wiedererkannt – hellblau wie der Himmel, mit einem dunkelblauen Kranz drum herum, von der Farbe eines tiefen Meeres. Der sanfte Blick wirkte jetzt müde, fast traurig. Es gab keinen Zweifel. Hastig senkte Lilly den Blick. Bloß nicht hochgucken! Ihr Herz klopfte wild. Sie hatte vor Schreck eine Gänsehaut bekommen. Das konnte doch nicht wahr sein! Es war unmöglich. Und doch … Lilly war sich absolut sicher. Es war tatsächlich Oliver. Ihr Oliver, den sie mit blutendem Herzen in England hatte zurücklassen müssen. Den sie verraten hatte und der sie sicherlich hasste. Aber was machte er nur hier auf Zakynthos? Hoffentlich hatte er sie nicht erkannt! Bitte, dachte sie verzweifelt, lass ihn einfach weiterlaufen. Lass ihn mich nicht entdeckt haben. Da sie es nicht wagte, aufzublicken, konnte sie nur auf die Geräusche um sich herum lauschen. Die Gruppe war vorbeigelaufen, da war sie sich sicher. Und Oliver? War er stehen geblieben, oder war er ihnen gefolgt? Mit heftig schlagendem Herzen blickte sie auf. Vorsichtig. Ganz langsam. Ihr Magen sackte ab, als sie ihn sah. Er stand etwa fünf Meter von ihr entfernt und sah sie wie vom Donner gerührt an. Sein Brustkorb hob und senkte sich heftig. Er hatte sie erkannt. Definitiv. Und jetzt? Was sollte sie denn nur tun? Weglaufen, so schnell sie konnte? Doch was machte sie dann mit den Eisenkäfigen? Oder sollte sie einfach so tun, als hätte sie ihn nicht erkannt? Dafür schien es allerdings zu spät zu sein. Sein Blick war so intensiv, so stechend, dass sie nicht wegsehen konnte. Oliver. Aus dem schlaksigen Teenager war ein gut gebauter Mann geworden. Lilly schätzte ihn auf einen Meter neunzig. Seine Schultern waren muskulöser als früher, die Arme kräftiger. Seine blonden Haare waren ganz kurz geschnitten, was ihm wirklich gut stand. Sein Gesicht war etwas kantiger, aber trotzdem. Es war Oliver. Langsam zog er seine Kopfhörer aus den Ohren. Als er einen Schritt auf sie zumachte, konnte Lilly kaum noch atmen. Er durfte auf keinen Fall zu ihr kommen. Sie hatte keine Ahnung, was sie zu ihm sagen sollte. Was, wenn er fragte, warum sie damals von einem Tag auf den anderen verschwunden war? Was, wenn er sie zur Rede stellte? Sie war ihm all die Jahre lang eine Antwort schuldig geblieben. Damals hatte sie schnell lernen müssen, sich vor ihm zu verstecken. Und ausgerechnet jetzt konnte sie ihm nicht entkommen. In dieser Sekunde machte er den entscheidenden Schritt nach vorne. Zunächst zögerlich, dann deutlich entschlossener überwand er den Abstand zwischen ihnen. „Lilly?“, fragte er fassungslos. Sie konnte nicht antworten. Ihr Mund war staubtrocken, ihr Gehirn wie leergefegt. Seine Stimme ließ ihr Innerstes vibrieren. Alte, mühsam verdrängte Gefühle regten sich. Sie hatte ihn so sehr geliebt. Er war ein Teil von ihr gewesen, ihr Leben. Als sie gegangen war, hatte der Verlust sie fast in die Knie gezwungen. Sie hatte sich unvollständig gefühlt, allein. Ihn jetzt zu sehen, spülte diese Empfindungen wieder an die Oberfläche, sodass ihre Beine zu zittern begannen. Er sah sie schweigend an. Offenbar wartete er auf eine Antwort von ihr. Aber wie sollte man denjenigen begrüßen, den man mehr als alles andere auf der Welt vermisste und den man gleichzeitig niemals wiedersehen wollte? „Oliver“, flüsterte sie schließlich tonlos. Es war seltsam, den Namen auszusprechen. Sie hatte die Erinnerungen an ihn vor Jahren mit Gewalt in eine Ecke ihres Gedächtnisses verbannt, um weiterleben zu können. Jetzt war sie ihnen hilflos ausgeliefert. Olivers Blick glitt prüfend über ihr Gesicht. Für eine Sekunde verharrte er bei ihren Lippen, dann sah Oliver ihr wieder in die Augen. Lilly konnte den gleichen Schmerz erkennen, den sie verspürte. Dann wurde sein Ausdruck hart und unnachgiebig. Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und ging an ihr vorbei. Seine Körperhaltung drückte Ablehnung aus, was Lilly noch mehr erschütterte. Oliver hasste sie tatsächlich. Sie hatte sich all die Jahre versucht einzureden, dass er ihr Verhalten tief in seinem Innersten verstanden hatte. Dass er wusste, dass sie hatte gehen müssen. Wie es schien, war das reines Wunschdenken gewesen. Oliver fühlte sich, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Lilly zu treffen, war schrecklich – und schön zugleich. Sein Herz zog sich zunächst vor Schreck zusammen, dann flog es ihr zu. Wie früher. Selbst nach zehn Jahren, in denen sie keinen Kontakt gehabt hatten. Lilly war seine erste große Liebe gewesen, die er niemals vergessen konnte. Er hatte sie geliebt wie nichts sonst auf der Welt. Aber sie hatte ihn von einem Tag auf den anderen verlassen und war damit auch die eine Person, die er zu hassen versuchte, weil sie ihm mehr wehgetan hatte als sonst jemand. Aber sie zu hassen, war ihm unendlich schwergefallen. Er hatte sich irgendwann mit den verworrenen Gefühlen in seinem Inneren arrangiert. Hatte sich eingeredet, nichts mehr für sie zu empfinden. Dass das falsch war, spürte er jetzt mit aller Härte. Sein Körper reagierte auf ihren Anblick wie vor zehn Jahren. Er hatte Schmetterlinge im Bauch, Sehnsucht im Herzen und das Gefühl, sich niemals an ihr sattsehen zu können. Verräter. Sein Körper war nichts als ein elendiger Verräter. Er brauchte all seine Kraft, um sich von ihr abzuwenden. Alles in ihm schrie danach, mit ihr zu reden. Doch sobald er ihr nahe war, konnte er nicht mehr denken. Das war vor zehn Jahren so gewesen, und das hatte sich offenbar nicht geändert. Er musste hier weg. Einen klaren Kopf bekommen. Sich bewusst werden, was diese Begegnung zu bedeuten hatte. Er schaffte es fünf Meter weit, dann blieb er wieder stehen. Sein Herz schlug viel zu schnell, das Blut rauschte in seinen Ohren. Dass sie noch immer solch eine Reaktion in ihm auslösen konnte, war...